gegen das Abgeordnetenhaus und es kam zu so furchtbaren Aus schreitungen, daß selbst die rote „Arbeiter-Zeitung' erklärte, das sei nichts anderes gewesen als offene Revolution. Zwei Tage lang dauerten die rasenden Straßenkämpfe. Dutzendmale wurde das Militär von den roten Horden angegriffen, mit Ziegeln, Steinen, Mörtel, Hämmern und Stöcken beworfen, aus Re-. volvern beschossen. In ihrer Zerstörungswut zer trümmerten die Aufrührer Fenster und Auslagen, Gasleuchter, Privatwagen, Automobile, stürzten Straßenbahnwagen
Schaden beträgt an ztpei Millionen. — Da haben nun jene hochweisen Köpfe, die im mer noch meinen, die Sozialdemokraten wären harm lose Leute, wieder einen Merk's. Wo die Roten mit anständigen Mitteln nicht zum Ziele kommen» greifen sie zur Gewalt und machen Revolution; und diese Putsche werden nun immer zahlreicher, es nimmt sich aus wie eine Probe für die große Revolution. — Dabei sehen wir überall den gleichen Schwindel. Zu? erst schreien die Sozi nach dem Wahlrecht und suchen es mit Gewalt
zu erzwingen, sind sie dann in einem Parlamente (Abgeordnetenhaus) drinnen, so verhin dern sie jegliche Arbeit und schlagen die Volksvertre tung in Scherben. Nicht dem Volke helfen wollen sie, sondern nur das Volk aufhetzen und es zur Revolu tion treiben, damit die Judenführer obenauf kommen. — Bezeichnend ist, daß auch in Ofenpest (wie überall) die roten Führer, welche den ganzen Rummel an- stifteten, während der Kämpfe weit vom Schuß in sicherem Hinterhalt blieben. Allerlei aus Deutschland. Letzthin
üb und suchen die Worte des Kaisers mit viel Wasser zu ver dünnen, jedoch ein übler Nachgeschmack bleibt immer. — Im preußischen Abgeordnetenhause hat der so zialdemokratische Abgeordnete Borchart einen ärgerlichen Skandal aufgeführt und die Verhandlun gen in Unverantwortlicher Weise gestört. Nachdem alle Ordnungsmaßregeln des Vorsitzenden umsonst blie ben, rückte Polizei in den Saal und warf den roten Ab geordneten dreimal nacheinander hinaus. Die Preußen machen Ernst. Darob ist nun großer Aufruhr