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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 13 von 13
Datum: 03.03.1933
Umfang: 13
Gefühl durch Roses Brust. Sein Weib war sie nun, sein Eigentum. Baronin Rose von Ellern hieß sie und war die Gattin des edelsten, vor nehmsten Mannes. Als die Musik schwieg, führte Herr von Ellern Rose ritterlich an ihren Platz zurück. Jetzt waren die Dörfler dran. — „Damenwahl!" Der Bauernknecht, der heute das MM* « 8 Vrüöerlein fein... Phot. Schallenberg, Hamburg Grauen verursacht hatte durch seine prophetischen Morte: Doch wisse, deine Sünde geht mit dir! Rose atmete erst auf, als sie die Kirche

verlassen hatte. Hier draußen lachte die Sonne, und fröhliche Men schen liefen jauchzend dem Dorfkrug zu, wo der Hoch- zeitsschmaus ihrer wartete. And dann saß Rose in der Brautkutsche, fühlte sich von einem starken Arm umfaßt und hörte heiße geflüsterte Liebesworte an ihrem Ohr. Die Welt versank ihr. Sie sah nur ihn, dessen Weib sie nun war, und wünschte sich, daß diese Fahrt ewig dauern möchte. Aber schon hielt der Wa gen vor dem Dorfkrug. Wirt und Wirtin dienerten das Brautpaar

zu den für sie bestimmten, festlich ge schmückten Ehrenplätzen an der Tafel. Bald herrschte fröhlichste, ausgelassene Stimmung. Die Musik spielte nach dem Festessen zum Tanz. Dirnen und Burschen stellten sich in Reihen auf. Der erste Tanz gehörte dem Brautpaar allein. Rose schwebte, von den Armen des geliebten Mannes gehalten, durch den Saal. Amt eines Tanzordners bekleidete, stand grinsend in der Mitte des Saales. „Damenwahl", tönte noch einmal sein Ruf laut durch den Saal. Kichernd erhoben sich die Dirnen. Jede holte

sich ihren Schatz. Eine kecke Dirne knickste unbeholfen vor dem Bräutigam. Sie wollte wenigstens einmal in ihrem Leben mit einem richtigen Baron tanzen. Henry von Ellern erhob sich lachend und trat mit der drallen Dirne zum Tanz an. Die Luft war unerträglich im Saal. Rose verließ ihren Platz und ging hinaus, um ein wenig frische Luft zu schöpfen. Langsam wandelte sie, in Gedanken versunken, durch den Garten, der zu dem Dorfkrug gehörte. Dann kehrte sie um und ging den Weg zurück. Der Tanz würde drinnen zu Ende

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 9 von 9
Datum: 09.02.1934
Umfang: 9
Gefühl durch Roses Brust. Sein Weib war sie nun, sein Eigentum. Baronin Rose von Ellern hieß sie und war die Gattin des edelsten, vor nehmsten Mannes. Als die Musik schwieg, führte Herr von Ellern Rose ritterlich an ihren Platz zurück. Zeht waren die Dörfler dran. — „Damenwahl!" Der Bauernknecht, der heute das z '«J Vrüüerlejn fein... Phot. Schallenberg, Hamburg Grauen verursacht hatte durch seine prophetischen Worte: Doch wisse, deine Sünde geht mit dir! Rose atmete erst auf, als sie die Kirche

verlassen hatte. Hier draußen lachte die Sonne, und fröhliche Men schen liefen jauchzend dem Dorfkrug zu, wo der Hoch- zeitsschmaus ihrer wartete. And dann saß Rose in der Brautkutsche, fühlte sich von einem starken Arm umfaßt und hörte heiße geflüsterte Liebesworte an ihrem Ohr. Die Welt versank ihr. Sie sah nur ihn, dessen Weib sie nun war, und wünschte sich, daß diese Fahrt ewig dauern möchte. Aber schon hielt der Wa gen vor dem Dorfkrug. Wirt und Wirtin dienerten das Brautpaar

zu den für sie bestimmten, festlich ge schmückten Ehrenplätzen an der Tafel. Bald herrschte fröhlichste, ausgelassene Stimmung. Die Musik spielte nach dem Festessen zum Tanz. Dirnen und Burschen stellten sich in Reihen auf. Der erste Tanz gehörte dem Brautpaar allein. Rose schwebte, von den Armen des geliebten Mannes gehalten, durch den Saal. Amt eines Tanzordners bekleidete, stand grinsend in der Mitte des Saales. „Damenwahl", tönte noch einmal sein Ruf laut durch den Saal. Kichernd erhoben sich die Dirnen. Jede holte

sich ihren Schah. Eine kecke Dirne knickste unbeholfen vor dem Bräutigam. Sie wollte wenigstens einmal in ihrem Leben mit einem richtigen Baron tanzen. Henry von Ellern erhob sich lachend und trat mit der drallen Dirne zum Tanz an. Die Luft war unerträglich im Saal. Rose verließ ihren Platz und ging hinaus, um ein wenig frische Luft zu schöpfen. Langsam wandelte sie, in Gedanken versunken, durch den Garten, der zu dem Dorfkrug gehörte. Dann kehrte sie um und ging den Weg zurück. Der Tanz würde drinnen zu Ende

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 26.06.1935
Umfang: 6
l ' 'W Seite 6 »AlpenzeNung* Mittwoch, den 26. Jun! 1S3S-XM -st '' -'l ) 'Z:? N t -I i. < - I ! ^ !' 'i. ^'1'^ ! >.'-^ 'i ' 7.' 1 »z WM -'N '^'-s ->i>' i -ì K .GDd ilisÄ' WU . !' ' > >z IsZ D'c-^c! MW RMh Db-j^ Mà?M iM .'1- MAft NW» WM s, '? Ä>>! !:.>!«, ^P' - ^ÜM>! j WiW !-à^ UM?'',, WZ W WW Wèlbl /''' ^ l ' u ' i u'i >ß U Rose und Mensch Von Professor Dr. Karl Roth- München Die Iunitage sind die Geburtstage unserer Rose. In allen Formen und Farben bis zu dem seltenen und kostbaren Schwarz

, das zu erwerben ein Ver mögen kostet, hat gärtnerische Kunst die orientali sche Schöne iin Laufe der Jahrtausende umgebildet. Dein Norden war ja nur die wild wachsende Hecken rose eigen, auch Hundsrose genannt, weil früher ihre Wurzelrinde für besonders heilsam gegen den Biß toller Hunde galt. Unsere kultivierte, gefüllte Rose stammt aus dem Osten. Auf den alten Bildwerken Aegyptens sucht man sie vergebens. Sie gehört den nördlichen Ge bieten Lorderasiens, den anatolisch-iranischen, an. àst doch heute

noch der Iran das Land der Rosen- mit den Blüten schmück der Eingebo rene dort seine Gärten und Höfe, seine Säle und Bäder, und in feurigen Versen besingt Hafis die Rosen von Schiras/ Von dort trat die vielblättrige Rose ihren Sie geszug westwärts an. Die Babylonie oerherten sie so sehr, daß die Männer ihre Stöcke, wie Herodot ließe». Mit den nach Westen wandernden Völkern Vorderasiens gelangte die Rose in das ganze Mit telmeergebiet, dann erschien sie in der ältesten Dich tung der Griechen. In den Gärten

des Midas wuchs schon die sech- ,zigblättrige Rose,' deren Duft, wie uns Strabon er zählt, den aller anderen Arten übertraf. Sie war die Blume der Liebesgöttin Aphrodite die! sie selbst , aus dem Blute des sterbenden, Adonis erstehen ließ. Es ist merkwürdig, wie lange sich auf anatolischen Boden diese Sage, wenn auch infolge des Wechsels der Religionen in etwas veränderter Form, erhielt. Da erzählt uns Ghislain de Busbek, den der deutsche König Ferdinand 1334 an den Sultan Suleiman

ll. zu Friedensunterhandlüngen ìnach Amasia geschickt hatte, daß kein Türke ein Ro- senblatt auf der Erde liegen lasse, da die Rose aus Mohammeds Schweißtropfen entstanden sei. Es. ist die alte Adonissage in anderer Auffassung. Schon in ältesten Zeiten oerstand man aus der Rose duf tende Wasser und Oel herzustellen, die in den Ha rems der kleinasiatischen Despoten zu den täglichen Bedürfnissen, gehörten. Die Liebesgottin salbt Hektars Leiche mit dustenden Rosenöl. Archilochos, der älteste griechische Lyriker, besingt die Rose

