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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 04.11.1933
Umfang: 8
unzähliger Kerzen herausstrahlte. Dumpfer Gesang ertönte. Rings um Rose waren schluchzende Frauen, ernste Männer. Einen Augenblick zögerte sie. Aber die Menschen masse drängte sie weiter. Weihrauchwolken quollen auf. Alles erschien Rose un wirklich und so, als ob gar nicht sie selbst das erlebe. Langsam ließ sie sich weiterschieben. Da war sie schon am Fuße des Katafalks. Blendend lag der Kerzenschimmer auf dem zur Seite geneigten bleichen Gesicht des Toten. Aber noch konnte Rose die Züge nicht sehen

. Jetzt stieg sie die wenigen Stufen hinan. Und da brach plötzlich ein Schrei über ihre Lippen, so furchtbar, so schmerzerfüllt, daß alles Getriebe um sie jählings stockte. Rose hatte in dem Toten den Mann erkannt, der sich „Graf Rüden" genannt, den Mann, dem sie ihre ganze heiße Jugendliebe geschenkt hatte. In diesem einen Augenblick erfaßte sie alles. Ihr Ge liebter war nicht Graf Rüden, er war der Herzog von Reichstadt gewesen. Der Herzog aber war tot. „Eine junge Demoiselle ist ohnmächtig geworden

ab er in Spertental im 75. Lebensjahre. Die Menschen wichen auseinander. Hier und da grüßte einer respektvoll. Den Chef der alten Seidenfirma Koller kannte hier jedes Kind. Und das zarte Mädel neben ihm, na, das war doch die Agnes Reithofer, die Adoptivtochter von der alten Frau Koller. Schon hatten die beiden sich durchgedrängt. Agnes schlang die Arme um Rose und zog die Bewußtlose empor. „Es ist unsere Rose", sagte sie mit zuckenden Lippen zu Koller. „Ganz gebrochen schaut das arme Kind aus. Komm, Leopold, faß

mit an — wir bringen sie heim zu uns." Langsam wandten sie sich, Rose mehr tragend als führend, dem Ausgang zu. „Um Gottes willen, Leopold", flüsterte Agnes, „was wird denn die Mutter sagen, wenn wir heimkommen?" Eine bange Frage klang durch die Worte. Auch in Leopolds Gesicht stand bei aller Ergriffenheit ein starker Zweifel. Ihm war bang davor, Rose wieder ganz ins Haus zu nehmen. Mühsam hatte er sich seine Ruhe wieder erkämpft; Agnes war ihm in dieser Zeit zur liebsten und besten Helferin geworden. Das warme

, wo sie Rose auf eine der Bänke niederlegten. Das junge Mädchen war wieder zum Bewußtsein gekommen, schien aber noch keinen klaren Gedanken fassen zu können. „Ich übernehme die Obsorge für Demoiselle De- mareau", sagte Rüden entschieden. „Ich habe dies meinem toten Freunde eidlich versprechen müssen. Und ich glaube, daß es am allerbesten wäre, Rose vollkommen aus ihrer jetzigen Umgebung zu lösen. Das Geheimnis, das ihre Aus dem deutschen Rachbarreiche. München. Ein Befreiungs - Denkmal. Der Stadtrat

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 13 von 13
Datum: 03.03.1933
Umfang: 13
Gefühl durch Roses Brust. Sein Weib war sie nun, sein Eigentum. Baronin Rose von Ellern hieß sie und war die Gattin des edelsten, vor nehmsten Mannes. Als die Musik schwieg, führte Herr von Ellern Rose ritterlich an ihren Platz zurück. Jetzt waren die Dörfler dran. — „Damenwahl!" Der Bauernknecht, der heute das MM* « 8 Vrüöerlein fein... Phot. Schallenberg, Hamburg Grauen verursacht hatte durch seine prophetischen Morte: Doch wisse, deine Sünde geht mit dir! Rose atmete erst auf, als sie die Kirche

verlassen hatte. Hier draußen lachte die Sonne, und fröhliche Men schen liefen jauchzend dem Dorfkrug zu, wo der Hoch- zeitsschmaus ihrer wartete. And dann saß Rose in der Brautkutsche, fühlte sich von einem starken Arm umfaßt und hörte heiße geflüsterte Liebesworte an ihrem Ohr. Die Welt versank ihr. Sie sah nur ihn, dessen Weib sie nun war, und wünschte sich, daß diese Fahrt ewig dauern möchte. Aber schon hielt der Wa gen vor dem Dorfkrug. Wirt und Wirtin dienerten das Brautpaar

zu den für sie bestimmten, festlich ge schmückten Ehrenplätzen an der Tafel. Bald herrschte fröhlichste, ausgelassene Stimmung. Die Musik spielte nach dem Festessen zum Tanz. Dirnen und Burschen stellten sich in Reihen auf. Der erste Tanz gehörte dem Brautpaar allein. Rose schwebte, von den Armen des geliebten Mannes gehalten, durch den Saal. Amt eines Tanzordners bekleidete, stand grinsend in der Mitte des Saales. „Damenwahl", tönte noch einmal sein Ruf laut durch den Saal. Kichernd erhoben sich die Dirnen. Jede holte

sich ihren Schatz. Eine kecke Dirne knickste unbeholfen vor dem Bräutigam. Sie wollte wenigstens einmal in ihrem Leben mit einem richtigen Baron tanzen. Henry von Ellern erhob sich lachend und trat mit der drallen Dirne zum Tanz an. Die Luft war unerträglich im Saal. Rose verließ ihren Platz und ging hinaus, um ein wenig frische Luft zu schöpfen. Langsam wandelte sie, in Gedanken versunken, durch den Garten, der zu dem Dorfkrug gehörte. Dann kehrte sie um und ging den Weg zurück. Der Tanz würde drinnen zu Ende

