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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 13 von 13
Datum: 03.03.1933
Umfang: 13
Gefühl durch Roses Brust. Sein Weib war sie nun, sein Eigentum. Baronin Rose von Ellern hieß sie und war die Gattin des edelsten, vor nehmsten Mannes. Als die Musik schwieg, führte Herr von Ellern Rose ritterlich an ihren Platz zurück. Jetzt waren die Dörfler dran. — „Damenwahl!" Der Bauernknecht, der heute das MM* « 8 Vrüöerlein fein... Phot. Schallenberg, Hamburg Grauen verursacht hatte durch seine prophetischen Morte: Doch wisse, deine Sünde geht mit dir! Rose atmete erst auf, als sie die Kirche

verlassen hatte. Hier draußen lachte die Sonne, und fröhliche Men schen liefen jauchzend dem Dorfkrug zu, wo der Hoch- zeitsschmaus ihrer wartete. And dann saß Rose in der Brautkutsche, fühlte sich von einem starken Arm umfaßt und hörte heiße geflüsterte Liebesworte an ihrem Ohr. Die Welt versank ihr. Sie sah nur ihn, dessen Weib sie nun war, und wünschte sich, daß diese Fahrt ewig dauern möchte. Aber schon hielt der Wa gen vor dem Dorfkrug. Wirt und Wirtin dienerten das Brautpaar

zu den für sie bestimmten, festlich ge schmückten Ehrenplätzen an der Tafel. Bald herrschte fröhlichste, ausgelassene Stimmung. Die Musik spielte nach dem Festessen zum Tanz. Dirnen und Burschen stellten sich in Reihen auf. Der erste Tanz gehörte dem Brautpaar allein. Rose schwebte, von den Armen des geliebten Mannes gehalten, durch den Saal. Amt eines Tanzordners bekleidete, stand grinsend in der Mitte des Saales. „Damenwahl", tönte noch einmal sein Ruf laut durch den Saal. Kichernd erhoben sich die Dirnen. Jede holte

sich ihren Schatz. Eine kecke Dirne knickste unbeholfen vor dem Bräutigam. Sie wollte wenigstens einmal in ihrem Leben mit einem richtigen Baron tanzen. Henry von Ellern erhob sich lachend und trat mit der drallen Dirne zum Tanz an. Die Luft war unerträglich im Saal. Rose verließ ihren Platz und ging hinaus, um ein wenig frische Luft zu schöpfen. Langsam wandelte sie, in Gedanken versunken, durch den Garten, der zu dem Dorfkrug gehörte. Dann kehrte sie um und ging den Weg zurück. Der Tanz würde drinnen zu Ende

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 9 von 9
Datum: 09.02.1934
Umfang: 9
Gefühl durch Roses Brust. Sein Weib war sie nun, sein Eigentum. Baronin Rose von Ellern hieß sie und war die Gattin des edelsten, vor nehmsten Mannes. Als die Musik schwieg, führte Herr von Ellern Rose ritterlich an ihren Platz zurück. Zeht waren die Dörfler dran. — „Damenwahl!" Der Bauernknecht, der heute das z '«J Vrüüerlejn fein... Phot. Schallenberg, Hamburg Grauen verursacht hatte durch seine prophetischen Worte: Doch wisse, deine Sünde geht mit dir! Rose atmete erst auf, als sie die Kirche

verlassen hatte. Hier draußen lachte die Sonne, und fröhliche Men schen liefen jauchzend dem Dorfkrug zu, wo der Hoch- zeitsschmaus ihrer wartete. And dann saß Rose in der Brautkutsche, fühlte sich von einem starken Arm umfaßt und hörte heiße geflüsterte Liebesworte an ihrem Ohr. Die Welt versank ihr. Sie sah nur ihn, dessen Weib sie nun war, und wünschte sich, daß diese Fahrt ewig dauern möchte. Aber schon hielt der Wa gen vor dem Dorfkrug. Wirt und Wirtin dienerten das Brautpaar

zu den für sie bestimmten, festlich ge schmückten Ehrenplätzen an der Tafel. Bald herrschte fröhlichste, ausgelassene Stimmung. Die Musik spielte nach dem Festessen zum Tanz. Dirnen und Burschen stellten sich in Reihen auf. Der erste Tanz gehörte dem Brautpaar allein. Rose schwebte, von den Armen des geliebten Mannes gehalten, durch den Saal. Amt eines Tanzordners bekleidete, stand grinsend in der Mitte des Saales. „Damenwahl", tönte noch einmal sein Ruf laut durch den Saal. Kichernd erhoben sich die Dirnen. Jede holte

sich ihren Schah. Eine kecke Dirne knickste unbeholfen vor dem Bräutigam. Sie wollte wenigstens einmal in ihrem Leben mit einem richtigen Baron tanzen. Henry von Ellern erhob sich lachend und trat mit der drallen Dirne zum Tanz an. Die Luft war unerträglich im Saal. Rose verließ ihren Platz und ging hinaus, um ein wenig frische Luft zu schöpfen. Langsam wandelte sie, in Gedanken versunken, durch den Garten, der zu dem Dorfkrug gehörte. Dann kehrte sie um und ging den Weg zurück. Der Tanz würde drinnen zu Ende

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.04.1937
Umfang: 6
von là den Stadtbehörden, den staatlichen InMiü! Aschen Würdenträgern, den Rektoren I Her Universitäten Italien» und den Vor- Roma, 5. April Gestern vormittags erfolgte in der Kapelle Paolina im Quirin«! mit feierlichem Ritus die Ueberreichung der „Goldenen Rose' an I. M. die Königin und Kaiserin Elena. Bereits am Vortage erfolgte die Uebertragung der Goldenen Rose aus dem Vatikan in die Nuntiatur in der Via Nomentana. Um 4 Uhr nachmittags fuhr die päpstliche Auto kolonne vom St. Damasus-Hose ab; im ersten Wagen

befanden sich die päpstlichen Kämmerer Graf Caracciolo di Formo und Gr. iW Vignali, im zweitey Marchefe Sacchetti, der die Goldene Rose trug, und Möns. Misurata, Auditor der Nuntiatur, im dritten die päpstlichen Zeremonien meister Möns. Dante, Grano und Cav. Belardo. Um Uhr traf die Goldene Rose bei der Nuntiatur ein. Nuntius Möns. Borgoncini Duca, angetan mit Talar, Rochett» Mantèllata und Mozzetta, mit dem Brustkreuz und dem Großkreuz des Mauri- . tius- und Lazanis-Ordens, ging dem Marchese Sacchetti

, entgegen der, begleitet von den hohen ^.Würdenträgern, die Goldene Rose in den Thron- saal und von dort in die Nuntiatur-Kapelle trug und sie dort auf der Evangelienseite des Altares aufstellte. Me Anwesenden knieten sich nieder und der Nuntius betete die Lauretanische Litanei und das Oremus von Maria Verkündigung vor. Vor der Nuntiatur waren inzwischen drei kgl. Hof-Automobile eingetroffen, um den Apostolischen Mntius abzuholen, der sich in Begleitung des Marchese Sacchetti zu Ihren Majestäten

dem König und der Königin begab und ihnen die päpstlichen Schreiben überreichte, die ihn als außerordentlichen Beauftragten für die Ueber reichung der Goldenen Rose beglaubigten. Auf dem Quirinalplatze hatte sich eine große Menschen menge angesammelt, um die Vorfahrt des Nuntius zu erwarten. Dieser wurde vom ersten Zeremo nienmeister in den Thronsaal geführt, wo bereits der Hofstaat um das Herrscherpaar versammelt war. S. M. der König-Kaiser trug Parade- Uniform. Ihre Majestäten empfingen von Nuntius

die Beglaubigungsschreiben, die folgenden Wort laut hatten. Das Breve an den König und Kaiser „An S. M. Vittorio Emanuele Ul., erlauchten König von Italien und Kaiser von Aethiopien, Pius XI., Papst. Unser vielgeliebter Sohn in Christo, Gruß und Apostolischen Segen! Das ur alte Haus Savoyen, dessen jahrhundertelange Geschichte von soviel Ruhm erstrahlt, erfuhr von den römischen Päpsten mehr als einmal die hohe Ehrung durch die Goldene Rose. Wir nun, denen die christlichen Tugenden Ihrer erlauchten Gemah lin, ber Königin von Italien