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.04.1937
Umfang: 6
von là den Stadtbehörden, den staatlichen InMiü! Aschen Würdenträgern, den Rektoren I Her Universitäten Italien» und den Vor- Roma, 5. April Gestern vormittags erfolgte in der Kapelle Paolina im Quirin«! mit feierlichem Ritus die Ueberreichung der „Goldenen Rose' an I. M. die Königin und Kaiserin Elena. Bereits am Vortage erfolgte die Uebertragung der Goldenen Rose aus dem Vatikan in die Nuntiatur in der Via Nomentana. Um 4 Uhr nachmittags fuhr die päpstliche Auto kolonne vom St. Damasus-Hose ab; im ersten Wagen

befanden sich die päpstlichen Kämmerer Graf Caracciolo di Formo und Gr. iW Vignali, im zweitey Marchefe Sacchetti, der die Goldene Rose trug, und Möns. Misurata, Auditor der Nuntiatur, im dritten die päpstlichen Zeremonien meister Möns. Dante, Grano und Cav. Belardo. Um Uhr traf die Goldene Rose bei der Nuntiatur ein. Nuntius Möns. Borgoncini Duca, angetan mit Talar, Rochett» Mantèllata und Mozzetta, mit dem Brustkreuz und dem Großkreuz des Mauri- . tius- und Lazanis-Ordens, ging dem Marchese Sacchetti

, entgegen der, begleitet von den hohen ^.Würdenträgern, die Goldene Rose in den Thron- saal und von dort in die Nuntiatur-Kapelle trug und sie dort auf der Evangelienseite des Altares aufstellte. Me Anwesenden knieten sich nieder und der Nuntius betete die Lauretanische Litanei und das Oremus von Maria Verkündigung vor. Vor der Nuntiatur waren inzwischen drei kgl. Hof-Automobile eingetroffen, um den Apostolischen Mntius abzuholen, der sich in Begleitung des Marchese Sacchetti zu Ihren Majestäten

dem König und der Königin begab und ihnen die päpstlichen Schreiben überreichte, die ihn als außerordentlichen Beauftragten für die Ueber reichung der Goldenen Rose beglaubigten. Auf dem Quirinalplatze hatte sich eine große Menschen menge angesammelt, um die Vorfahrt des Nuntius zu erwarten. Dieser wurde vom ersten Zeremo nienmeister in den Thronsaal geführt, wo bereits der Hofstaat um das Herrscherpaar versammelt war. S. M. der König-Kaiser trug Parade- Uniform. Ihre Majestäten empfingen von Nuntius

die Beglaubigungsschreiben, die folgenden Wort laut hatten. Das Breve an den König und Kaiser „An S. M. Vittorio Emanuele Ul., erlauchten König von Italien und Kaiser von Aethiopien, Pius XI., Papst. Unser vielgeliebter Sohn in Christo, Gruß und Apostolischen Segen! Das ur alte Haus Savoyen, dessen jahrhundertelange Geschichte von soviel Ruhm erstrahlt, erfuhr von den römischen Päpsten mehr als einmal die hohe Ehrung durch die Goldene Rose. Wir nun, denen die christlichen Tugenden Ihrer erlauchten Gemah lin, ber Königin von Italien

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Volksbote
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Seite 2 von 8
Datum: 18.02.1937
Umfang: 8
hin- Pfarrer Heumanns Heilmittel! sind jetzt auch in der Farmacia „La Madonna“, Merano, Corso Goethe 9. zu haben. Aus der Geschichte der „Goldenen Rose' Zu ihrem vierzigjährigen Hochzeitssubi- sttllm wird Papst Pius XI. Ihrer Majestät der Königin von Italien und Kaiserin von Abessinien die „Goldene Rose' verleihen und ihr damit die höchste Auszeichnung erweisen die der päpstliche Stuhl königlichen oder fürst lichen Frauen zuteil werden zu lassen pflegt. Königin Elena, auch das verdient besonders bemerkt

zu werden, ist die erste italienische Königin, die auf solche Weise von einem Papste geehrt wird. Einem uralten Brauche folgend, wird Papst Pius XI. die „Goldene Rose' am Sonntag „Laetare', dem vierten Fastensonntag, der in den Ernst und die Strenge dieser Jahreszeit einen helleren, freudigen Klang bringt, segnen und sie dann durch den Apostolischen Nuntius beim Quiri» nal der Königin überbrinqen lasten. Die „Goldene Rose' ist kein Ordensstern oder sonstiges Ehrenzeichen in dem uns ge läufigen Sinne. Sie besteht

auch nicht aus einer alleinigen goldenen Rose, sondern vielmehr aus einem ganzen Büschlein von - goldenen, Rosen und steht in einer ver goldeten, zweihenkligen Silbervase. Sie ist mit kostbarem Duftwerk gefüllt und reich mit edlen Steinen besetzt. Ihre Gestaltung ist in den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens mancherlei Wandlungen unterworfen ^ ge wesen. die aber die eigentliche und ursprüng liche Form nur unwesentlich, im Schmuck der Juwelen vor allem, abänderten. In der Gold schmiedearbeit gewöhnlich an das Herkommen

gebunden, stellt sie auch materiell einen nicht unbeträchtlichen Wert dar. Die vom Heiligen Vater für die Königin-Kaiserin Elena be- Pellte ..Goldene Rose' wird laut Mitteilung des „Ostervatore Romano' sich der Form nach allerdings weniger an das Herkommen halten und in modernerem Stile hergestelll werden. Die „Goldene Rose' ist ein uralter Brauch, sie schaut auf fast neun Jahrhunderte Ge schichte zurück. Ihrer wird zuerst Erwähnung getan um die Mitte des 11. Jahrhunderts, zur Zeit der salischen Kaiser

Jahrhunderten nun der Brauch heräusgebildet hat, die „Goldene Rose', vor allem an regierende Fürstinnen zu vergeben, so ist dem doch nicht so in den Anfängen gewesen. In den ersten Zeiten wurde sie sogar kaum oder doch nur sehr selten an Frauen verliehen. Sie war «ine oesonders hoch geschätzte Ehrung für Könige und Fürsten, Heerführer und verdiente Per sönlichkeiten aus dem Laienstande, sie wurde aber auch an Kirchen und kirchliche Körper schaften gegeben, damit sie „in aller Tugend durch Christus geadelt

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Meraner Zeitung
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Seite 14 von 14
Datum: 05.05.1911
Umfang: 14
AlMtM, ,i5. Mni, 1911 .Mcrancr Zcitung' Nr. 51. Gelte 13 ^ Koman von Wilhelm von Trotha. > ^Ws8,^»as..MIch ' nicht ^wissen?-^ 'L. oäs ist UnrHht von ' „Rose!' sagte er gedehnt in vonvnrssvollem Tone. Sielschlug beschämt die Auge» nieder und sagte nichts mchr. ^Bedenke doch. Kleine, wenn ich von Kiel komme und ich finde Dich nicht mehr vor, reise Dir nach und HucherDich drüben l in New-Iork oder sonst wo, und iDn.bist hierher gelaufen, suchst mich hier, das würde eine, schöne Konfusion geben

. Sei also nur ruhig und. vernünftig und verlaß Dich ans mich, ein guter Hausväter-muß ckus alles bedacht sein und,? setzte er lächelnd hinzu/ »wenn ich auch noch keiner bm, so mill ich doch bald -einer werden!' 4. Kapitel. j ^ Die Emigranten. Es war Januar geworden und die Kälte hatte . anstatt abzunehmen sich nur noch erhöht.! Onnen war seit, ''drei Tagen in Kiel, wo er noch die Formali tät^.wegen seiner^Entlassung zu erledigen hatte. DerMschied non Rose, war ein kurzer und herz licher

gewesen und was ihn auch sehr freute, sein Anwesen hatte einen Käufer gefunden. Bernhigt war er also abgefahren und hatte Rose gesagt, das; sie sich bereithalten sollte, abzureisen, wenn er ihr ein Telegramm se,iden werde. Zuversichtlich sahen beide den Kommenden Zeiten entgegen. Das Urteil üder Roses Äater war noch immer nicht gesprochen, da m der Hauptverhandlung ein Formsehler gemacht wordW Zvar;. es mußte aber jeden Tag gefällt werden. Es war am Abend vor Kaisers Geburtstag. Onnen hatte, drei seiner alten Freunde