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 9 von 9
Datum: 09.02.1934
Umfang: 9
Gefühl durch Roses Brust. Sein Weib war sie nun, sein Eigentum. Baronin Rose von Ellern hieß sie und war die Gattin des edelsten, vor nehmsten Mannes. Als die Musik schwieg, führte Herr von Ellern Rose ritterlich an ihren Platz zurück. Zeht waren die Dörfler dran. — „Damenwahl!" Der Bauernknecht, der heute das z '«J Vrüüerlejn fein... Phot. Schallenberg, Hamburg Grauen verursacht hatte durch seine prophetischen Worte: Doch wisse, deine Sünde geht mit dir! Rose atmete erst auf, als sie die Kirche

verlassen hatte. Hier draußen lachte die Sonne, und fröhliche Men schen liefen jauchzend dem Dorfkrug zu, wo der Hoch- zeitsschmaus ihrer wartete. And dann saß Rose in der Brautkutsche, fühlte sich von einem starken Arm umfaßt und hörte heiße geflüsterte Liebesworte an ihrem Ohr. Die Welt versank ihr. Sie sah nur ihn, dessen Weib sie nun war, und wünschte sich, daß diese Fahrt ewig dauern möchte. Aber schon hielt der Wa gen vor dem Dorfkrug. Wirt und Wirtin dienerten das Brautpaar

zu den für sie bestimmten, festlich ge schmückten Ehrenplätzen an der Tafel. Bald herrschte fröhlichste, ausgelassene Stimmung. Die Musik spielte nach dem Festessen zum Tanz. Dirnen und Burschen stellten sich in Reihen auf. Der erste Tanz gehörte dem Brautpaar allein. Rose schwebte, von den Armen des geliebten Mannes gehalten, durch den Saal. Amt eines Tanzordners bekleidete, stand grinsend in der Mitte des Saales. „Damenwahl", tönte noch einmal sein Ruf laut durch den Saal. Kichernd erhoben sich die Dirnen. Jede holte

sich ihren Schah. Eine kecke Dirne knickste unbeholfen vor dem Bräutigam. Sie wollte wenigstens einmal in ihrem Leben mit einem richtigen Baron tanzen. Henry von Ellern erhob sich lachend und trat mit der drallen Dirne zum Tanz an. Die Luft war unerträglich im Saal. Rose verließ ihren Platz und ging hinaus, um ein wenig frische Luft zu schöpfen. Langsam wandelte sie, in Gedanken versunken, durch den Garten, der zu dem Dorfkrug gehörte. Dann kehrte sie um und ging den Weg zurück. Der Tanz würde drinnen zu Ende

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.04.1937
Umfang: 6
von là den Stadtbehörden, den staatlichen InMiü! Aschen Würdenträgern, den Rektoren I Her Universitäten Italien» und den Vor- Roma, 5. April Gestern vormittags erfolgte in der Kapelle Paolina im Quirin«! mit feierlichem Ritus die Ueberreichung der „Goldenen Rose' an I. M. die Königin und Kaiserin Elena. Bereits am Vortage erfolgte die Uebertragung der Goldenen Rose aus dem Vatikan in die Nuntiatur in der Via Nomentana. Um 4 Uhr nachmittags fuhr die päpstliche Auto kolonne vom St. Damasus-Hose ab; im ersten Wagen

befanden sich die päpstlichen Kämmerer Graf Caracciolo di Formo und Gr. iW Vignali, im zweitey Marchefe Sacchetti, der die Goldene Rose trug, und Möns. Misurata, Auditor der Nuntiatur, im dritten die päpstlichen Zeremonien meister Möns. Dante, Grano und Cav. Belardo. Um Uhr traf die Goldene Rose bei der Nuntiatur ein. Nuntius Möns. Borgoncini Duca, angetan mit Talar, Rochett» Mantèllata und Mozzetta, mit dem Brustkreuz und dem Großkreuz des Mauri- . tius- und Lazanis-Ordens, ging dem Marchese Sacchetti

, entgegen der, begleitet von den hohen ^.Würdenträgern, die Goldene Rose in den Thron- saal und von dort in die Nuntiatur-Kapelle trug und sie dort auf der Evangelienseite des Altares aufstellte. Me Anwesenden knieten sich nieder und der Nuntius betete die Lauretanische Litanei und das Oremus von Maria Verkündigung vor. Vor der Nuntiatur waren inzwischen drei kgl. Hof-Automobile eingetroffen, um den Apostolischen Mntius abzuholen, der sich in Begleitung des Marchese Sacchetti zu Ihren Majestäten

dem König und der Königin begab und ihnen die päpstlichen Schreiben überreichte, die ihn als außerordentlichen Beauftragten für die Ueber reichung der Goldenen Rose beglaubigten. Auf dem Quirinalplatze hatte sich eine große Menschen menge angesammelt, um die Vorfahrt des Nuntius zu erwarten. Dieser wurde vom ersten Zeremo nienmeister in den Thronsaal geführt, wo bereits der Hofstaat um das Herrscherpaar versammelt war. S. M. der König-Kaiser trug Parade- Uniform. Ihre Majestäten empfingen von Nuntius

die Beglaubigungsschreiben, die folgenden Wort laut hatten. Das Breve an den König und Kaiser „An S. M. Vittorio Emanuele Ul., erlauchten König von Italien und Kaiser von Aethiopien, Pius XI., Papst. Unser vielgeliebter Sohn in Christo, Gruß und Apostolischen Segen! Das ur alte Haus Savoyen, dessen jahrhundertelange Geschichte von soviel Ruhm erstrahlt, erfuhr von den römischen Päpsten mehr als einmal die hohe Ehrung durch die Goldene Rose. Wir nun, denen die christlichen Tugenden Ihrer erlauchten Gemah lin, ber Königin von Italien