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Volksbote
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Seite 2 von 8
Datum: 18.02.1937
Umfang: 8
hin- Pfarrer Heumanns Heilmittel! sind jetzt auch in der Farmacia „La Madonna“, Merano, Corso Goethe 9. zu haben. Aus der Geschichte der „Goldenen Rose' Zu ihrem vierzigjährigen Hochzeitssubi- sttllm wird Papst Pius XI. Ihrer Majestät der Königin von Italien und Kaiserin von Abessinien die „Goldene Rose' verleihen und ihr damit die höchste Auszeichnung erweisen die der päpstliche Stuhl königlichen oder fürst lichen Frauen zuteil werden zu lassen pflegt. Königin Elena, auch das verdient besonders bemerkt

zu werden, ist die erste italienische Königin, die auf solche Weise von einem Papste geehrt wird. Einem uralten Brauche folgend, wird Papst Pius XI. die „Goldene Rose' am Sonntag „Laetare', dem vierten Fastensonntag, der in den Ernst und die Strenge dieser Jahreszeit einen helleren, freudigen Klang bringt, segnen und sie dann durch den Apostolischen Nuntius beim Quiri» nal der Königin überbrinqen lasten. Die „Goldene Rose' ist kein Ordensstern oder sonstiges Ehrenzeichen in dem uns ge läufigen Sinne. Sie besteht

auch nicht aus einer alleinigen goldenen Rose, sondern vielmehr aus einem ganzen Büschlein von - goldenen, Rosen und steht in einer ver goldeten, zweihenkligen Silbervase. Sie ist mit kostbarem Duftwerk gefüllt und reich mit edlen Steinen besetzt. Ihre Gestaltung ist in den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens mancherlei Wandlungen unterworfen ^ ge wesen. die aber die eigentliche und ursprüng liche Form nur unwesentlich, im Schmuck der Juwelen vor allem, abänderten. In der Gold schmiedearbeit gewöhnlich an das Herkommen

gebunden, stellt sie auch materiell einen nicht unbeträchtlichen Wert dar. Die vom Heiligen Vater für die Königin-Kaiserin Elena be- Pellte ..Goldene Rose' wird laut Mitteilung des „Ostervatore Romano' sich der Form nach allerdings weniger an das Herkommen halten und in modernerem Stile hergestelll werden. Die „Goldene Rose' ist ein uralter Brauch, sie schaut auf fast neun Jahrhunderte Ge schichte zurück. Ihrer wird zuerst Erwähnung getan um die Mitte des 11. Jahrhunderts, zur Zeit der salischen Kaiser

Jahrhunderten nun der Brauch heräusgebildet hat, die „Goldene Rose', vor allem an regierende Fürstinnen zu vergeben, so ist dem doch nicht so in den Anfängen gewesen. In den ersten Zeiten wurde sie sogar kaum oder doch nur sehr selten an Frauen verliehen. Sie war «ine oesonders hoch geschätzte Ehrung für Könige und Fürsten, Heerführer und verdiente Per sönlichkeiten aus dem Laienstande, sie wurde aber auch an Kirchen und kirchliche Körper schaften gegeben, damit sie „in aller Tugend durch Christus geadelt

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 10.05.1911
Umfang: 16
Taler verdienen willst! Machst/Du Deine' Sache gut und klappt hSügt'nämlich'omch nur von Dir ab—, so7.bekom.mst Du-zwanzig Mark von mir extral Ver- steUt/Dn.mich?'. ^ ^ ^ . , Das'leuchtete dein Manne ein, nnd da ihm ein .solch^reichÄWHn/wuM^ er sich sofort bereit und würde hellhörig. — . ' „Also hier'diesen Zettel- gebt an Fräuleul Rose Jensen. /Sie fährt im Zwischendeck und zwar in der Abteilung für unverheiratete Frauen. Wartet anf A ntwort oder bringt das junge Mädchen selbst herauf

'' wie Ihr das, ohne abgefaßt zu werden, macht, ist mir egal, dafür die zwanzig Mark, jeden falls'^macht es!'! „O, das soll schon geschehen!' sagte der Mann unv stieg'hinab. Onnen, der bisher ziemlich rllhig gewesen war, begann jetzt nervös zu .werden, denn nun erst kam ihm der Gedanke, daß Rose vielleicht gÄr - nicht M . Bord sein könne. Dem' verdrehteil Alten war vielleicht irgend etwas anderes durch den Kopf-gefahren, oder er konnte. ja, was sogar sehr wahrscheinlich war, von der Entführung durch die falschen

sei, man habe sie mit ihrem Vater auf Steuerbordseite hin- nnd hergehen sehen. Nach einiger Mühe gelang es dem Mann, das Mädchen zu entdecken. Er näherte sich ihr verstohlen.« „Dies sendet Euch ein junger Mann, in zehn Mimiken erwarte ich Euch hinten auf dem Deck,' raunte er dem erstaunt dastehenden Mädchen zu und drückte ihr den.Zettel in die Hand. Rose- hätte beim Lesen der Zeilen beinahe laut aufgeschrien vor Freude und Ueberraschnng. Da „Bin' anBord. Ueberbringer führt D ich. Bringe

etwas EfscN nnd Trinkeil mit. Onnen.' Sie eilte dem Vater nach und sagte hastig: „Mir ist - schlecht Vater, ick) gehe unter Deck. Eutä'Nacht.' und damit verschwand sie. Dem Alten'schien das schon reckt m sein, denn er nickte nnr und stampfte davon. Kaumdaß er in einer der Türen verschwunden war, eilte Rose in fliegender Hast nach dem Teil, woderMannsie-erw artenwollte/ er stand auch schon dort. «Können Sie mir. nicht etwas Essen und Trinken besorgen/ fragte Rose. „Hier, hier- ist Geld

, hier haben Sie einen Taler,aso nun eilen.Sie, ich warte hier,' sagte Rose und drückte dem Mann Geld in die Hand. „Ei, die können's aber gar nicht erwarten, sich wiederzusehen, das ist doch wenigstens mal wieder ein echtes Liebespaar,' sagte der Heizer und stieg die Treppe zur Mannschafts-Bar hinab, erschien aber in wenigen Minuten wieder bei Rose und gab ihr verschiedene Verhaltungsmaßregeln, daniit ihr beini Besteigen des Bootsdocks erstens nichts passieren könne und dann hauptsächlich, daß sie beide nicht erwischt

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Meraner Zeitung
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Seite 14 von 14
Datum: 05.05.1911
Umfang: 14
AlMtM, ,i5. Mni, 1911 .Mcrancr Zcitung' Nr. 51. Gelte 13 ^ Koman von Wilhelm von Trotha. > ^Ws8,^»as..MIch ' nicht ^wissen?-^ 'L. oäs ist UnrHht von ' „Rose!' sagte er gedehnt in vonvnrssvollem Tone. Sielschlug beschämt die Auge» nieder und sagte nichts mchr. ^Bedenke doch. Kleine, wenn ich von Kiel komme und ich finde Dich nicht mehr vor, reise Dir nach und HucherDich drüben l in New-Iork oder sonst wo, und iDn.bist hierher gelaufen, suchst mich hier, das würde eine, schöne Konfusion geben

