wird. Längs allen Wegen im Tale, wo Marmor liegt und sprüht und wo der Postwagen dahin rollt, zwischen den endlosen Reihen der Weinstöcke, am steilsten Gebirgssteige, überall steht man hohe Kreuze. Und von den Händen und Füßen des Gekreuzigten, am meisten jedoch aus seiner Seitenwunde, rinnen Blutstropfen über die Kreuzes balken herab, aus dem rötesten Herzen, das je aus Erden geschlagen. Dem heiligen, roten Herzen hat das Land Tirol sich mit unverbrüchlicher Treue geweiht, mit jener Treue, welche jie
ein Buch, betitelt „Af Jord', herausgegeben, wovon ein Abschnitt dem Lande | Tirol gewidmet ist. Im Nachstehenden gebe ich diesen Teil des Buches in Uebersetzung wieder. Tiroler Adler! Warum bist du so rot? — Vom roten Sonnenscheine. Bon» frischen Blut der Reben, Vom Jeindesblute rot, Davon bin ich so rot. Weit drunten dem Süden zu, am Rande der flachen, wogenden Ebene, zeigen sich große, blaue, goldeingesäumte Wolken. Das Tirolerland ist es, das dort emporsteigt. Das Land Tirol . ..! Das hat hohe
selber „Tirolerbranch' nennen. Davon singen sie in jenem Liede, das sie am liebsten singen. Und im Monat Juni, in welchen das Fest des heiligsten Herzens sällt, stehen alle Bergwände in Glut von ausgesprungenen Alpen rosen, welche man pflückt, um damit die Altäre zu schmücken. Es zieht Einen mit einer ganz verwunderlichen Macht nach dem Lande mit dem roten Adler im Schilde. Man muß es lieben mit etwas von der Liebe, womit man sein eigenes Land liebt. O, es ist so schön im Lande Tirol! Schon ein Gang