, na die soll nur mit rüber kommen, jenseits des Oeean fragen sie nicht nach einer toten ,,1-ul)' mehr oder weniger,' brummte einer der Männer. „So nnn Ruhe,' gebot Gelsen. „Also was gibt's noch!' „Wir beide fahren also morgen Abend nach Tarnvwitz, der Alte, das heißt, der alte Jensen, ist gestern ans dem Gefängnis entlassen worden nnd ich komme dann, wie damals, als wir die Rose mit nehmen wollten, zu dem Alten. Schade war's drum, daß der verdammte Bengel von Tomsen jnnior mit ihr an dem Abend bummelte, so konnten

wir nur einige lumpige Fische stehlen und — den alten Tomsen über Bord werfen. Ich bin neugierig, wie alles gekommen ist und ob sie ihn noch mit dem Netz gefunden Habens Vorsichtig muß ich schon sein und — —' - „Wie willst Du denn die Rose zu sprechen be kommen?' warf eine andere Frauenstimme ein. „O das ist sehr einfach! — Ich habe heute schon an sie mit verstellter Handschrift geschrieben) als wenn ich ein Freuud Ouuens wäre.' ' „Aber was?' / „So laßt mich doch erst ausreden,' schalt der Mann. „Also ich schrieb

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Lienzer Zeitung
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Seite 34 von 36
Datum: 13.05.1911
Umfang: 36
hätte, daß der Besucher sich möglichst bald empfehlen sollte. Über rascht richtete er sich auf, als Rose erschien. Mit einer bittenden Gebärde näherte sie sich ihm und sagte bestimmt: „Lieber Vater, du wirst dem Herrn die erbetene Frist gewähren, nicht wahr? Ich habe alles gehört und ich bitte für diesen Herrn!' Der junge Mann war aufgesprungen; Begeisterung flammte in seinem Blick. Es schien, als wolle er auf seine schöne Für sprecherin stürzen und zum Danke ihre Hände küssen. Dann aber stand

er unbeweglich; nur seine Augen entzückt auf die junge Dame gerichtet. Ihr Vater aber sagte abwehrend: „Mein Kind, das verstehst du nicht! Das sind Geschüftssachen und ich muß dich ersuchen, mich mit dem Herrn allein zu lassen!' „Aber Vater', wandte Rose-Marie noch dringlicher ein, „Vater, wie kannst du?' Eine Handbewegung, gebieterisch und unwiderstehlich, ließ sie verstummen; sie wendete sich zum Gehen. Ehrerbietig verneigte sich ihres Vaters Besucher vor ihr. „Heißen Dank, mein gnädiges Fräulein!' sprach

er bewegt und er beugte den Kopf so tief, daß Rose sein kurzgeschnittenes, gerade gescheiteltes Haar sah. Wie ein feiner weißer Strich schimmerte der Scheitel aus dem dunklen Blond, und es war plötzlich dem Mädchen, als müßte es mit leiser, kosender Hand über diesen geneigten Kopf hinstreicheln. Doch es blieb beim Gedanken, da schnellte der Kopf auch schon wieder in die Höhe, sekundenlang sahen sich zwei Augen paare durchdringend, forschend an — und der Mann wie das Mädchen erröteten tief, beide dachten

in dem Augenblick dasselbe: „Schade, daß du mir nicht schon früher begegnet —' Rose-Marie hatte das Zimmer verlassen, nur ein Hauch ihres feinen Veilchenparfüms verriet, daß sie dagewesen war. Noch immer stand Kurt von Hohenlinden unbeweglich auf derselben Stelle. Senator Karsten räusperte sich. Auf seinem vorher so kalten Gesichte lag ein warmer Schein und er sagte, mehr zu sich selbst: „Das war nun meine Rose-Marie, meine einzige Tochter!' Dann wendete er sich heftig im Sessel herum und fragte zornig fast

kam es ihm vor, als scheine keine Sonne mehr und doch flutete sie helle in den Raum. Gebrochen war des jungen Mannes frischer Mut, dahin die freudige Erregung, welche ihn vorhin beim Eintritt Rose-Maries gefangen genommen hatte. Verstört suchte er nach seinem Hut und stockend sagte er zu Karsten: „Ich begreife nun Ihre Handlungsweise, wenn ich sie auch nicht gerade billigen möchte. Mich trifft Ihre Rache — nicht meinen Bater. Der ist ein alter, kranker Mann, der mit raschen Schritten dem Grabe

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 09.10.1922
Umfang: 8
?' fragte er mit seinem hellsten Lachen. „Um keinen Preis!' sagte sie tief aufatmend. „Du bist also sehr glücklich?' „Ach Dick —lieber Dick!' Er küßte ihre Hände und strich ihr dann sanft das Haar aus der Stirn, und seine sonst so lachen den Augen blickten ernst und zärtlich. „Mein süßes Herz, wie lieb.ich dich habe. Und nun komm zu Mama und Gladys, sie werden warten.' Arm in Arm gingen sie ins Haus zurück. . Mistreß Garring und Gladys waren wirklich nicht erstaunt, als Dick und Rose-Marie

wieder ein traten und sich als Brautpaar vorstellten. ^ Die alte Dame zog Rose-Marie in ihre Arme. „Mache ihn glücklich, mein liebes Kind, und sei mir eine liebe.Tochter,' sagte sie. hatte mit einem lieben Lächeln und seuchtschimmernden Augen dieser Szene beigewohnt. Nun trat sie an Rose-Marie heran. „Darf ich Ihnen nun meinen Glückwunsch sagen, liebe Rose-Marie? Es freut mich so innig, daß Sie gangen, und Dick hätte, nachdem er Sie gesehen. Deutschland nicht ohne Sie verlassen.' „Auf keinen Fall,' bestätigte

Dick. Gladys nickte lächelnd. „Sie sehen also, Rose-Marie, daß ich mir keinen Dank verdient habe.' /,Doch, Gladys, ich hbae Ihnen soviel, soviel zu danken. Sie sind mir von Ansang an so lieb und' freundlich entgegengekommen.' das Herz doch ein wenig weh, und in heißer Sehn suchtdachte sie an Hans Dernburg. Ihr selbst wuroe ja nie ein gleiches Glück erblühen wie ihrer Freun din Rose-Marie.— .. Als sie im Geschäftshaus ankam, begab ne nc? zuerst in das Kontor von Mister John Garring, oer

sie am Schreibtisch begrüßte. . . y./ „Nun, Gladys, was führt dich jetzt noch hierher - Sie trat neben ihn und legte ihm kindlich zu- Gladys zog Rose-Marie an sich. ! traulich den Arm um die Schultern. . , „Ich habe nur getan, wozu mich mein Herz trieb.! „Onkel Garring, ich bin gekommen, um dir etwa Und da Sie nun meines lieben Freundes Braut sind, lassen Sie uns wirkliche Freundschaft schließen. Wir sageil uns du, liebe Rose-Marie.' Sie küßten sich einander herzlich. „Und was wird dein Bruder dazu sagen, Rose

diplomatisch bei, daß er Schwiegervater ihn genau genug, um Ihnen gratulieren zu können.' geworden ist.' Gott wolle ^hnen beiden ein wolkenlose^ Glück Gladys nickte Rose-Marie beruhigend zu. schenken.' Rose-Marie faßte Gladys Hände. „Liebe, teure Gladys, in: Grunde danke ich ja nur Ihnen mein Glück, denn wenn Sie mich nicht als Gesellschafterin engagiert hätten, wäre ich vielleicht doch nicht mit nach Kalifornien gekommen.' ' „Ihr Bruder wäre nicht ohne Sie mit uns ge „Jch gebe dir mein Wort, Rose-Marie