. Sei also nur ruhig und. vernünftig und verlaß Dich ans mich, ein guter Hausväter-muß ckus alles bedacht sein und,? setzte er lächelnd hinzu/ »wenn ich auch noch keiner bm, so mill ich doch bald -einer werden!' 4. Kapitel. j ^ Die Emigranten. Es war Januar geworden und die Kälte hatte . anstatt abzunehmen sich nur noch erhöht.! Onnen war seit, ''drei Tagen in Kiel, wo er noch die Formali tät^.wegen seiner^Entlassung zu erledigen hatte. DerMschied non Rose, war ein kurzer und herz licher

gewesen und was ihn auch sehr freute, sein Anwesen hatte einen Käufer gefunden. Bernhigt war er also abgefahren und hatte Rose gesagt, das; sie sich bereithalten sollte, abzureisen, wenn er ihr ein Telegramm se,iden werde. Zuversichtlich sahen beide den Kommenden Zeiten entgegen. Das Urteil üder Roses Äater war noch immer nicht gesprochen, da m der Hauptverhandlung ein Formsehler gemacht wordW Zvar;. es mußte aber jeden Tag gefällt werden. Es war am Abend vor Kaisers Geburtstag. Onnen hatte, drei seiner alten Freunde

, na die soll nur mit rüber kommen, jenseits des Oeean fragen sie nicht nach einer toten ,,1-ul)' mehr oder weniger,' brummte einer der Männer. „So nnn Ruhe,' gebot Gelsen. „Also was gibt's noch!' „Wir beide fahren also morgen Abend nach Tarnvwitz, der Alte, das heißt, der alte Jensen, ist gestern ans dem Gefängnis entlassen worden nnd ich komme dann, wie damals, als wir die Rose mit nehmen wollten, zu dem Alten. Schade war's drum, daß der verdammte Bengel von Tomsen jnnior mit ihr an dem Abend bummelte, so konnten

wir nur einige lumpige Fische stehlen und — den alten Tomsen über Bord werfen. Ich bin neugierig, wie alles gekommen ist und ob sie ihn noch mit dem Netz gefunden Habens Vorsichtig muß ich schon sein und — —' - „Wie willst Du denn die Rose zu sprechen be kommen?' warf eine andere Frauenstimme ein. „O das ist sehr einfach! — Ich habe heute schon an sie mit verstellter Handschrift geschrieben) als wenn ich ein Freuud Ouuens wäre.' ' „Aber was?' / „So laßt mich doch erst ausreden,' schalt der Mann. „Also ich schrieb

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 10.10.1922
Umfang: 8
ihre stille Traurigkeit an — nur Hans Dernburg vermochte sie nicht zu täuschen. llnd immer wieder flogen seine Augen mit un ruhig sorschendem Blick zu ihr hinüber. Er hätte sie so gern fragen mögen: Was ist es, das deine Augen so traurig blicken macht, während deine Lippen lä cheln? Aber er hatte kein Recht zu dieser Frage. waren seit Dick Garrings Verlobung mir Rose-Marie vergangen. Die junge Braut lebte nach wie vor in Gladys Forests Hause, jetzt abe- wirklich nur als lieber Gast

, wo sie bis zu ihrer Hoch zeit im Frühjahr bleiben sollte. So hatte es sich ganz von selbst gemacht, daß nicht nur Dick Garring, sondern auch Hans Dern burg fast täglich ins Haus kamen, um Rose-Marie zu besuchen — und natürlich auch Gladhs zu sehen. Sie hatte wenigstens nach außen hin ihr seelisches Gleichgewicht wiedergefunden und gab sich Hans Dernburg gegenüber in einer ruhigen Freundlich keit, wenn auch dabei eine leise Zurückhaltung in ihrem Wesen lag.. Sie glaubte, um jeden Preis ver hindern zu müssen

, daß ihr Hans Dernburg noch näher trat, die Schuld ihres Vaters lag als tren nende Kluft zwischen ihnen. Sie litt namenlos darunter und hätte gern die größten Opfer für Rose-Marie und ihren Bruder gebracht, um gutzumachen; aber auch diese Genug tuung blieb ihr versagt, denn für Rose-Marie konnte sie nichts tun, als sie verwöhnen und mii kleinen Geschenken erfreuen, und für Hans Dernburg. konnte sie erst recht nichts tun — im Gegenteil, sie I mußte es ruhig mit ansehen, wie er sich o^ne ihr Zutun

wurde, konnte er Dernburgs Mitarbeiterschaft vielleicht aus immer sicher sein. Rose-Marie war in diesen Tagen mit der Beschaf fung ihrer Ausstattung stark in Anspruch genom men. Mistreß GarriNg suhr mit ihr von Geschäft zu Geschäft, und Dick strahlte, daß sie die Herzen seiner Eltern so im Sturm gewonnen hatte. Eines Tages saßen Rose-Marie und Gladys mit feinen Handarbeiten beschäftigt einander gegenüber.' denn Gladys betrachtete es als selbstverständlich, daß sie soviel als möglich an Rose-Maries

Ausstattung half. Rose-Marie wollte es nicht dulden, daß Gladys jede freie Minute nützte und allerlei reizende Sticke reien und Handarbeiten für sie anfertigte, ^r Gladys hatte darauf bestanden und gemeuit: „Es macht mir ja solche Freude, und einmal, möchte ich doch auch bei einer Brautausstattung be schäftigt sein.' ... In ihren letzten Worten schwang ein seltMN^ Ton, aber Rose-Marie schüttelte harmlos lächeln den Kopf und sagte: , , „Wer weiß, wie bald du über deiner eigenen Uuo- steuer sitzest

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Dolomiten
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1937
Umfang: 8
des Parteisekretärs haben sie eine Partie Olivenöl gehamstert.' Die „goldene Rose' für die Königin und Kaiserin Der „Osseroatorc Romano' vom 1./2. ds. be richtet: „Wie wir erfahren, hat der Heilige Vater Pius XI. geruht, Ihrer Majestät der Königin von Italien und Änifcrht von Aethiopien als ein neues Unterpfand warmer väterlicher Glück wünsche zur Vierzigjahrfeicr der Vermählung Ihrer Majestäten und als glückverheißendes Vor zeichen für das Wohlergehen des Hauses Savoyen die goldene Rose zuzuwenden. Die Weihe

wird den alten Gebräuchen gemäß am Sonntag,,Lä- tare'. dem vierten in der Fasten, am 7. März stattfinden.' Somit wird der Heilige Vater am 7. ds. die goldene Rose weihen, die dann dem Hcrrschcr- paare vom Apostolischen Nuntius Monsignore Borgongini Duca überbracht werden wird. Die Uebergabc wird jedoch voraussichtlich nicht am 7. März erfolgen, sondern wahrscheinlich gleich nach Ostern, und zwar in der Hauskapelle des Quirinals und nach dem altherkömmlichen Zere moniell, mit welchem die Feier der heiligen

Messe verbunden ist. Das Ereignis gewinnt eine besondere Be deutung durch den Umstand, daß es das erste Mal ist, daß die goldene Rose einer Königin von Italien zugedacht ist. Bis- ber hatte Vius XI. die goldene Rose 1023 der Königin Viktoria von Spanien und 1025 der Königin Elisabeth von Belgien anläßlich der silbernen Hochzeit überbrinaen lassen. Bei der „goldenen Rose' handelt es sich in Wirklichkeit nicht um bloß eine goldene Vlume, sondern um ein ganzes Büschel goldener, mit Edelsteinen

besetzter Rosen, deren eine mit Moschus und Balsam gefüllt ist. Das Rosen- büschcl steht in einer fein ziselierten und ver goldeten Silbervase. -Die Wp h e der goldenen Rose wird, wie schon gejagt a i. vierten Sonntag in der. Fasten vor- gcnom jf i. Sie erfolgt in der Prioatkapelle des Papstös^in Anwesenheit weniger Prälaten und des Herrn/der dazu ausersehen ist. das kostbare Geschenk dem. Empfänger zu überbringen. Die Ueberreichung '»r goldenen Rose hingegen er folgt in der O.fentlichkeit

und mit großer Feierlichkeit. Die goldene Rose hat eine bereits taufend- e rige Geschichte. Zuerst wurde diese Einrich- g unter Leo.IX. im Jahre 1049 erroäljnt. Ursprünglich wurde die goldene Rose vom Papst am Sonntag Lätare bei der Prozession getragen. Seit dem 11. Jahrhundert wird sie als Ehrung verf' naci. digt«. schenkte er die goldcm von Angers. Die Päpste wandten die goldene Rose als Ehrengabe Herrschern, Prinzen, Wall fahrtsorten, Städten zu oder auch Heerführern, die sich um die Christenheit verdient

