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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 6
Datum: 05.03.1918
Umfang: 6
Nr. ö3. ..Bonner Nachrichten'. Dienstag, den 5. März 1918. Z bildeten Heeresteile unverzüglich durchführen. Ferner wird Rußland seine Kriegsschiffe entweder in russische Häfen über führen und dort bis zum allgemeinen Friedensschluß belassen, oder sofort desarmieren. Die Kriegsschiffe der Mt den Mäch ten des Vierbundes im Kriegszustande verbleibenden Staaten werden, soweit sie sich in russischen Machtbereich befinden, wie nissische Kriegsschiffe behandelt werden. Das Sperrgebiet im Eisnieere

. ' ' Artikel 6. Rußland verpflichtet sich, sofort Frieden mit der ukrainischen Volksrepublik zu schließen und den Friedensver trag zwischen diesem Staate und den Mächten des Vierbundes ^anzuerkennen. Das ukrainische Gebiet wird unverzüglich! von ruffischen Truppen und der russischen Roten Garde geräumt. Rußland stellt jede Agitation oder Propaganda gegen die Ne uerung öder die öffentlichen Einrichtungen der ukrainischen Volksrepublik ein. Estland und Livland werden gleich falls ohne Verzug

von den russischen Truppen und der russischen Roten Garde geräumt Die Ostgrenze von Estland läuft im all gemeinen dem Narwafluß entlang. Die Ostgrenze von Livland verläuft im allgemeinen durch den Pespussee und den Iskow- schen See bis zu dessen Südwestecke, dann über den LubansHen See in der Richtung Livenhof an der Düna: Estland und Liv land werben von der deutschen Polizeimächt besetzt, bis dort die Sicherheit durch eigene Landeseinrichtungen gewährleistet und die staatliche Ordnung hergestellt ist. Rußland

wird alle ver hafteten oder verschleppten Bewohner Estlands und Livlands sofort freilassen und gewährleistet die sichere Rücksendung aller verschleppten Estländer und Lidländer. Auch Finnland und die Aalandsinseln werden alsbald von den russischen Truvnen und der russischen Roteii Garde, die finnischen Häsen von der russischen Flotte und den russischen Seestreitkräften geräumt.^ Solange das Eis die Ueberführung der Kriegsscknffe hindert, werden nur schwache Kommandos zurückbleiben. Rußland stellt

jede Agitation oder Propaganda gegen die Regierung oder öf fentlichen Einrichtungen Finnlands ein. Die auf den Aalands- inseln angelegten Befestigungen sind sobald als möglich zu ent fernen.' Ueber die dauernde Nichtbefeftigung dieser Inseln so wie über ihre sonstige Behandlung in militärischer und schiff- fahrtstechnischer Hinsicht ist ein besonderes Wkommen zwi schen Deutschland. Rußland/Finnland und Schweden zu treffen. Es besteht ein Einverständnis darüber, daß hiezu auf Wunsch Deutschlands

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 08.03.1913
Umfang: 8
3 - der Frieden,Vermittlung nicht: grsauge» gc«ommen, und Prinzessin Sophie bestieg 6 Monate nach der Thronbesteigung ihre» Gemahls sollen der Annahme abgeneigt sein. Die Dreihuudertjahrfeier de- Haufe- Romanow. Am 6. März, bezw. am 21. Febr. »ach dem russische» Aalender wurden er 300 Jahre, daß in Rußland Zar Mihail sich die Arvne aus» Haupt setzen Netz. 1808 erlosch da» Hau» RurU mit dem Zaren Frdor I. Zwauowitsch, einem Sohne de» schrecklichen Iwan. Die Bojaren wählten Fedor« Schwager Lori

verwandelten. Endlich im Jahre 1613 einigten sich die Bojaren auf Michael Feorowitlch Romanow, den 17jährigen Sohn de» Ntkrtisch Romanow, der unter Guduuow gezwungen wurde, Möuch zu werden. Da» war der Anfang der Dynastie Romanow. Damals herrschte in Rußland eine grauenvolle und schreckliche Zeit. Ariegrhorde» und Räuberbande» brandschatzten da» Volk, da» fast total verarmt war. Michael gelang e», Ordnung zu schassen. 2hm folgte 1645 auf den Thron sein Sohn Alerrt Michaelowitsch, unter dem da» allgemeine

Landrecht in Rußland abgrsotzt wurde, er trat al» erster in die west europäische Geschichte ein, im Westfälische» Frieden (1648) kommt auch der .Großfürst von Moskau' vor. Seine Artrge mit den Schweden verliefe» uuglüSlich. glücklicher jene gegen die Pole», e» gelang ihm Smolensk, di» Ukraine und Kiew dev Polen abzuuehmen. Zar Alerei machte auch den versuch, der westeuropäischen Aullur in Rußland Eingang zu verschassev, aber erst sein Sohn Peter der Große hatte darin Erfolg. Al» Alrrri 1676 starb

Herrscher, unter dem Rußland gewaltige Kultur sortschritte machte, aber auch ein grausamer, dem Trünke ergebener Mau», der in manchen Handlung» weisen au 2wau den Schrecklichen erinnerte. 2n den Kriegen gegen Karl HI. von Schweden, gegen die Türke» und gegen Persien war er siegreich und konnte sich bei seinem 1725 erfolgten Tode sagen Rußland der Barbarei entrissen zu haben. 2hm folgte tu der Regierung seine Gemahlin Katharina I. ihr der Enkel Peter», Peter Alerejewitsch. Die folgende» Hrrrschir

II. fiel 1881 durch Mörderhaud. Sein Nachfolger war Alrrauder HI., dem 1894 sein Sohn Nikolaus H. Alrraudrowitsch, der heute regierende Zar, auf dem Throne folgte. Da» Romanow-Jubiläum, da» in diesen Tagen in ganz Rußland festlich begangen wird, köuute ge- chichtllch von Bedeutung werde», wenn der Zar aus da» Handschreiben unsere» Kaiser» hin die Hand böte zu friedlichem Einvernehmen zwischen Oesterreich und Rußland und so e» ermöglichte, daß die Soldaten, welche beiderseit» die Grenze br> wachen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.09.1896
Umfang: 4
Nr. 214. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt^). Freitag, den 13. September 1836. Weltpotitik. Allcö, was im Orient und in Ostasien geschiebt, ist im Grundc m» das Vorspiel zu dcm großen Entschcidungskampsc, den Rußland cincö TageS England ausnöthigcn wird. Während dcr nordische Koloß, der seine Vorposten schon bi-5 zu den Thoren Indiens vorgeschoben hat, unablässig aus den Aus bau und die Sicherung seiner AngriffSstraßcn, sowie auf die volle Bewegungsfreiheit sür seine im Schwarzen Meere

zu einer ^ Flottenstativn mache» möchte, um die russische Flotte des Schwarzen Meeres lahmzulegen. In Ostasien soll ihm die Znsel Quelpart den gleichen Dienst gegen die Flotte von Wladiwostok leisten. Diese Pläne erklären uns seine sortgesetzten Brandstinungs- versuche. Waö England und Rußland in ihrem Ringen um die Vorderrschast in Ostasien in erster Linie anstreben, das ist der maßgebende Einfluß auf dcr durch ihre Lage Zwilchen China, Japan und Rußland außerordentlich wichtigen Halb insel Korea, die zwar von China

in Anspruch genomincii wird, aber thatsächlich unabhängig ist. Die im Bau begriffene sibirische Bahn wird es Rußland ermöglichen, mit große» Wucht dort aufzutreten. Allein Nußland will sich mit diesem werthvollcn, jedoch nicht immer eisfreien Hafen nicht begnügen, sondern möchte mil dem 5 Grad südlicher an dcr Ostküsle Koreas gelegenen H.ifei: von Gcnsong (Port Lazarew) einen zweiten Stützpunkt gewinnen, und zwar einen zu jeder Jahreszeit gleich brauch baren. Dem gegenüber hat England schon zweimal