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 02.12.1937
Umfang: 4
und Fenstern stand es da wie ein reiches Fräulein im Sonntagnachmittags-Aus- gehstaat. Blickte mit blanken Scheiben durch pompöse Wolken stores auf abgezirkelte Blumenbeete, sorgfältig geharkte Wege protzte mit funkelnden Goldbuchstaben seinen Namen in die Gegend: „Villa Rose von Werner." Dahinter stieg das Gelände hügelartig an und wurde von einem Bauwerk gekrönt, das mit seinem runden Turm wie ein altmodisches Schlößchen aussah. "Du hast recht, Sabine", sagte Fräulein Peters nach einer Weile, „Larstedt

der junge Mann ein. „Warum der merkwürdige Spitzname, Fritzchen?" „Fräulein von Werner bevorzugt mottengraue Gewänder. Eine scheußlich unkleidsame Farbe für ein Mädchen." „Wie kommst du auf den Gedanken, daß Frau von Werner jung sei, Clara?" wollte Sabine Rudloff wissen. „Ich schloß das aus dem duftigen Vornamen „Rose." „Au backe, duftig!" kicherte Friedrich Wilhelm. „Die teure Werner ist eine gute Fünfzigerin von zwei Zentnern Lebend gewicht. Sie hieß ursprünglich Rosalie und hat sich selber in Rose

umgetauft. Wenn ich sie mit einer Blume vergleichen soll, dann mit dem Klatschmohn, weil sie ein knallrotes Gesicht hat, und weil's auch sonst stimmt. Ganz im Gegensatz zu „Motte" Eva, die der Stummen von Portici nacheifert, keine zwei Worte redet und weiß wie eine Kalkwand ist. Das arme Mädchen. . ." In dem Augenblick wurde Fritzchen durch ein für Larstedt geradezu unerhörtes Ereignis unterbrochen. Die Hupe eines Autos ertönte, ein großer Wagen glitt die Straße herauf und hielt vor der Villa Rose

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Volksbote
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Seite 2 von 8
Datum: 18.02.1937
Umfang: 8
hin- Pfarrer Heumanns Heilmittel! sind jetzt auch in der Farmacia „La Madonna“, Merano, Corso Goethe 9. zu haben. Aus der Geschichte der „Goldenen Rose' Zu ihrem vierzigjährigen Hochzeitssubi- sttllm wird Papst Pius XI. Ihrer Majestät der Königin von Italien und Kaiserin von Abessinien die „Goldene Rose' verleihen und ihr damit die höchste Auszeichnung erweisen die der päpstliche Stuhl königlichen oder fürst lichen Frauen zuteil werden zu lassen pflegt. Königin Elena, auch das verdient besonders bemerkt

zu werden, ist die erste italienische Königin, die auf solche Weise von einem Papste geehrt wird. Einem uralten Brauche folgend, wird Papst Pius XI. die „Goldene Rose' am Sonntag „Laetare', dem vierten Fastensonntag, der in den Ernst und die Strenge dieser Jahreszeit einen helleren, freudigen Klang bringt, segnen und sie dann durch den Apostolischen Nuntius beim Quiri» nal der Königin überbrinqen lasten. Die „Goldene Rose' ist kein Ordensstern oder sonstiges Ehrenzeichen in dem uns ge läufigen Sinne. Sie besteht

auch nicht aus einer alleinigen goldenen Rose, sondern vielmehr aus einem ganzen Büschlein von - goldenen, Rosen und steht in einer ver goldeten, zweihenkligen Silbervase. Sie ist mit kostbarem Duftwerk gefüllt und reich mit edlen Steinen besetzt. Ihre Gestaltung ist in den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens mancherlei Wandlungen unterworfen ^ ge wesen. die aber die eigentliche und ursprüng liche Form nur unwesentlich, im Schmuck der Juwelen vor allem, abänderten. In der Gold schmiedearbeit gewöhnlich an das Herkommen

gebunden, stellt sie auch materiell einen nicht unbeträchtlichen Wert dar. Die vom Heiligen Vater für die Königin-Kaiserin Elena be- Pellte ..Goldene Rose' wird laut Mitteilung des „Ostervatore Romano' sich der Form nach allerdings weniger an das Herkommen halten und in modernerem Stile hergestelll werden. Die „Goldene Rose' ist ein uralter Brauch, sie schaut auf fast neun Jahrhunderte Ge schichte zurück. Ihrer wird zuerst Erwähnung getan um die Mitte des 11. Jahrhunderts, zur Zeit der salischen Kaiser

Jahrhunderten nun der Brauch heräusgebildet hat, die „Goldene Rose', vor allem an regierende Fürstinnen zu vergeben, so ist dem doch nicht so in den Anfängen gewesen. In den ersten Zeiten wurde sie sogar kaum oder doch nur sehr selten an Frauen verliehen. Sie war «ine oesonders hoch geschätzte Ehrung für Könige und Fürsten, Heerführer und verdiente Per sönlichkeiten aus dem Laienstande, sie wurde aber auch an Kirchen und kirchliche Körper schaften gegeben, damit sie „in aller Tugend durch Christus geadelt

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 29.12.1937
Umfang: 6
. 12 . In der Villa Rose angekommen, fand Eva ihre Tante wie am Wolken wandeln'- vor. Sie streckte der Nichte die Hände entgegen und zog sie an sich. Mit Mühe entging das Mädchen einem gefühlvollen Kuß. „Ist etwas Besonderes geschehen, Tante Rose?" fragte Eva erstaunt. „Jawohl, mein Herz, es ist etwas Besonderes geschehen," strahlte Rosalie. „Etwas, worüber du dich bestimmt freuen wirst." Frau von Werner sah ihre Nichte voller Triumph an. Sie genoß schon im voraus den Bombenschlag ihrer Mitteilung. „Du sollst

