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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 31.03.1915
Umfang: 8
werden den betreffenden Zeichnern unter brieflicher Verständi gung gutgeschrieben. Die definitiven Stücke der Kriegsanleihe werden ebenfalls gegen Vorweis der Abrechnung an der Kasse ausgefolgt oder auf Wunsch durch die Post zugesandt. Kriegsgefangen. In der Verlustliste Nr. 147 finden wir u. o. folgende Kriegsgefangene aus unseren heimischen Truppenkörpern: Auer Franz Peter, 3. KjR., 12. Komp., Lienz, Obertilliach. 1882. verw., kcieges. (Moskau, Rußland). — Crazzolaro AlsonS, 3. KM . Ersatz Komp., Bruneck. Abtei

, 1887, kriegSges. — Decassian Giovanni, Waffenm. III. Tit. II. Kl., 3. KjR., 8. Komp.. Amp.zzo. Buchen- st in, 1889, kriegSges. (Taschkent, Geb. Syr-Darja, Rußland). — Doblander Hermann, 3 KjR.. 5. Komp., Bozen. 1881, kriegSges. (Taschkent, Geb. Syc-Darja, Rußland). — Echart Joses, 3. KM., 7. Komp., Reutte, Heiterwang, 1891, kriegsges. (OmSk. Ruß land). — Feichter Valentin, 3. KM., 5. Komp, Bruncck. Trusten, 1886. kriegsges. (EvakuationS- spital Nr. 43 in Rjäfan, Rußland) — FcanzeSchini Joses

, 3. KjR., 4. Komp, Bozen. Psatten, 1890, kriegSges. (KainSk, Gouvernement TomSk, Sibirien). — Maier Franz, 3. KM, 4. Komp., Schlünders, Tomberg. 1887, kriegSges. (KainSk, Gouvernement Tomsk. Sibirien, Raßland). — Matha Jofef, 3. KM., 3. Komp., Bozen. Eppan, 1885. verw , kriegsgef (Wolsk. Gouvernement Saratow. Rußland). — Niederleimbacher Josef, Patrouillef. Tit.-Unterj. 3. KM. 1. Komp.. Bozen, Neumarkt, 1889, kriegS gef. (Taschkent, Geb. Syr-Darja, Rußland). —Ober hoser August, 3. KM-, Ersatz

Bataillon. Brixen, Meransen, 1889, verw. kriegsgef. (Wolsk. Gou vernement Ssaratow, Rußland). — Patterer Albert, 3. KM., 11. Komp., Lienz. Windisch Matrei, 1892, kriegsgef. (Taschkent, G:b. Syr Tarja, Rußland), — Pojer Hermann, 3. KM, 2. Komp.. Bozen, Salurn, 1891, kriegsgef. (Taschkent, Gouvernement Syr-Darja, Rußland) — Stocker Josef, 3. KjR., 9. Komp., Schlanders, Schladerns, 1890, verw., kriegsgef. (WolSk, Gouvernement Ssaratow, Ruß land). — Troyer Joses, 3. KjR., 12. Komp., Lienz, Jnnichen, 1890

, kriegsgef. (Samarkand, Gouverne- ment Turkestan, Russisch Zentralasien). — Vetter Josef, ZugSf., 3. KjR., 6. Komp., Brixen. Sterzing. 1889, kriegsgef. (Taschkent, Geb. Syr.-Darja, Ruß land). Ergänzungen und Berichtigungen zu den Verlustlisten Ur. 63,4S und 6S. Wierer statt Wieser Johann, ZugSs., 3. KjR., 12. Komp., Bruneck. Niederrasen, 1885, verw., kriegSges. (Eva- kuationSspital Nc. 57 in Tambow, Rußland.) War verw. gemeldet. — Fundneider Johann. Unterj., Tit.-ZugSs. statt Jäger, 3. KjR., 2 Komp

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
mit Frankreich und die Annäherung an Italien für Rußland hervorgehoben, da Rußland friedlicher Sammlung bedürfe und die Stelle einer großen europäischen Macht nicht ausgeben wolle, besprach er Rußlands Haltung in der Balkanfrage. In der Adriabahn- und Sandfchakbahnfrage sei Rußland für die Interessen der Balkanstaaten eingetreten. Gegenüber der Türkei habe das Borgehen Rußlands auf Einmütigkeit der Mächte rechnen können. Mit Unrecht habe die russische Gesellschaft die Regierung angegriffen

, weil sie gegen die Besitznahme von Bosnien seitens Oesterreich-Ungarns nicht scharf protestierte. Ein scharfer Protest entbehrte der recht lichen Grundlage, weil seine (Redners) Vorgänger im Amte Verpflichtungen eingegangen seien, an die er gebunden sei. Die Osenpester Konvention vom Jahre 1877, die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 und spätere Abkommen beengen die Freiheit der russischen Diplomatie. Mit Gewalt der Waffen den Protest unterstützen konnte Rußland auch nicht und mußte ihn so bleiben lassen. Dagegen

habe es pflichtgemäß auf den Berliner Vertrag hingewiefen und jene Artikel desselben, die für Rußland, die Balkanstaaten und die Türkei unvorteilhaft seien, da Oesterreich den für es ungünstigen Aitikel abzuändern anregte. Der Gedanke einer neuen Konferenz rühre aber nicht von Rußland, sondern von der Türkei her Die Konferenz brauchen aber alle Mächte, welche die Verträge nicht ohne Zustimmung der Signatar möchte abändern lassen wollen. Die Mehrzahl werde Rußland zustimmen. Gegen Oesterreich-Ungarn sei Rußlands

Haltung nicht unfreundlich gewesen. Ruß- land handle in der Frage mit Frankreich, England und Italien einmütig. Die Türkei könne aus das Wohlwollen Rußlands rechnen. Auch Oesterreich Ungarn, das eben einen Beweis versöhnlicher Stimmung gegeben, und das ihm verbündete Deutsch land weiden sich für eine sriedliche Lösung der Streiifrogen aussprechen. Rußland trete in die Ver Handlungen „ohne selbsüchtige Absichten' und werde auf die Wahrung des allen nötigen Friedens bedacht sein. Ueber Eingreifen

Rußlands sei in das Konferenz' Programm ein Punkt über Begünstigungen für Serbien und Montenegro ausgenommen worden. Für Bulgarien hege Rußland Teilnahme, trotzdenr es sich gegen die russischen Ratschläge für unabhängig erklärt habe. Weil es das ihm von Rußland gestellte Ziel erreicht habe, bemühe sich Rußland, ein gerechtes Abkommen zwischen Bulgarien und der Türkei herbeizusühren. Rußland habe Bul garien verständigt, daß Rußlands fernere Haltung davon abhänge, inwieweit Bulgarien in Zukunft