, wie Japan durch Bedrohung von Nagasaki oder Zokohama in Schach halten, und nament lich dem Vordringen russischer Flotten von Wladiwostok, NikolajewSk oder Lazarew gegen die indischen Meere einen Riegel vorschieben. Wäre Quelpart in englischem Besitz, so würde die russische Flotte in ihren ostasiatischen Häfen so gut wie eingesperrt sein und England könnte dann mit geringem Kräflcaufwand seine chinesischen und indischen Interessen gegen Rußland wahrnehmen. Vermuthlich war also eiu russischer Protest

die Ursache, daß England zurückwich. Der rechte Augenblick schien ihm jedenfalls noch nicht gekommen zu sein. Um diesen herbeizusühren, zettelte es 1894 den Krieg zwischen Japan und China an. Für Rußland kam dieser Ki'ic.i sekr ungelegen, da eS vor Vollendung der ^birifcheii Achterdrusch und Puchtmustk*). von Arthur Achleitn er. z Daö wirkt zauberähnlich auf den rauhen Knecht; Xaver zieht die Kette hervor, schlingt sie, an der Bordwand kniecnv, durch den Ring am Landungssteg, und befestigt so den Kalj

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 14
Datum: 08.12.1916
Umfang: 14
es wieder erobern und von dort ans das zeitweilig durch Waffengewalt abgetrennte K ö - nigreich Polen wieder gewinnen. Doch das ist nicht genug, wir müssen dem Feinde die einst pol nischen Gebiete jenseits der Grenze entreißen, wir wir wollen ein freies (!) Polen in seinen ethno graphischen Grenzen in unlöslicher Vereini gung mit Rußland (!) wieder Herstellen. Seit über 1000 Jahren strebt Rußland nach dem Süden zum freien Ausgang ln das offene Meer, das ist zum Bosporus und zu den Dardanellen, der Schild

des Oleg über dem Tore von 'Konstan tinopel, das sind die Jahrhunderte alten Träume, die dem russischen Volke zu allen Zeiten seines Bestehens vertraut waren. Diese Wünsche sind seit Kriegsbeginn der Erfüllung nahe. Um Menschen leben zu schonen, taten wir gemeinsam mit unseren Verbündeten alles mögliche, um die Türket von der Teilnahme an den sinnlosen Feindseligkeiten zurück zuhalten. Frankreich, England und Rußland hatten nicht die Aufgabe, die Türket in den Krieg hinein- zuziehen, sie bestanden

worden, daß der Krieg bis zum völligen Siege durchgeführt werden wird. Mehr als einmal sei erklärt worden, daß kein vorzeitiger Friede, aus welchen Gründen auch immer, kein Sonderfrkede ohne unsere Alliierten geschlossen werden wird. Nichts kann diesen Beschluß umstoßen, der dem unbeugsamen Willen des erhabenen Beherrschers von Rußland entspricht, der sich Eins weiß mit seinem ganzen treuen Volke. Rußland wird die Waffen nicht nkederlegen, ehe der volle Sieg errungen ist. Die ganze Welt mag

es noch einmal hören, daß, wie groß auch die Schwierigkeiten, wie groß die zeit weiligen Rückschläge sein mögen, Rußland, das große Rußland und seine tapferen Alliierten den letzten Soldaten aufbrtngen und alle Mittel des Staates zur Verfügung stellen werden, damit der Krieg zu seinem entscheidenden Ende geführt und lie Zuschläge und die Gewalttätigkeit der Deutschen Ar alle Zeiten vereitelt werden. Die Macht des,— v -> —- Feindes ist nicht mehr ungebrochen, und die er- Unabhängigkeit garantiert und ihr außerdem

besteht das Regierungsprogramm nur aus einem Punkte, das ist der Sieg, koste er, was er wolle, ein völliger, endgültiger Sieg. Weder Rußland noch seine Alliierten (?) sind schuld am Kriege, aber nachdem der Krieg einmal vom Zaune ge brachen wurde, werden wir ihn nicht eher beenden, als bis der Feind völlig erschöpft ist und in Zu- ierten fest begründet. Es besteht kein Zweifel, daß Rußland, nachdem es die freie Zufahrt ins Mittel- meer souverän in Besitz genommen haben wird, der rumänischen Flagge

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.04.1922
Umfang: 6
Sfl&Hrol« LanVerzeUvng. Seite 3 Die Wiederherstellung des europäischen Friedens. Der Aufmarsch der Parteien in Genua. Die Konferenz von Genna wird mit Recht die größte der Weltgeschichte genannt rvevden. Midier der Wiener Kongreß, ein Jahrhuridert hindurch als bedeutsamste Taguirg galt, noch die -Versailler Tagmig, auf der -die Friedensverträge be schlossen munden, noch der VöIkerln»iDstag in Genf, auf dein die Bereinigten Staaten von Amerika, Rußland, Deutschland und Oesterreich fehlten

sich über den Ausinarsch im klaren «sein. Man «kann etwa vier Parteien unterscheiden. Die erste ist die französische mit ihrenr Anhang, d. h. den Belgiern, Tschechen, Polen mÖ Rumänen, die zweite besteht aus Engl-aitd, Japan und vermutlich den Bereinigten Staaten, die ihren nwrali-schen Dnick in der engli- schen Richtrmg geltend <ma«ch«n werden. Zwischen beiden steht vermittelnd Italien. Die dritte Partei bilden die Besiegten. Deutschland und Rußland. Das heißt aber nicht, daß sie ge meinsam vorgohen «werden. Soweit

zugleich Vorschläge über die Zusammensetzung dieser Nnterkom- wission. Er schlug vor. für diese Unterkowmissim: für jeden Staat einen Vertreter namhaft zu machen. Der Vertreter der Schweiz bemerkte daraufhin, daß sich nuf «diese Weise unfrei willigerweise eine Mehrheit für die einbenistnden Staaten er geben würde. Tschitscherin erklärte, den Vorschlag über die Bildung dieser Unterk-unmission anzunehmen, iedoch solle won Rußland, das an dieser Frage «besonders interessiert ist. zwei Vertreter gewähren