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Dolomiten
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Seite 6 von 16
Datum: 07.07.1934
Umfang: 16
um ihn und schmiegte sich an ihn. Sprechen konnte sie nicht, aber was braucht die Liebe Worte. Sie gingen einträchtig den Rain entlang, und ab und zu blieben sie stehen und küßten sich. Wahrlich, das Lieschen verstand es nicht schlecht, obwohl noch keiner ihre Lippen besessen hotte. Sie hatten eine Pause in ihrem Singen gemacht. Hans faß mit verträumten Augen am Flügel und phantasierte. Seine Träume waren in seinem Spiel. Die beiden Frauen saßen und lauschten. Rose sah, wie Gerdas Auge voll Zärtlich keit an Hans

er sich an Frau Rose. „Denken Sie nur, Frau Rose, der Jochen hat sich mit Lieschen verlobt!' Rose trat ans Fenster. „Kommen Sie herauf, Jochen, mit Ihrer lieben Braut, daß wir Ihnen gratulieren können!' Und das Paar stellte sich vor. Rose schloß die schüchterne Braut in ihre Arme und küßte sie auf der Stirn, während Hans Jochen und ihr die Hand schüttelte. „Fein, mein lieber Jochen! Du kriegst eine Frau, wie du sie dir nicht besser wünschen kannst!' „Jawohl. Hans! Ein Lieschen, das gibt's

nicht noch einmal auf der Welt!' Plötzlich fuhren alle zusammen. Unten rief Onkel Ottos Baßstimme. „Herr Treeeenkl' Hans sah hinunter und sah Onkel Otto mit Else stehen. Ein Gedanke kam ihm. „Kinder, habt Ihr Euch etwa auch verlobt?' „Jawohl, wir sind so frei!' „Reinkommen, Onkel Otto!' Rose sah Hans fragend an. „Frau Rose', lachte Hans. „Das ist heute scheinbar ein ganz gefährlicher Sommerabend . . . denken Sie, unser guter Onkel Otto hat sich mit Else verlobt!' Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein und als das Brautpaar

älteren Kalibers ein trat, da wurde es in der denkbar herzlichsten Weife begrüßt und beglückwünscht. „Da haben Sie sich also doch noch auf gerafft. Onkel Otto!' sagte Frau Rose lachend. „Da können wir morgen die Doppelverlobung feiern.' „Jawohl, gnädige Frau! Aber schuld sind Sie. denn wären Sie nicht nach Vergfelde ge kommen und hätten die Else mitgebracht, dann wäre ich Junggeselle geblieben!' „Sie kriegen mit Else eine gute Frau!' „Die allerbeste!' dröhnte Onkel Ottos lufti ger Baß. Elfe stand ganz

verschüchtert. „Frau Rose . . Sie. . schimpfen nicht . . daß wir zwei Leute . . !' „Ich freue mich, daß Sie glücklich sind, Else!' Hans lachte und schlug dem Freund auf die Schulter. „Kannst Dir gratulieren!' „Ach, ich werde schon mit ihr fertig! Wenn sie schimpfen will, fahr ich Hundert Kilometer, da ist sie ganz stille.' * Die Brautpaare hatten sich zurückgezogen, um drüben eine kleine Vorfeier zu veran stalten. Rose war müde geworden und sie ging schlafen. Gerda schloß sich ihr an. Hans

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Dolomiten
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1937
Umfang: 8
des Parteisekretärs haben sie eine Partie Olivenöl gehamstert.' Die „goldene Rose' für die Königin und Kaiserin Der „Osseroatorc Romano' vom 1./2. ds. be richtet: „Wie wir erfahren, hat der Heilige Vater Pius XI. geruht, Ihrer Majestät der Königin von Italien und Änifcrht von Aethiopien als ein neues Unterpfand warmer väterlicher Glück wünsche zur Vierzigjahrfeicr der Vermählung Ihrer Majestäten und als glückverheißendes Vor zeichen für das Wohlergehen des Hauses Savoyen die goldene Rose zuzuwenden. Die Weihe

wird den alten Gebräuchen gemäß am Sonntag,,Lä- tare'. dem vierten in der Fasten, am 7. März stattfinden.' Somit wird der Heilige Vater am 7. ds. die goldene Rose weihen, die dann dem Hcrrschcr- paare vom Apostolischen Nuntius Monsignore Borgongini Duca überbracht werden wird. Die Uebergabc wird jedoch voraussichtlich nicht am 7. März erfolgen, sondern wahrscheinlich gleich nach Ostern, und zwar in der Hauskapelle des Quirinals und nach dem altherkömmlichen Zere moniell, mit welchem die Feier der heiligen

Messe verbunden ist. Das Ereignis gewinnt eine besondere Be deutung durch den Umstand, daß es das erste Mal ist, daß die goldene Rose einer Königin von Italien zugedacht ist. Bis- ber hatte Vius XI. die goldene Rose 1023 der Königin Viktoria von Spanien und 1025 der Königin Elisabeth von Belgien anläßlich der silbernen Hochzeit überbrinaen lassen. Bei der „goldenen Rose' handelt es sich in Wirklichkeit nicht um bloß eine goldene Vlume, sondern um ein ganzes Büschel goldener, mit Edelsteinen

besetzter Rosen, deren eine mit Moschus und Balsam gefüllt ist. Das Rosen- büschcl steht in einer fein ziselierten und ver goldeten Silbervase. -Die Wp h e der goldenen Rose wird, wie schon gejagt a i. vierten Sonntag in der. Fasten vor- gcnom jf i. Sie erfolgt in der Prioatkapelle des Papstös^in Anwesenheit weniger Prälaten und des Herrn/der dazu ausersehen ist. das kostbare Geschenk dem. Empfänger zu überbringen. Die Ueberreichung '»r goldenen Rose hingegen er folgt in der O.fentlichkeit

und mit großer Feierlichkeit. Die goldene Rose hat eine bereits taufend- e rige Geschichte. Zuerst wurde diese Einrich- g unter Leo.IX. im Jahre 1049 erroäljnt. Ursprünglich wurde die goldene Rose vom Papst am Sonntag Lätare bei der Prozession getragen. Seit dem 11. Jahrhundert wird sie als Ehrung verf' naci. digt«. schenkte er die goldcm von Angers. Die Päpste wandten die goldene Rose als Ehrengabe Herrschern, Prinzen, Wall fahrtsorten, Städten zu oder auch Heerführern, die sich um die Christenheit verdient

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 30.06.1942
Umfang: 4
, der die Entfaltung des Blühens und Glü hens in Feld und Flur, in Wald und Garten mit der Rose krönt. Jahrtausende hindurch hat sich d?e Rose ihrer Beliebtheit als herrlichste im großen Blumengarten der Natur zu be wahren gewußt: seit Jahrtausenden gilt sie als Königin im Floras Reiche sowohl durch ihren prachtvollen Duft als auch durch ihre schönen Formen und Farben. Schon die altklassischen Dichter haben wonnetrunken die Rose hefungen. Der griechische Dichter Anakreon ließ die Rose zugleich mit der Venus

aus dem Mee resschaum erstehen, auf welche die Götter dann voll Entzücken bei ihrem Anblick' Nektar träufelten, wodurch die Rose ihre rote Färbung und ihren köstlichen Duft erhielt. Nach einer anderen Sage hat Aphro. dite die weißen Rosen in rote verwan delt, als sie von glühender Leidenschaft für den schönen Adonis ergriffen war. Als sie erfuhr, daß der Geliebte verwun det im Haine von Paphos liege, eilte sie, ihrer zarten Füße nicht achtend, zu ihm hin durch dornenreiche Nosengebüsche, de ren weiße

Blüten sie mit ihrem Blute tränkte und die seitdem die Farbe der Liebe tragen. Nach einer orientalischen Sage ent stammt die Rose dem Paradiese selbst. Als das erste Menschsnpaar das Para dies verlassen' mußte, erbat sich Eva von dem Cherub als Aitdenken eine Rose, und von dieser Rosenstammutter stammen alle die vielen, über die game Erde ver. breiteten Rosenarten ab. Während an dere Töchter Floras wie die Tulpe in ihrer Anerkennung und Wertschätzung der launischen Mode unterworfen waren, zeigte

sich die Rose stets über allem Wech sel des Geschmacks erhaben. Diesen Vor zug verdankt die edle Pflanze der Ver> einigling von herrlichem Aussehen und köstlichem Duft, wie man sie sonst nie wieder trifft. Auch ihre außerordentliche Anpassungsfähigkeit hat uns die Rose lieb und wert gemacht. Sorgfalt erfor« dert ja in unserer Heimat die Pflege der Rose, dafür lohnt sie sber reichlich durch den herrlichen Duft, den sie ausströmt und vie Fülle der Blüten, die sie uns be schert. Mit diesem Lob auf die Rose