würde es schwerhalten, mit Rosalie über diesen Punkt einig zu werden, aber sie mußte es versuchen. „Meinen Glückwunsch, Tante Rose," sagte sie matt. „Ich hoffe, daß du dir diesen Schritt gut überlegt hast?" „Was gibt es da zu überlegen, du närrisches Mädchen?" lachte Rosalie belustigt. „Würdest du lange zögern, wenn du Fürstin werden kannst?" „O ja, Tante. Ich würde mein Herz und . . . und sonst noch einige Dinge prüfen." Frau von Werner kicherte. „Mein Herz ist geprüft, liebes Kind. Fedor und ich lieben uns. Minna

ihn also sehr gut. Was willst du mit deinem albernen Einwand übrigens bezwecken, he?" „Ich meine ... ich dachte ... du solltest lieber noch ein bißchen abwarten, Tante Rose. Solltest Erkundigungen einziehen, wer der Mann ist. Ob ... ob er den Fürstentttel zu Recht trägt!" Frau von Werners glückstrahlende Miene wandelte sich im Nu. Sie stemmte die Hände in die Hüften und schrie zornig: „Aha, daran erkenne ich deine wahre Gesinnung! Weil du erfahren hast, daß der Flieger, in den du verschossen

bist, sich nichts aus dir macht, bist du neidisch. Du gönnst mir mein Glück nicht und willst mir einen Floh ins Ohr setzen, Mißtrauen säen . . ." „Aber Tante Rose, so höre doch nur. . ." „Ich will nichts hören," gellte Rosalie. „Am Sonntag ist Verlobung und damit basta! Die kleine Feier für deine leib liche Tante auszurichten, die so viel für dich getan hat, ist einfach deine Pflicht!" Bums! Die Tür schmetterte ins Schloß. Eva war allein. Sie wußte nicht, ob sie lachen oder empört sein sollte. Schließlich beschloß

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 17.12.1937
Umfang: 6
versuchen, schon damit es die kleine Motte nicht aus zubaden hat. Aber wenn die Werner wieder mit ihrer Auf schneiderei anfängt, schmeiß' ich sie aus dem Auto. Mahlzeit!" Die Herren gingen auf die Veranda, um die Nachtischzigarre zu rauchen. Frau von Lürssen begab sich in die Villa Rose, um Rosalie zur Mitfahrt einzuladen. Sie war erstaunt, den Fürsten und seine Tochter dort anzutresfen und fand sich damit ab, daß die beiden ebenfalls an der Fahrt teilnehmen sollten. Schließlich konnte ja Frau

von Werner ihre Gäste nicht einfach heim schicken. „Tante Rose ist mit allem einverstanden", flüsterte Eva hastig. Hanna streichelte den Blondkopf des Mädchens. „Kleiden Sie sich rasch für die Fahrt an, Evalein. In einer halben Stunde geht's los. Darf ich auf Ihr Zimmer mit- kommen?" Eva nickte. „haben Sie denn nichts anderes anzuziehen wie diese freud losen Gewänder?" fragte Frau von Lürssen, als Eva in ihrem Kleiderschrank kramte. „Lassen Sie mich einmal sehen. Kind, hier ist ja ein hübsches blaues

„Zarathustra" gepredigt: „Sei deinem Freunde ein hartes Bette..." Der große deutsche Philosoph hat recht mit dieser Forderung." „Ja, ja, Hanna, aber ich werde mich wohl nicht von heute auf morgen ändern können. Sie müssen Geduld mit mir haben." „Von Herzen gern, nur müssen Sie auch selber an sich arbei ten, sich bemühen, Ihr Schattendasein aufzugeben und sich keine Anmaßungen mehr gefallen zu lassen. Sie verstehen wohl, was ich meine, Eva?" „O ja. Aber ich kann doch Tante Rose nicht einfach..." Frau

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Dolomiten
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1937
Umfang: 8
des Parteisekretärs haben sie eine Partie Olivenöl gehamstert.' Die „goldene Rose' für die Königin und Kaiserin Der „Osseroatorc Romano' vom 1./2. ds. be richtet: „Wie wir erfahren, hat der Heilige Vater Pius XI. geruht, Ihrer Majestät der Königin von Italien und Änifcrht von Aethiopien als ein neues Unterpfand warmer väterlicher Glück wünsche zur Vierzigjahrfeicr der Vermählung Ihrer Majestäten und als glückverheißendes Vor zeichen für das Wohlergehen des Hauses Savoyen die goldene Rose zuzuwenden. Die Weihe

wird den alten Gebräuchen gemäß am Sonntag,,Lä- tare'. dem vierten in der Fasten, am 7. März stattfinden.' Somit wird der Heilige Vater am 7. ds. die goldene Rose weihen, die dann dem Hcrrschcr- paare vom Apostolischen Nuntius Monsignore Borgongini Duca überbracht werden wird. Die Uebergabc wird jedoch voraussichtlich nicht am 7. März erfolgen, sondern wahrscheinlich gleich nach Ostern, und zwar in der Hauskapelle des Quirinals und nach dem altherkömmlichen Zere moniell, mit welchem die Feier der heiligen

Messe verbunden ist. Das Ereignis gewinnt eine besondere Be deutung durch den Umstand, daß es das erste Mal ist, daß die goldene Rose einer Königin von Italien zugedacht ist. Bis- ber hatte Vius XI. die goldene Rose 1023 der Königin Viktoria von Spanien und 1025 der Königin Elisabeth von Belgien anläßlich der silbernen Hochzeit überbrinaen lassen. Bei der „goldenen Rose' handelt es sich in Wirklichkeit nicht um bloß eine goldene Vlume, sondern um ein ganzes Büschel goldener, mit Edelsteinen

besetzter Rosen, deren eine mit Moschus und Balsam gefüllt ist. Das Rosen- büschcl steht in einer fein ziselierten und ver goldeten Silbervase. -Die Wp h e der goldenen Rose wird, wie schon gejagt a i. vierten Sonntag in der. Fasten vor- gcnom jf i. Sie erfolgt in der Prioatkapelle des Papstös^in Anwesenheit weniger Prälaten und des Herrn/der dazu ausersehen ist. das kostbare Geschenk dem. Empfänger zu überbringen. Die Ueberreichung '»r goldenen Rose hingegen er folgt in der O.fentlichkeit

und mit großer Feierlichkeit. Die goldene Rose hat eine bereits taufend- e rige Geschichte. Zuerst wurde diese Einrich- g unter Leo.IX. im Jahre 1049 erroäljnt. Ursprünglich wurde die goldene Rose vom Papst am Sonntag Lätare bei der Prozession getragen. Seit dem 11. Jahrhundert wird sie als Ehrung verf' naci. digt«. schenkte er die goldcm von Angers. Die Päpste wandten die goldene Rose als Ehrengabe Herrschern, Prinzen, Wall fahrtsorten, Städten zu oder auch Heerführern, die sich um die Christenheit verdient

