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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 31.03.1916
Umfang: 8
hatte naturgemäsz mit den Vorarbeiten zur Hochzeitsfeier am meisten zu tun gehabt. Frau v. ^al- kenried und Rita waren durch die Beschaffung der Ausstattung reichlich in Anspruch genommen gewesen und hatten ihr alles überlassen müssen. Rose war ihrer Aufgabe auch hier vollständig gewachsen gewesen, es gab für sie überhaupt keine Schwierigkeit. 5ie war von einer bewundernswerten Leistungsfähigkeit. l49 ..sprich doch nicht von Dank.' sagte Rose, ..Ich bin doch froh, wenn es mir das Zchicksal vergönnt, dir ei neii

kleinen Dienst zu erweisen, stehe ja noch in deiner Schuld.' Hasso schüttelte ärgerlich den Kops, ..In meiner Schuld,' Du weiszi wohl nicht, was du sprichst „Doch, dir verdanke ich es. das; mir hier jetzt alle mit so viel ^iebe entgegenkommen,' ..Aber Rose komm doch nicht immer wieder daraus zurück,' schalt er fast zornig. Ein tieser Atemzug hob ihre Brust, „Zo lasz uns unsere gegen'seitige Rechnung still begleichen.' bat sie leise, ..Ztolze Rose stolze Rose'' schall er mit einem leiien Lächeln

. ..sprichst du mir die Berechtigung ab zu diesem Zcolz?' sragte sie halb ernst, halb scher,zemd. „Rein, nein, gewisz nicht. Aber eine Bitte habe ich an dich, schenke mir deine ^reundschast. Rose. Ich habe dich in der letzten Zeit von einer Zeile kennen ge lernt, die mir so gut gefällt, dafz ich dir diese Bitte aus sprechen mufz. Du kamtst mir viel, sehr viel sein, Rose - und ich bin nicht srolz in dieser Beziehung, ich wehre mich nicht dagegen, dir verpflichtet zu sein. Mit dei nein feinen Takt

, mit deinem Versrändnis, nind nicht zuletzt mir deiner Tüchtigkeit und deinem ^leis; kannst du.mir viel, sehr viel geben. Ich möchte dich hier fest halten siir alle Zeit, gerade, weil ich meine Kräfte mehr für meinen Beruf als sür ^alkenried einsetzen werde. Und.du kannsr in deiner zarten, verständigen Art zwi schen meinen Eltern und mir vermitteln, wenn wir einmal aufeinanderstoßen. Richt wahr, Rose, du stehst mir treu zur ci-eite? Natürlich kann ich dich nur so lange in ^alkenried sesthalten

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 8 von 8
Datum: 22.07.1917
Umfang: 8
Strömung, die ihn plötz lich gefaßt, fühlte sich Herr der Situation und mit die sem Bewußtsein kam jene glückliche Stimmung über ihn, die eigentlich die Quelle aller seiner Verlegenheiten mar, eine Sorglosigkeit, wie sie nur das Bluterbe gibt und die so oft zum Leichtsinn wird. Nachdem noch eine Zeitlang hin und her geredet wurde und dies und das beraten war, empfahl sich Karsten. Rose blieb in Adamhof. Neuenstein hatte jetzt Zeit gefunden, die Dame des Hauses mit den Neuigkeiten des Wiener Hofes

an einem Baume, so stand dem Vergnügen nichts im Wege. Bela half den Damen in den Kahn. Er und Gisela von Neuenstein griffen nach den Rudern, Charlotte nahm den Platz am Steuer ein. Rose saß allein auf schmaler Bank. Das Boot stieß ab, dumpf schlugen die Ruder in das Wasser. Leicht glitt der Kahn dahin, nur kleine Wellen schlagend, die sich an Schilf und Uferpflanzen brachen. Es war ein mühsames Rudern. Das Bett des Baches war schmal. Schilf und Wasserpflanzen sperrten häufig den Weg. „Wir dürfen nicht weit

sich, nur das Wasser rieselte und rauschte leise, und der Ruderschlag verklang mit dunmp- fem Tone. So glitt der Kahn durch das schwarze Was ser, weiter und weiter . . . Rose saß still. Sie hielt die Hände gefaltet, den Kopf gesenkt. Andächtig genoß sie die Schönheit dieser Stunde, für sie erhöht durch den Reiz des Neuen. Das stille Wasser, die ernsten Wälder an den Ufern, der rosige Himmel über allem, lösten sanfte Empfindungen in ihr aus, machten sie empfänglich für die werbenden Blicke des Barons. So oft

in die Donau geriet . . . Ein neues Sehnen stieg in ihm auf: Vergessen... ruhen von all der Hast des Lebens ... er hatte es ja schon genossen, hatte es gelebt bis zurUebersättigung - Ach, wer da ruhen könnte . . . immer . . - ohne Zwang, in wahrer Freiheit. Langsam trieb der Kahn dem großen Strome zu. Dort hinein und alles hätte ein Ende . . . Aber er war nicht allein, und die, die mit ihm lvaren, hungerten noch am Leben. Die kleine Rose. - schön war sie . . . und bequem wird die als Gattin

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