, nicht etwa, um Rußland eine privilegierte Stellung einzuräumen, -sondern einzig, weil Rußland mit dieser Frage viel zu tun habe. Schließlich könne ja auch jeder andere Staat zwei Vertreter verlangen, wenn er es für notwendig halte, um den Stoff -bewältigen zu können. Lloyd George be merkte. daß die Kommission ja doch keine entscheidende «Stimme Hobe und sich «deshalb jedes Mitglied mit Beiräten umgeben könne, soviel es nur haben wolle. Auf das hin zog Tschitscherin seinen Vorschlag zurück. Hierauf wurde

die Sitzung zur Ernen nung der Unterkommissäre unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung teilte Facta mit, daß die wirtschaftliche und Transportkommission -heute zu einer Be ratung zusammentreten werden. Als das -Ergebnis der Abstim mung über die Teilnahme -an -der Unterkommission (Cinberufer der Konferenz. Deutschland uNd -Rußland und vier andere Staaten) verlautbart wurde und unter den in der Unterkom mission vertretenen auch Rumänien war, erhob sich Tschitsche rin und protestierte

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.11.1921
Umfang: 8
» Mn. sten der AMve OstpolMk. Von unserem Berliner k-Mitavbeiter. Di« Personaländerungen in der Ostabteilung des Auswär tigen Amtes, an deren Spitz« der schon früher als Referent für Rußland in dieser Abteilung tätig gewesene Freiherr v. Malt« zahn berufen -wurde, verdient größte Beachtung. Der neue Mi nisterialdirektor hat zum Teil auch seinen Mitarbeiterstab er neuert, und die Errichtung eines Sonderreferates für di« Rand staaten läßt bereits eine Richtung erkennen, nach der sich die angedeutete

hat. Wenn der Handelsaustausch zwischen Rußland und den andern Staaten bisher nur verschwindend geringe Dimensionen auf- weist, so liegt das daran, daß es in Sowjetrußlansd, wo der Bolschewismus den Kapitalismus zerschlagen hat, an Kapital mangelt, um jetzt nach dem Zusammenbruch der bolschewistischen Wirtschaft wieder zu der kapitalistischen übergehen zu können, zu der sich sogar Lenin aus dem Kongreß der politischen Agi tatoren mit einigen Vorbehalten bekannt hat. Um diesen Man- gel zu ersetzen, sucht man eben

ausländisches Kapital ins Land zu ziehen, und das, nämlich -die Sehnsucht nach Kredit, ist ja auch der letzt« Beweggrund der heiß umstrittenen Note der Sowjetregierung, worin sie sich mit einigen Einschränkungen zur Anerkennung der russischen VorkrlegsschuWen bereits erklärt hat. Wie eriimerlich hat man in England und Frankreich sogar die Hilfsaktion für das hungernd« Rußland von einer solchen Anerkennung abhängig -gemacht, und die Londoner Presse faßt denn auch in der Tat Dschitscherins Angebot gar

Nicht anders auf, als ein Ersuchen um Kredit. Die Aufnahme des „Notrufs' bei der Entente ist sehr ver schieden. In Frankreich -ist er, den Pressestimmen nach, auf runde Ablehnung gestoßen, und -der offiziös inspirierte „Temps' er klärt ihn für -ein Manöver, da Rußland weder zahlen könne noch wolle. Es ist sicherlich kein Zufall, wenn die von Paris aus dirigierte Warschauer Regierung gerade jetzt eine Rote nach Moskau -gerichtet hat, die den Vorwurf enthält, daß Rußland nicht -eine Klausel des Rigaer Vertrages ausgeführt

habe, und worin der Z-rveffel -ausgedrückt wird, ob Rußland überhaupt imstande sei, -auf sich -genommene Verpflichtungen zu erfüllen. In England denkt man immerhin erheblich anders darüber, und das Reuterbureau versickert, daß Tschitsch-erins Angebot vielleicht zu wichtigen -Ergebnissen führen könne. Zwar weiß man -auch -in der Downingstreot, daß Rußland zurzeit zahlungs unfähig- -ist, -über man rechnet öffenbar mit der. Möglichkeit, es mit Hilfe von 'Krediten za-blungsfähig

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 02.03.1918
Umfang: 8
s. Mrz ISIS Tiroler Volksblatt. Seite 5 Das deutsche Ultimatum an Rußland. UnterstaatssekretSr Freiherr von dem Busche führte am Dienstag im deutschen Reichstage aus: Bon verschiedenen Seiten ist der Wunsch geäußert worden, das Ultimatum kennen zu lernen, das von den russischen Delegierten angenommen worden ist. Ich erlaube mir, dieses Ultimatum bekanntzugeben. Es lautet: Deutschland ist bereit, unter folgenden Been dungen mit Rußland die Verhandlungen wieder aus zunehmen und Frieden

zu schließen: 1. Das Deutsche Reich und Rußland erklären die Beendigung des Kriegszustandes. Beide Nationen find entschlossen, fortan in Frieden und Freund schaft zusammenzuleben. 2. Die Gebiete, die westlich der den russischen Vertretern in Brest-Litowsk mitgeteilten Linie liegen und zum russischen Reiche gehört haben, werden der territorialen Hoheit Rußlands nicht mehr unterstehen. Die Linie ist in die Gegend Dünaburg bis znr Ostgrenze Kurlands zu verlegen. Aus der ehemaligen Zugehörigkeit dieser Gebiete

zum russischen Reich werden ihnen keinerlei Verpflichtungen gegenüber Rußland erwachsen. Rußland verzichtet auf jede Einmischung in die inneren Verhältnisse der Gebiete. Deutschland und Oesterreich-Ungarn beabsichtigen, daS künftige Schicksal der Gebiete im Benehmen mit deren Bevölkerung zu bestimmen. Deutschland ist bereit, sobald der allgemeine Friede geschlossen und die russische Demobilmachung vollkommen durch geführt ist, das östlich der obgenannten Linie ge legene Gebiet zu räumen, soweit

sich nicht aus Ar tikel 3 etwas anderes ergibt. 3. Livland und Estland werden von russischen Truppen und Roter Garde unverzüglich geräumt und von deutscher Polizeimacht besetzt, bis Landes einrichtungen die Sicherheit gewährleisten und die staatliche Ordnung hergestellt ist. Alle aus politi schen Gründen verhafteten Landesbewohner sind sofort freizulassen. 4. Rußland schließt sofort Frieden mit der ukrainischen Volksrepublik. Ukraine und Finnland werden ohne jeden Ver zug von russischen Truppen und Roter Garde

ge räumt. 5. Rußland wird alles in seinen Kräften stehende tun, um alsbald die ordnungsmäßige Rückgabe der ostavatolijchen Provinzen an die Türkei sicherzustellen und erkennt die Abschaffung der türkischen Kapitu- lationen an. 6. s) Die völlige Demobilmachung des russi schen Heeres einschließlich der von der jetzigen Re gierung neugebildeten Heeresteile ist unverzüglich durchzuführen. b) Die russischen Kriegsschiffe im Schwarzen Meere, in der Ostsee und im Eismeere sind ent- weder in russische Häfen