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 11.04.1916
Umfang: 8
, nicht wahr?' Sie senkte die Augen und nickte. „Ja, Hasso. Und man fürchtet sich fast, seinen Ge danken Worte zu g^ben.' Er atmete tief auf. „Nein, Rose, das ist es bei mir nicht. Was mich zum Schweigen brachte, war ein Gedanke, der mix das Herz so bewegte, daß ich ihn nicht gleich in Worte fas sen konnte. Aber jetzt will ich es tun, Rose. Die Mi nuten sind kostbar, man darf nicht eine vergeuden. Ich habe einen Wunsch auf dem Herzen, Rose — eine Bitte. In den letzten Tagen, seit meiner Mutter Tod

, habe ich mich in banger Sorge gefragt: Was soll nun mit Rose werden — und was mit Falkenried, wenn Rose hier fort müßte? Ehe der Krieg kam, mußte ich mir sagen: Du kannst mit Rose nicht mehr wie bisher in Falkenried zusammenleben, nun die Mutter tot ist. — Hast du auch darüber nachdenken müssen, Rose?' Sie atmete tief auf, ohne die Augen zu ihm zu erheben. Etwas Hilfloses, das er sonst nicht an ihr kannte, lag über ihrem Wesen und rührte ihn. »Ja, Hasso, ich habe daran gedacht und mir auch gesagt

ist ja diese Frage vorläufig gelöst, nicht wahr ?' „Ja, Rose — aber nur für den Fall, daß ich zu rückkehre. Solange ich am Leben bin, bis du hier in Falkenried -wohl aufgehoben. Aber — wenn ich nun falle?' 5« 187 Sie zuckte zusammen, senkte das Haupt und preßte die Hände wie im Krampf ineinander. „Das wolle Gott verhüten,' sagte sie mit verhal tener, tonloser Stimme. Er legte seine Hand auf die ihre. „Man muß damit rechnen, Rose. Ich tue es je denfalls. Und ich will dich auf alle Fälle in gesicher ten

Verhältnissen zurücklassen, auch auf den Fall mei nes Todes.' Sie konnte nicht antworten. Und so fuhr er fort: „Ich bin nun endliche auf einen Ausweg gekom men, Rose, den ich für den natürlichsten und verstän digsten halte, vorausgesetzt, daß du ihn gehen willst.' „Was ist das für ein Ausweg, Hasso?' fragte sie, ihre Erregung niederzwingend, so ruhig wie mög lich, und sah ihn fragend an. Er zeigte ernst und ruhig nach der Tür. „Da gingen eben zwei junge Menschen von uns, Rose. Der Pfarrer

will sie, mit noch zwei anderen Paaren, heute abends noch zusammengeben für Leben und Tod. — Willst du diesen selben Weg mit mir ge hen, Rose?' ' ? Sie saß einen Augenblick wie gelähmt und sah ihn mit großen Augen an, als verstehe sie ihn nicht. Und dann fuhr sie plötzlich auf und stand hochaufgerichtet vor ihm. „Hasso!' Fest faßte er ihre Hände. „Das kommt dir überraschend, Rose. In einer Zeit, wie wir sie jetzt erleben, werden schnelle Ent schlüsse geboren und kleinliche Bedenken ohne weiteres beiseite geschoben

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 26
Datum: 02.01.1904
Umfang: 26
selbst ist uns — nach Arbeit und der Schreibart „Lnenncz' aus dem 16ten, wenn nicht schon aus dem 15ten Jahrhundert stammend — erhalten, aber — — es hat eine Aenderung desselben und zwar nach dem 9. Hor nung 1714 stattgefunden, indem eine unberufene und dazu nicht sehr kunstfertige Hand in die beiden untersten Teilungs balken eine große sechsblättrige Rose ein gestochen hat. Warum nun diese Wappenänderung? Forschen wir den früheren Vorkom men der Rose als Wappenbild in der Lienzer Gegend nach, so finden wir das selbe

ziemlich häufig. Burggraf Heinrich von Lienz, der Minnesänger, scheint neben dem Wappen seines Geschlechtes eine gol dene Rose im blanett ; Felde geführt zu haben, wenigstens kommt sie in der Ma- nesse'schen Liederhandschrift die aus dem 14. Jahrhundert stammt vor; die-Mün zen aus der hiesigen görzischen Münzstätte weisen, wie übrigens auch in Görz ge prägte, die Rose als Münzzeichen; in Burg- lechners Tiroler Wappenadler findet sie sich als Lienzer Stadtwappen, und „des Tirolischen Adlers

Jmmergrünendes Ehren Kräntzel' von Franz Adam Graf von Brandis, zu Bozen gedruckt 1678, zeigt die Rose allein als Wappen der Stadt Lienz. Ferners findet sie sich und zwar rot in weißem (silbernen) Schilde neben den Wappen der Geschlechter Basolt und Netlich und jenem der Stadt, ähnlich der falschen Zeichnung des Petschaftes von 1626, im Jnnendeckel der Ratsprotokolle von 1572—1575 und auf einem Gedenksteine an der Ostseite des Rathauses mit der Jahrzahl 1536 neben den Wappen Wol kenstein und Welsperg

. Nachdem um diese Zeit Oswald von Hohenbnrg zu Rosen- perg (Stammsitz bei Oberdranburg) Burg graf war und die Hohenbnrger die Rose im Schilde führten (— so siegelte am 3. Oktober 1284 zu Lienz vum-aä 6e Lo- ksndurZ mit einem Rosenwappen —), dürste hier die Rose das Wappen des Burggrafen vorstellen, umsomehr als das Vorkommen des Welsperger Wappens aus jenem Steine damit erklärt sein dürfte, daß Kaspar von Welsperg zu Tammer- burg damals Anwalt der Herrschaft Lienz war. Wir hätten auf diesem Steine

also die Wappen des Besitzers, des An- waltes und des Burggrafen von Lienz beisammen, ein anderer Grund der Zu sammenstellung in diesem Jahre ist mir sonst unerfindlich. Wie kommt nun die Rose dazu als Wappenbild der Stadt zu erscheinen? Diese selbst führte sie ja von 1308 bis einschließ lich 1714 nachweislich nicht in ihren Sie geln. War die Rose eine Art Hausmarke, zur Bezeichnung Lienzer Eigentums? Dort wo die Anbringung des Löwenwappens zu umständlich gewesen wäre, etwa bei gewissen fremden Zollstätten

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Dolomiten
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Seite 6 von 8
Datum: 23.05.1934
Umfang: 8
Ji. 1: $ iM |I m a !fj K ;sl’ fl i« Seite 6 — Rr. 62 „© o I o a i f c o* M tu» Mel» Die Geschichte einer Liebe. Bon Hellmut Kayser. Bertrieb: Romanverlag K. & H. Greiser, G. m. b. H.. Rastatt. (IS. Fortsetzung.) Das Rosenhäuschen wuchs vor ihm auf und er sah Rose als Kind vor sich, das Kind das er geliebt hatte mit ganzem Herzen. Die Empfindungen jener Zeit, sie kamen wieder. War es nur Schwesterliebe, nur Bruder liebe gewesen, die sie beide damals so be glückt hatte, die eine Freundschaft

geschaffen, die für ein Leben bestehen sollte? Sein Herz hing an Rose. Aber jedes Be gehren war ihm fern gewesen. Heute in dieser Stunde dachte er daran, wie beseligend es für einen Mann fein müßte, sie an der Seite zu haben als geliebtes Weib. Aber er fiirchtete sich, den Gedanken fort- zufpinnen. Er nahm sich vor, auf der Hut zu fein und feine Gefühle zu beherrschen. Für ihn gab es als aufrechten Menschen nur einen Weg — getreu zu sein in wahr hafter Freundschaft und mit dem Gedanken der Liebe

in ihren Augen standen. „Glückauf im Leben, für jetzt und immer dar; Frau Rose!' sagte Hans Trenk innig. Mit einem strahlenden Blick sah sie chn an. „Ich danke Ihnen — lieber Freund Hans!' „Meine Freundschaft gehört Ihnen für immer. Frau Rose!' Herbert Arndt hörte jedes der gesprochenen Worte. Und ein unerschütterlicher Glaube an ihre Worte war in ihm. Fester wuchs der Freund, der Bruder — so fühlte er — des geliebten Weibes an fein Herz. „Nein, nein!' sprach eine Stimme. „Alles kann täuschen

