, geschlachtet, zur Verge bung der Sünden. 2. Fürbitten der Kirche, die sie heute für alle Menschen und alle Stände — sogar Heidentum und Judentum haben eigene Fürbitte — zu Gott richtet, sind etwas durchaus Ergreifendes und Erhabenes. Gleichsam vom Fiche des Kreuzes, wo sie geboren wurde, fleht sie zu Gott nm Hilfe, Gnade und Barmherzigkeit für die ganze Menschheit. 3. Die Verehrung des heiligen Kreuzes. Der Priester legt das Meßkleid ab, nimmt das ver hüllte Kruzifix und entblößt dasselbe, indem er dreimal
die Worte singt, welche in deutscher Uebersetzung folgendermaßen lauten: „Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen', und der Chor antwortet darauf: „Kommt, lasset uns anbeten!' Alsdann werden die Jmproperien — Klagevorwürse des Heilan des und Messias an sein Volk gesungen, und zwar in griechischer und lateinischer Sprache (zum Zeichen, daß die damaligen Heiden, Grie chen und Römer dem Gottessohn geglaubt, die Juden aber ihn nicht anerkannt haben). Unter dessen findet die Verehrung
des Kreuzes statt, wenn dieselbe länger dauert, wie z. B. in Dom oder großen Ordenskirchen, so singt der Chor anschließend an die Jmproperien auch noch den Hymnus: „Crux sidelis inter omnes', „Kreuz, du treues, unter allen' — verfaßt vom Veuan- tius Fortunatus, Bischof von Poitiers, gestor ben um 600. 4. Die Missa praesanctificatorum oder die Messe der vorgeheiligten Gaben, weil in der selben nicht konsekriert, sondern die am Grün donnerstag eigens konsekrierte heilige Hostie nur genossen
wird. Weil die Karfreitagsmesse keine eigentliche Messe ist, da bei ihr das Wesentlichste der Messe/nämlich die Konsekration fehlt, so wird sie auch, die uneigentliche, verkürzte oder^ zerstörte Messe genannt. Am Karfreitag wird keine heilige Messe von den Priestern gelesen, weil die Kirche gleichsam zeigen will, daß sie es am Leidens- und Todestage ihres Herrn und Meisters nicht wagt, auf ihren Altären das un blutige Opfer des Kreuzes zu erneuern. Das hellige Meßopfer wird überdies von der Kirche als eine freudige