verlor und in kaltem Rütz- lichkeitsstreben aufging: an eine Menschheit, in der wachsende Schichten sich dem Glau ben an Christus und mehr noch der An erkennung und Anwendung seines Gesetzes entwöhnt hatten: an eine Wellauffassung, der die Liebes- und Verzichtlehre der Berg predigt, die göttliche Liebestat des Kreuzes ein Aergernis und eine Torheit dünkten. So wie einst der Vorläufer des Herrn den Fragern und Suchern seiner Tage entgegen- rief „Seht das Lamm Gottes' (Io.. 1, 29), um ihnen zu sagen
trügerischen Fahnen gefolgt «st und weiter folgt, das Königsbanner Christi zu enffalten, um der siegreichen Standarte des Kreuzes die Ge folgschaft auch der Abtrünnigen wieder- zugewinnen? Wessen Herz sollte nicht ent brennen in hilfsbereitem Mitleid angesichts all der Brüder «rnü Schwestern, die durch Irrtum und Leidenschaft, durch Verhetzung und Vorurteile dem Glauben an den wah ren Gott, der Froh» und Heilsbotschaft Jesu Christi enffremdet wurden? Welcher Strei- ter Chrffti — sei er Priester oder Laie
der Bergpredigt und des Kreuzes verbannt sind. Wer sollte nicht mit wehem Schmerz gewahren, wie solche Verirrung traurige Ernte unter denen halt, di« in Tagen ruhiger Geborgenheit sich zur Gefolgschaft Christi zählten, die aber — lei der mehr Namens- als Tatchristen — in der Stunde der Bewährung, der Anfechtung, des Leidens» der getarnten oder offenen Verfolgung ein« Beute des Kleinmuts, der Schwache, des Zweifels, der Unentschlossen heit werden, und, von Angst erfaßt wegen der Opfer, irie
und ermannt; ein Gnaden tag auch für die. welche Christus noch nicht erkannt oder wieder verloren haben. Aus Millionen gläubiger Herzen soll das Gebet zum Himmel steigen: „Das Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt' (Io., 1, 9) nröge ihnen den Weg des Heiles erhellen, seine Gnade möge in dem Herzen der Irrenden, das ja doch nicht zur Ruhe kommt, das Heimweh nach den ewigen Gütern erwecken: aus diesem Heim weh möge eine Heimkehr werden zu dem, der vom Schmerzensthron seines Kreuzes