. Gegen Mittag war der Lagerplatz erreicht, Judenstein Hui — das Lagerzelt! Hui — das Lager feuer! Hier Stundenansager, dort Wasser träger. Und Bälle flogen im fröhlichen Spiel, bis die Uhr zwölf Schläge machte ... Ruhe wurde am Platze, Fast Totenstille ringsum. Sechzig Rote Falken, Mädel und Buben, im' Kreise am Boden. Ein älterer Genosse trat vor, sprach vom Kampf um den Sozia lismus, vom Werdegang der Kinderfreunde, vom Sein der Roten Falken. Ein Falken führer: Er widmete warme Worte der Zeit
und den Geboten. Erinnerte an die vielen Pflichten. Sechzig Rote Falken nahmen sich an der Hand und sangen leise wie linder Wind im Tannenwald. Tiroler Rote Falken hatten ihr Verspre chen abgelegt. Und so — 1946 — Die Dämmerung sank herab, langsam breitete die Nacht ihre dunklen Fittiche über die Erde. Hoch oben, in den Wäldern am Achensee, weitab vom Lärm der Stadt, er lebten die Innsbrucker Roten Falken am Pfingstsonntag 1946 die Feierstunde ihrer zweiten Falkenrepublik. „Hebt unsere Fahnen In den Wind
, wo wir uns mit der dortigen Jugendgruppe vereinten. Nun marschierten wir gemeinsam los bis zu unserem ersten Ziel, dem neueröffneten Na turfreundehaus „Vorderälpele". Bei unserer Ankunft wurden wir von der Jugendgruppe Frastanz, die schon anwesend war, auf das herzlichste begrüßt und bei Tanz und Spiel sofort ein freundschaftlicher Kontakt herge stellt. Die Roten Falken hatten inzwischen ihre Zelte aufgestellt und saßen mit unter nehmungslustiger Miene am Lagerfeuer. Aber bereits um 2 Uhr früh hieß es wie der aufstehen
erzählte dann von den Roten Fal ken der ersten Republik, sie erzählte von der schönen roten Kindergemeinschaft, die zer schlagen wurde, als die Reaktion, der schwarz-grüne Faschismus, alles zerstörte, was mit Freiheit, Menschenrecht und Demo kratie verbunden war, aber die Idee, die so zialistische Idee, konnten sie nicht aus den Herzen der jungen Menschen reißen. Die konnten die braunen und grün-schwarzen Machthaber nicht töten, sie hat weitergelebt und ist aus Trümmern wieder erstanden. Dann übergab
Rosi die Falkensturmfahne aus dem Jahre 1934 den Roten Falken der zweiten Republik. Sie sprach vom Sturmgeist der Buben und Mädel von damals, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch die Falken, die jetzt in der Organisation stehen, vom selben Kampfgeist beseelt, sich einfügen in die große sozialistische,Arbeiterbewegung. Eine Gedenkstunde für Genossen Johann Orszag, dem Kinderfreund, wurde einge schaltet, für jenen Mann, der sein Hab und Gut, besonders aber sein Herz den Kindern geschenkt