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 24
Datum: 26.02.1905
Umfang: 24
sich Vermittler finden, welche, wie im Jahre 1894 die Früchte des Sieges den Japanern schmälern ivürden. Ein direktes Verhandeln Japans mit Nußland wäre daher für Japan sehr vortheilhaft, und zwar muß dies möglichst rasch zur That werden. Der russische Standpunkt. Die Ursachen, welche Rußland einen baldigen Friedens schluß wünschenswcrth erscheinen lassen, sollen im Nachfol genden skizziert werden. - 1. In Nußland ist der Krieg überaus u n p opul ä r, ja sogar verhaßt. 2. Die rilssische Dip lomatie

, so sind jene Bedingungen, welche vom Reuter'schen Bureau als aus Pe tersburg stammend, mitgetheilt wurden, für Rußland unan nehmbar und kann diese Information des englischen Nach richtenbureaus unmöglich aus einer seriösen russischen Quelle geschöpft sein. Denn Rußland erklärt im gegenwärtigen Mo ment folgende Bedingungen als überhaupt undiskutabel: Die Räumung der Nordmandschurei. Die Auflösung des Pachtvertrages, den Rußland mit China 'bezüglich Port Arthurs geschlossen hat und demzufolge Port Arthur auf 99 Jahre

Rußland in Pacht gegeben wurde. Die Forderung, daß jene russischen Schiffe, welche in neutralen Häfen Zuflucht gefunden haben, den Japanern aus geliefert werden sollen. Dagegen würden folgende Friedensbedingungen von Ruß- ü nd in ernste Erwägung gezogen werden: Japanisches Protektorat über Korea. Rückgabe der südlichen Mandschurei an China. Bezahlung einer Kriegsentschädigung an Japan — es erscheint als durchaus nurichtig, daß' dieser Punkt, wie das Neuter'sche Bureau meldete, besondere

Schwierigkeiten bei einem Friedensschluß bieten'würde. Eventuelle Abtretung der Insel Sachalin, die bis in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts japanisches Terri torium war, an Japan. Diese Gebietsabtretung würde in Rußland keinen üblen Eindruck inachen, da. Sachalin heute nichts anders ist als ein DeportationZort für Verbrecher und eigentlich keinen rechticn Werth für Rußland hat. Ferner wurde Rußland Japan einen dauernden und ga rantierten Friedensvertrag anbieten^ das heißt, Rußland

würde auf diese Weise jenen Befürchtungen, die in Japan laut geworden find, daß der Frieden nur ein Waffenstillstand sei und von Rußland zur Vornahme von Revanche-Rüstungen benutzt werden werde, die Spitze abbrechen. Sonnt ag, Z6. F ebruar 1905. . 5 . Vollständig falsch ist ferner die in der Reuter'ichen De-- pesche zum Ausdruck gebrachte Auffassung, datz der Zar noch, eine entscheidende Schlacht abwartm Wolle, bevor er die Hand , zum Frieden biete. Eine solche Schlacht würde' nicht /nur kolossale Opfer kosten

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Dolomiten
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Seite 1 von 14
Datum: 16.05.1934
Umfang: 14
sich nicht gegen eine Kirche, nicht nur gegen all« Kirchen, son« dein gegen die Religion, gegen den ganzen öeelenbezirk der Menschheit. So wenig der russische Kommunismus eine innenpolitische An gelegenheit Rußlands geblieben ist. hat sich der a gegen die Religion auf Rußland be« t; dieser Kampf ist vielmehr schon längst in die ganze Welt hinausgetragen worden, und seitdem Italien und Deutschland für den Kom munismus kein Nährboden mehr sind, müssen arankreich und die Schweiz als Basis flir die lammunistische

hat mit einer nicht zu überbietenden Scharfe die antireligiöse Einstellung des Kommunismus^ formuliert: „Wir müssen die Religion bekämpfen, das ist das Abc des Materialismus und des Marximus'. und: „Marxismus ist Materialis mus, und als solcher der Religion feindlich ; dazu Jaroslawsky, der Führer der Eottlosen- dewegung in Rußland: „Es ist unsere Pflicht, jede religiöse Auffassung auszurotten.' Das bol schewistische Regime, das von Anfang an eine Weltsendung zu haben glaubte, hat die beiden mirksamsten Elemente der Aktivität

der schweizerischen kommunistischen Partei dirigiert, und diesen lind ganze Reihen von Verbänden untergeordnet, die teils politischen, teils antireligiösen, teils scheinbar neutralen Charakter haben. Die Jugend- und Frauenorganisationen, die Ee- aossenschasten. die Rote Hilfe, die Sportvereine der Arbeiterorganisationen, die Gesellschaft für das Studium des neuen Rußland, der Anti mschistische Bund der Schweiz, die Arbeiterschutz vehr. der Rote Jungsturm und der Proletarische »reidenkerverband

— alle diese Organisationen bezwecken, sei es mittelbar oder unmittelbar, die Einflußnahme der sowictrusiischen Machthaber °uf das politische und religiöse Leben des vchweizervolkes. Der Kampf gegen die Religion ist in Rußland »om „Verband der kämpfenden Gottlosen' orga- 'lgert, aber nicht stattsoffiziell, und doch be endet sich bei jedem Departement der rusiischen 'eqierung eine antireligiöse Zelle, hauptsächlich »uk dem Gebiete der Bildung. Sogar im Turn unterricht wird von den Lehrern antireligiöse Propaganda verlangt

. Rußland besitzt eine aus- ^dehnte Eottlosenpresie. die mit Wort und «ild alles verhöhnt, was religiös ist. sei es die Elfisch-orthodoxe Kirche, die jüdische, die moham- «wanische Religion, die katholische oder pro- Mrntische Konfession. Die Leitmotive, die sich den bildlichen Darstellungen immer wieder- sind: Christus als Diener des Kavitalis- TOas und als Gott tut Krieges. Die antireli« e Literatur Rußlands ist fteilich auf ein primitives Denken berechnet: ein Junge, - ' ‘ schießt

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 28.09.1894
Umfang: 12
. H. PineS, Rußland M. Stolberg, Kaufmann, Rußland. Aders: Frau Louis Heinert mit Kinder, Leipzig. Baron Eichhoff mit Fam., Meran. Austria: Fran Paul Munk, Frl. Louise Ziegler, Berlin. Frau Louise Syper mit Sohn und Schwiegertochter, Kiew, Rußland. Frau Klara Wis- grill mit Töchter, Wien. Bavaria! Baronesse Magda Hahn, Riga, Rußland. Dr. W. P. Huber mit Gattin, Rotlerdam- Herm. Elsinger mit Fam , Fabrikant, Wien. Baronin Hahn geb. v. Hahn Wähnen, Ruß land. Bracher: Friedrich Berding, Hannover. Deutsches

mit G , Rumä nien Frl. Anna MatHiesen, Nor wegen. Kara Wethosen, Norwegen. Forsterbräu: Franz Hass-nteusel, Correspondent, Wien. Ä. Bauer, Postadjunkt, München. Otto Linder, Bochum. Peter Kiwmaier, Bahnaspirant, Burgau, Bayern. B. Hendl, Reis»., Wien- Manger v. Kirchsberg mit Gattin, Rittmeister, Klagenfurt. Fortuna: N. Monossohn mit G., Rußland. Jda Woisnschläger, Gmnnden. Filipinum: Martin Trenker, Priester, Bayern. Habsburger Hof: Albert de Romen, Paris. Mr. u, Mdm. Lallenland, PanS. Jofefa Rietzler