. Der Konsul hatte Speise und Trank reichlich gestiftet, so daß mancher an die ge botenen Genüsse später zurückdachte. Im Saale auf dem Dergfelde jubelte und sang es. • Die Kollegen Roses mühten sich, das Beste ihrer Kunst zu geben. Hans fungierte mit viel Glück als Begleiter. Man bat auch Rose um ein Lied. Sie sah den Gatten lächelnd an. „Was meinst du, daß ich singen soll, Lieb ster?' Er konnte in dem Augenblick ihre Ged-«,, ken lesen. „Singe es!' sagte er freundlich. „Du weißt. . .!' entgegnete

sie erstaunt. „Ja, ich habe Deine Gedanken erraten. Nicht wahr, „Rose von Flandern? Daran hast Du gedacht?' Sie nickte. „Jo Herbert, darf ich rs singen?' „Du darfst es! Ich freue mich, das Lied zu hören.' Rose erhob sich und trat zum Flügel. „Hans . . . 'mein Lied. Ihr Lied . . . das will ich jetzt singen.' Hans wurde über und über rot vor Freude. Gerda Martini bemerkte es. Stille trat ein. „Ein Soldatenlied aus Flandern', sagte Rose einfach. „Als ich noch ein Kind war. da NlstnE. 5 Mittwoch, de» ». Mai

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 23.07.1934
Umfang: 8
ie Diener davon war er ß er den ne letzten l sterben. »rnehmen chn mit nen sind, n soühen £ „Frau Rose!' sagte Hans weich. „Ich weiß, wie Sie den Toten liebten» und er hat Ihre Liebe verdient wie wohl kaum ein anderer. Drum muß Ihr Herz ganz still sein, so still wie das meine, das ihn auch geliebt hat.' „Ich weiß es, Hansl' sagte sie dankbar. „Kommen Sie, wir wollen zu ihm!' Und sie traten in das Totenzimmer. Frau van Holten hatte am Fußende der Bahre gesessen. Sie erhob sich. Auch sie war gefaßt. Hans

stieß auf keine verweinten Gesichter. Hans drückte der alten Frau stumm die Hände und trat mit Rose zu dem Toten. Ruhig und ftiedlich lag er in dem Kissen. Er war mit Frieden im Herzen von dieser Welt gegangen. Lange sah Hans den toten Wohltäter an, der so viel Güte verschwenderisch über ihn ausgeschüttet hatte, der ihn durch seine Hilfe dahin gebracht hatte, wo er jetzt stand. Noch einmal faßte er die starre Hand des Toten. Es war wie ein Abschiednehmen. „Schlafe wohl... schlafe in Frieden

... Du. der mir Freund und Vater war!' sagte Hans still. „Er hat im letzten Augenblick noch von Ihnen gesprochen, Hans', sagte Rose leise. „Seine Gedanken waren bei Ihnen. Zu mir sagte er: „Sorge dich nicht, Rose! Rufe Hans und er wird dir in allem helfen! Du darfst ihm so vertrauen, wie ich ihm vertraut habe.' Ihre Augen begegneten sich. „Das dürfen Sie. Rose!' „Ich weiß es, Hans! Mir will es nur nicht in den Kopf, daß er gestorben sein soll, der gestern noch neben mir faß und fröhlich war. Wir glaubten

alle, daß er den Blutsturz gut überwinden werde. Und doch mußte er scheiden.' „Wir wollen ihn in unserem Herzen be halten, Rose. Dann lebt er für uns immer.' Schon am nächsten Tage begrub man ihn. Es war ein stilles Begräbnis. Nur drei Menschen folgten dem Sarge. Rose, Hans und Frau van Holten. Rose weinte am Grabe, Hans stützte sie und sagte leise zu ihr: „Stark sein, Rose! Wir haben ihn begraben, aber in uns lebt er, und das wird immer so sein!' Sie sah chn an und nickte. Ein Bitten war in ihren Augen: „Verlass

' mich jetzt nicht!' Er verstaW die Bitte. Stumm schritten sie dann ihrem Heime zu, das ihnen heute so einsam dünkte wie nie. Sonst war Lachen und Fröhlichkeit durch die prächtigen Räume gegangen, jetzt war die Trauer zu Gaste. Am Abend saßen sie zu dritt am Abend tisch. Josef hatte abgeräumt. Hans nahm die Unterhaltung auf: „Und jetzt sagen Sie mir, Frau Rose, was ge denken Sie jetzt zu tun?' „Was soll ich tun, Hans? Soll ich noch hier bleiben und sein Grab hüten?' Er schüttelte den Kopf. „Nein, Frau Rose

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Meraner Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 25.06.1911
Umfang: 16
Sonntag, 25. Juni 1911 Sturmeswogen. .Meraner Zettung' Nr. 76. Seite 13 . man Wilhelm von Trotha. Zg M^druck «nb»I«».Z »er erste Offizier schrieb: „Steuermann Onnen Tomsen! Hoboken — Neuyork — City. United. States, Amerika, Union Square IS H. Hocherfreiit über Rettung, senden Glückwünsche. Rose an Bord falschen Namen. Spur von Gelsen- Jürgens gesunden, nieist auf Boston. Erwarten Sie uns am 10. April. Kapitän und I. Offizier S. M. S. Augusta Victoria, zur Zeit Genua.' „So, das genügt,' sagte

der erste Offizier, „ich «erde es selbst noch ans das Telegraphenamt bringen, damit keiner der Leute etwas erfährt.' Er schritt davon und verließ bald darauf das Schiff, kam aber erst spät wieder an Bord zurück. Am änderen Morgen lichtete das Schiff die Anker. Langsam begannen die Schrauben zu arbeiten, dann glitt der Ozeanriese hinaus, dem offenen Meere zu. Erst spät am Vormittag fand der erste Offizier Gelegenheit, Rose zu sprechen. Sie zeigte ihm den Brief und teilte ihm alles nnh dann brachte

sie ihm auch ihre kleine Schutz, befohlene und nachdem Lora wieder gegangen war, sagteer: ! iUm keinen Preis darf vas liebe, kleine Ding etwas von dem wissen, was ihr Bruder ans dem Gewissen hat.' „Aus Neuyork habe ick gute, recht gute Nachricht, man sollte gar nicht glauben, was auf See alles passiert.' „Und?' fragte Rose hastig. „Da ist ein lieber, alter Freund von mir, den wir alle für tot hielten, auf eigentümliche Weise ge rettet worden I' „Wer?' fragte Rose. ä, ich meine, so den Kapitän und mich!' kehr

, es geschehen Zeichen und Wunder auf Gottes weiter See, warum soll eS Ihnen nicht auch so gehen wie es unL. ich meine, o«m Kapitän und mir, erst kürzlich ergangen ist, daß einer unserer für tot ins Loggbuch ein getragenen Freunde doch noch aufgesammelt worden ist. Also hoffen Sie! Zeit zur Trauer ist noch genng, ein ganzes Leben lang, wenn man will!' Mit diesen Worten schritt er schnell davon. 18. Kapitel. ^ Hilfe in der Nok Als Rose, sinnend vor sich niedersehend, langsam gegangen war, da beeilte

sich der erste Offizier, in seine enge Kammer zu kommen, die nun schon seit mehr denn zwei Jahren seine einzige Behausung war. Während er so einsam dasaß, wurde ihm ganz eigen ums Herz. Was war die Rose doch für ein Hönes, liebes Mädchen! Er niußte immerzu an sie enken und konnte sich gar nicht losreißen. Mißmutig griff er nach dem Briese von Onnen Tomsen und las ihn noch einmal durch, warf ihn aber mit einem gewissen Widerwillen von sich und sagte: „Soääaw, da wäre ich beinahe in Gedanken ein gleicher Lump