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 20.09.1896
Umfang: 12
. Warenghien, Donai, Frankreich. S. v. KorhSki, Polen. Miß Mitland-Dyer, Miß Rita BlaideS, Folkstone, England. Mme. K. Zinn, New-Iork. Gräfin Landi» Bittortz, Rom. Dr. Otto Muller mit Frau, Eisenbahn-Gel- Sekretär, Wien. Anton DobrinSky mit Sobn, Geheim. Rath, Rußland. Prof. Submann-Hellborn, Berlin. Regina Simchowietz, Warschau. Jos. Strobl, Faßfabrikant, München. Mardauch Kovner, Kausm. MinSk, Rußland. M. Kinner, Dr. med. St. LouiS. F. Schultze, Geheimer KriegSrath, München. Conte und Ctsse. de Beausfort

Bermann, Warschau. Fanny Nußbaum mit Kind, Brody. I. Rosenbaum, Rußland. Frau ThereS Friedrich, FranzenSbad. Fr. u. Frl Bemett mit 2 Kinder und Gouver nante, England. Gras von Meran: Frau Dr. Zimmermann, Berlin Auguste Tagltoni mit Jungfer. T. EiSler, Wien. Hermann Ruthemayer, Dnisburg a.RH- Hrrrmann Wäspen, Bremen. Maria v. Schmidt, Priv. Wien. Mme. Steinberg, Schweiz Glückauf: T Schlegel, Prokurist, Lindenau. Bawitsch Chastkewitsch, Kiew. Frau von LnobelSdorsf, Generalin mit Tochter und Jungfer

, Minden, Westfalen. Meraner Neustadt: David Zaller, KabwetS-Kandidat, Warschau. Stadt München: Dr. Richard Traugott, BreSlau H. F. Hötz mit Frau, Mölln. S. Kahan, Kurland. A. Hübel mit Frau, Kaufmann, Kursk. Adolf Heb Franksurt a. M. Frau Dr. Eich- mllller mit Sohn, Paris. Emil Kraft Kfm. Baden. Starkenhof: H. Kohn. Kfm., Lodz, Rußland Frau H, Librach, Oserkow, Rußland D. Dobraniczky mit Sohn, Lodz Rußland. Sonne: Karl AhleS, Protest. Pfarrer, Hugel> Helm, Albert AhleS Protest. Pfarrer Malterdingen

; Dr. Carl BlaSkopf, Magister der Pharmacie. Wien. K. Lipmann, Ksm. Offenbach. Heinrich Prugger, Professor mit Familie, Trient. Carl TallaSmann, Ingen Innsbruck. Marie Wende. Toblach Anton Sayka. Beamter, Wien. Jean Weidert. Kaufm., Hanau. Casimir Szasnagel, Gutsbesitzer, Rußland Carl Larenz, Ingenieur, Brack,l Steinhäuser: Amelie v. Zacha und Bertha Sell Stuttgart. Stern: Monika Rathgeber, München. T. Lehmann, Fabrikant out Frau, Zittau. I. Voriller, Geschäftig Roverew. ThomaS Wilsoni, Stud< Walle

. Alexandra Schaber, - Privat Wilhelm «schelt, Reisender, Gabel, Andr. Holzer, Wien. AloiS Winst, Jenbach. Tschoner: Adjemoff, Rußland. Emil von BehrenS, Livland- Alex. Süßermann mit Schwester, Leipzig. Alexander Prochoroff m. Fr. Henning, Moskau- Tscheprastoff mit Kind und Bonne, Moskau. Wald«: De HanS Genal mit Familie, Leibnitz Max Gugenmeier, Oekonom Jmst. D. H. Heroecke, Erlangen. H»nS v. Peiser, Handelsangestellter mit Frau. Innsbruck. F. Plikaulrut Ossizial Innsbruck. Karl Schneider, Brünn. M. Blum

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 6
Datum: 05.03.1918
Umfang: 6
Nr. ö3. ..Bonner Nachrichten'. Dienstag, den 5. März 1918. Z bildeten Heeresteile unverzüglich durchführen. Ferner wird Rußland seine Kriegsschiffe entweder in russische Häfen über führen und dort bis zum allgemeinen Friedensschluß belassen, oder sofort desarmieren. Die Kriegsschiffe der Mt den Mäch ten des Vierbundes im Kriegszustande verbleibenden Staaten werden, soweit sie sich in russischen Machtbereich befinden, wie nissische Kriegsschiffe behandelt werden. Das Sperrgebiet im Eisnieere

. ' ' Artikel 6. Rußland verpflichtet sich, sofort Frieden mit der ukrainischen Volksrepublik zu schließen und den Friedensver trag zwischen diesem Staate und den Mächten des Vierbundes ^anzuerkennen. Das ukrainische Gebiet wird unverzüglich! von ruffischen Truppen und der russischen Roten Garde geräumt. Rußland stellt jede Agitation oder Propaganda gegen die Ne uerung öder die öffentlichen Einrichtungen der ukrainischen Volksrepublik ein. Estland und Livland werden gleich falls ohne Verzug

von den russischen Truppen und der russischen Roten Garde geräumt Die Ostgrenze von Estland läuft im all gemeinen dem Narwafluß entlang. Die Ostgrenze von Livland verläuft im allgemeinen durch den Pespussee und den Iskow- schen See bis zu dessen Südwestecke, dann über den LubansHen See in der Richtung Livenhof an der Düna: Estland und Liv land werben von der deutschen Polizeimächt besetzt, bis dort die Sicherheit durch eigene Landeseinrichtungen gewährleistet und die staatliche Ordnung hergestellt ist. Rußland

wird alle ver hafteten oder verschleppten Bewohner Estlands und Livlands sofort freilassen und gewährleistet die sichere Rücksendung aller verschleppten Estländer und Lidländer. Auch Finnland und die Aalandsinseln werden alsbald von den russischen Truvnen und der russischen Roteii Garde, die finnischen Häsen von der russischen Flotte und den russischen Seestreitkräften geräumt.^ Solange das Eis die Ueberführung der Kriegsscknffe hindert, werden nur schwache Kommandos zurückbleiben. Rußland stellt

jede Agitation oder Propaganda gegen die Regierung oder öf fentlichen Einrichtungen Finnlands ein. Die auf den Aalands- inseln angelegten Befestigungen sind sobald als möglich zu ent fernen.' Ueber die dauernde Nichtbefeftigung dieser Inseln so wie über ihre sonstige Behandlung in militärischer und schiff- fahrtstechnischer Hinsicht ist ein besonderes Wkommen zwi schen Deutschland. Rußland/Finnland und Schweden zu treffen. Es besteht ein Einverständnis darüber, daß hiezu auf Wunsch Deutschlands

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 30.07.1921
Umfang: 8
« Experimente gemachte, sie haben jede persönliche Freiheit und Initiative abgeschafft, daS Volk seufzt unter dem Joch der Sowjetregierung, und dennoch scheint die Herrschaft der Bolschewiken in Rußland unerschütter lich. Zieht man noch in Betracht, daß die rote bolschewistische Armee de« General Wra«gel i« der Krim, Iudeuitsch im Norde», Koltschak im Osten, Deuikin im Süden, Wetljura in der Ukraine und Lalachowitsch in Pole« aufs Haupt geschlagen uud zwischendurch Krieg mit Fin«land