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 25.05.1911
Umfang: 12
war. Nun saßen sie glücklich und zufrieden beisammen, plauderten über die Zukunft und kamen auch bald auf das nicht zu vermeidmoe Zusammentressen mit dem roten Klaas und auch dem Bater von Rose zu sprechen und da sagte Onnen denn: „Sieh mal, Rose, selbst wenn ich Deinem Vater aus dem Wege gehe, so kann ich das mit dem Klaas nicht tun, denn der gehört mit zur Steuerbordwache, die ich befehlige. Hat er mich erst gesehen, so weiß es Dein Vater in kürzester Zeit, denn auf sein Anstiften hin bist Du ja damals

so HUSÄ geraubt worden.' . Als Rose ihn fragend ansah, fuhr er fort: „Du mußt doch einmal alles erfahren/ Dann begann er ihr die ganze Geschichte zu erzählen, wie er in Kiel durch Zufall in jenem ^ Lokal erfahren habe, was mit ihr geschehen sollte, .kurz, er klärte sie über alles auf, versuchte aber immer noch den alten Jensen in Schutz zu nehmen. Kälter und kälter war es beim Erzählen der ganzen Geschichte im Herzen des jungen Mädchens geworden, endlich sagte sie leise und mit tonlose, Stimme: „Onnen

, auch ich bin einsam, für mich gibt es auch nur noch einen Menschen auf der Welt — und das bist Du — einen Vater habe ich nicht mehr, nur noch dem Namen nach!' Ein heftiges Schluchzen brach aus dem ge quälten Innern des jungen Mädchens hervor und ein Tränenstrom machte dem bedrückten und kummer schweren Herzen Lust. Lange hatten die beiden, Rose und Onnen, so still nebeneinander gesessen und jedes hatte seinen eigenen Gedanken nachgehangen, als sie durch wiederholtes Trampeln über sich aufmerksam ge macht

aus der Tasche und rief dann dem Mm zur Antwort ins Boot hinein: „Da irren Sie sich, Herr JnHn, ms die Rose ist, da gehört auch der Onnen Tomsen hm, hier steht er und nun heraus mit Euch beiden dce aus vem Boote,' donnerte er denen da drin zu. Dm beiden erstarrten bei diesen Worten alle Glieder, und sie glaubten nicht anders, als das Ganze sei ein furchtbarer Seemannsfpnk, aber als Onnen dann wieder rief: „Sosort kommt Ihr beiden Hallunken heran? oder ich pfeife die Wache und lasse Euch in Eisen legen

, als daß er ging. „Ich konnte nicht anders handeln,' sagte der vollständig erschöpfte Onnm für sich. Er ließ das Boot wieder klar machen und schritt schweren Ganges zum Salon zurück, in dem Rose in bangem Warten seiner harrte. Schweigeiid setzte er sich zu ihr und sie ergriff seine zitternde, eiskalte Hand. Die Sache mit dem Alten hatte ihn doch mehr aufgeregt als er es gedacht hatte. „Nun, was gab es denn dort oben,' fragte Rose endlich leise und fast ängstlich. Etwas Außergewöhnliches mußte vorgefallen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 28.02.1937
Umfang: 8
war ein geschickter Reimkünstler, und die Arbeit konnte nun wieder weiter gehen. Daß heißt die Arbeit, die darin bestand, daß Peter seiner Frau die Verse, die er dichtete, sogleich in die Feder dik tierte, wobei wiederum die sonderbare Gewohnbeit herrschte, daß Frau Corneille die Verse ihres Gat ten auf den Knien liegend schrieb. Europas erste VZàdMatorm Frauenouffland gegen die neue Pariser Mode! —Rose Lsrlin und ihr« märchenhafte Karriere. — Die ZNodisiin von ganz Europa. — Nlarie ülnloinettes Hosschneiderin

an t>er Seine ist da mit zu Ende gegangen. Heute klingt es fast un glaubhaft, daß eine einzige Frau einst Europa ihre nicht immer geschmackvollen Einfälle aufzwingen konnte. Diese Frau, deren Ansehen und Macht über den ganzen Kontingent reichte, hieß Rose Bertim Als armer Leute Kind wurde sie im Jahre 1747 in der kleinen französischen Stadt Abbeville gebo ren: im Haus ihres Vaters, der bei der Marechafse stand, also ein Gendarm war, wuchs sie unter ärmlichsten Verhältnissen auf. Der alte Bertin starb früh: mildtätige Nachbarn

nahmen sich der Kleinen an und lehrten sie nähen und plätten. IlZ Jahre alt, verließ Rose ihr Heimatstädtchen, um ihr Glück in Paris zu versuchen. Eine Modistin, die zuweilen nach Abbeville kam, hatte ihr eine Empfehlung an ein Modehaus in Paris gegeben. Da Rose Berlin hübsch war, sand sie bald eine Anstellung in einem Geschäft, das nicht nur reiche Bürgersrauen, son dern auch Hofdamen zu feine« Kunden zählte. Ei nes Tages wurde die kleine Näherin zn der alten Prinzessin Conti geschickt

, um einige bestellte Klei der abzuliefern^ Die Prinzessin, eine alte Dame, fand Gefallen an dem Mädchen, das seinen Mund auf dem rechten Fleck hatte, und empfahl es der Herzogin von Bourbon, einer der reichsten Frauen Frankreichs. Als dann auch noch die Herzogin von Chartres Aufträge gab, war das Glück Rose Ber lin gemacht. Mit Hilfe gewichtiger Empsehlungen gelang es der Modistin,' sogar bis zur Dauphine Marie Antoinette vorzudringen, und als sie erst einige Kleider für diese gearbeitet hatte, galt

sie bei den Damen des Hofes als Autorität in modi schen Dingen. Ihre rege Phantasie erdachte immer neue Toiletten, deren Anfertigung ihr beträchtliche Snmmen einbrachten. Im Jahr 177l) errichtete Ro se Bertin ein großes Magazin in der Rue Saint- Houore, einer der vornehmsten Straßen von Pa ris. Sie beschränkte sich nicht mehr darauf, Kleider anzufertigen und Stoffe zu verkaufen, sondern han delte auch mit Spitzen, Hüten, künstlichen Blumen und kostbaren Schuhen. In erster Linie beriet Rose Bertin

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 30.06.1942
Umfang: 4
, der die Entfaltung des Blühens und Glü hens in Feld und Flur, in Wald und Garten mit der Rose krönt. Jahrtausende hindurch hat sich d?e Rose ihrer Beliebtheit als herrlichste im großen Blumengarten der Natur zu be wahren gewußt: seit Jahrtausenden gilt sie als Königin im Floras Reiche sowohl durch ihren prachtvollen Duft als auch durch ihre schönen Formen und Farben. Schon die altklassischen Dichter haben wonnetrunken die Rose hefungen. Der griechische Dichter Anakreon ließ die Rose zugleich mit der Venus

aus dem Mee resschaum erstehen, auf welche die Götter dann voll Entzücken bei ihrem Anblick' Nektar träufelten, wodurch die Rose ihre rote Färbung und ihren köstlichen Duft erhielt. Nach einer anderen Sage hat Aphro. dite die weißen Rosen in rote verwan delt, als sie von glühender Leidenschaft für den schönen Adonis ergriffen war. Als sie erfuhr, daß der Geliebte verwun det im Haine von Paphos liege, eilte sie, ihrer zarten Füße nicht achtend, zu ihm hin durch dornenreiche Nosengebüsche, de ren weiße