, Silz. G, Hesselmann, Ham burg. I. Ave Lallemant, Kaufm., Venezuela. Friedrich Jauch, Rentler, Hamburg. Haßfurther: Moritz Frank, Reisender, Wien. Jakob Franke, Kaufmann, Wien. Hermann - A. S. Kajolan, Kaufmann mit Tochter und Schw., Rußland. HoferhauS: Albert Baron Wodianer mit G., und Dienerschaft, Budapest. Schloß Labers: H. Mark. Göteboy, Schweden. Lieutenant Wachatz, Schweden. Con- stantin Sander, Verlagsbuchhändler mit Frau und T., Frau Pichler, Assessor, Sander, Leipzig. Frau Johanna Willich

K. Schneider, Berlin. Stadt München: Fr. Grobmer, Spital. Moritz Kombosch Spital. F. Felckert, Arzt, Worms. Fr- Geheimralh, Valen- tiener mit Frl. Klara Mark, Deutsch land. Von Bülow, Offizier, Pots dam. Oberst Ast mit G., Deutsch land. Fr M. Sieberer mit Schwest. und Kind, Küsste!». Ch. Maierowlcz, Kaufmann, Lodz, Rußland. S. Bestermann, Kfm., Lodz, Rußland. Dr. Settari, Advokat, Billach. Stark:nhos: K. Engelsberg Lublin. I. M. Schapiro Kaufmann. Lodz F. Sil bergleit, Obsthändler, Warschau. I. Löwy

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 02.08.1944
Umfang: 6
der Monarchie beschränken, sondern wollte auch Italien keinen Vorwand für die Forderung nach Kompensa tionen bei Gebietserwerb geben und endlich die übri gen Großmächte, vor allem Rußland, beschwichtigen. Aus allen diesen Gründen war ein Eroberungskrieg ausgeschlossen, es fehlten alle Zielsetzungen, die sonst einem Angriffskrieg zugrundeliegen. Die Kriegs erklärung war ein Akt der Notwehr, nur eine Poli zeiaktion war geplant. Nur deswegen war der serbisch-österreichische Kon flikt, der zum Weltkrieg

ausartete, von jenen furcht baren Folgen begleitet, weil der Streit nicht isoliert blieb. Von seinen Alliierten in seinem Vorhaben be stärkt, ließ sich Rußland diese Gelegenheit nicht ent gehen, unter dem Vorwand des Schutzes Serbiens, für seinen eigenen Imperialismus vom Leder zu zie hen. Die Mächtegruppierung, die eine Sühne für das Sarajewoer Verbrechen verweigerte und Serbien in Schutz nahm, wurde so schuldig am Ausbruch des Weltkrieges. Der Ballhausplatz, wie das Wiener Außenmini sterium genannt

Karoinalfor. derung, der sich nicht nur Serbien entgegenstellte, sondern auch Rußland, weil es befürchten mußte, daß dann die serbisch-russischen ZusammeMänae bloßaelegt und die russische panslawlstlsche Politik auf das heilloseste kompromittiert würde. ' Die besonderen balkanischen Verhältnisse machten diese Forderung vollauf begreiflich, die eben andere Umgangsformen unter Staaten ausbildeten, als sonst unter europäischen Großmächten üblich ist — ein Umstand, der im österreichischen Dossier vielleicht

zu wenig betont wurde. Einzigartig war diese For derung aber keineswegs. Rußland unterhielt selbst in Paris ein Geheimbüro zur Ueberwachung von Extremisten und Oesterreich hatte 1868 bei der Er mordung des Königs Michael in Topcider bereit willig serbischen Organen die Untersuchung auf öster reichischem Gebiet gestattet, als Fäden dort hinüber zu sp elen schienen. Die Zeit nach dem 1. Weltkrieg hat überhaupt die Bedeutung des Souveränitäts begriffes erschüttert, wie man aus dem Vorgehen der USA

, sondern Rußland entschied über diese Note. Schien Serbien zunächst bereit, sie, wenn auch unter Protest, anzunehmen, so änderte sich dies sofort, als es Kenntnis vom russischen Kronrat in Krasnosje Selo vom 25. Juli erhielt. Danach wollte Rußland Serbien unterstützen, auch wenn man dazu Kriegshandlungen beginnen müßte, was bei Ueber- schreiten der serbischen Grenze durch Oesterreich ein- treten sollte. Dies war das Signal, auf das Serbien gewartet hatte. Drei Stunden vor der Ablehnung der Note hatte Serbien

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Dolomiten
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Seite 3 von 12
Datum: 18.03.1931
Umfang: 12
Mittwoch, den 18. März 1931 „smmnv «r. 35 — Sette 3 frommen Verehrung der Gläubigen empor- getragen, schließlich zu einem großen Kirchenfest geworden, immer tiefer ver wachsen mit dem Geist der Zeit und dem Sinn der Gläubigen. Rußland wirb! Hohas-eiter in unserer Provinz. — Vorsicht am Platze. V i p i t e n o, 16. März. In letzter Zeit wurden Fälle bekannt, daß im oberen Eisacktal Agenten Holzarbeiter für Rußland anwerben. Im Gerichtsbezirk Bipiteno sollen bis jetzt rund 40 Leute an geworben

hineinfinden kann. Wie jedoch die Verhältnisse heute liegen, dürfte so ziemlich aus den verschiedenen Berichten hervorgehen, welche die gesamte Weltpresse bringt. Sehr fraglich ist es, ob die Versprechungen in Bezug auf Lohn auch eingehalten werden. Avbeiter, die aus Deutschland nach Rußland gereist sind, weil ihnen schöne Versprechungen gemacht worden find, kehrten vielfach schon bitter enttäuscht wieder in die Heimat zurück, schwer ge schädigt an Leib und Seele, denn in Rußland wird der Mensch

nicht nur in seinen politi schen, sondern auch in seiner religiösen Ueber- zeugung rücksichtslos vergewaltigt. Weiterhin ist kein ersichtlicher Grund vor handen, warum sich gerade Rußland mit seinen ungeheuren Menschcnmassen an das Ausland um Arbeiter wenden sollte. Oben drein verwendet es seine politischen Gefan genen für die Arbeiten und macht dadurch schon seine eigenen freien Leute brotlos. Man könnte sich höchstens den einen Grund für diese Werbungen vorstellen, daß diese Leute in Rußland zu Anhängern des Kom

munismus gemacht werden sollten, die nach einigen Jahren wieder in die Heimat ent lassen oder verschickt werden, um dort die Bevölkerung kommunistisch zu bearbeiten. Wäre der Plan tatsächlich der, dann hätte man es mit einer nicht nur für den Ein zelnen. sondern für die gesamte Bevölkerung gefährlichen Sache zu tun. Kommunistische Zellen in unserem Lande täten uns noch not! Jedenfalls wird es gut sein, wenn sich die Polizei um diese Agenten etwas kümmert. Wie die Holzarbeit in Rußland aussieht, zeigt

folgender Bericht, der zwar Gefangene betrifft. Aber bei der Geisteseinstellung der heutigen russischen Machthaber dürfte das Los geworbener Arbeiter kaum ein besseres sein: Der ehemalige russische Hauptmann Kale- nuk veröffentlicht in der holländischen Zeit schrift „De kristliche Werkgever' Aufzeichnun gen eines früheren, aus Rußland geflüchteten Fliegeroffiziers namens Swietschnikow, der von 1928 bis 1930 auf der Soloweczki-Jnfel' und im Gefangenenlager von Kemj interniert war. Er gibt