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 30.06.1942
Umfang: 4
, der die Entfaltung des Blühens und Glü hens in Feld und Flur, in Wald und Garten mit der Rose krönt. Jahrtausende hindurch hat sich d?e Rose ihrer Beliebtheit als herrlichste im großen Blumengarten der Natur zu be wahren gewußt: seit Jahrtausenden gilt sie als Königin im Floras Reiche sowohl durch ihren prachtvollen Duft als auch durch ihre schönen Formen und Farben. Schon die altklassischen Dichter haben wonnetrunken die Rose hefungen. Der griechische Dichter Anakreon ließ die Rose zugleich mit der Venus

aus dem Mee resschaum erstehen, auf welche die Götter dann voll Entzücken bei ihrem Anblick' Nektar träufelten, wodurch die Rose ihre rote Färbung und ihren köstlichen Duft erhielt. Nach einer anderen Sage hat Aphro. dite die weißen Rosen in rote verwan delt, als sie von glühender Leidenschaft für den schönen Adonis ergriffen war. Als sie erfuhr, daß der Geliebte verwun det im Haine von Paphos liege, eilte sie, ihrer zarten Füße nicht achtend, zu ihm hin durch dornenreiche Nosengebüsche, de ren weiße

Blüten sie mit ihrem Blute tränkte und die seitdem die Farbe der Liebe tragen. Nach einer orientalischen Sage ent stammt die Rose dem Paradiese selbst. Als das erste Menschsnpaar das Para dies verlassen' mußte, erbat sich Eva von dem Cherub als Aitdenken eine Rose, und von dieser Rosenstammutter stammen alle die vielen, über die game Erde ver. breiteten Rosenarten ab. Während an dere Töchter Floras wie die Tulpe in ihrer Anerkennung und Wertschätzung der launischen Mode unterworfen waren, zeigte

sich die Rose stets über allem Wech sel des Geschmacks erhaben. Diesen Vor zug verdankt die edle Pflanze der Ver> einigling von herrlichem Aussehen und köstlichem Duft, wie man sie sonst nie wieder trifft. Auch ihre außerordentliche Anpassungsfähigkeit hat uns die Rose lieb und wert gemacht. Sorgfalt erfor« dert ja in unserer Heimat die Pflege der Rose, dafür lohnt sie sber reichlich durch den herrlichen Duft, den sie ausströmt und vie Fülle der Blüten, die sie uns be schert. Mit diesem Lob auf die Rose

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 28.12.1937
Umfang: 6
an der Tür und riß sie auf. Das Nebenzimmer war leer. „Nanu, Fedor ist ja weg!" „Natürlich. Glaubst du, ich hätte so frei von der Leber weg- gesprochen, während ,Seine Durchlaucht' im Nebenzimmer sitzt? Ich sah ihn schon vor einer halben Stunde durch den Garten verschwinden, Richtung: Villa Rose, ha, ha." Barinkoff war tatsächlich zu Rosalie von Werner gegangen. Auf dem Wege dahin legte er sich seinerseits ein Plänchen zurecht. Er beschloß, seine Gattin und Tarras heimlich, still und leise

Larstedter Luft. Aber ich habe eine so schwere Last auf dem Gemüt, Teuerste." „Kann ich raten, helfen, lieber Fürst?" Barinkoff wälzte abermals einen pfundschweren Seufzer heraus. „Vielleicht, liebste Rose." „Aber so sprechen Sie doch!" Sie foltem mich ja geradezu!" „Oh, das fei ferne von mir", hauchte Seine Durchlaucht stilvoll. „Nur wird mir das Sprechen nicht leicht. Sie ahnen, fühlen vielleicht, teure Frau, wie es in meinem Inneren aus sieht. Ich hätte ja nie geglaubt, daß es mein Herz jemals

Schluchzer zitterte über die Kaffeetassen dahin, in den sich zum dutzendsten Male ein Seufzer Seiner Durchlaucht mischte. „Und doch wage ich es nicht, um Ihre Hand zu bitten, beste Rose." Rosalie richtete sich erschrocken auf. Ihre Rührung war futsch und machte der Sachlichkeit Platz, weil sie Fürstentitel samt Zubehör entschwinden sah. „Nanu, warum denn nicht?" fragte sie verblüfft. „Weil ich zwar einen Titel, aber keine Mittel habe. Ich bin ein armer Mensch."