»nd den anderen Raudstaaten geführt hat, so entsteht die geradezu beängstigende Frage, auf wen sich eigentlich die bolschewistische Macht in Rußland stütze »nd woher sie ihre schier unermeßlichen Mittel schöpft. Auf diese Frage sucht der Russe Dimitri Nu- laschow i» seiner mit großer Sachkenntnis geschrie benen Schrift „Die Nutznießer des Bolschewismus' (Berlin 1921, Philo-Verlag) Autwort zu gebe«. Superkluge Leute, schreibt Bulaschow, habe» auf diese beängstigende« Frage« eine Antwort gesunde«, eine kurze und bündige

Antwort, die auch dem Dümmsten einleuchte» muß und die fich i« daS ein zige Wort zusammenfassen läßt. Inden. Die Jude« hätten de» Bolschewismus erfuude» uud auf die Juden stütze fich die Sowjetherrschaft. Im Aus land hat ma« von Rußland nur eine vage Vor stellung, «au denkt: ein unermeßliche» Reich, wo es ungeheuer viele Jade» gibt, denen es jetzt ge lungen ist, die Macht a« fich zu reißen. Mancher hatte wohl etwas davon gehört, daß eS i« Ruß land für die Juden eiueu AufiedlungSrayon gab

«. Außerhalb des AnsiedlungS- royons, also im wirklichen europäische» und asiati sche« Rußland, waren unter 120 Millionen Ein wohnern etwa 200.000 jüdische Seelen» die sämt lich zu den wohlhabenden Ständen gehörten. Wenn es nun wahr wäre, meint Bulaschow, daß die Ju den die Urheber uud Träger deS Bolschewismus sind, erhebt fich da nicht die Frage: Wie kommt es, daß der Bolschewismus in Großrußland herrscht und nicht in de» Ländrrn de» AusiedlungSrayons? Sollte man nicht meinen, daß der Bolschewismus fich

Volksseele, voll uugebändigter Instinkte, vermischt mit unaus geglichenem Drängen »ach unerreichbaren Idealen. Als Geburtshelfer deS Bolschewismus uennt Bu laschow den deutschen Generalstab mit General La- dendurff und General Hoffman» an der Spitze, die Lenin und seinen Troß im „plombierten' Eise»- bahnzug, der übrigens «ar nicht plombiert war, aus der Schweis nach Rußland geschafft und die den Bolschewikeu mehr als fünfzig Millioxen deut scher Reichsmark iu Gold „für die erste» Bedürf nisse' ausbezahlt

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.01.1918
Umfang: 8
wird, von einer in Westpreußen abgehaltenen Versammlung des Bundes der Landwii'te berichtet. Die Worte, die dort von konservativen Rednern ausge- Lloyd George äußerte sich in dem Tinne, daß Rußland erst seine Grenzen mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn festsetzen müsse, ehe von Verhandlungen über einen allgemeinen Frie den die Rede sein kann. Die Publizisten der Ententeländer weisen mit größerer oder gerin gerer Aufrichtigkeit darauf hin, daß es für die Alliierten vorteilhafter.sein wird, die Friedens verhandlungen

ohne Rußland zu führen, da Rußland sich jetzt an dem allgemeinen Unter nehmen nur mit negativem Kapital beteilige. Wenn in diesen Aeußerungen ein Umschwung zu verzeichnen ist, so nur näch der Seite grö ßerer Aufrichtigkeit. ' Die Alliierten halten es für vorteilhafter, den Deutschen die Abrechnung mit Rußland vorläufig allein zu überlassen. Deutschland solle sich auf der Linie des geringsten Widerstandes auf Kosten Rußlands entschädigen. Je größer die Entschädigung im Osten ausfällt, umso leichter

. Der Staatsmann, der einen nutzten. Für die Alliierten gibt es aber einen Frieden ohne Kriegsentschädigung abschließen viel bequemeren Weg, Rußland zum Sonder will, soll nach der Forderung eines Versamm- frieden zu veranlassen. Sie werden den Deut- lungsredners an die Mauer gestellt und er- schen erlauben, die Letten, Litauer und Polen schössen werden und die gleiche liebevolle Be- zu vergewaltigen, um nachher nicht nur diese Handlung wird für Arbeiter empfohlen, welche Vergewaltigung auszunutzen

, sondern auch die sich der Fortsetzung der Kriegsarbeit wider- Verantwortung dafür vor ihren eigenen Völkern setzen. ! abzulehnen. Dies ist der Plan der Entente. Der Redner, von dem dieses Verlangen ausging, ist der gleiche Parteipolitiker, dem die _ . Rußland für den Aneden. vorbereitete Wahlrechtsordnung in Preußen ' Die Agence Havas meldet aus Petersburg : vor einiger Zeit das bezeichnende Geständnis Januar ist der Heeresausschuß zur Pru- entlockte. daß unter solchen Umständen der der Frage der D emo

. Der Chef des Generalstabe». nigsten in der Friedensfrage. schädigungen eintritt. Rußland werde als öWlkll. Die Haltung der Mittelmächte gegenüber Föderativrepublik Frieden schließen Rußland muß bestimmt werden durch die Er wägung, ob wir in Zukunft bei der Gestaltung der außenpolitischen Beziehungen von dem Ver halten unseres östlichen Nachbarn oder der Weststaaten mehr Schaden und Feindschaft zu erwarten Phöben. Eine unbefangene Überprü fung der bisherigen Kriegsereignisse müßte diese Frage bereits

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Volksrecht
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Seite 1 von 6
Datum: 02.02.1922
Umfang: 6
„Arbeirer-Zeitung' schreibt Eigene Not stumpft gegen fremdes Schicksal ab. Ae iurchtbare Verelendinlg unseres eigenen Landes, die sich in der Entwertung unseres Geldes so entsetzlich ausdrückt, läßt uns kaum noch mit anderer Völker Geschick fühlen. Und doch dürfen wir nicht teilnahniölos bleiben gegenüber deni beispiellosen Untergang vieler Millionen Menschen in dem weiten Rußland. Es sind Bilder - unerhörten Grauens, die Professor Mühlens, der ärztliche Leiter der deutschen Hilfscxpedition

. Der bei weitem größere Teil Rußlands, der Ukraine und Sibiriens hat eine 'mittelgute Ernte ei »gebracht. In diesen Gebieten müßte, so sollte Ulan meinen, doch so viel Getreide auf- zubringeu sein, daß die Bewohner desWolgagebietcs wenigstens dürftig ernalsrt, wenigstens, vor grauenvollem .Hungertod,.' geschützt tver-den könnten. In der, Tat fehlt ^ in Rußland gewiß nicht an Getreide. Aber einerseits sind die Eisenbahnen so zerrüttet, daß sie die Getreide- transporte aus den Ueberschnßgebieten in das Hunger

