hin ter mir ins Schloß. „Weißt du, was ich mir wünsche, Männe?' sragte meine Frau und legte beim Lächeln ihre schneeweißen Zähne bloß. Ich mimte einen kolossal interessierten Blick. >,Na?' — „Einen schönen roten Edelstein!' sagte sie da mit vollen deter Bescheidenheit. Ob ich ein besonders erho lungsbedürftiges Gesicht zeigte, weiß ich nicht. Jedenfalls fiel mir auf, daß Susi hastig hinterher fügte: „Er braucht nur ganz billig zu sein, Männe!' Ich nickte und suhlte Plötzlich das Bedürfnis, kräftig
, was er konnte.^und mit gehobenem Herzen trug ich das köstliche Schmuckkästchen nach Hause. Humoreske von Hermann Rei neck e gen stand ich heimlich auf und machte den Ge burtstagstisch. „Nun, Kind, habe ich deinen Geschmack gè troffen?' „Ach ja', meinte meine Frau mit gezwungenem Lächeln. „Nanu', entfuhr es mir, „du hattest dir doch einen roten Stein gewünscht, nicht wahr? Na, und jetzt?' „Na, und jetzt?' wiederholte sie, „sieh dir den Stein doch Mal an. Nennst du das rot?' Wie verhext und aus allen Wolken
gefallen starrte ich auf das geöffnete Schmuckkästchen. Der Stein war — grün! Als ich am Abend den Juwelier aussuchte, war nur der Lehrling da. „Junger Mann', sagte ich ohne weitere Einleitung, „Sie haben einen sehr intelligenten Chef. Ich verlange einen roten Edel stein und er verkaust mir einen grünen.' Der Stist öffnete die Lippen, aber in dem Augenblick fuhr ich energisch sort: „Bemühen Sie sich bitte nicht, Vorträge zu halten, und tauschen Sie mir schleu nigst das grüne Ding hier gegen einen roten
Stein um, verstanden?' Er nickte hastig, und sünf Minuten später verließ ich den Laden — diesmal wirklich mit einem roten Edelstein. Entzückt össnete meine Frau das Etui. „Ja, Männe, die ser Stein ist rot, nchkig' weinrot. Du bist ein Goldkerl!' Na, Goldkerlchen war soweit zufrie den, bis er am nächsten Morgen das völlig ent geisterte Gesicht seiner Susi sah. „Was ist denn los, Kind?' Wortlos deutete sie aus das ossene Kästchen: der Stein war wieder grün! Eilig fuhr ich mir mit einer Handvoll Wasser