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 26
Datum: 02.01.1904
Umfang: 26
selbst ist uns — nach Arbeit und der Schreibart „Lnenncz' aus dem 16ten, wenn nicht schon aus dem 15ten Jahrhundert stammend — erhalten, aber — — es hat eine Aenderung desselben und zwar nach dem 9. Hor nung 1714 stattgefunden, indem eine unberufene und dazu nicht sehr kunstfertige Hand in die beiden untersten Teilungs balken eine große sechsblättrige Rose ein gestochen hat. Warum nun diese Wappenänderung? Forschen wir den früheren Vorkom men der Rose als Wappenbild in der Lienzer Gegend nach, so finden wir das selbe

ziemlich häufig. Burggraf Heinrich von Lienz, der Minnesänger, scheint neben dem Wappen seines Geschlechtes eine gol dene Rose im blanett ; Felde geführt zu haben, wenigstens kommt sie in der Ma- nesse'schen Liederhandschrift die aus dem 14. Jahrhundert stammt vor; die-Mün zen aus der hiesigen görzischen Münzstätte weisen, wie übrigens auch in Görz ge prägte, die Rose als Münzzeichen; in Burg- lechners Tiroler Wappenadler findet sie sich als Lienzer Stadtwappen, und „des Tirolischen Adlers

Jmmergrünendes Ehren Kräntzel' von Franz Adam Graf von Brandis, zu Bozen gedruckt 1678, zeigt die Rose allein als Wappen der Stadt Lienz. Ferners findet sie sich und zwar rot in weißem (silbernen) Schilde neben den Wappen der Geschlechter Basolt und Netlich und jenem der Stadt, ähnlich der falschen Zeichnung des Petschaftes von 1626, im Jnnendeckel der Ratsprotokolle von 1572—1575 und auf einem Gedenksteine an der Ostseite des Rathauses mit der Jahrzahl 1536 neben den Wappen Wol kenstein und Welsperg

. Nachdem um diese Zeit Oswald von Hohenbnrg zu Rosen- perg (Stammsitz bei Oberdranburg) Burg graf war und die Hohenbnrger die Rose im Schilde führten (— so siegelte am 3. Oktober 1284 zu Lienz vum-aä 6e Lo- ksndurZ mit einem Rosenwappen —), dürste hier die Rose das Wappen des Burggrafen vorstellen, umsomehr als das Vorkommen des Welsperger Wappens aus jenem Steine damit erklärt sein dürfte, daß Kaspar von Welsperg zu Tammer- burg damals Anwalt der Herrschaft Lienz war. Wir hätten auf diesem Steine

also die Wappen des Besitzers, des An- waltes und des Burggrafen von Lienz beisammen, ein anderer Grund der Zu sammenstellung in diesem Jahre ist mir sonst unerfindlich. Wie kommt nun die Rose dazu als Wappenbild der Stadt zu erscheinen? Diese selbst führte sie ja von 1308 bis einschließ lich 1714 nachweislich nicht in ihren Sie geln. War die Rose eine Art Hausmarke, zur Bezeichnung Lienzer Eigentums? Dort wo die Anbringung des Löwenwappens zu umständlich gewesen wäre, etwa bei gewissen fremden Zollstätten

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Dolomiten
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Seite 8 von 12
Datum: 18.03.1930
Umfang: 12
za Konkurrenz - Preisen an. Die Erzeugnisse der Fabrik Aug. Leonhardl ans Bologna können in allen besseren Papierhandlungen bezogen werden. Die Rosenkönigm Der Roman einer Dollarprinzessin von Felix Na vor. (Nachdruck verboten.) 81. Fortsetzung Rose-Mary ärgerte sich maßlos über ihn und die mächtige Flagge, die er auf dem . Schlößchen hatte aufziehen lassen und die nun triumphierend seine Anwesenheit verkündete. „Komisches Land,' sagte sie zu ihrer Beglei- ; terin. „Bon den Königsschlössern

und Hoffnungen - drehten. Rose-Mary kam sich unter chnen vor wie Magdalena, die Sünderin, die nicht würd'-g war, diesen durch das erhabene Spiel ge heiligten Boden zu betreten. Trotz all dem war sie nicht sott geworden. Ihr Herz hungerte nach Liebe, chre Seele dürstete nach Wahrheit und Frieden. In ein samen Nächten weinte sie über sich selber und die Reue fraß an ihr wie ein giftiger Wurm. Ihr Stolz gab es jedoch nicht zu, sich einem Menschen zu offenbaren; aud) der Verkehr mit der Baronin Glonn

, ging Rose-Mary jeden Tag in die Berge, die im Winterschnee lagen und mit ihrem reinen Silberweiß einen wunderbaren, märchen haften Anblick darboten. Wenn sie dann auf j dem Rodelschlitten pfeilschnell zu Tal fuhr I oder auf Schneeschuhen über weite Schnee- flächen glitt, vergaß sie für Stunden alle Sorgen des Lebens und ging ganz und gar im Wintersport auf. Sie wurde dabei immer waghalsiger, so daß Henry Baker, der sich dauernd in Oberammergau eingenistet hatte, sich weigerte, ihr Gefolgschaft

zu leisten. „Mein Leben ist mir zu lieb, als daß ich es 1 deiner Launen wegen aufs Spiel fetze,' er klärte er ihr. Sie goß die ganze Schake ihres Zornes und Spottes über ihn aus und sie trennten sich in Unfrieden. . Am Abend trafen sie sich in der „Alten Post'. Rose-Mart) nahm dort ihre Abend- . mahljzeit ein, Henry suchte sich mit den ; Ammepgauern mtzusveunÄe». Aus reinem ' Widerspruchsgeist fmg Rose-Mary mit Streit an und verspottete ihn. Rose-Man), die keinen Widerspruch er tragen konnte, geriet

in heftigen Zorn und fuhr ihn an: „Geh mir mit eurer Passion! I Das ist doch nur Spekulation und die Ammer- I gauer mad)en damit ein glänzendes Geschäft. ! Wenn erst die Amerikaner anrücken und die j Dollars fliegen lassen — hip. hip! Das wird einen Tattz ums goldene Kalb geben!' Die Ammergauer an ihren Tischen fuhren empor, als hätte man sie ins Gesicht geschla gen. Rose-Mary hatte englisch gesprochen, aber nicht bedacht, daß die meisten Ammer gauer diese Sprache verstehen. Ein breit schultriger Mann