Ländern) aust^ Amerika 'vor allem, haben. Hilss- LkPeditienm nüd Lebensiinttel geschickt: sie retten besten falls Tausende, während Millionen zugrunde gehen. Mit den Mitteln der Wohltätigkeit.ist Rnßlmid nicht zu retcm. Es braucht riesige. Mdngen Lckbensmittel, die Hungernden zu ernähren, riesige Mcilgerr Maschinen und Werkzeuge, um die Industrie unb die , Eisenbahnen wieder herzu- stellen. Und da es all das nicht kaufen, nicht bezalsteu kann, gibt es nur ein Mittel, Rußland zu retten: große Kredite

ausländischen Kapitals. Die ganze Politik der Sowjetrcgierung ist nun daraus gerichtet, diese Kredite zu erlangen. Sie hat beu freien Handel, das Banlweien, den Börsenverkehr, das bürgerliche Recht und das bür gerliche Prozeßverfahren wiederhergestellt, um es aus ländischem Kapital verlockend erscheinen zu lasse», in Rußland Unternehmungen zu pachten. Sie sticht durch Einstellung der staatliche: LebenSmittclzuschnsse, durch Ab bau der Staatsangeschllteirscktaft, durch direkte und in direkte Steuern

das. Defizit im Staatshaushalt zu ver ringern, um den Staat , den ausländischen Kapitalisten kreditfähiger erscheineit zu lasjsen. 'Ja sie geht noch weiter: hat-sie früher.den Arbeitern .in den Staatsberrieben das Strcikrecht genommen, so lchlt sie nun auch für bie Privatbetriebe das Streikverbot, die obligatorische Schlich tung aller Lohnstreitigkeitss: durch staatliche Lohnamtcr aufrecht, damit die auslästdischeu Kapitalisten, die sie zu • verlocken sucht, ihr Kapital in Rußland anzulegen, muß

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 02.03.1918
Umfang: 8
s. Mrz ISIS Tiroler Volksblatt. Seite 5 Das deutsche Ultimatum an Rußland. UnterstaatssekretSr Freiherr von dem Busche führte am Dienstag im deutschen Reichstage aus: Bon verschiedenen Seiten ist der Wunsch geäußert worden, das Ultimatum kennen zu lernen, das von den russischen Delegierten angenommen worden ist. Ich erlaube mir, dieses Ultimatum bekanntzugeben. Es lautet: Deutschland ist bereit, unter folgenden Been dungen mit Rußland die Verhandlungen wieder aus zunehmen und Frieden

zu schließen: 1. Das Deutsche Reich und Rußland erklären die Beendigung des Kriegszustandes. Beide Nationen find entschlossen, fortan in Frieden und Freund schaft zusammenzuleben. 2. Die Gebiete, die westlich der den russischen Vertretern in Brest-Litowsk mitgeteilten Linie liegen und zum russischen Reiche gehört haben, werden der territorialen Hoheit Rußlands nicht mehr unterstehen. Die Linie ist in die Gegend Dünaburg bis znr Ostgrenze Kurlands zu verlegen. Aus der ehemaligen Zugehörigkeit dieser Gebiete

zum russischen Reich werden ihnen keinerlei Verpflichtungen gegenüber Rußland erwachsen. Rußland verzichtet auf jede Einmischung in die inneren Verhältnisse der Gebiete. Deutschland und Oesterreich-Ungarn beabsichtigen, daS künftige Schicksal der Gebiete im Benehmen mit deren Bevölkerung zu bestimmen. Deutschland ist bereit, sobald der allgemeine Friede geschlossen und die russische Demobilmachung vollkommen durch geführt ist, das östlich der obgenannten Linie ge legene Gebiet zu räumen, soweit

sich nicht aus Ar tikel 3 etwas anderes ergibt. 3. Livland und Estland werden von russischen Truppen und Roter Garde unverzüglich geräumt und von deutscher Polizeimacht besetzt, bis Landes einrichtungen die Sicherheit gewährleisten und die staatliche Ordnung hergestellt ist. Alle aus politi schen Gründen verhafteten Landesbewohner sind sofort freizulassen. 4. Rußland schließt sofort Frieden mit der ukrainischen Volksrepublik. Ukraine und Finnland werden ohne jeden Ver zug von russischen Truppen und Roter Garde

ge räumt. 5. Rußland wird alles in seinen Kräften stehende tun, um alsbald die ordnungsmäßige Rückgabe der ostavatolijchen Provinzen an die Türkei sicherzustellen und erkennt die Abschaffung der türkischen Kapitu- lationen an. 6. s) Die völlige Demobilmachung des russi schen Heeres einschließlich der von der jetzigen Re gierung neugebildeten Heeresteile ist unverzüglich durchzuführen. b) Die russischen Kriegsschiffe im Schwarzen Meere, in der Ostsee und im Eismeere sind ent- weder in russische Häfen

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 26.09.1894
Umfang: 12
. Arthur, Blaschnik, Kunst- Maker mit Gattin, Berlin. Germania: Fc. Lichtenbaum m T., Warschau. Glückauf: Joief von Komecki mit Gattin, Gutsbesitzer, Polen Habsburger Hof: Dr. med- Paul Mackenthun, Leipzig. F'au Sterental niit Töchtern, Charkow. O. Mark. Ksm,, Gothen- burg E Meckatz Pc.Lieut.,Gvsse»burg Dr. med. Th. Flathe, Leipzig Frau Jta G.iniblat niit S.h i, Kieio, Rußland. Julius Horn. Budapest. Mr. Smith m. Miß A. A, A. Suiith, N-w-Wrk. H. von Tegerschiöid. Tistrietsrichtec mit Frau,Stockholm

, Riga. Maendlhof: Frau H. Schaediug, Baukdl'rectors- witwe, Berlin. Merauer Hof: Coust. Sander mit G., Leipzig Mr. u. Mrs Eisenbrey, Philadelphia. Seine DurchlauchtPcinzu. Prinzessin Fried, zu Sayn Wiltgenstein Sahn mit Töchter u. Gouvernante und Dienerschaft, St. Petersburg. Neuhaus: Max Gart, Berlin. Dr. Pircher, Innsbruck. Miß Milaid, London. Otto Maaß mit Fam., Wien. Miß Slight, England. Abramowitsch m. G, Rußland. Baron Stael, Lioland. Louise Kamentra mit Fam., Moskau Pauline Landau, Petersburg

Eigner »lit Gattin, Wien. v. Weinhvrt: Frau M. Seyb mit T„ Karlsruhe. O. Ostermann mit Familie, Prag. Paul Friedländer mit Fr. u. Kind, Berlin. Wolf: S- Doschansky mit G, Rußland. Salamon Tastokoiosly, Rußland. Frl. Havianvvitzka. Rußland. Frau Anna Jmas mit Tochter, Rußland. Frau Pupko. Rußland. Fr. Kitrotzer, Rußland. Max Neukrauz, Pojeu. St. Siicolfor. Trieft. Frau Comes- seld mit Sohn, Berlin. Frau Kohu mit Tochter, Berlin. Helene Hausch und R. Lssasrai, Deutschland. Floreuce Dobuoska