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 13.11.1919
Umfang: 8
bewohnten Gebiete schlecht verwaltet habe, und dem sei ein Ende gemacht worden. Man habe sich' in der Art geeinigt, daß die Zugänge zum SchwarzenMeere allen Völkern frei sein werden und daß die Ueberwachung nicht länger einer Macht anvertraut werden .dürfe, die uns enttäuschte. . lieber Rußland könne er nicht mit Vertrauen sprechen. Wir können, sagte er, keinen Frieden haben, wenn in Rußland kein Friede ist. Vor einer Woche bestand Aussicht auf eine rasche Lösung, heute aber )veise

alles auf einen langwierigen 'Krieg hin. Der Angriff vor Peters- Iiurg konnte nicht fortgesetzt werden und Denikins Vormarsch auf Moskauist voll ständig aufgehalten. Lloyd George erinnerte daran, daß er 'bereits früher vorausgesehen habe, daß der Bolschewismus ni'cht mit dem ^Schwerte unterdrückt werden könne, und .daß zur Herstellung des Friedens und der Ordnung in Rußland andere Methoden not wendig seien. - ' Wenn man von Rußland absehe, seien die Aussichten, in Europa zu einem Frieden zu kommen, gut. Man könne

habe. Das militä rische Unternehmen in Rußland sei von England aufgegeben worden. Lloyd George habe nun vor, durch klare Politik alle bol schewistischen Parteien untereinander aus zusöhnen. Freundliche Aufnahme des russischen Friedensangebotes in England. ' Wie /.Chicago Tribüne' erfährt, beab sichtigt das englische Unterhaus, sich nächste Woche mit dem Waffenstillstandsangebot zu beschäftigen, das Oberst Malone, selbst ein Mitglied des Hauses, aus Rußland mit gebracht hat. Englische Handesinteressen, so meint

„Chicago Tribüne', seien dafür, das AngÄ>ot freundlich aufzunehmen. Die englischen Kaufleute warten auf die Rohstoffe, die Rußland zu liefern hat und fürchten, daß Deutschland den rus sischen Markt erobern könnte. Feinstes Olives-Tafelöl Oliven-Speiseöl Liier Kilo. Amerika. Die Vereinigten Staaten u. der Völkerbund Der amerikanische Senat hat mit 5V gegen 35 Stimmen den ersten Vorbehalt zum Friedensvertrag, der durch die Senats kommission für auswärtige Angelegenhei ten beantragt worden war, angenommen

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 19.01.1923
Umfang: 8
Ämvo!) und ein anderes solle ausgebaut und organisiert werden. Das solle man stch nicht so leicht vor stellen, denn? eine solche, seit Iahren auspro bierte und verbesserte-Maschine in vierzehn Ta gen herzustellen, könne selbst Ingenieuren außerordentlich schwer fallen. , Doch ^naftvor Rußland. Der Bolschewik ist zwar weit weg vom Arbeits feld der Franzosen und zwischen dem Ruhrgebiet und den. russischen Bataillonen sind tausende von Kkö nnt Beängstigung nach Rußland. Wird der Bolsche- Nnk

. eingreife wird er —' wenn es schon Amerika und England nicht tut,— einen Strich durch ' die Beuterechnung' -machen? ' - Der Laibacher „Slovenec' schildert diese Mög lichkeit auf Grund einer Belgrader Jnfonnution mit den Worten:. „Frankreich wird in der nächsten Zeit ganz mit Deutschland beschäftigt sein, wahrend England sein Verhältnis zur Türkei ordnen müssen wird. Der Türkei kommt das militärisch sehr ge kostete Rußland zustatten. Im Falle eines eng lisch-türkischen Zusammenstoßes, würde sich Rußland

zuerst im Schwarzen Meer Luft machen und hiezu Rumänien Bessarabien wieder zu entreißen trach ten.' Dasselbe Matt meint aber auch, dar; sich e i n e m r u f f i s ch e n Vor st o ß g e g e n W e st- europa weder das rußland freundliche Bmgarien, Noch das Militärisch minderlvertige Rumänien, noch das gleichfalls russenfreundliche Serbien oder die Tschechoslowakei entgegenstellen könnten. Polen habe mit sich selbst genug zu schassen und auch auf -Ungarn und Österreich sei nicht zu rechnen

^ D e u t s ch l a n d könne es aber kaum erwarten, daß es durch Rußland aus der französischen Umklam merung befreit werde. — Einem Vorstöße Rußlands gegenüber wäre das heu t ige Europaohn -- mächti g, wie seinerzeit gegenüber Atiila und Tschingiskhan. . Diese Beurteilung trifft insoferne die Wahrheit, als das durch politische und soziale Spannungen zer mürbte Europa fast jede Widerstandskraft verloren hat. Damit rechnet man, wie die jüngsten Reden Lenins und .Trotzkis beweisen, ja auch in Moskau. Von dort. kommt übrigens

sich aber eine Stelle, die besondere Aufmerksamkeit verdient. Es heißt nämlich: „Falls das Vorgehen.Frankreichs eine. Rückwirkung auf Polens Haltung habe, könne diese Entwicklung R u ßland auch direkt in die zentraleur o- p ä i s ch e K r i s e hineinziehen.' . Bis heute verhält sich Rußland abwartend und die Ansicht in politischen Kreisen geht dahin, es werde wahrscheinlich nur dann aktiv eingreifen, falls Po l en gegen Deut s ^ land vorgehen sollte. Auf diese Sorge vor einem russischen Angriff sei

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 18.09.1914
Umfang: 8
Gebiet den Vormarsch in Frankreich hindern könn ten, ist bisher in nichts zerstoben. Das fran zösische Volk muß bereits spüren, daß es schändlich hintergangen worden sei. Es wollte nicht, daß die russische Hauptmacht sich gegen unsere Monarchie wende; es hat damit ge rechnet, daß Rußland den wahren Feind, der zerbrochen werden müsse, nicht in unserer Armee, sondern in der deutschen erkenne. Frankreich M von Rußland ohne jede Scham gefoppt woroen, und diese nicht mehr zu ver hüllende Schlechtigkeit

muß eine der bitter sten Kränkungen der so hart geprüften, von moskowitischer List umgarnten und ins Ver derben gezogenen Nation sein. Wenn die deutsche Armee sich in einem zermalmenden Siege durchsetzt und Frank reich endlich merkt, daß es ruchlos hinter gangen worven sei, wird es seine Armee nicht länger für Rußland hinschlachten lassen. Der Generalstab in Paris wollte, daß die russische Armee deutsche Kräfte von Frankreich abziehe, und jetzt zeigt sich die merkwürdige Verdreh ung dieses Klanes