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 31.03.1916
Umfang: 8
für sie wie ein Schmuckkästchen - Ungerichtet worden war. Das helle Glück lachte diesen beiden jungen Men schen fast übermütig aus den Augen. Sie hatten es auch als würdiges Ehepaar durchaus noch nicht gelernt, ernsthaft zu sein, und kosteten jede Minute ihres Da seins jubelnd aus. Rose hatte naturgemäß mit den Vorarbeiten zur Hochzeitsfeier am meisten zu tun gehabt. Frau v. Fal- 'enried und Rita waren durch die -Beschaffung der Ausstattung reichlich in Anspruch genommen gewesen und hatten ihr alles überlassen müssen. Rose

war ihrer Aufgabe auch hier vollständig gewachsen gewesen, es ^ab für sie überhaupt keine Schwierigkeit. Sie war von .iner bewundernswerten Leistungsfähigkeit. 149 „Sprich doch nicht von Dank,' sagte Rose. „Ich bin doch froh, wenn es mir das Schicksal vergönnt, dir ei nen kleinen Dienst zu erweisen. Ich stehe ja noch in deiner Schuld.' Hasso schüttelte ärgerlich den Kopf. „In meiner Schuld? Du weißt wohl nicht, was du sprichst?' „Doch, dir verdanke ich es, daß mir hier jetzt alle mit so viel Liebe

entgegenkommen.' „Aber Rose — komm doch nicht immer wieder darauf zurück.' schalt er fast zornig. Ein tiefer Atemzug hob ihre Brust. „So laß uns unsere gegenseitige. Rechnung still begleichen,' bat sie leise. ..Stolze Rose — stolze Rose!' schalt er mit einem leisen Lächeln. „Sprichst du mir die Berechtigung ab zu diesem Stolz?' fragte sie halb ernst, halb scherzeind. ..Nein, nein, gewiß nicht. Aber eine Bitte habe ich an dich. Schenke mir deine Freundschaft, Rose. Ich habe dich in der letzten Zeit

von einer Seite kennen ge lernt, die mir so gut gefällt, daß ich dir diese Bitte aus sprechen muß. Du kaninst mir viel, sehr viel sein, Rose — und ich bin nicht stolz in dieser Beziehung, ich wehre mich nicht dagegen, dir verpflichtet zu sein. Mit dei nem feinen Takt, mit deinem Verständnis, uind nicht zuletzt mit deiner Tüchtigkeit und deinem Fleiß kannst du Mir viel, sehr viel geben. Ich möchte dich hier fest halten für alle Zeit, gerade, weil ich meine Kräfte mehr für meinen Beruf als für Falkenried

einsetzen werde. Ultd du kannst in deiner zarten, verständigen Art zwi schen meinen Eltern und mir vermitteln, wenn wir einmal aufeinanderstoßen. Nicht wahr, Rose, du stehst mir treu zur Seite? Natürlich kann ich dich nur so lange in Falkenried festhalten, bis du dich eines Tages verheiraten wirst.' Sie hatte schnell, ohne zu Zaudern, ihre Hand in die seine gelegt. In ihren Augen lag ein Helles Leuchten.

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 5 von 12
Datum: 20.06.1929
Umfang: 12
sie eine Besserung von zirka 200.000 Arbeits losen gegenüber dem April 1922 und «inen Auffchwung auch in Bezi ehung zum April 1923. Die Zahl der beschäftigungslos« Indu striearbeiter betrug im vergangenen April 164.540, was eine Verminderung von 33* gegenüber dem April des vergangenen Jah res bedeutet. , Bl LAX Verstopfung,Blähimg,Ver dauungsstörungen,Gallen- besohwerden, Leber- und Magenleiden. Fläschchen mit 60 Pillen L 4450 HapplnlederlasG C. Dlonpo, Milano (108) JWe geltet» Rose' ter Päpste Da man davon

spricht daß in nächster Zeit in der Stadt des AaMans die feieMche Jena monie der Wethe dar »goldenen Rose^ stabt- findet, «ln symbolisihes Geschenk, das einer katholischen Fürstin verliehen werden soll, dürste es ganz am Platze fein, etwas über Ursprung und Bedeutung dieser Zeremonie zu hören. Mehr ab 10 Jahrhunderte hatte dies« Geschenk «inen großen Wert im Verkehr des Papsttums mit den Rationen. Die Zeit des Ursprunges dieser troditionellen Einrichtung kann man nicht genan angoden, wohl aber läßt

die DoodWcm Gregor den Großen als Stifter gelten. Historisch jedenfalls fft es richtig, daß Papst Leo IX. (gest. 1054) von der Weihe der goldenen Rose wie von einer schon lange bestehenden Einrichtung der römischen Papste sprach, als er dem Kloster HMg-Kreuz tn der Diözese Dulle, Frank reich, zum Entgelt für verliehene Privilegien die Verpflichtung auserlvgi«, «ine goldene Rose oder zwei römische Unzen Goldes zur Herstellung derselben dem Papste zu senden. Me goldene Rose, «in SbnnbiD Christi, wurde

von hohen Persönlichkeiten, Korporationen, Heiligtümern und Städten zur Auszeichnung geschenkt. Den größten Herrschern, van Lud wig VH. bis Karl VII. von Frankreich, von Kaffer Sigismund bis Ludwig I. von Ungarn, von Karl HI. von Savoyen As Cosimo bei Medivt wurde das Geschenk der grWenen Rose gegeben. Außerdem stehen die Ramen großer Heerführer, wichtiger und mächtiger Städte und bekannter Heiligtümer, wie St. Peter, St. Maria Maggiore und Loretto in den Reihen jener, welche dieses Ehren geschenk

«hielten. In uns viel näheren Zeiten war es Papst Pius IX., der dreimal die goldene Rose ver lieh. 1847 an die Königin von Sardinien, 1840 an die Königin Maria Theresia von Neapel Md 1868 an die Königin Jsabella von Spanien. Leo XIII. hatte lebhaftes Interesse cm der Einrichtung dieses Ge schenkes und errichtete sin eigenes Amt dafür, ein Amt »der Urberbringsr der goldenen Rose', das Sen. Graf Soderini bekleidete. Dreimal oerlich auch Leo XU. die Aus zeichnung, an die Königin Chrfftina. von Spanien