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 13.03.1918
Umfang: 8
Bonar Law bei der Einbringung des Gesetzent wurfes über die neue englische Kriegsanlethe hielt, sagte er unter anderem, seiner Ansicht nach wäre der Krieg zu Gunsten der Alliierten beendet worden, wenn nicht die Ereignisse in Rußland eingetreten wären. Diese Ereignisse seien ein furchtbarer Schlag für die Verbündeten, aber Deutschland sei dem Frieden, den es erwarte, nicht um einen Schritt näher gekommen. Die Ereignisse in Rußland ver bessern die Lage der Feinde der Entente erheblich, aber es sei

lächerlich anzunehmen, daß Deutschland ein Land wie Rußland ausbeuten könne. Die neue Lage in Rußland habe die Situation an der West- front völlig verändert. In den letzten Monaten seien nicht weniger als dreißig Divisionen an die Westfront verschoben worden. Fasse man aber die gesamte Front vom Kanal bis zur Adria, die italienische Front mit eingerechnet, ins Auge, so habe die Entente die größere Truppenanzahl. Graf Julius Andrassy über den Brieden im Osten. Im „Magyar Hirlap' veröffentlicht Graf Julius

Andrassy einen Artikel über den russischen Zusammenbruch und dessen Folgen. Er schreibt: Wir stehen vor einer langen Reihe von neuen Krisen; Rußland wird vock zahlreiche Experimente mitmachen, bis es eine gewisse Stabilität der Verhältnisse er reicht. Wir müssen uns allen Eventualitäten gegen über schützen und unsere Interessen wahren. Ich halte es für ausgeschlossen, daß daS Deutsche Reich alle jene kleinen Staaten, auf die sich gegenwärteg seine militärische Tätigkeit erstreckt, an sich fesseln

, auf die es ohnehin natürliche Anziehungskraft ausübt. Ich bin auch überzeugt, daß Deutschland nichts anderes will, als sich Rußland gegenüber guteKräfte zu sichern. . Uns in Oesterreich-Ungarn interessiert in erster Keihe das Schicksal Polens und der Ukraine. Beide Magen dürfen nicht gleichmäßig behandelt werden. Die polnische Frage müssen wir radikal durch eine 'Vereinigung mit uns ohne jede Verstümmelung und ohne neuerliche Aufteilung lösen. Wir müssen Polen vollständig von dem russischen Reich loslösen

Freiheit so wie die Neger Zentral afrikas und für ihre Nation in früheren Jahr hunderten lebe und einen Kaiser brauche, was bleibe dann anderes übrig? * „Journal de Geneve' meldet, daß viele russische Deserteure aus Frankreich auf schweizeri sches Gebiet übergegangen sind. Die Zahl derselben vermehrt sich derart, daß der Bundesrat sich ver anlaßt sah, an Deutschland das Ersuchen zu stellen, diese Deserteure über Deutschland nach Rußland zurückkehren zu lassen. * Die Expreßkorrespondenz meldet aus Sofia

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 6
Datum: 23.04.1915
Umfang: 6
dem Pustertale weisen diese Listen folgende Namen aus: Auer Ferdinand, Jnft., JR. Nr. 17,4. Komp., Mühl bach, verw.; Putzer Sebastian, Jäg., TM. Nr. 1, Niederviutl, Vera»., kriegSgef. (Wolsk, Gouver nement Ssaratow, Rußland); Ahslaber Josef, Inf., JR. Nr. 17, 1. Komp., W.-Matrei, verw.; Dibona Rafsaele,Ldsch., Reit. TLdschDiv. 1. Esk., Ampezzo,kriegSgef.,(Bijsk,GonvernementTomSk, Rußland); Weißkopf Georg, JSg., TZR. Nr. 1, 1. Komp., Sals, 'verw.; Schönbichler Jakob, Zugsf., TIN. Nr. 4, 2. Komp., St. Loreuzen

, kriegsgef. (Ashabad, Gouvernement TranSkaspien, Rußland. War verwundet gemeldet.) Schranz« hofer Josef, JSg., TJR. Nr. 4, 9. Komp , Sil- liav, kriegSgef. (Sammel Evakuations-Hospital Nr. 28 in Wladimir, Rußland. War verw. gemeldet.) Kiebacher Peter, Jäg., TJR. Nr. 3. RgstStb., Wahlen, kriegSgef.; Brugger Peter, Inf., JR. Nr. 17,4. Komp., Schleiten, kriegSgef.; Staller Paul, Jus., JR. Nr. 17, 4. Komp.; W.-Matrei, verw.; Delazer Francesco, Jäg., TJR. Nr. 4, 10. Komp., Ampezzo, Franzo, verw., kriegSgef

., (Moskau Rußland); Waldoer Josef, RejLdsch., LdschR. Nr. 2,4. Komp., Pret> tau, kriegSgef. (Bogutschar, Gouveruemeut Wo rouefh, Rußland); Glira Serafia, Jäg., TJR. Nr. 3, 15. Komp., Abtei, verw., kriegSgef. (Eva kuationsspital Nr. 22 in Niznij Nowgrod, Ruß land); Meßner Gottfried, ErsRes., TJR. Nr. 4, 8. Komp., Val?, verw., kriegsgef. (Spital Nr. 10 iu Moskau, Rußland). — Der aus Nieder rasen gebürtige Kaiserjäger Anton Bruuner, ist in Bozen am 13. April gestorben. — Weiter find auf dem Felde der Ehre

des Aenßern nahestehende Fremdenblatt bezeichnet die vou ausländischen, besonders von französischen Blät tern veröffentlichten Gerüchte über angebliche Absicht Oesterreich'Ungarns einen Sonderfrie den mit Rußland zu schließen, als jeder Grund lage entbehrend. s Zar Nikolaus ist au der Front der OperationSarmee eingetroffen. f Hochwasser. Die Donau schwillt iu ganz Rumänien iu bedenklicher Weise au. In Galatz ist der Wasserstand so hoch, wie er seit 1887 »och nicht war. Der Donau entlang stehen zahlreiche

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 10.01.1855
Umfang: 6
einer mit der hohen Pforte abzuschließen den Uebereinkunst unter die Kollektiv-Garantie der Mächte gestellt werden, deren Bestimmungen zn glei cher Zeit alle besonderen Bestimmungen regeln sollen.' Dieser Satz bedeutet die absolute Verwerfung so wohl von Rußland für gewisse Fälle in den alten Verträgen vorgesehene Aktion, als auch von dessen Autorität und dessen Einfluß in den Fürstenthümern, und gibt ihm demzufolge zu Nachbarn auf seiner wich tigen Gränze in Bessarabien und in der Nähe seiner werthvollen

der durch die Wiener Kon- greßakte geheiligten Grundsätze erfolgt.' Dieses Wort »befreit' legt Zeugniß für die An schauung der Mächte ab, daß Rußland seine Lage an den Mündungen der Donau benutzt habe, um dort Fesseln anzulegen sülulilir lies vnlra.t-s). Die Mächte müssen ihm also diese Stellung zu entziehen oder es außer Stand zu setzen wünschen, dort^ eine schädliche Aktion zu üben. Mithin sind ernste Maß regeln gegen ein großeS Reich zu ergreifen, welches seit langer Zeit wenig gewohnt war, sich Bedingungen

und in den tiefen Oeffnungen der hohen Küstenfelsen gegen die Macht der Elemente und gegen Angriffe im Krieg so stark bewehrt hat. Vierzigjährige Arbeiten und ^Hunderte von Millionen würden Sinope nicht diese ausnehmende Stärke von Sebastopol geben. Wahr scheinlich werden deshalb die Verbündeten um das Gleichgewicht im schwarzen Meer herzustellen, zur Verminderung der gegenwärtigen Streitkräfte Ruß lands schreiten. Allerdings wird dieses Mittel für Rußland empfindlicher und schwerer annehmbar

sein. Aber der Krieg wird kein Ende nehmen, ohne daß die Mächte dieses Mittel durchsetzen. IV. „Wenn Rußland nicht abläßt, das Recht in Anspruch zu nehmen, ein offizielles Protektorat über die Unterthanen der hohen Pforte, welchem Ritus im mer sie angehören, auszuüben, und wenn Frankreich, Oesterreich, Großbritannien, Preußen und Rußland sich nicht gegenseitig ihren Beistand leihen, um von der Initiative der ottomanischen Regierung die Be kräftigung und Heilighaltung der religiösen Freiheiten der verschiedenen