Blüten sie mit ihrem Blute tränkte und die seitdem die Farbe der Liebe tragen. Nach einer orientalischen Sage ent stammt die Rose dem Paradiese selbst. Als das erste Menschsnpaar das Para dies verlassen' mußte, erbat sich Eva von dem Cherub als Aitdenken eine Rose, und von dieser Rosenstammutter stammen alle die vielen, über die game Erde ver. breiteten Rosenarten ab. Während an dere Töchter Floras wie die Tulpe in ihrer Anerkennung und Wertschätzung der launischen Mode unterworfen waren, zeigte

sich die Rose stets über allem Wech sel des Geschmacks erhaben. Diesen Vor zug verdankt die edle Pflanze der Ver> einigling von herrlichem Aussehen und köstlichem Duft, wie man sie sonst nie wieder trifft. Auch ihre außerordentliche Anpassungsfähigkeit hat uns die Rose lieb und wert gemacht. Sorgfalt erfor« dert ja in unserer Heimat die Pflege der Rose, dafür lohnt sie sber reichlich durch den herrlichen Duft, den sie ausströmt und vie Fülle der Blüten, die sie uns be schert. Mit diesem Lob auf die Rose

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 13.10.1922
Umfang: 8
in einem Kasten liegen. Im Winter 1920 wandte sich eine Nachbarin mit der Bitte ters, die allein die unüberbrückbare Kluft zwi schen Ihnen und mir aufgerissen hat. Ich lege diesesSchnldbekenntnis meinesVaters vertrauens voll in Ihre Hände. Ich weiß, Sie werden es mir ersparen, vor der Welt für meinen Vater er röten zu müssen. Bitte, vernichten Sie das Schriftstück, wenn Sie es gelesen haben. Und, ich bitte Sie herzlich, sagen Sie Rose-Marie nichts davon, wessen Tochter ich bin. Ich bin ja schon so arm

geworden, weil ich meine Liebe opfern muß, lassen Sie mir wenigstens in Rose-Marie die geliebte Freundin. Gönnen Sie mir das arm selige Glück, ihr Liebes und Gutes tun zu dür fen. Wie gern hätte ich mehr für sie getan, um zu sühnen, was mein Vater verbrach! Ich wagte es aber nicht, um mein dunkles Geheimiiis nicht zu verraten. Wie ich darunter gelitten habe, verstehen Sie vielleicht, Hans Dernburg! Die Schuld meines Vaters habe ich mit meinem Lebensglück bezah len müssen, - mit einem Glück, so groß

durch Rose-Ma rie.- Wenn S'ie dieselben erhalten, bin ich schon auf dem Weg zu meiner Hazienda. Ich kann Ih nen'jetzt nicht begegnen, muß erst Ruhe und Fas sung zurückerlangen. Ich werde auch in Zukunft Ihre Nähe meiden, so viel ich kann, und den größten Teil des Jahres auf meinem Landgut leben und nur nach Frisko kommen, wenn es unbedingt uötig ist. Und auch da werden wir einander ausweichen können. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Ich werde Rose-Marie mit-, teilen, daß mich Geschäfte

auf meine Hazienda rufen. Sie bleibt unter Miß Claras Obhut in meinem Hause, wenn Sie es gestatten wollen. Bitte, erlauben Sie es ihr und ersparen Sie es mir, vor Rose-Marie erröten zu müssen, Ihnen allein bin ich nach dem, was heute geschehen ist, Offenheit schuldig, ich kouute Ihre Verachtung nicht ertragen. Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihnen Schmerz bereiten mußte, ich trage ja selbst soviel größeren Schinerz! Lassen Sie mir den Trost, daß Sie mir verzeihen, daß ich Ihnen so lange verschwieg, wer mein Vater

ist. Ich habe keine andere Entschuldi gung, als die, daß es eben meines Vaters Schuld war, die ich Ihnen verschwieg. Bitte, senden Sie mir eine Zeile nach San Mateo, ob Sie mir ver zeihen und ob Sie Rose-Marie Geheimnis blei ben lassen, was Ihnen der beiliegende Brief ent hüllen wird. Rose-Maries Hochzeit werde ich fern bleiben, um Ihnen eine Begegnung mit mir zu ersparen. Ich werde Krankheit vorschützen, da dies die einzige Absage sein wird, die Dick gelten lassen wird. . Und nun leben Sie wohl, Gott möge Ihnen, helfen

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 22.02.1916
Umfang: 8
Herzen wollte sie diese Dankbarkeit verwahren gegen ihn, den sie mehr liebte, als ihr Leben. Sie tat Rita nun den Gefallen, sich über das hübsche Schmuckstück zu freuen, obwohl ihr Herz nicht an solchem Tand hing. Die beiden jungen Mädchen plauderten noch ein Weilchen. Dann huschte Rita davon, nachdem sie Rose noch einmal herzlich geküßt hatte. Rose saß noch lange und sah mit träumenden Au gen vor sich hin. Ihr war so froh und feierlich zumute, wie noch nie im Leben. Seltsamerweise bedrückte

noch seine Mutter waren -Renschen, die auf einem Unrecht, das sie erkannten, be gehen blieben. Sie suchten gut zu machen, wre Rtta. lvas sie versäumt hatten, wenn sie auch ihr Unrecht mcht c offen eingestanden und zugaben, wie Rita es getan. 21 Rita sprang auf und trat zu ihrem Bruder. „Ja, Hasso, dieser Ansicht muß ich mich, nun ich mir das über lebt habe, unbedingt anschließen. Ich werde jedenfalls deine Mahnung beherzigen und versuchen, Rose in Zu kunft noch schwesterlicher als bisher zu begegnen

. Ge dankenlos habe ich bisher auch die Ansicht gehegt, daß wir Rose Wohltaten erweisen. Du hast mir die Augen geöffnet. Ich werde mich bemühen, gut zu machen, was ich bisher versäumt habe, das verspreche ich dir.' Hasso sah freundlich in das reizende Gesicht seiner Schwester. „Du bist ein Prachtmädchen, meine kleine Rita?' Das Thema wurde nun beendet. Hasso wußte, daß seine Eltern sich seine Worte bedenken und dann nach ihrem Ermessen handeln würden. Und das geschah auch. Man kam Rose wärmer und herzlicher

entgegen und sagte ihr zuweilen ein Wort der Anerkennung. Frau von Falkenried erhöhte Roses Taschengeld mit dem Bemerken, Rose möge sich doch etwas feiner kleiden, damit sie nicht so sehr gegen Rita absteche. „Man denkt ja sonst, wir halten dich wie ein Aschenbrödel, Rose,' sagte sie dabei. Herr von Falkenried schenkte Rose das Reitpferd, das sie bei ihren Ritten über die Felder benutzte, und dazu ein neues Sattelzeug. Bisher hatte Rose einen abgelegten Sattel von Rita benutzt. Und er nannte

sie scherzend seinen kleinen Minister des Aeußeren und Inneren. Rita zeigte sich besonders herzlich gegen Rose. Gleich am folgenden Abend nach der Unterredung mit Hasso war sie in Roses Zimmer getreten, ehe sie schlafen ging. Rose saß noch über den Wirtschaftsbüchern und sah verwundert auf. „Du bist noch wach, Rita?' „Ja. Rose. Ich wollte dir. ehe ich schlafen gehe, eine Freude machen. Sieh, dies Armband mit den Sa phiren und Perlen, das dir immer so gut gefiel, möchte ich dir schenken.' Rose sah