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Dolomiten
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Seite 10 von 12
Datum: 18.04.1934
Umfang: 12
mit den Herren?' Else nickte wichtig. „Jawohl, Fräulein Rose, das ist sie.' Rose packte die brave, alte Else — das heißt, alt war sie eigentlich noch nicht mit ihren 30 Jahren, aber sie hatte eine so selt same Frisur und trug so altmodische Kleider, daß man sie immer alt fand — beim Kopfe. „Else, heute ist meines Lebens glücklichster Tag!' „Hoho... das klingt ja fast wie Ber- lobung.' Volkswirtschaftlicher Teil Sle MovmrmliimlM zur Grund- und Gebändesteuer. In diesen Tagen geht der Termin für die zweite

Centesimi pro Lira Staats-Eebaudesteuer zu erreichen, blieb die Provinz Bolzano innerhalb der an gegebenen Grenzen, 284 Centesimi für Grundsteuer und 94 Centesimi für Eebäude- steuer. Da dachte Rose zum ersten Male wieder an das Jawort und zuckte plötzlich zusammen: „Ja... das habe ich auch! Ich habe dem Herrn Konsul heute mein Jawort gegeben. Aber es ist noch etwas anderes, Else... denken Sie, ich habe heute den Freund meiner Jugend wiedergefunden.' „Bei den Musikanten, Fräulein Rose

mit die Herrens?' „Sachen kaufen, Elfe! Sie müssen Arbeit finden dafür will ich sorgen. Einem Freunde muß man doch helfen, Else.' Bewundernd sah sie der dienstbare Geist an. „Jawohl, das soll man! Das ist schön von Ihnen, Fräulein Rose. Da wird Ihnen der liebe Herrgott alle Striche ausradieren.' * Rose lief in chr Zimmer. Kramte und suchte unter alten Bildern und Briefen. Endlich hatte sie es gefunden. Hans fein Bild. Lande betrachtete sie es. Die schönste Zett ihres Lebens,, die Zeit ihrer ersten Liebe

erwachte wieder vor ihren Augen. Sie sah ihn vor sich, den schlanken, austechten Feld grauen, mit dem kindhasten Gesicht und den sprechenden Augen. „Rose von Flandern. . .' Sein Abschiedslied war es gewesen und dann hatten sie sich nie wieder gesehen. Jahrelang hatte sie gewartet und dann hatte sie ihn als Toten betrauert. Sie hatte an seine Mutter geschrieben, aber der Brief kam mit dem Vermerk „Verstorben' zurück. Aber vergessen hatte sie den Hans nicht. Ueber dem Bild überraschte sie die Mutter

. Verlegen sah sie Rose an und fragend zugleich. „Schon zurück, Mütterchen?' „Ja, mein Kind!' „Und . . .?' „Alles ist in Ordnung, Rose. Erst habe ich sie einmal zu einem Verschönerungsrat geschickt. Dann sind wir in ein Herrenkon fektionsgeschäft gegangen. Ich habe sie aber allein kaufen lassen. Dem Jochen mußte ich das Geld geben. Hans wollte es nicht neh men. Cr hat sich unsagbar geschämt und ich kann ihn verstehen. Dann kamen sie wieder. Sie hatten sich gleich umgekleidet

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Lienzer Zeitung
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Seite 24 von 30
Datum: 30.03.1907
Umfang: 30
Kapitäuleutnaut nur mit einem Haudknß von Ella schied, wußte Rosamlmde, was trennend zwischen sie getreten. Was ging in der Seele des Kindes vor? War's keimende Liebe zu dem schönen, ernsten Manne, die das liebliche Antlitz so verklärte, als sie eilenden Schrittes von dannen huschte? Rose wandte sich langsam dem Hanse zu. Es ward eine tolle Nacht, die diesem Tage folgte. Unermüd lich schritt Rosamnnde in ihrem Zimmer ans und ab. Der Mond beschien das blasse Weib, wie es händeringend hin und her

schritt, mit sich kämpfend nnd um Frieden betend. An heißschlagendes, heißbegehrendes Herz läßt sich ohne Kamps nicht zur Nuhe zwingen. Als der fahle Morgen durch die Fenster kroch, war der Kampf ausgekämpft. Und nicht minder kämpfte Erich von Grieben zwischen Liebe und Pflicht. Es gab kein Beschönigen — er liebte mit erschrecken der Leidenschast jenes kleine, unfertige Mädchen. Um das un scheinbare Vergißmeinnicht konnte er die vollerbliihte Rose ver gessen. Aber wenn er auch kämpfte

, er war sich üoch immer voll seiner Pflicht bewußt. Morgen sollte der Qnal ein Ende gemacht werden. Dann wollte er reisen. Fern von dem berückenden Ge schöpf, hoffte er sein Gleichgewicht wiederzufinden. So stand er andern Tages vor der einst begehrten Frau. „Gnädige Fran,' bat er, „darf ich sprechen?' Rose neigte ihr Hanpt zur Bejahung. „Wir haben beide diesem Wiedersehen mit Hoffnungen entgegen gesehen,' sagte er schlicht. „Ich glaube mich nicht geirrt zn haben, wenn ich annahm, daß auch Sie, gnädige Frau

, für mich Sympa thie fühlte«.' Rose lächelte bitter. Wie er das Wort „Liebe' zu umgehen strebte, wie eine Klippe, an der man zu scheitern fürchtet. „So möchte ich unn, liebe Rose, da mich ein Kommando schon für morgen abruft, Sie fragen: Wollen Sie mein Weib werden? Wollen Sie das Los einer Seemannsfrau auf sich nehmen und mir folgen?' Er streckte ihr beide Hände entgegen nnd sah ihr voll ins Ge sicht. Und anch sie blickte ihn ohne Scheu an. Das war edel von ihm! Das war groß gehandelt! Er war ein Ehrenmann

? Ich war einmal sehr glücklich in meiner ersten Ehe. Ich möchte ganz dieser Erinnerung leben. Und auch dem Glücke meiner kleinen Schwester, an der ich versprochen habe, Mutterstelle zu vertreten.' Es loderte düster i» des Mannes Blicken. „Rose?' rief er tief, erschrocken. „Sie haben die Wandlung in meinem Innern gesehen!' Rose nickte stolz und kühl. „Wenn sie Sie wieder liebt, machen Sie sie glücklich.' „Und Sie, Rose, Sie?' drängte er. „Ich sagte Ihnen schon, ich liebe Sie nicht, wie ich Sie billigerweise lieben

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 31.10.1863
Umfang: 10
dieser Saison nachgerühmt werden muß Das Bemühen der Direktion, unS auch mit dem N.uestcn im Gebiete der dramatischen Literatur be kannt zu mache», gerne anerkennend, werden w r uns angelegen sein lassen. auf hervorragendere Vorstel» lungen das km.stliebende Publikum immer zur Zeit ciufmcrks.iin zu machen. Die Rose vom Grabe. Wer kennt das Band, von Geisterhand gewoben. Das magisch unser Sein gefesselt hält? Wer schaut die Schwindelbrücke, die nach oben Der Seele Ahnung führt aus dieser Welt? Wer findet