^niedergeschrieben hat. Diese Klausel macht die Nichtigkeit der Kund gebungen offenbar, welche dem Kriege einen religiösen Charakter aufprägen und das russische Volk fanati- siren wollten, indem sie ihm Siege für den orthodoxen Glauben versprachen. Es heißt dies sich eine Nieder lage gefallen lassen, nicht nur in Konstantinopel, wo es keine religiöse Aktion mehr zu beanspruchen haben wird, sondern auch iu Petersburg selbst, wo man dem Kaiser von Rußland nicht mehr den glänzenden Nimbus wird bewahren

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 03.01.1855
Umfang: 4
denken werden, im höchsten Grade ge spannt. Mit dem Jahre hat sich das Blatt der Ge- schichte gewendet. Im Anfang des laufenden Jahres stand Rußland als der Angreifende der Türkei gegen über und verhandelte mir derselben über die Form ter Einigung, ob durch Note oder Vertrag und Pro tokoll. Nichts von diesen dreien konnte zu Stande gebracht werden, und die Türkei mußte zur Behaup tung ihrer Rechte und Integrität, ihrer Ehre und Freiheit zum Schwerte greisen, um sich des mäch tigen Gegners zu erwehren

. Heute bei Ablauf deS Jahres findet sich Rußland in einer ähnlichen Lage. Die drei Großmächte stellen an Rußland Bedingungen, von deren Erfüllung und Nichterfüllung die Entschei dung der orientalischen Frage abhängig gemacht wird. Fürst Gortschakoff verlangt, ehe er sich in Unterhand lung einläßt, vor allem ein Protokoll von den Groß mächten, daß die Integrität des Ezarenreiches unan getastet verbleibt. Die Gesandten der Westmächte haben sich darüber bei ihrsn Committenten in Paris und London befragt

, worin Ruß land der Allianzvertrag Oesterreichs mit den West mächten notifi;irt wurde, kein russisches Aktenstück dem Wiener Kabinet zugekommen sei. Es fehlen nur noch drei Tage bis zu dem Ablaufe des Termines, wo Rußland entweder auf die Vorschläge Oesterreichs rückhaltslos eingegangen sein muß. oder letztere Macht genöthigt ist, den Allianzvertrag in ein Schutz- und Trutzbündniß mir den Westmächten übergehen zu lassen nnd sich thatsächlich an dem Kriege zwischen Rußland und den Westinächten

zu betkeiliqen. So wahrscheinlich es aber einerseits ist, daß innerhalb dieer drei Tage von Rußland keine Antwort an Oesterreich auf die letzte Note erlassen wird, und so eitel die Hoffnungen sind, daß etwa Fürst Gortscha koff ausgedehnte Vollmactilrn beütze, auf deren Grund lage er die drohende Katastrophe aufzuhalten in der Lage sein werde, ebenso gewiß ist es, daß keine Ver- längerung deS Termines zur Abgabe der russischen Erklärung eintreten werde, sondern daß die Ereig. Nisse, welche aus dem fruchtlosen

Verstreichen dieses Termines hervorgehen, ihren unaufhaltsame,, Lauf nehmen werden. — Es wir auch unter diesen Um ständen einleuchten, daß der Kaiser von Oesterre ch den Vorstellungen des Königs von Preußen zur Hiut- anhalrung eines offcnen Bruches zwischen Oesterreich und Rußland kein günstiges Gehör zu geben im Stande ist und die Mission deS Obersten Frhrn. v. Manteuffel kaum auf Erfolg zählen kann. Möge Preußen seine Lage in. diesem ernsten Momente von Neuem erwägen, und es aufgeben, bei einer Macht

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.09.1925
Umfang: 8
, ausgefüllt durch Kriege, deren Schaupkch Finnland war oder an dcrren Finnland sich cm Schwedens Seite beteiligte. Ganz besonders m«it Rußland widerten kleinere oder größere kriegerische Aktionen fast ununterbrochen an. Zwei von König Magnus unternommene KreuMge nach Angermanland (1348 und 1350) litten schlechten Erfolg, Magnus verlor 1363 die Krone an Albrecht von Mecklenburg, der imch Finnland Win. um die von Anhängern des Magnus besetzte Blrrg von Abo zli be lagern. Die Zell der erstarkten .Macht

. In diesen bösen Zeiten haben sich aus schwedisch-finni scher Seite Helden, wir Erik Tott und Knut Posse (bekannt durch den „Wiborgschen Knall' bei der Verteidigung der Stadt gegen die Russen am SV. Nov. 14SS), her vor unid iilbten Männer, wke die Mschöfe Magnus Tavast und Arvid KurN auf das politische Leben bedeutenden Einfluß aus. Im Zeltalter der Regenten des Hauses Wafa gab es wieder Kriege mit Rußland, gegen Polen und gegen Dänemark. Der „Vjährlige Nordische Krieg' Schwedens gegen Dänemark, Lübeck

bei Ha»gö (Ha»>ko) am 8. August eine Nie derlage erlitten. Die Russen schalteten lind walteten in Finnland mm acht Jahre lang, eine Zeit, die der „große Unfriede' genannt wird und die mit dem Friedensschluß zu Nystad (Uusitauipunki) am 1V. Sept. 1721 endejte. in dein Rußland außer den Ostsee Provinzen den südöstlichen Teil Finnlands bekam. Die Einwohnerzahl Finnlands war nach dein Nordischen Kriege und der Zeit des Unfriedens sehr zurückgegangen und hob sich mir langsam. Das Land imd die Be völkerung hatten sich kaum erholt

, als 1741 bis 1743 wieder ein neuer Krieg mit Ruß land wütete, der mit der Kapitulation der Armee bei Helsingfors (Helsinki) endete und den „kleinen Urvfrieden' zur Folge hatte, wonach auch die Städte Frederikshamn (Ha- mina), Willmanstrand (Lapeenranta) und Nyslott (Savonlinna) an die Russen sielen. Um die herrschende Unzufriedenheit zu be seitigen, begann Gustav «II. wiÄwr einen Krieg mit Rußland (1788 bis 17SV), der aber keine nennenswerten Borteile brachte, obgleich die Schweden mehrere glückliche