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 26
Datum: 02.01.1904
Umfang: 26
selbst ist uns — nach Arbeit und der Schreibart „Lnenncz' aus dem 16ten, wenn nicht schon aus dem 15ten Jahrhundert stammend — erhalten, aber — — es hat eine Aenderung desselben und zwar nach dem 9. Hor nung 1714 stattgefunden, indem eine unberufene und dazu nicht sehr kunstfertige Hand in die beiden untersten Teilungs balken eine große sechsblättrige Rose ein gestochen hat. Warum nun diese Wappenänderung? Forschen wir den früheren Vorkom men der Rose als Wappenbild in der Lienzer Gegend nach, so finden wir das selbe

ziemlich häufig. Burggraf Heinrich von Lienz, der Minnesänger, scheint neben dem Wappen seines Geschlechtes eine gol dene Rose im blanett ; Felde geführt zu haben, wenigstens kommt sie in der Ma- nesse'schen Liederhandschrift die aus dem 14. Jahrhundert stammt vor; die-Mün zen aus der hiesigen görzischen Münzstätte weisen, wie übrigens auch in Görz ge prägte, die Rose als Münzzeichen; in Burg- lechners Tiroler Wappenadler findet sie sich als Lienzer Stadtwappen, und „des Tirolischen Adlers

Jmmergrünendes Ehren Kräntzel' von Franz Adam Graf von Brandis, zu Bozen gedruckt 1678, zeigt die Rose allein als Wappen der Stadt Lienz. Ferners findet sie sich und zwar rot in weißem (silbernen) Schilde neben den Wappen der Geschlechter Basolt und Netlich und jenem der Stadt, ähnlich der falschen Zeichnung des Petschaftes von 1626, im Jnnendeckel der Ratsprotokolle von 1572—1575 und auf einem Gedenksteine an der Ostseite des Rathauses mit der Jahrzahl 1536 neben den Wappen Wol kenstein und Welsperg

. Nachdem um diese Zeit Oswald von Hohenbnrg zu Rosen- perg (Stammsitz bei Oberdranburg) Burg graf war und die Hohenbnrger die Rose im Schilde führten (— so siegelte am 3. Oktober 1284 zu Lienz vum-aä 6e Lo- ksndurZ mit einem Rosenwappen —), dürste hier die Rose das Wappen des Burggrafen vorstellen, umsomehr als das Vorkommen des Welsperger Wappens aus jenem Steine damit erklärt sein dürfte, daß Kaspar von Welsperg zu Tammer- burg damals Anwalt der Herrschaft Lienz war. Wir hätten auf diesem Steine

also die Wappen des Besitzers, des An- waltes und des Burggrafen von Lienz beisammen, ein anderer Grund der Zu sammenstellung in diesem Jahre ist mir sonst unerfindlich. Wie kommt nun die Rose dazu als Wappenbild der Stadt zu erscheinen? Diese selbst führte sie ja von 1308 bis einschließ lich 1714 nachweislich nicht in ihren Sie geln. War die Rose eine Art Hausmarke, zur Bezeichnung Lienzer Eigentums? Dort wo die Anbringung des Löwenwappens zu umständlich gewesen wäre, etwa bei gewissen fremden Zollstätten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 22.02.1916
Umfang: 8
sein würde. Auch würde sie vielleicht dabei ihre Ruhe verlieren. Das lnirfte nicht sein. Aber in ihrem tiefsten Herzen wollte sie diese Dankbarkeit verwahren gegen ihn, den sie mehr lieble, als ihr Leben. Sie tat Rita nun den Gefallen, sich über das hübsche Schmuckstück zu sreuen, obwohl ihr >>erz nicht an solchem Tand hing. Die beiden jungen Mädchen plauderten noch ein Weilchen. Dann huschte Rita davon, nachdem sie Rose noch einmal herzlich geküßt hatte. Rose saß noch lange und sah mit träumenden Au gen

beherzigen und oersuchen. Rose in Zu kunft noch schwesterlicher als bisher zu begegnen. Ge- dankenlos habe ich bisher auch die Ansicht gehegt, das; wir Rose Wohltaren erweisen. Du hast mir die Augen geöffnet. Ich werde mich bemühen, gut zu machen, was ich bisher oersäumt habe, das verspreche ich dir.' Hasso sah freundlich in das reizende Gesicht seiner Schwester. ..Du bist ein Prachrinädchen. meine kleine Rita!' Das Thema wurde nun beendet. Hasso wußte, das; seine Eltern sich seine Worte bedenken

und dann nach ihrem Ermessen handeln würden. Und das geschah auch. Man kam Rose wärmer und herzlicher entgegen und sagte ihr zuweilen ein Wort der Anerkennung. ,Frau von ^alrenried erhöhte Roses Taschengeld mir dem Bemerken, Rose möge sich doch etwas feiner kleiden, damit sie nicht so sehr gegen Rita absteche. ..Man denkt ja jonst, wir hallen dich wie ein Aschenbrödel, Rose,' sagte «ie dabei. Herr von ^alkenried schenkte Roje das Reitpserd, öas sie bei ihren Rirren über die Felder benutzte, und dazu ein neues Sattelzeug

, bisher hatte Rose eine» adgeleHlen ^attel von Rita benutzt. Und er nannte sie scherzend seinen kleinen Minister des Aeußeren und Inneren. Rita zeigte sich besonders herzlich gegen Rose, Gleich am folgenden 'Abend nach der Unterredung mit Hasso war sie in Roses Zimmer getreten, ehe sie schlafen ging. Rose saß noch über den Wirtschaftsbüchern und sah verwundert auf, ..Du bist noch wach. Rita „Ja. Rose. Ich wollte dir, ehe ich schlafen gehe, eine Freude machen. Sieh, dies Armband mit den Sa phiren

und Perlen, das dir immer so gut gefiel, möchte ich dir schenken.' Rose sah sie erstaunt und beklommen an.

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Dolomiten
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Seite 10 von 12
Datum: 18.04.1934
Umfang: 12
mit den Herren?' Else nickte wichtig. „Jawohl, Fräulein Rose, das ist sie.' Rose packte die brave, alte Else — das heißt, alt war sie eigentlich noch nicht mit ihren 30 Jahren, aber sie hatte eine so selt same Frisur und trug so altmodische Kleider, daß man sie immer alt fand — beim Kopfe. „Else, heute ist meines Lebens glücklichster Tag!' „Hoho... das klingt ja fast wie Ber- lobung.' Volkswirtschaftlicher Teil Sle MovmrmliimlM zur Grund- und Gebändesteuer. In diesen Tagen geht der Termin für die zweite

Centesimi pro Lira Staats-Eebaudesteuer zu erreichen, blieb die Provinz Bolzano innerhalb der an gegebenen Grenzen, 284 Centesimi für Grundsteuer und 94 Centesimi für Eebäude- steuer. Da dachte Rose zum ersten Male wieder an das Jawort und zuckte plötzlich zusammen: „Ja... das habe ich auch! Ich habe dem Herrn Konsul heute mein Jawort gegeben. Aber es ist noch etwas anderes, Else... denken Sie, ich habe heute den Freund meiner Jugend wiedergefunden.' „Bei den Musikanten, Fräulein Rose

mit die Herrens?' „Sachen kaufen, Elfe! Sie müssen Arbeit finden dafür will ich sorgen. Einem Freunde muß man doch helfen, Else.' Bewundernd sah sie der dienstbare Geist an. „Jawohl, das soll man! Das ist schön von Ihnen, Fräulein Rose. Da wird Ihnen der liebe Herrgott alle Striche ausradieren.' * Rose lief in chr Zimmer. Kramte und suchte unter alten Bildern und Briefen. Endlich hatte sie es gefunden. Hans fein Bild. Lande betrachtete sie es. Die schönste Zett ihres Lebens,, die Zeit ihrer ersten Liebe

erwachte wieder vor ihren Augen. Sie sah ihn vor sich, den schlanken, austechten Feld grauen, mit dem kindhasten Gesicht und den sprechenden Augen. „Rose von Flandern. . .' Sein Abschiedslied war es gewesen und dann hatten sie sich nie wieder gesehen. Jahrelang hatte sie gewartet und dann hatte sie ihn als Toten betrauert. Sie hatte an seine Mutter geschrieben, aber der Brief kam mit dem Vermerk „Verstorben' zurück. Aber vergessen hatte sie den Hans nicht. Ueber dem Bild überraschte sie die Mutter