, Da reißt sie auseinander seine Hand, Und wo ein Leben stehet nngeborgen, Läßt einsam er's, der Ufermuschel gleich! Da wo ein Leben für ein zweit's muß sorgen, Das führet er in sein umdunkelt Reich; Und was der Mensch der Liebe gibt im Leben, Das gibt der Mensch der Liebe auch im Tod: Ein Blumenblatt, ein Aug', wo Thränen beben. Und ein Gebet im stillen Abendroth! — Dies denkend, bücket sich der Fremde nieder, Urn pflückt vom srischgeschmückten Grab der Braut Sich eine Rose ab und geht

dann wieder Zum Kirchhof 'naus, weil schon der Abend graut; Und als er durch die Kirchhofthür will schreiten, Da fällt ihm plötzlich eine Tafel auf, Die an der Pforte stehet, rechts zur Seiten, Und deutlich groß zu lesen ist darauf: „Ihr Wand'rer, ehrt das Eigenthum der Todten, Die Blumen sind der Todten Eigenthum!' Er liest mit Schreck, waS Frömmigkeit geboten, Verletzt hat er der Todten Eigenthum; Zwar falsche Scham läßt ihn zurück nicht kehren, Die Rose hinzulegen auf das Grab, Doch kann er einem Wehgefühl

nicht wehren, DaS ihm der Tafel Inschrift Peinlich gab. Tiesfinnend kehrt er heim, in seinen Händen Die Grabesrof, beschaut er unverwandt; Will bald zurück an ihren Platz sie senden, Bald nennt daS Aberglaube sein Verstand; Doch ist's ein Etwas, daS mit schwerem Bangen Die Brust ihm füllt, als er allem; Er setzt die Grabesrose, schmerzbesangen, Vor'in Schlafengeh'n in eine Vase ein; Er ichließt die Thür und ist zu Bett gegangen. Die Rose vor sich auf dem Lesetisch. Sein Blick bleibt magisch an der Rose

auf den Stufen Stets nah' und näher geisterhaft herauf; Die Thür' geht auf, und in daö offne Zimmer Tritt eine Jnngsrau, blaß, im weißen Kleid, Voraus ihr gehl ein ungewisser Schimmer, Ein frischer Brautkranz ist ihr ganz' Geschmeid. Und immer näher sieht er jetzt sie schweben Dem Tisch, aus dem die Rose steht. Entsetzen faßt ihn an; ein lies' Erbeben Durch alle feine Lebenspnlse geht, Und immer näher schwebet sie und deutet Mit einem Finger auf die Rose hi», Indessen winkt die and re Hand gefpreitct

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Dolomiten
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Seite 4 von 8
Datum: 16.04.1934
Umfang: 8
von den Granaten, K wuchs vor seinen Augen auf. Und blühende ! Rosen an den Hecken um das Haus und... dann die schönste Rose von allen... das Mädchen, das Kind... die Rose von Flan dern ... der einst sein Lied gegolten hatte, s» Seine Lippen bebten, f „Rose... von Flandern! Sie... sind es, |. Rose?' ; Sie nahm seine Hände und drückte sie und unter Lachen und Weinen sagte sie: „Hans I- .:. daß ich Sie wiedersehe... Mutter... Du : kennst ihn doch noch, den Hans von damals! l Weißt du noch... als er uns damals

einen weiteren Spielern herausgefunden, der sich als Mittelstürmer gut bewährte und wesentlichen Anteil am heutigen Erfolg der Gelb-Blauen hat. Auch die neu- „Wollen Sie es nicht mehr?' „Doch, doch!' entgegnete er hastig. „Dann erlauben Sie mir eins: lassen Sie sich helfen von mir.' „Wie wollen Sie mir helfen, Rose? Ich kann mir doch nicht von einer Frau helfen lassen. Ich müßte mich... so sehr schämen, Rose.' „Nicht schämen sollen Sie sich, lieber Freund. Ich will Ihnen... und auch Ihrem Kameraden

... ja auch Ihrem Kameraden zur Arbeit verhelfen, Hans. Ja, Sie müssen heraus aus dem Elend, das Sie jetzt tragen. Ich will Ihnen eine Stellung verschaffen, Hans.' „Oh, wenn Sie das könnten, Rose.' „Ja, ja, ich kann's... Hans. Jetzt müssen Sie erst einmal Geld annehmenl' Er sah sie erschrocken an. Aber sie lächelte fein. „Oh, Hans, seien Sie setzt nicht stolz. Nehmen Sie an, ich leihe es Ihnen. Nicht wahr, das gestatten Sie mir, Hans. Sie kleiden sich beide richtig ein. Kleider machen Leute, das ist nun mal

so. Nicht wahr, Hans, das tun Sie der Rose zuliebe. Bitte, sträuben Sie sich nicht. Allo ich kleide Sie ein, ich gebe Ihnen, was Si brauchen. Und dann müssen Sie sich eine Wohnung nehmen. Die muß man haben. Hans. Das geht nicht anders. Und dann kommen Sie wieder. Bis dahin werde ich Ihnen eine Stellung ver schafft haben. Ach, ich bin ja heute meinem Herrgott so dankbar, daß ich Ihnen das ver- fprchen kann. Und'dann, H-rn» dsmi werden zusammengestellte Verteidigung der Meraner hinterließ guten Eindruck

.' Rose sah, wie der Mann mit sich kämpfte, und verstand, wie es in ihm aussah. Begriff, wie bitter-schmchmerzlich das Wiedersehen unter diesen Umständen für den Freund ihrer Jugend sein mußte. „Hans!' sagte sie weich. „Hans, geben Sie mir Ihre Hand. Sagen Sie nur ein Wort, ein „Ja'... ich bitte Sie darum.' Aber der Mann blickte zu Boden und schwieg. Da winkte die Mutter der Tochter mit den Augen. Rose verschwand und ließ die Mutter mit den beiden Männern allein. „Hans!' nahm die alte Frau das Wort

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Seite 4 von 20
Datum: 05.05.1934
Umfang: 20
. . .' '{ Herren- und Damenschneiderei P. DANDER, Botxano, Bindergasse 9. Erstklassige Maßarbeit, mäßige Preise ;i '■ - j; „Wann bist du heut« fertig, Liebling?' ! fragte er zärtlich. ' „Willst du mich abholen, Herbert?' „Ja, Rose! Ich möchte mit dir über etwas jj sprechen.' j! „Gern, Herbert! Wenn du um 411 Uhr 1 kommst! Ich glaube, da werde ich umge« l kleidet und abgeschminkt sein.' „Gut, ich komme. Rose! Auf Wiedersehen!' » Als es gegen ^11 Uhr an ihrer Garde- | robentür klopfte, trat Rose, stifch und mun

ein gemütliches, lauschiges j Eckchen, wo sie es sich behaglich machten. Der Wein perlte im Glase und sie tranken einander zu. I „Die Martha hast du immer gern gesungen, Rose. Hat sie dir auch heute wieder Freude l gemacht?' | „Ja!' gestand Rose. „Ich singe Spiel- j opern zu gern. Ihre Melodien sind so schön und ergreifen alle. Diese Musik gibt doch wenigstens allen etwas, und das ist doch die Hauptsache. Ach, ich glaube, ich habe die Martha noch nie so schön gesungen wie heute.' Er küßte chr die Hand

. „Bist du glücklich, Rose?' Sie sah ihn mit ihren klaren Augen herz lich an. „Ich bin sehr glücklich, Herbert!' ant wortete sie einfach. „Und ich will auch dich glücklich machen, denn ich danke dir so viel.' Ihre Worte erfüllten ihn mit Dankbarkeit. Er nahm ihre Hand und streichelte sie. „Du wolltest mit mir über etwas reden, Herbert!' „Io, über den Hans, Rosel' „lieber den Hans?' sagte sie rasch. „Bist du zufrieden mit ihm?' „Sehr! Ich glaube, daß ich in ihm einen äußerst tüchtigen Mitarbeiter gefunden

habe. Er ist von hoher Intelligenz!' „Wie mich das freut, Herbert!' „Sieh, Rose, ich hatte doch die Absicht, Hans nach Bergfelde zu tun und ihm die Verwaltung meiner Güter anzuvertrauen.' „Ich weiß, Herbert!' „Weißt du auch, warum... ich ihn fort von hier haben wollte? Ich hatte Angst, daß ich dich vielleicht durch ihn verlieren könnte.' „Herbert!' „Du darfst mich ruhig schelten! Es war töricht von mir. Ich sehe es ein. Und drum will ich, daß er als mein Prioatsekretär und Vertrauter immer

um mich ist. Ist es richtig so. Rose?' „Ja, Herbert! Ich habe dir alles gesagt, was mich mit ihm verbunden hat. Er steht mir nahe, das sage ich dir und das weißt du. Mir ist, als wäre ich feine Schwester. Mutter geht's genau so. Sie fühlt sich auch wie seine Mutter. Und das können wir ja auch beide, denn Hans ist ein Mann. Hans wird nie einen Menschen enttäuschen.' „Hast du noch nie darüber nachgedacht, ob du ihn nicht einmal... anders lieb hattest, Rose?' „Docht' sagte sie nachdenklich. „Das habe ich getan, Herbert

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