als stubenrein von der roten Sucht. Davon können die katholischen Gesellenvereinsmitglieder ein Lied singen und weniger sind es derzeit einmal sicher nicht gewor den, die Roten. Hab mich auch manchmal schon sehr gewundert, in den letzten Jahren von Freunden hören oder in den Zeitungen lesen zu müssen: Da und dort in Tirol drin haben die Roten jetzt auch Fuß gefaßt. Es hat halt ein bißl arg lang gedauert, bis man in Tirol zu der Einsicht gekommen ist, daß man auch etwas zur Abwehr tun muß, daß man katholische
Arbeitervereine, daß man christliche Ge werkschaften, daß man, kurz gesagt, eine christliche Arbeiterbewegung braucht, um den roten „Knap pen" wirksam entgegenarbeiten zu können und dabei auch selbst für die eigenen Leute Positives zu leisten. Darüber wäre ja noch einiges mehrere zu reden, aber heute halten wir uns gerade ein mal an das, was in der Ueberschrift dieses Ar tikels versprochen ist. Denn wer zuvie^ auf ein mal lesen will, wird leicht irr und wer zuviel auf einmal sagen will, fängt an zu stottern
, an dem wir den „Riesen Sozialis mus", der eigentlich nur ein Koloß auf tönernen Füßen ist, recht schön packen können, so daß er uns nicht auskommt. Denn das ganze sozial demokratisch e Programm widerspricht dem, was der Bauer fordern muß, um ihn nicht nur vor dem Untergang zu bewahren, sondern ihn auch wirtschaftlich vorwärts zu bringen. Als Unterlage des roten Bauernevangeliums gilt immer noch das Erfurter P r o g r a m m der Sozialdemokratie aus dem Jahre 1891. Es ist ja in den letzten Jahren ziemlich viel herum
geschustert worden, dem roten Fuchs ein Bauern der Arbeiterin nur zu oft als ein Durchgangs beruf zur Ehe aufgefaßt wird. Das ist aber ein Trugschluß; denn wir haben mit einem steigenden Ueberschuß an Frauen zu rechnen. Gewiß werden in Deutschland 106 Knaben auf je 100 Mädchen geboren; aber die ersteren haben in den ersten Lebensjahren eine viel höhere Sterblichkeitsziffer auszuweisen, daß bis zum heiratsfähigen Alter zwischen 21 und 30 Jahren das Verhältnis be reits weit zu ungunsten der Frauen