. Verlegen sah sie Rose an und fragend zugleich. „Schon zurück, Mütterchen?' „Ja, mein Kind!' „Und . . .?' „Alles ist in Ordnung, Rose. Erst habe ich sie einmal zu einem Verschönerungsrat geschickt. Dann sind wir in ein Herrenkon fektionsgeschäft gegangen. Ich habe sie aber allein kaufen lassen. Dem Jochen mußte ich das Geld geben. Hans wollte es nicht neh men. Cr hat sich unsagbar geschämt und ich kann ihn verstehen. Dann kamen sie wieder. Sie hatten sich gleich umgekleidet

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 09.08.1917
Umfang: 8
, da hob Rose ihr tränenfeuchtes Gesicht zu Josefa auf: „Nimm mich mit, nach Hause!' Frau Josefa zuckte zusammen. Aus ihren Augen sprach ein großes Leid : „Wir haben kein Heim mehr, Rose!' Leise, müde kam es von ihren Lippen. Kein Heim — plötzlich erfaßte Rose die volle Be deutung der Worte. „Kein Heim ?' schrie sie auf; ihr Körper schüttelte sich im Krämpfe ungeweinter Tränen. Frau Josefa nahm sie in ihre Arme: „Wir müssen uns ein neues Heim schassen, Rose. Die alte Wohnung ist bereits

von anderen Menschen be zogen. Jedes Ding will seine Ordnung und sein Recht. Dieses Recht fragt nicht nach Tod, sragt nicht nach Leid: es geht seinen Weg und blickt nicht nach rechts noch links ' Ein Zittern ging noch immer durch Roses Glieder, aber sie bezwang sich. Sie wollte stark sein: „Erzähl' mir von zu Hause,' bat sie. „Was macht der Hannes und die Suse, sind sie noch immer bös mit einander ?' „Der Dorsschmied will die Suse heiraten, der Han nes mag sie nicht mehr.' „So, so,' sagte Rose, wälzte aber bereits

eine an dere Frage durch ihren Kops, scheute sich, sie auszuspre chen und tat es schließlich doch.' „Was macht Joses?' „In Ungarn ist er; er hat sich versetzen lasten.' Rose sagte darauf lange Zeit kein Wort. Auch Frau Josesa schwieg. Beider Gedanken gingen einem Ziele zu: Joses. Endlich fing Rose wieder an: „Mama will nach dem Süden. Ich soll mitgehen; sie will mich recht bald wieder rot und froh sehen. Aber ich werde nur zu Hause wieder gesund.' -t I! 133 „Es ist so finster hier,' sagte Karsten

. „Ja.' — Mehr sprach die Baronin nicht. Ihre Stimme war tonlos, sie rührte sich nicht. Karsten griff nach dem Halse — das aussteigende Blut beengte ihn: „RoseRose!' stotterte er. „Rose ist in ihrem Zimmer bei der Kleinen,' sagte die Baronin. „Soll ich sie rufen lassen?' Karsten richtete sich auf. Er hotte nicht gemerkt, wie matt die Stimme der Baronin war. Er hatte nur eines gehört: „Rose ist gesund. Sie nimmt es gleichgültig hin, daß Bela ' Frau von Orzi sah den Forstmeister zweiselnd

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Dolomiten
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Seite 4 von 20
Datum: 05.05.1934
Umfang: 20
. . .' '{ Herren- und Damenschneiderei P. DANDER, Botxano, Bindergasse 9. Erstklassige Maßarbeit, mäßige Preise ;i '■ - j; „Wann bist du heut« fertig, Liebling?' ! fragte er zärtlich. ' „Willst du mich abholen, Herbert?' „Ja, Rose! Ich möchte mit dir über etwas jj sprechen.' j! „Gern, Herbert! Wenn du um 411 Uhr 1 kommst! Ich glaube, da werde ich umge« l kleidet und abgeschminkt sein.' „Gut, ich komme. Rose! Auf Wiedersehen!' » Als es gegen ^11 Uhr an ihrer Garde- | robentür klopfte, trat Rose, stifch und mun

ein gemütliches, lauschiges j Eckchen, wo sie es sich behaglich machten. Der Wein perlte im Glase und sie tranken einander zu. I „Die Martha hast du immer gern gesungen, Rose. Hat sie dir auch heute wieder Freude l gemacht?' | „Ja!' gestand Rose. „Ich singe Spiel- j opern zu gern. Ihre Melodien sind so schön und ergreifen alle. Diese Musik gibt doch wenigstens allen etwas, und das ist doch die Hauptsache. Ach, ich glaube, ich habe die Martha noch nie so schön gesungen wie heute.' Er küßte chr die Hand

. „Bist du glücklich, Rose?' Sie sah ihn mit ihren klaren Augen herz lich an. „Ich bin sehr glücklich, Herbert!' ant wortete sie einfach. „Und ich will auch dich glücklich machen, denn ich danke dir so viel.' Ihre Worte erfüllten ihn mit Dankbarkeit. Er nahm ihre Hand und streichelte sie. „Du wolltest mit mir über etwas reden, Herbert!' „Io, über den Hans, Rosel' „lieber den Hans?' sagte sie rasch. „Bist du zufrieden mit ihm?' „Sehr! Ich glaube, daß ich in ihm einen äußerst tüchtigen Mitarbeiter gefunden

habe. Er ist von hoher Intelligenz!' „Wie mich das freut, Herbert!' „Sieh, Rose, ich hatte doch die Absicht, Hans nach Bergfelde zu tun und ihm die Verwaltung meiner Güter anzuvertrauen.' „Ich weiß, Herbert!' „Weißt du auch, warum... ich ihn fort von hier haben wollte? Ich hatte Angst, daß ich dich vielleicht durch ihn verlieren könnte.' „Herbert!' „Du darfst mich ruhig schelten! Es war töricht von mir. Ich sehe es ein. Und drum will ich, daß er als mein Prioatsekretär und Vertrauter immer

um mich ist. Ist es richtig so. Rose?' „Ja, Herbert! Ich habe dir alles gesagt, was mich mit ihm verbunden hat. Er steht mir nahe, das sage ich dir und das weißt du. Mir ist, als wäre ich feine Schwester. Mutter geht's genau so. Sie fühlt sich auch wie seine Mutter. Und das können wir ja auch beide, denn Hans ist ein Mann. Hans wird nie einen Menschen enttäuschen.' „Hast du noch nie darüber nachgedacht, ob du ihn nicht einmal... anders lieb hattest, Rose?' „Docht' sagte sie nachdenklich. „Das habe ich getan, Herbert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 09.08.1917
Umfang: 8
des Benefizial- rschts, der Patronate, des Baues der Kirchen und Pfarrgebäude, des Ordinationstitels wird sich daher durch den neuen Kodex keine Abän derung für Oesterreich ergeben. Abt Eugen Notz von Mehreren» gestorben. Am 4. August starb im Zisterzienserstiste Meh- » eG, der Liebe.' Roman. 136 Der Tag verran und als die Abendschatten hernie dersanken, da hob Rose ihr tränenfeuchtes Gesicht zu Josefa auf: „Nimm mich mit, nach Haufe!' Frau Josefa zuckte zusammen. Aus ihren Augen sprach ein großes Leid

