und dazwischen Besteckgeklapper und Gläsergeklirr. Sie fürch ete. wieder gerufen zu werden, so wie vorhin, als sie unter der Tür stand und sich oerbeugen mußte, während sie alle ansahen. Sie saß nun hier, und ihre roten, abgearbei teten Hände lagen in ihrem Schoß. Aber jetzt, da das Dorf weit hinter ihr lag, jetzt, als das verlockende, prächtige Leben der Stadt sie um gab, da war sie ganz einsam, und sie dachte be trübt an die kleine niedrige Stube im Arbeiter haus und an den Ofen in der Ecke. Hier saß
in der weißen Küche hockte. Und die Träume wurden immer verworrener, die Bilder strömten ineinander, verschwammen. Autos jag ten dahin, Trambahnen kamen gerade auf Em ma zugefahren, Musik klang heran, aber sie mar so fern... und zuletzt bli?b eine große Einsamkeit inmitten Steinen, Mauern, Asphalt und einer stickigen Luft. Emma wollte das Fenster öffnen, aber es blieb zu. Da war ihr, als müsse sie er sticken, und sie erwachte. Sie faß am Rande des Bettes in ihrer roten wollenen Nachtjacke und starrte
in das Dunkel. Nur das leise Gesumm der Stadt war noch da. Eine beklemmende Angst stieg in der Einsamen hoch. Wovor fürchtete sie sich? Vor den Autos, Bah nen, vor den Steinen? Oder vor der Frau, vor einem Mann mit einer Brille, vor dem Alleinsein in der Küche, vor den fremden Stimmen? Oder vor den ungeschickten Griffen ihrer roten Hände, jener, die draußen auf dem Felde so flink und sicher waren? Sie erhob sich hastig und sah, mit verschränkten Armen über ihrer Brust, zum Fen ster hinaus. Aber sie sah
nichts als naßglänzende Dächer und da und dort ein glühendes Licht. Da begann sie zu weinen, und die Tränen rannen über ihre dicken, roten Wangen, sie weinte alles aus sich heraus, Schmerz und Einsamkeit und das Verlorensein in einer fremden Welt. Und als es dämmerte, nahm sie ihre Reisetasche und stopfte hinein, was von ihr umherlag: die Schür zen, Unterröcke, das Sonntagskleid, und auch das blaue Tuch, das ihr einstmals zur Jahrmarkts zeit Alfred geschenkt hatte. Und jetzt richtete sie sich auf. Alfred! dachte