Hugo von Montfort : mit Abhandlungen der deutschen Literatur, Sprache und Metrik im XIV. und XV. Jahrhundert.- (Aeltere tirolische Dichter ; 3)
CXXIY io keinem Falle aber nach 1414, wo Nr. 38 (vgl, 38, 1B5 f.) entstanden, gemacht worden sein könnte. Das sind die äussern Gründe für die Unechtheit von Nr, 39 und 40, denen unten die Innern nachfolgen werden. Ungleich häufiger als die erwähnten roten Correcturen erschei nen schwarze, und es handelt sich vor allem darum, zu beweisen, dass darunter auch solche, welche nicht von den Schreibern, sondern von fremder Hand herrühren; dabei werden uns die vorhergepflo genen paläographischen
Tüpfeleien gute Dienste leisten, 25, 165 lautete ursprünglich nur: die seligen priester halt , der Schreiber hinterliess also eine unvollständige Zeile. Nach ihm kam der Initialen maier mit seinen Farben, machte die grosse Miniatur, die kleineren Initialen, die roten Striche in den Anfangsbuchstaben der Verse und, wie er auch sonst hin und wieder tat (vgl. p, 122), von 25, 159—203 einen roten Punkt am Ende jeder Zeile, also auch nach 25, 165. Später bemerkte ein Leser hier die Lücke und schrieb
in andern Zügen ich wert hinzu, so dass heute der rote Punkt, der ehemals wie die übrigen am Ende des Verses stand, mitten im letzten Worte wert zu sehen ist. Dasselbe be weist 35, 39, 40. An das Ende jeder Zeile der letzten und vorletzten Spalte, die dieses G-edicht aufnehmen, hat der Maler wieder den roten Punkt gesetzt, ausgenommen sind nur die bei den letzten Verse — doch wohl nur deswegen, weil sie da mals noch nicht vorhanden waren und erst später von anderer Hand nachgetragen würden: so dürften