: „Wir haben kein Heim mehr, Rose!' Leise, müde kam es von ihren Lippen. Kein Heim — plötzlich erfaßte Rose die volle Be deutung der Worte. „Kein Heim?' schrie sie auf: ihr Körper schüttelte sich im Krämpfe ungeweinter Tränen. Frau Josefa nahm sie in ihre Arme: „Wir müssen uns ein neues Heim schaffen, Rose. Die alte Wohnung ist bereits von anderen Menschen be zogen. Jedes Ding will seine Ordnung und sein Recht. Dieses Recht fragt nicht nach Tod, fragt nicht nach Leid : es geht seinen Weg und blickt nicht nach rechts

noch links ' Ein Zittern ging noch immer durch Roses Glieder, aber sie bezwang sich. Sie wollte stark sein: ..Erzähl' mir von zu Hause.' bat sie. „Was macht der Hannes und die Suse, sind sie noch immer bös mit einander ?' „Der Dorfschmied will die Suse heiraten, der Han nes mag sie nicht mehr.' „So, so,' sagte Rose, wälzte aber bereits eine an dere Frage durch ihren Kopf, scheute sich, sie auszuspre chen und tat es schließlich doch: „Was macht Josef?' „In Ungarn ist er: er hat sich versetzen lassen

.' Rose sagte darauf lange Zeit kein Wort. Auch Frau Josefa schwieg. Beider Gedanken gingen einem Ziele zu: Josef. Endlich fing Rose wieder an: „Mama will nach dem Süden. Ich soll mitgehen: sie will mich recht bald wieder rot und froh sehen. Aber ich werde nur zu Hause wieder gesund.' 133 „Es ist so finster hier.' sagte Karsten. „Ja.' — Mehr sprach die Baronin nicht. Ihre Stimme war tonlos, sie rührte sich nicht. Karsten griff nach dem Halse — das aufsteigende Blut beengte ihn: „RoseRose

!' stotterte er. „Rose ist in ihrem Zimmer bei der Kleinen.' sagte die Baronin. „Soll ich sie rufen lassen ?' Karsten richtete sich auf. Er hatte nicht gemerkt, wie matt die Stimme der Baronin war. Er hatte nur eines gehört: „Rose ist gesund. Sie nimmt es gleichgültig hin. daß Bela ' Frau von Orzi sah den Forstmeister zweifelnd an — sollte >er es wirklich noch nicht wissen, was die Spatzen von den Dachern pfiffen? Er allein nicht? „Bela — Bela ' sie hielt ihr Riechsläschchen an die Nase — eine Ohnmacht

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Dolomiten
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Seite 9 von 16
Datum: 08.02.1930
Umfang: 16
Rose-Mary noch einmal die Hand. „Es war trotz meines Pechs wunderschön,' sagte er, „denn ich durfte einen ganzen Tag an deiner Seite zubringen, schöne, bezaubernde Nosenkönigin.' „Wahrhaftig, es geschehen Zeichen und Wunder,' lachte Rose-Mary, „der Geld schrank wird poettsch. Entweder bist du be schwipst — oder die Götter haben dir den Verstand verwirrt.' „Keines von beiden,' antwortete er, «viel mehr habe ich mein Herz entdeckt, das nur für dich schlägt. Auf Wiedersehen. Herz königin — morgen komm

ich wieder, und so alle Tage, bis du mir dein Jawort gibst.' „Troll dich,' rief sie, ihm einen Klapps gebend. „Pechvögel habe ich besonders gern, das kannst du dir denken — und wenn ich mal einen Hofnarren brauche, werde ich dich dazu ernennen.' Henry lachte, daß sein ganzes gesundes, glänzendes Gebiß auflouchtete, grüßte noch einmal und fuhr trompetend in den weißen Nebel hinein. Rose-Mary fand solches Gefallen an der Jagd, daß sie täglich auf die Pirsch g-ng. Cs knallte bald da, die dort, und sie empfand Freude

war, seine Pension zu verpfänden. Was mm?... Nächtelang zermarterte er fein Gehirn, bis ihn endlich ein rettender Ge danke durchzuckt«: „Die goldene Rose! ... Wenn ich sie in meinen Besitz bringe und verkaufe, hat alle Not ein Ende.' Seine Gedanken gegen diesen Raub be schönigte er mit der Entschuldigung, daß die Not ihn dazu zwinge. ./Schließlich gehört mir die goldene Rose so gut wie jedem andern Familienmitglied, denn auch ich bin «in Weinberg — und zwar aus dem Ur- stamm. Was nützt das tot« Metall

, wenn dabei alle zu gründe gehen? Es ist daher besser, daß dieses Prunkstück geopfert wird, als daß unser Geschlecht an den Bettelstab kommt und aussttrbt. Das Recht der Leben den steht höher als die Pietät gegen die Toten. Was nützt es. wenn die goldene Rose der vermoderten Ahnsrau. die nachgerade zu einem Schreckgespenst der Familie ge worden ist. wie ein goldenes Kalb angebetet und beräuchert wird, während wir alle hun gern und an unserer Armut zu Grunde gehen? Besser und gerechter

ist es, wenn das Kleinod geopfert wird! Die goldene Rose muß sterben, damit wir Hungernden — leben können.' Mit solchen Gründen beschrvichttgte er sein Gewissen und entschuldigte den Verrat, den er an seinen Verwandten begehen wollt«. Sein Entschluß, die goldene Rose zu entwenden, stand fest und in aller Heimlich keit schmiedete er einen Plan, um so rasch als möglich st- , Ziel zu erreichen. Inzwischen setzte Rose-Mary ihre Pürsch- gänge fort, meistens allein, da sie dann un gestört ihren Gedanken nachhangen

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 06.01.1938
Umfang: 6
zu können. im neuen Handelsabkommen wird oie Einfuhr von falschen Zähnen in gleicher Hohe beibehalten werden. Die Gesmn!- àusfuhr der Staaten an falschen Zähnen bringt alljährlich die Summe von 7.5 Millionen Mark ein. Hauptabnehmer ist England. Der wässrige Mensch Der erwachsene Mensch besteht zu r'O Prozent aus Wasser: sieht man von dem verhältnismäßig wasserarmen Skelett av. so erhöht sich der Prozentsatz auf 75 v. H. Das Neugeborene besteht mindestens zu zwei Dritteln aus Wasser. Die gelbe Rose. Seit fünf

Iahren erhält die Filmschau- spielerin Constance Ryland, wo immer sie sich auch lesindet. an jedem Morgen eine wunderschöne gelbe Rose überreicht. Die Geschichte dieser Rose ist die einer nicht alltäglich standyaften Liebe, und üer Ritter Toggenburg heißt Jimmy Brand- ley und ist ver Sohn eines reichen Ban kiers in S^vannah in Georgia, woher auch Confta ice Ryland herstamnü. S'e war mit ihm verlobt, brach jedoch das Verlöbnis, um zum Film zu gehen. An diesem Tage trug sie eine gelbe Rose, >,. Jimmy

schwor, ihr täglich durch die Rose beweisen zu wollen, daß er nach wie vor darauf lvarte. daß sie anderen Sinnes werde. Sie heiratete inzwischen einen Radioreportsr Fred Husing, aber auch am Hochzeitstage erhielt sie noch die gel be Rose von Jimmy, sie ließ sich scheiden, und als sie aus dem Gericht kam, erhielt sie die Rose wieder. Aber vorläufig bleibt sie ungerührt, sie hat den Repor tern zwar die Geschichte erzählt aber auch gleichzeitig mitgeteilt, daß sie Jimmy eben nicht liebe

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