, Die Anklage ve«kritt Herr Staatsanwaltsubsmut Dr. Christanell, die VerteihiguW. führt Herr-Pr^ Franz v. Kofler. ^ Der nach Auslosung der Geschworenen verle senen Anklageschrift entnehmen wir: Der am 24. Februar 1887 geborene, von sei ner Heimatsgemeinde Rovereto als Schlemmer, Spieler und Gewohnheitsdieb bezeichnete Mecha niker Guido Romani verbrachte seine Lehrjahre in Rovereto beim Mechaniker Martin Majer und beim Metallgießer Jakob Zanotti. Bei Ersterem tezog er einen WochelAohn per
1 LL 60 k, bei Letzterem einen solchen von 6 IL. jeweils ohne Verpflegung. Von dWm Einkommen legte er nach Mitteilung des Stadtmagistrates Rovereto michts auf Zne Seite unb-wa^so am 23. AuMASVS, als er nach Bozen ichersiedelte, gezwungen, bei einer chäritativen Kongregation um enr HHsezeld zu bitten, das er auch mit 3 kL und W d er hielt. Noch im Alter von unter 14 Jahren würd« er vom k. k. Kreisgerichte Rovereto wegen eines verbrecherischen, an feinem Lehrherrn begangenen Dieöstahls zu IlZ Tagen Verschtießung
» er. mit 70 kL Ersparnissen nach Bozen gekommen zu fein. 50 kL von seinem Bruder Angela, eineip Buchdrucker in Ryvereto, Mitte Mai. 40 L von' seiner Tante in Rovereto am 2. Juni 1905 als Darlehen erhalten zu haben. Ueterdies wollte er aus seinem Lohne und aus Trinkgeldern namhafte Ersparnisse ge macht haben. Außer dem bei ihm vorgefundenen Betrage von 98 L 92 k behauptete er auf's Bestimmteste, kein Geld zu besitzen, und wiederholte dies auch vor >em Untersuchungsrichter. Hier nahm er wieder ne Airgabe
, von den Verwandten Geld zu haben zurück und machte geltend, daß er zur Zeit seiner Lehre bei Jakob Zanotti bei semer Tanre Aloisia Romani in Rovereto. einer Fabrikarbeiterin aus Sacco. umsonst Wohnung und Verpflegung genoß So hätte er sich gegen 100 T erspart, die er nach Bozen mitnahm. Ueber den ersten Vorhalt, daß man in seiner Mütze 200 Mark und 50 lv gefunden habe, wollte er glauben machen, dieses Geld sei der Gegenstand eines Fundes gewesen, der ihm zwischen Bozen und Leifers geglückt sei. Ueber Anfrage
sich mir aber an, mir 500 T zu leihen, damit ich mir ein Motorrad anschaffen -könne. Ich nahm das Anerbieten an. und er folgte mir einen Betrag von 500 X aus und zwar einen 100 ^-Schein, das übrige in 20 Kronen-Noten. Er versprach, mich dann bei meinem Meister Za- notti in Rovereto aufzusuchen und mit mir in die chlweiz zu reisen. Ueber seinen Aufenthalt, die Art und Weise der Rückstellung des Darlehens und feine Adresse Hot er mir nichts gesagt. Ich habe den Betrag dann, ohne ihn jemandem zu zeigen, verwahrt und immer