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 02.02.1937
Umfang: 6
. In den internationalen Kreisen sieht man der angekündigten Unterredung mit besonderer Er wartung entgegen. In Milano sind aus diesem Anlaß bereits zahlreiche ausländische Pressever treter und Sonderberichterstatter eingetroffen. Um mit der ausländischen Presse zeitgemäß in Kontakt treten zu können, wird sich auch der Gene raldirektor für die Auslandspresse beim Ministe rium für Presse und Propaganda, Minister Guido Rocco, nach Milano begeben. «5 Die »»Goläene Rose I. Z!t. der Königin verliehen Vatikanst adt

, 1. Februar. S. H. der Papst hat beschlossen, I. M. der Kö nigin und Kaiserin von Italien die „Goldene Rose', die höchste päpstliche Auszeichnung, zu ver leihen. Der Heilige Vater wird die Goldene Rose am 7. März in feierlicher Form weihen und dann I. M. der Königin und Kaiserin überreichen iassen. » Als Zeichen seines besonderen Wohlwollens hat der Heilige Vater, Papst Pius Xl., beschlossen, I. M. der Königin von Italien und Kaiserin von Aethiopien am 7. März anläßlich ihres 40jährigen Hochzeitsiubiläums

die „Goldene Rose' überrei chen zu lassen. Der Heilige Bater wird daher am 7. März, dem 4. Fastensonntag, die „Goldene Rose' nach vor gesehenem Ritps weihen. Der apostolische Nun tius beim Quirinal, Möns. Borgoncini, wird dann die Auszeichnung I. M. der Königin überrei chen. Papst Pius XI. hat bisher zweimal die „Goldene Rose' verliehen, u. zw. im Jahre 1923 an die Konigin Viktoria von Spanien und im Jahre 1V2S an Königin Elisabeth non Belgien anläßlich ihres 2Siährig?n Hochzeitsiubiläums. Die „Goldene Ros

?' ist eine Rossnknospe, in deren innerem Hohlraum sich Moos und Balsam aufbewahrt befindet. Diese Knospe ist in einen großen goldenen Rosenzweig eingefügt, der sich wiederum in einer silbernen, künstlerisch dekorier ten und ziselierten Vase befindet. Die Ueberreichung der „Goldenen Rose' erfolgt öffentlich und mit größter Feierlichkeit nach der Zeremonie, die Fall für Fall vom Hofe, der das Geschenk erhält, festgelegt wird. AM deroteOm VnlMMistmmW» Roma, 1. Februar. Unter dem Vorsitz des Duce hielt heute um 16 Uhr

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 04.02.1911
Umfang: 16
segelnde Brigg, mit dem Geschwader, zu gleich wurden die fünfzig „derb frisch jeverländische und ostfriesische Jungen' an Bord genommen, von denen Ambrosius gesprochen hatte. Nachdem dies geschehen, wurde der Kriegsrat aus der „Güldenen Rose' — diesen Namen führte das Vollschiff Lud wig Günthers — gehalten. Demselben wohnte auch der treue Oltmann von Wangerooge. der mit seinen Söhnen natürlich an der Expedition teilnahm, bei. Schiffer hatten das Schmuggler- schiff, das in diesen Gewässern ein bekannter

nnd, der gelegentlich auch betriebenen Seeräuberei halber, ein gefürchteter Gast war, zwei Tage vorher jenseits der Wesermündung bemerkt. So wurde denn deschloiien, alle Segel beizusetzen und die Ver folgung des Räubers aufzunehmen. Was von den kleineren Schissen nicht mitkommen konnte, sollte folgen. Die „Güldene Rose' ivar ein guter Segler, und die Brigg des Meisters, welche den Namen „Sophie' führte, war geradezu berühmt durch ihre Schnelligkeit. Das ganze Geschwader segelte

unter der Knypphauser Flagge, die damals, wo Napoleon bereits seine Hand aus ganz Nord west-Deutschland gelegt und dem trotzigen Albion mir der Kontinentalsperre,n Leibe ging, von den Kauffahrteischiffen aller Nationen als neutrale Flagge sehr gesucht war. Das Glück, das in seinen unbegreiflichen Launen ja so oft dem Un» würdigen hold ist, die Edelsten und Besten abe? im Stich läßt, war diesmal mit der guten Sache. Die „Güldene Rose' und die „Sophie' waren den übrigen Schiffen weit voraus, als sie nach längerem

sich die „Güldene Rose' und die „Sophie' dem Gegner immer mehr. Nichts an Bord des letzteren schien darauf hin zudeuten, daß er die Gefahr ahne, die ihm drohte. Ludwig Günther frohlockte bereits, allein Am brosius schüttelte bedenklich den Kops. „Glauben Sie doch nicht, daß der Fuchs mis nicht ebenso gut bemerkt hat, wie wir ihn; er kennt die „Sophie' gut genug, so daß er weiß, wen er vor I sich hat, sobald» er bloß eine Mastspitze davon er- i blickt. Er hat irgend etwas vor, wahrscheinlich

I will er uns weiter nach Norden locken, um uns völlig von unserer Reserve, den zurückgebliebenen I Schissen, zu trennen, vielleicht hofft er sogar, daß ^ die „Güldene Rose' und die „Sophie' auseinander kommen, damit er uns einzeln schlagen kann.' Der Junker wollte dieser Ansicht nicht bei pflichten, denn was man wünscht, das hofft man pat» la «einte er denn, der rote .See» . i löwe', wie das feindliche. Schiff hieß, werde sie j in der Tat, ohne Verdacht zu schöpfen, w weit : heran lassen, daß ein Entkommen sür iyn

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