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Maiser Wochenblatt
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Seite 9 von 12
Datum: 17.06.1912
Umfang: 12
In stolzer Pracht erschließt die Königin der Blumen in unseren herrlichen Kur-Anlagen und Privatgärtcn ihre farbenreichen, düfte schweren Kelche. Freudig schmückt der schön- hcitsdurstige Mensch sein Gewand und sein Heim mit den herrlichen Gaben der Natur, jn denen sich das höchste Gut des Herzens, die Liebe, symbolisch verkörpert. Schon im Illlertum verherrlichte man die Rose. Im MiUelalter galt sie als das Symbol der Ver schwiegenheit. Man brachte sie gern in dem Schnitzwerk der Beichtstühle

, sowie an den Decken der Bcratungsziminec an, woher denn auch die Bezeichnung: jemanden etwas unter der Rose (sub rosa) anoerlraucn, ihren Ur sprung hat. Auch als Sinnbild der Tugend wurde die Rose von altersher betrachtet, wo bei an die französischen Nosenfeste und die goldene Rose des Papstes erinnert sein mag. In unserer Kirche ist die Rose der Jungfrau Maria geweiht, und die Kugeln des Rosen kranzes, die, vom heiligen Dominikus einge führt, durch die Finger der frommen Beter gleiten, bestanden

ursprünglich aus gepreßten Nosenblättern. Geschichte und Sage haben der Königin der Blumen gleichfalls eine Rolle zugewiesen. Der Krieg der weißen und roten Rose zwischen den Häusern Lancaster und Vork ist ebenso bekannt wie das Rosenwun der der heiligen Elisabeth. Die Dichtung aber hat cs sich nicht nehmen lassen, der Rose Schönheit in zahllosen Liedern zu preisen. So besingt Rückert sinnig den Ursprung der Rose: Ten Rosenziveig bcivcgt ein Läimnlcin ans der Weide, Es tut's nur sich zur Lust, es tut's

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