Siege errangen. In diese Zeit fällt das erste Austauchen ides Gedankens, Finnland von Schweden frei zu machen, ihm entweder zur Selbstän digkeit zu verhelfen oder einen Anschluß an Rußland zu erreichen. Im Einver nehmen mit den Adeligen Jägmhorn, Klick de Teer u. a. bemühte sich G. Sprengporten um die Selbständigkeit Finnlands. In Lükala wurde von Offizieren ein Schreiben an die Kaiserin Katharina II. verhaßt: es wurde der „Bund von Anjalä' geschloffen. Gustav Wolf >V. mar unter dein Königen

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 19.08.1916
Umfang: 8
, das das. Kriegs glück vorüber gehend bis zum Friedensschlüsse vom russischen Reiche getrennt hat, sondern es ist überhaupt nicht mehr Rußland. Wir haben es fest in Hän den, und nicht nur das Interesse der Zentral machte verlangt, daß wir es nicht mehr russisch werden lassen, sondern ebenso sehr das Interesse der Bewohner Polens, die unter russischer Herrschaft namenlos gelitten haben. Wenige Jahre vor dem Ausbruch des Weltkrieges hat Rußland Polen geteilt, indem es das Chel- mer Land von ihm abschnitt

hatte und den es seiner Eigenschaft üs Grenzland verdankt, wurde vom russischen Nationalismus wie ein Diebstahl an Rußland betrachtet, das die große Industrie ins Innere des Reiches oerpflanzen müsse. Die freundlichen Versprechungen der russischen Liberalen hatten keinen wideren Zweck, als die Polen für die panflawistifchen Pläne zu ge winnen, sie waren eingestandenermaßen nur taktische Mittel der russischen Eroberungs politik Die Polen sollten mithelfen, die Vor herrschast Rußlands auf dem europäischen Kontinent zu begründen

. Damit! st esjetzt vorüber: Polen wird nicht mehr Rußland gehören, sondern sich selbst. Der Zar wird in Warschau nicht mehr befehlen. Rumänien? Zur rumänischen Frage schreibt die „Tribuna': „Wir glauben vorerst nicht, daß Rumänien im Begriffe ist, seine schwankende Haltung aufzugeben und sich an die Seite des Vierverbandes zu stellen. Schwerlich kann Rumänien sich zum Handeln entschließen, bevor nicht offen und in entscheidender Weise ein nahe» Ende des allgemeine« Konfliktes erkenn bar ist. Ein Land

rumänischer Politiker einen Artikel im „Bukarester Tagbl.', in welchem er u. a. folgendes ausführt: „Daß Rußland auf seinem Wege zum Mittelmeer früher oder später einmal über den Leich- n am desrumänischenKönigreichs schreiten wird, will ich als eine für jeden mänen so feststehende Tatsache hingestellt sein lassen, daß darüber kein Wort zu verlieren ist. Die beiden unter uns weilenden größten bess- arabischen Rumänen» Moruzi und Stere, ent werfen in ihren bis zur klassischen Reife reichen den Werten

, welche Grundpfeiler Rumänien für seine Zukunft haben müsse, kann und darf daher nach reiflichster Erwägung nur so und nicht anders entschieden werden. Ru mänien kann die Grundpfeiler seiner Zukunft nietnals im Zusammenaehen mit Rußland, son dern nur im Anschlüsse an die Zen- tralmächte aufrichten- sich, wenn ihre Kronländer unmittelbar dem Kriegsgebiet angehören, wie das bei Tirol, Dalmatien und dem Küstenlande der Fall ist. Die Auszeichnung des Statthalters von Tirot Grafen Toggenburg

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 03.12.1919
Umfang: 8
im Wiederausbaugebiete ein« getroffen sind. Churchill sieht KriegSgesPeuster Der Völkerbund -er Geschlagenen. London, 28. November. Ainston Curchtll hat im „Gundoy Herald' einen Artikel veröffent licht- worin er ausführt, daß die Alliierten sowohl Deutschland wie Rußland im Auge behalten müß ten. Die Politik Englands müsse sein, das deutsche Volk nicht zur Verzweiflung zu treiben und zu verhüten, daß es keine andere Hoffnung mehr sähe als in einem neuen Appell an die Waffen. Es wäre keine gute Politik, Deutschland

von allen Handelsbeziehungen mit dem Westen ab- zuschnetden und ihm keinen andern Weg der Entwicklung zu lassen als nach dem Dstsn. Wenn Deutschland sich mit Rußland verbünde, könne es aller haben, waS eS brauche für die Wiederherstellung feiner wirtschaftlichen Stellung und auch seiner Weltmacht. Deutschland könne in Rußland eine unabsehbare Menge von Roh stoffen finden, und tu der russischen Armee würden die deutschen Offiziere und Unteroffiziere geeignete Tätigkeit finden. In Rußland würden die Deutschen

auch die großen Arsenale, die Munittunsfabriken und die Flugplätze errichten können, die sie in ihrem eigenen Lande nicht haben dürfen, und sie würden in Rußland ein unermeßliches Manuschastsmaterial finden. Anderer- setts könne Rußland, wenn die Alliierten eS setaem Schicksal überließen, sich nur an Deutschland wenden, wo es die Gelehrten, die Organisatoren und Geschäftsleute finde, die es brauche, um sein Wirtschaftsleben wieder aufzurichten. Wenn Deutsch' land und Rußland Zusammengehen in der Form

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 10
Datum: 11.01.1918
Umfang: 10
Fragen eine Annäherung stattgesunden hat. Annäherung bedeutet so viel, daß Dif ferenzen noch weiter bestehen. Die Hauptsache aber, daß sowohl bei dem Vierbunde als bei Rußland der Friedenswille vorherrscht, hat keine Aenderung erfahren. Es ist nicht zu leugnen, daß wir den Frieden mit Rußland brauchen, aber mindestens ebenso notwendig ist der Friede für Rußland. Diese Tatsache muß man sich vor Augen halten, will man der Bedeutung des Zwischenfalles gerecht werden. Die Situation im Osten

. Wie dem Hauptausschusse des deutschen Reichtages mitgeteilt wurde, soll diese Reise allerdings vorerst nur zu dem Zwecke erfolgen, um die Vertreter des Vierbundes doch zu be stimmen, Stockholm als neuen Verhandlungs- vrt anzuerkennen. Ob dies aber gelingen wird, ist sehr die Frage. Der Vierbund braucht nicht die ganzen Neutralen und mit ihnen seine Feinde in Angelegenheiten hineinblicken zu lassen, die er einzig und allein nur mit Rußland zu regeln hat. Inwieweit der Einfluß der Entente tätig war. um die russische

