am Ruder waren und denen die Verant wortung für die gegenwärtigen Verhältnisse angelastet wird. Dabei wird zwischen ,-Schwarz" und „Rot" geflis sentlich kein Unterschied gemacht, sondern die Sache so dar gestellt, als ob die „Schwarzen" die „Roten" nicht nur nicht bekämpft, sondern mit ihnen gemeinsame Sache ge macht hätten. Und so nehmen es denn heute Ungezählte oorbehaltslos hin, wenn man ihnen in Versammlungen oorsagt: „Volksgenossen, 14 'Jahve System, 14 Jahre Schandherrschaft, 14 Jahre schwarz
. Achselstücke wurden herab gerissen, Herrschersitze wackelten und Fürsten wurden aus dem Land gejagt. Magazine brannten, die roten Fahnen 'kletterten an den Gebäuden hoch, Juda's Einfluß wurde ungeheuer — aus dem Osten wanderten Zehntausende zu, denen, weil sie ja zuverlässtge Wähler waren, in Wien der rote Bürgermeister das Bürgerrecht verlieh —, die roten Gewerkschaften waren allmächtig. Ueberall „R ä t e" — in Schulen, Kasernen und Unter nehmungen. Roter Terror beherrschte die Straße, in den Hoftheatern
für Stück wurde den Sozialdemokraten die Macht aus 'der Hand genommen. Im 27er Jahre versuchten 'sie es noch 'einmal, den Zustand der Umsturz- tage wieder herzustellen. Die roten Massen rotteten sich zusammen, Barrikaden wurden ausgerichtet, ein General streik inszeniert und der Justizpalast in Brand gesteckt. Wieder waren es die ,-Schwarzen", die in jenen sturm bewegten Tagen die Zügel in die Hand nahmen, den Widerstand brachen und bas Aergste 'vermieden. Unter unbeschreiblichen Kämpfen und gegen hun
derterlei Widerstände wurde das Wiederaufbauwerk in Angriff genommen. Der Einfluß ber roten Organisatio nen wurde gedrosselt und zurückgedrängt, die Kultur ge säubert und bas Heer zu einer geordneten Truppe umge- stältet, auf die man isich im Ernstfälle verlassen kann. Es ist noch gar nicht lange her — und daß es geändert wurde, daran hat die H e i m a t w eh r, von den schwar zen B auernorg a n t f a tio nen kräftig unterstützt, unleugbar ein großes Verdienst —, daß in manchen Orten
Presse in rücksichtsloser Weise böses Unheil über Oesterreich und feine Wirtschaft brachte. Unter Kanzler Dollfuß wurde es erreicht, daß die Sozialdemokraten am 1. Ma i nicht mehr aüfmarschierten und diesem Tage ber Charak ter eines roten Patroziniums genommen wurde. Es handelte sich beim Maiaufmarsch nicht um eine gewöhnliche Demonstration größeren Stils, sondern es war dies der Tag, an dem die Sozialdemokraten ihren gesamten Apparat, ihre ganze Macht aller Öffentlichkeit zeigten. Mit Mitteln