den Krieg im großartigsten Maßstabe fortzusetzen, oder vielmehr den großen Krieg gegen Rußland zu beginnen. Es drängt sich hiebe,' von selbst die Frage auf, wie und wo die Westmächte denselben gegen Rußland beginnen, woher sie die Kraft und die Aus dauer dazu hernehmen sollen? Die Entschließungen der Weltmächte sind, wie nicht genug hervorgehoben werden kaun, abhängig von der Haltung und den Beschlüssen Oesterreichs. Nicht in der Hand der WestmSchte, sondern in jener Oesterrfichs liegt
, wenn eS die Möglichkeit vor sich hat, nicht isolirt und bloß gestellt in einem Kriege gegen Rußland zu bleiben, sondern auf kräftige Unterstützung der Alliirteii rech nen kann. Anderseits aber sind auch die Mittel und Wege Oesterreichs andere als jene der Westmächte, um er folgreich auf dem Kriegsschauplätze aufzutreten. Es muß nämlich die Stellung Deutschlands zur orienta lischen Frage eine ändere werden, als dieselbe in die sem Augenblicke ist. Die Ordnung des Verhältnisses zu Deutschland ist daher die nächste
Aufgabe Oester reichs, und es wird somit in zweiter Linie von den Entschlüssen in Frankfurt abhängen, ob der große Krieg gegen Rußland beginnen soll oder nicht. Sind die deutschen Regierungen einig in ihrer Haltung gegen Rußland, begreifen sie den fürchterlichen Ernst des gegenwärtigen Moments, und unterstützen die- selben mit voller Kraft das gemäßigte Auftreten Oester reichs, erkennen sie an, daß im Interesse Deutsch lands nicht bloß die Annahme zweier Punkte liege, sondern sämmtliche vier Punkte
ein gemeinsames Ganze bilden, für welche Deutschland mit den Massen in der Hand einzustehen Willens ist, dann darf der Friede als gesichert beträchtet werden, da Rußland sich schwerlich einer solchen Koalition Widerstand zu leisten gewachsen fühlen wird. Im entgegengesetzten Falle stehen wir am Vorabend eines furchtbaren Krie ges, wofür nicht allein die Westmächte, sondern auch Oesterreich ihre höchste Kraft einsetzen werden, und den die deutschen Mittel- und Kleinstaaten am tief sten zu beklagen
des russischen Staatskanz- lers, Grafen Nesselrode, eben so unbegründet wie die Nachricht, welche den Fürsten Aermoloss als dessen Nachfolger bezeichnet. Dagegen wird so eben aus St. Petersburg mitgetheilt, daß der Graf Tolstoy, welcher dem jetzigen Kaiser von Rußland zur Zeit, als er noch Großfürst war, für diplomatische An gelegenheiten beigegeben war, nunmehr als Staats sekretär in's Ministerium der auswärtigen Angelegen heiten eingetreten ist, was indessen in der bisherigen Stellung des Staatskanzlers