haben. ... —lk— Wien, 2. Mai (SK) Sie marschierten wieder, die Sozialisten des Roten Wiens. Drei Stunden lang zogen die dichtgedrängten Zwanzigerreihen an der Tribüne am Rathausplatz vorbei und grüß ten die sozialistischen Mitglieder der Regierung. Wo vor dreizehn Jahren Sozialdemokraten zwischen Maschinengewehren, leichten Geschüt zen, Stacheldrahtverhau und Riesenaufgeboten von Polizei und Militär zum letzten Male vor dem ! Einbruch des Faschismus trotzig ihre Abzeichen > zeigten — marschieren konnten sie damals
der Marschierenden zeigten. Immer wieder sagten sie: „Wir fordern die Verstaatlichung der Schlüssel industrie“ und sprachen damit die Hauptsorge un serer schaffenden Bevölkerung aus. Die Arbeit, die aufbauende Arbeit in der zweiten Republik, sie ist in jedem Sinne die Angelegenheit derer, die unter zahllosen roten Fahnen mit den drei Pfeilen und dem Ring der roten Einheit marschierten. ; „Mehr Freiheit für unser Parlament“ war eine j oft wiederkehrende Forderung, und die sie stell- j ten, bewiesen
damit ihr Vertrauen in unsere jun- 1 ge Demokratie. „Gebt uns Brot, damit wir arbei- I ten können“, besagte ein anderes Spruchband,, upd I die es trugen, batten die willigen Fäuste unserer 1 Arbeiter und ihre hungrigen Gesichter, „Heraus mit der Bodenreform“ war eine Forderung, die be wies, daß die Sozialistische Partei auch die In teressen der Landbevölkerung vertritt. Vor diesem 1. Mai ist viel über die Einheit der Arbeiter geschrieben worden. Die Viertelmil lion Wiener, die wieder zu ihrem roten Rathaus zogen