zurückgekämmten Ge fühle durchbrachen die starken Schranken; sie weinte lange und bitterlich. Die Sonne war jetzt aufgegangen, und man mahnte Pater Gerard, nicht länger zu zaudern. Der Abschied war kurz, wie Trennungen zwischen Personen, die nicht darauf rechnen, sich je wiederzusehen, sein müssen. Jsabel, voll ständig unterwürfig, suchte ihr Zimmer auf, sobald Pater Gerard, mit einem glühenden Segenswunsche für seine Kinder, in seiner Verkleidung das Schloß mit Rose wieder verlassen hatte. - 37 — Walter
und Mary trafen deshalb alle Anordnungen; und zwei Tage später kam Rose Ford im Geleite eines Ackerknechts ihres Vaters auf das Schloß; in derselben Verkleidung wie er es verlassen, betrat Pater Gerard aber mals das Heim der de Lisle. — Um Mitternacht versammelte sich eine kleine Schar in der Krypta unter der herrlichen Schloßkapelle, die jetzt ent weiht und verlassen dastand. Man hatte es für sicherer gehalten, die Frauenversammlung auf die Familienmitglieder, sowie Rose und Rachel zu beschränken
. Langsam beteten sie das feierliche Todtenoffizium, so voll erhabenenjSchauers und Trostes, dann ward das hl. Opfer dargebracht, und endlich betteten sie Alice de Lisles Leichnam an die Seite des Gemahls, um den sie so lange Jahre so tief getrauert. Leidenschaftlich war Walters Schmerz; zwar rang er lange nach Fassung, doch zuletzt brach die Schranke wieder, und seine Thränen flössen reichlich und ungehemmt. Mary, Rose und Rachel mischten ihre Thränen mit den seinigen, und selbst Pater Gerard versagte