, indem die französische Armee deutsche Kräfte von Rußland abzieht. Frankreich kämpft bis zur Preisgebung. des eigenen Landes, um zu verhüten, daA eine größere Zahl Von deutschen Korps sich gegen Rußland wende. Es hat zwanzig Milliarden geborgt, um sich eine große Armee auszu leihen, und gibt sich jetzt dazu her, die rus sische Hauptmacht in Galizien vor Störungen aus Deutschland zu schützen, statt von ihr geschützt zu werden. Das französische Volk erlebt den häßlichsten Verrat, der jemals be gangen worden

ist. Nach dem Kriege werden alle Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens?, die gewußt haben, daß Rußland mit feiner Hauptmacht nach Galizien statt nach Ost!- Preußen gehen wolle, zur Verantwortung gezogen werden, weil sie ein Verbrechen an ihrer eigenen Heimat begangen haben. Was kann es Frankreich nützen, wenn die russische Hauptmacht sich in Ostgalizien herumtreibe und jeden Kilometer, den sie an Raum ge winnt, mit Tausenden von Verwundeten und Toten büßt? Die österreichisch-ungarische Armee

wird nicht ausgehalten, nach Frank reich zu gehen, weil solcher Wahnwitz keinem Menschen eingefallen ist; aber die russische Hauptmacht wird bei Lemberg festgehalten und hat gar keinen Wert für sie Franzosen', die von ihrem Verbündeten gezwungen wer den, den Einbruch der deutschen Armee in Rußland abzuwenden. Für die zwanzig Mil liarden haben sie nicht einmal das bißchen Treue, auf das sie rechnen dursten. Diese Erkenntnis wird nach einem großen Siege der deutschen Armee in Frankreich auf schimmern, und dann mag

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.12.1932
Umfang: 8
mit einer so starken Militärmacht wie Japan kommen las sen wird, bleibt vorläufig abzuwarten. Russischerseits beruft man sich auf eine seit Jähren bestehende Abmachung zwischen den Sowjets und der mongolischen Volksrepublik. Danach wurde Rußland im September 192k die Konzession zum Bau einer Bahnlinie von Urga bis nach Tjita zugestanden sowie das Recht zum Schuh dieser Linie. Ein Viertel der Gestehungs kosten, trug der mongolische Volksstaat, drei Vieriel die Cowjetresiierünq. Die Russen er hielten überdies

Ausbildung der Arbeiter» jugend des Landes. Wohl hatte das sowietistische Regierungs- system in der Aeußeren Mongolei einen bedeut samen Sieg errungen, doch erfüllte sich nicht die Hoffnung Moskaus, der frisch gebackene mongolische Volksstaat werde sich dem Verband der Sowjetrepubliken anschließen. Die politi schen. und wirtschaftlich?» Beziehungen . der Aeußeren Mongolei zìi Rußland festigten sich seit dem Jahre 1924, aber eine engere Linie rung fand nicht statt. Staatsrechtlich betrachtet Ist die Lage

besitzt, daß für eine Einmischung Chinas in die-inneren Angelegen heiten dieses autonomen Gebietes kein Raum mehr vorhanden ist.' — Dieses Einmischungs- recht. das Rußland anderen Staaten gegenüber, dà Aeußeren Mongole! nicht zuaesteht,-'bean sprucht es heute für sich selbst. Es fragt sich, nur. ob China und Japan ihrerseits die russische Intervention stillschweigend zur Kenntnis neh men wenden. Solvjetore«el i« Ziffer« Furchtbare Anklagen einer englischen Publizistin Die russische Korrespondentin

des „Daily Expreß'. Miß Clyman, ist vor einigen Wochen wegen ihrer Artikel gegen das Sowietregime aus Rußland ausgewiesen worden. Sie ver öffentlicht jetzt im »Daily Expreß' einen offenen Brief an Jogoda, den Vizepräsidenten der G. P. U., der zugleich Mitglied des Präsidiums der bolschewistischen,'Partei ist.- Darin heißt es:- „Köngen sie leugnen.- Jogodä, daß Sie augenblicklich 200 lM Gefangene Hüven, zum größten, Teile Ingenieure,. Rechtsanwälte. Priester und andere Personen aus der frühe ren

von der G. P. U. ihre Brotkarten geraubt wurden, daß Kinder mit acht Monaten keine Milch mehr getrunken Haben, und daß Arbeiter in den großen russi schen Industriezentren nur von Kartoffeln und braunem Brot- leben müssen? Sie verhaften alte Frauen, um ihnen den letzten Diamanten oder ein goldenes Armband zu entreißen, „weil die Sowjetregierung Geld benötigt.' Können Sie leugnen, daß jeder Ausländer in Rußland beobachtet wird, daß unsere Briefe gelesen und unsere. Telephongespräche belauscht werden? Können Sie , endlich

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 03.12.1919
Umfang: 8
. Der ungarischen FriedenSdelegation werden außer dem Präsidenten der Delegation, dem Gra ft« Albert Appsnyi, noch angehören? der Sozialist und ehemalige Minister Ernst Garamy7die früheren Minister v. Teleszky und Karanyi, der ehemalige Staatssekretär Wilhelm Lers und der Präsident der Wissenschaftlichen Akademie v. Berzeviczy. Ein Kölkerbund der Geschlagenen. Winston Churchill hat im Londoner „Sundsy Herald' eine« Artikel veröffentlicht, worin er aus führt, daß die Alliierten sowohl Deutschland wie Rußland

im Auge behalten müßten. Die Politik Englands müsse sei«, das deutsche Volk nicht zur Verzweiflung zu treiben und zu verhüten, daß eS keine andere Hoffnung mehr sähe als in einem neuen Appell au die Waffen. Es wäre keine gute Politik, Deutschland von allen Handelsbeziehungen mit de« Westen abznfchneiden und ihm keinen anderen Weg der Entwicklung zu lassen als nach dem Osten. Wenn Deutschland sich mit Rußland verbünde, könne es alles haben, was es brauche für die Wiederherstellung

seiner wirtschaftlichen Stellung und auch seiner Weltmacht. Deutschland könne in ^ Rußland, ein^ unabsehbare Meuge von Rohstoffe» finden, und in der russischen Armee, würden die deutschen Ossiziere und Unteroffiziere geeignete Tätigkeit finden. In Rußland würden die Deutschen auch die großen Arsenale, Munitions fabriken und Flugplätze errichten können, die sie in ihrem eigenen Bande nicht haben dürfen, und fie würden in Rußland ein unermeßliches Ransfchafts- material finden. Andererseits könne Rnßland

, wenn die Alliierten es seinem Schicksal überließen, sich nur an Deutschland wenden, wo es die Gelehrten, die Organisatoren lind Geschäftsleute finde, die es brauche, um sein Wirtschaftsleben wieder aufzu richten. Wenn Deutschland und Rußland zusammen gehen in der Form einer reaktionären Mouarchie oder eines angeblich kommunistischen Despotismus würde die Gefahr von 1914 aufs nene entstehe». Man würde dann zwei Völkerbüche haben: den Völkerbund der siegreiche» Mächte und den Völ kerbund der Geschlagenen

