, Handgranaten, Minenwerfer. Feldgeschütze, Fernsprechabteilungen? Ja, selbst die Krankenschwestern fehlten nicht. Ales war in überreichlichem Maße vorhanden. Die Leistung der Roten — namentlich die Stoßtrupps — mußte Achtung einflößen. Es war dasselbe „Sprung auf — Marsch marsch — hinlegen!' und das langsame Sichvorwärtsschieben am Bauche beim Angriff, wie ste's als Soldaten gelernt hatten. Waren eS doch zum Teil diefeben Menschen, deren Mut und Ausdauer während deS Krieges die ganze Welt bewunderte
, um ihn vor den Kol' benhieben zu schützen. Er mußte sterben. Am Was serturm wurde in ähnlicher Weise gekämpft. Drei Mann der dort verbliebenen Besatzung wurden auf den Friedhof geführt und durch Anbinden von Handgranaten auf den Rücken, in gräßlicher Weise Tiroler Volksdlatt. getötet. Die bei der Post von den Roten Truppen gemachten Gefangenen baten umsonst um die erlö sende Kugel. Sie wurden mit erhsbenen Händen, halbentblößt und bluttriefend, durch die johlende fanatische Menge nach den Gefängnissen geführt
alles. Sie haben nichts zu verlieren ... Das Polizeipräsidium und Landgericht wird von der Besatzung angesichts der Überlegenheit der Roten Garde geräumt. Sämtliche Gefängniszellen wurden geöffnet und trunken von der wiedererlangten Freiheit, schließen sich die Befreiten im Sträflings« auzuge, ein KommiSbrot unter dem Arm, dem Zuge an. „Nu, aber ne Knarre (Gewehr) her!' höre ich den einen sagen. 500 Weiber wurden am selben Tage ebenfalls aus dem Gefängnis befreit und in derselben Nacht soll es in Essen 500 Hochzeiten
mit Rotgardisten gegeben haben . . . Bange Tage folgten. Während die Hauptkräfte der Roten Armee nach Wesel weiterstürmten, bil deten sich im Rücken derselben Banden aus licht scheuem Gesindel. Plünderungen und Erpressungen waren an der Tagesordnung. Erbärmliche Gestal ten, ungewaschen und zerfetzt, durchzogen unter dem Schutze der Dunkelheit, mit leeren Säcken ausge rüstet und bis an die Zähne bewaffnet, die Straßen und raubten, was nur zu erlangen war. Waren häuser, Schuh