Regierung zu ihrem Vorschlage, einen neuen Verhandlungsort zu wählen, zu bestimmen, wollen wir dahingestellt lassen. Sicher ist es, daß die Weslmächte das Aeußersle aufbieten, das im Werden begriffene Friedenswerk, das sie wohl nicht mehr zu verhindern vermögen, doch zu verzögern bemüh! sind. Auf solche Querzüge mußte man sich gefaßt machen und es darf nicht überraschen, wenn sich bei den Friedensverhandlungen mit Rußland noch Schwierigkeiten ergeben werden. Ein Friede nach dreieinhalbjährigem Kriege

ist nicht über das Knie zu brechen.. Hindemisse beim Friedensschlüsse waren immer zu über winden und das Wesen von Verhandlungen besteht ja darin, daß eine mittlere Linie zwischen verschiedenen Standpunkten gefunden werden soll. Es ist notwendig, die unver meidlichen Zwischenfälle, die ja immer vor Abschluß eines Friedens auftauchen, mit Kaltblütigkeit aufzunehmen und sich die Tat sache vor Augen zu halten, daß Rußland den Frieden zumindest ebenso braucht, wie wir. — Die Petersburger „Prawda' meldet: Die rus sische

wird also aller Voraussicht nach am 4. Jänner derart sein, daß die Zen tralmächte weiter allein mit Rußland ver handelt werden, daß aber die Bemühungen der Entente, die Verhandlungen zu stören, sich noch stärker bemerkbar machen dürften. Da bei darf nicht außer Acht gelassen werden, daß die Verhandlungen öffentlich sind, und daß jede einzelne Phase der Verhandlungen von russischer Seite der Welt bekannt gegeben wird, was die Verhandlungen sehr schwierig macht und die Störungsversuche sehr erleichtert. Wochen-Chronik

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 05.09.1920
Umfang: 16
Seite 6 „Bozner Nachrichten'. S. September 1920 Nr. 203 wie das gegen die schamlose Spekulation! solle ruhig in Eckartsau bieäbem wenn Äis' schen Rußland sein können, dann hätte« solche Illusionen Mrm:cht auskommen, ge- auf die, Gastfreundfchastder Mönche prote- stierende ..Journal de Geneve' bemerkt, heute das Ziel gewissenloser Touristen ge- wotden. . An den Samstagen zumal brin gen Fahrzeuge aller Art, darunter schwer beladene Lastwagen, Hunderte von Perso nen zum Großen Sankt Bernhard

es der Waggonreihe nach: „Auf Wiedersehen, Majestät!' Die Wahrheit über Rußland. In einem Artikel „Die Wahrheit über Rußland' unterzieht der Führer der Un abhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Wilhelm Dittmann in ' der „Freiheit' das russische Sowjetsystem ei ner kritischen Würdigung. Die Ausfüh rungen Dittmanns könnten auch denen die Augen öffnen, die bisher noch immer Hoff nungen ans dieses System setzten. Ditt mann schreibt: - . „Die Sympathie mit der russischen Re volution verleitet oft

zu den wunderlichsten Illusionen. Blinde Schwärmerei und gläubige Inbrunst haben Sowjetrußland zum Jdealland gemacht, in dem alles Leid des Proletariats ein Ende hat. Die Auf- Beziehungen nähme wirtschaftlicher Beziehungen zu Rußland und der Anschluß unserer Partei Die-Parterreräume des Schlosses durch- an die dritte Internationale wird nicht sel- Zog ein gemischter Dust von verbranntem ten deshalb gefordert, um baldmöglichst Papier und Siegellack. In Eckartsau teilhaben zu können an dem Wohlstand sprach

sich das Gerücht der Abreise rasch uttd der Freiheit, die:man in Rußland er- herum und einer der ältesten Bauern war richtet wähnt. Hätten deutsche revolutio^ sogar im Schlosse erschienen und hatte dem näre Proletarier unausgesetzt in .enger Grasen Hunyady melden.lassen, der Kaiser persönlicher Fühlung mit dem bolschewisti- schweige denn sich festsetzen können. Die einfachste Überlegung muß zu der Erkenntnis führen, daß in Rußland selbst dann keine ruhigen Zustände. herrschen können, wenn das ganze Land

sind 73 Prozent der Gesamtbevölkerung Bauern. Das materielle Interesse kettet die Bauern an das revolutionäre Regiment, das ihnen nicht nur Frieden, sondern auch Land in beträchtlichem Umfange brachte, das Land der Gutsherren. Es zeigen sich aber die kommenden Konflikte schon darin, daß der Bauer seine Produkte nicht mehr gegen wertlose Papierrubel, sondern nur gegen Industriewaren hergeben will und aus Furcht vor Requisitionen viel Land unbe baut liegen laßt. Sozialismus und Kom munismus gibt es in Rußland

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 03.12.1855
Umfang: 6
ist ja hauptsächlich, die Kapitalien von dem Papierhandel und der Börse ab« und dem Gewerbsfleiße des Volkes zuzuwenden, wo sie eine nützlichere und sicherere An lage finden. Die immer wieder auftauchenden Friedensverhand- lungen entbehren eines reellen Grundes. Der Zweck des Krieges ist so lange nicht erreicht, als Rußland nicht solche Opfer bringt, die seine Friedensliebe außer Zweifel stellen, und Garantien gibt, die Europa vor jener aggressiven Politik sichern, die es zum Verderben aller seiner Nachbarvölker

, daß der Kaiser Frankreichs in der Erkenntniß, daß ein allzugeschwächtes Rußland kein tüchtiger Bundesge nosse Frankreichs sein könne, seine Sache von der England's trennen werde, oder daß Deutschland sich für Rußland gegen den Westen ausspreche. Trüge rische Hoffnungen! Man darf heute nicht mehr glau ben, daß das mit Blut gekittete englisch-französische Bündniß sich so bald lösen werde, ein Bündniß, das den Interessen beider Staaten schon deßhalb entspricht, weil ein Bruch zwischen beiden diesen Interessen

, die sie mit dem größten Kraftaufwand? im Orient ver fechten, entschieden und offenbar feindlich sein müßte. Der Kaiser Frankreichs, dessen Klugheit, Besonnen heit lind politischen Scharfsinn Niemand bestreitet, wird eine Aufgabe, an die er seine Ehre und Macht der Mit- und Nachwelt verpfändet, nicht ungelöst lassen, und kann es nicht! Deßhalb hat die Allianz des Westens feste Bande, und um so mehr, weil Eng land Frankreichs noch lange bedarf. Wenn Rußland mithin den Frieden von der Lösung dieser Allianz er wartet

, — so mag es noch viele Jahre dauern, und Blutströme kosten bis zum endlichen Friedensschluß. Von Deutschland aber hat Rußland eben so wenig eine Unterstützung seiner Politik zu hoffen. Auf welcher Seite Deutschlands erste, ja eigentliche Großmacht steht, wissen wir. Oesterreich ist traktatmäßig ein Alliirter der Westmächte, ss ist mit Millionen Geldes und der Hand ans Schwert zum Schutze der Türkei, für die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Völ ker und gegen die aggressive Politik Rußlands einge

treten. Würden aber Preußen und die kleineren deut schen Mächte zu Rußlands Gunst eine kriegerische Haltung annehmen, um von den Westmächten die Her stellung des Friedens zu erlangen, so wäre dies eine Ableitung des Kriegs - Unglückes von Rußland auf Deutschland, und dazu wird und kann sich eine deutsche Macht um so weniger hergeben, alS es nicht vergessen ist, wie verläßlich in solchen Fällen eine Allianz mit Rußland wäre. (Schlnß folgt.) TagesnachriiHten. Innsbruck» den Z. Dezember. — Der Banus

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