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 23.10.1886
Umfang: 10
als unbegründet bezeichnet. . Bulgarien. Das russische Konsulat in Sofia hat den diplomatischen Verkehr mit der Regentschaftsregie rung auf Kaulbars. Befehl, der dort von seiner Rund reise zurück erwartet wird, wieder aufgenommen. Eine amtliche Note der Regentschaft stellte aktenmäßig fest, daß die Wahl-Excesse in Sofia durch das russische Kon- sulat angestiftet, und durch bestochene Individuen aus geführt wurden, jedoch an dem festen Takte des Volkes scheiterten.-7- Kaulbars wird nach Rußland zurück berufen

Elemente dagegen bahnen eine Verständigung mit dem Sultau und dem Tzaren betreffs der Wahl >an.- - ^ Rußland.! Ueber das oft besprochene Thema: „Wie' dev russische 'Kaiser reist und wie er wohnt', bringt ein Korrespondent, der. „Schles. Ztg.' noch einige interessante Mttheilungm,: „Die kaiserlichen Reisen kosten schon durch die Besetzung der Bahnlinien mit den Truppen außerordentliche Summen Geldes. So sind beispiels weise zur Besetzung der Strecke St. PeterSburg-Brest- Litrwsk mindestens 60.000' Mann

an der deutschen Grenze, eine halbe Million an der österreichischen aufgestellt, 30- bis 50.000 Mann nach Transkaspien entsendet würden, wenn außerdem Rußland aus dem Dreikaiser bund austreten und sich dasür mit Frankreich verbünden wollte. Wenn nicht zu alledem bereit/ müsse Rußland von der Occupation abstehen, sich schweigend und ab wartend verhalten, bis in Folge eines eventuellen Vor gehens Frankreichs gegen Deutschland ein günstiger Moment gekommen sei, bis dahin solle sich Rußland mit Deutschland

und Oesterreich möglichst gut stellen. So lange der Dreikaiserbund bestehe, sei nichts zu machen; Rußland verliere im Gegentheil seinen bis herigen Einfluß in . Bulgarien, gänzlich. Vorstehendes dürste die Ansicht der russischen Generalstabskreise sein. Die Lage der Engländer in Birma (Indien), ist eine anhaltend schwierige. Ihre Herrschaft reicht nicht weiter als der Bereich ihrer Waffen und ist fort währenden Angriffen ausgesetzt. Ein Telegramm vom 9. dS. aus Ranguu, der Hauptstadt von Britisch-Birma lautet

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 17.10.1891
Umfang: 8
. Alle Garnisonsorte daselbst gleichen befestigten Lagern und unausgesetzt wird an Kasernen und Baracken gebaut. Ueber die politische Lage in Rußland schreibt die „AugSb. Postztg.': Europa ist heutzutage demokratisirt, daß in keinem Lande mehr von einer Eabinetspolitik die Rede sein kann. In Deutschland deckt sich das Volksbewußtseiu mit dem Wille» seiner Fürsten. Genau dasselbe läßt sich von Oesterreich sagen und deswegen stehen beide Nattonen in dem natürlichen geschlossenen Zusammenhange, der ihm die politische

und geographische Lage der Dinge anweist. In Rußland tritt das demo kratische Uebergewicht über die angeblich autokratische CabinetSpolltik wohl am schärfsten hervor. Es wurde der Czar sogar gezwungen, ein Bündniß einzugehen, ^ daS ihm höchst unsympathisch ist. Die Marseillaise ist. von der panslavistischen Militärpartei und von dem vergeblich nach einer Verfassung und bürgerlicher Macht stellung schreienden Kaufmanns- und Gewerbestande, in die tiefsten Massen gedrungen. Der Czar hat dem BolkSwillen

, der zum Ausbruch drängt, viel zu weit Nachgegeben, als daß er noch Gewalt über ihn hätte. Die Zustände in Rußland sind so unnatürlich, daß sie in kÜHester Zeit unhaltbar werden müssen. Immer neue Truppen werden aus Kleinasien, dem Kaukasus s und Centralrußland nach der Westgrenze befördert. Im Generalstab zu Wien und Berlin ist die Oräre <Ze dataMe, der FeldzugSplau, die Zahl und Leistungs fähigkeit der Truppen und ihre jeweilige Dislocirung bis auf die höchste Einzelheit bekannt. Von einer Ueberraschung darf

verstehen. Wenn ganz Rußland ei» Sibirien sein wird, dann, erst kann von einem einzigen, untheilbaren Rußland die Rede sein, wie es bei Frankreich 1793 der Fall war. WaS die Guillotine dort, das vollbringt in Rußland die Knute. Die Wirkung wird dieselbe sein: der AuSbruch Über die Grenzen. Kirchliche Rachrichte«. Im fürstbtfchösiiche« Semwar z« Trient sind Heuer im Ganzen 128 Theologen, darunter 49 Deutsche. In den ersten CurS traten 12 Deutsche und 24 Italiener neu ein. Von den übrigen drei Cursen

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 06.03.1922
Umfang: 8
verhandelte über die Lage md beschloß die sofortige Interven- - Schaffung von Ruhe und Ordnung. Mg strengster Neutralität sind Trup- Trenze zusammengezogen. Alle Mät- eine entschlossene Haltung der Re- 5 daß Fiume endlich im Sinne des von Rapallo seine Selbständigkeit L seines italienisches Charakters Pnminister Schanzer dementierte ' gegenüber die Nachricht von einem Hawiens. ^ ^ , lsch-italienische Plane für Rußland. ^ '^lbuna' teilt interessante N Mr den amerikanisch-italienischen ^ «lederanbahnung

des Handels- M Rußland nrit. Die Vereinigten Wichtigen vor allem die sofortige A der hungernden Bevölkerung k Reorganisation der Arbeit und non durch eine Neuordnung des .^Einbetriebnahme der Fabriken i->^' .Entwicklung des Ackerbaues .„Abstellung des amerikanischen n Rußland. Die Vereinig- ..^^u^ihre Tätigkeit in den Hä- arzen Meeres beginnen ' und von vordringen. Die größeren o^'ken und Werkstätten des Do- )c>n ^ .^^rden wieder- in Betrieb ie A?°Z-^ue große Kosten geschehen nd ^ ' ^uugsarbeiten sollen

Stundung ver langt habe ^ Rußland, 'v ' Eine blutige Gegenrevolution. Warschau. 6. März. In Rußland ist gegenwärtig eine große ge- genrevolutionäre Bewegung im Gange. An der Spitze der Gegenrevolution ^t der ehemalige ukrainische Hetmanin Skoropadski. Die bluti gen Kämpfe, die in Moskau, Kiew und vielen anderen Städten toben, scheinen nur der Anfang eines fürchterlichen neuen Mordens zu sein. Die Nachrichten, die aus Rußland einlaufen, lassen schwer erkennen, welchen eigentlichen Zielen die ganze

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