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Dolomiten
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Seite 9 von 16
Datum: 22.03.1930
Umfang: 16
und Erlösung. Tausende, die hierher kommen, sind Kreuzfahrer, die nach Stürmen, Unglück und Sorgen das gelobte Land suchen. Gottsucher sind es, die, des Mammonsdienstes und des Tanzes um das goldene Kalb satt, die Wahrheit, Trost und Heil und den Frie den in Gott erflehen. Das Göttliche im Men schen führt« sie nach Ammergau — zu Gott und zum Kreuze.' Rose-Mary nickte dem beredten Apostel zu und sagte: „Das fft allerdings ein Stand punkt, den man gelten lassen muß. Ob er aber nicht gar zu ideal

ist? .. Henry war nicht erbaut über die Ein mischung Rose-Marys in seine Pläne; er schnitt ihr ein wenig unhöflich das Wort ab und suchte den grauhaarigen Apostel zu über zeugen, daß die Freigabe der Passion für den Werbefilm dem ganzen Dorfe ungeheure Vorteile bringen würde. Während die beiden debattierten, füllte sich die Wirtsstube mit Gästen, wenigstens jün geren Ammergauern, die Henry bewirten ließ, um sie für seinen Plan günstig zu stim men. Sein Film-Konzern ließ gern ein pnc Hundert Dollar springen

und beschloß, so fort abzurelsen. Im Lause des Tages aber besann er sich eines Besseren. Er blieb. Rose- Mary und die Aussicht auf ihre Hand hielten ihn zurück. 13. Kapitel. Hier schlagt das Herz der Welk... Der Winterschnee legte sich weich wie ein faltenschwerer Hermelinmantel um die Schul tern der Berge, des Aufacker und Baber, der Not und des Sonnenbergs, daß sw majestä tisch gleich Königen auf das Tal der Ammer mederfchauten, in welches das Passionsdorf wi e ein Fürstenkind in einer Wernen Wiege

I gebettet tag. Stotz und schroff, ein Riese an ! Gestalt, ragte Ammergaus Wahrzeichen, der Kofel, mit seinem mächtigen Kreuz zum Him mel, an dem die Sonne wie ein goldenes Auge glanzt. Wundersam« Schneegebllde unfo' Eiskristalle, bald strahlen-, bald trauben förmig, bedeckten seine steinerne Brust bis hinauf zur Spitze, die wie ein silberner Heim gleißte und funkelte. Auch im Tale war ein Geflimmer und Gefunkel, als wäre die Erde mit Brillanten- und Diamantenstaub besät. Rose-Mary hatte im Hotel

eine Tasse Kaffee getrunken und ging nun langsam zur Unter gasse, um die hübschen Häuser zu betrachten, die mit ihren dicken Schneehauben auf den Dächern und den frommen Malereien so recht lieb und altvaterisch, und dabei gehennnisvoll aussahen und mit ihren kleinen, blanken Scheiben hell und fröhlich in die Welt hinaus schauten. Plötzlich blieb Rose-Mary stehen, Fuß und! Atem versagten ihr... ! Gkms in gleißenden Sonnenschein gefüllt,f kommen ihr zwei Gestalten entgegen — Ottos Heinrich

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Volksbote
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Seite 6 von 8
Datum: 18.02.1937
Umfang: 8
- au» einer dorligen Schule. Der. Lehrer fragt: .Welche» ist die Sauvt- ladt von Baden?- - Der Schüler weiß e» nicht, der Lehrer will ihm mif die Spur helfen: „Da» erste st rin Knabenname, da» zweite sucht man. wenn «an zu Bett gebt- (Karlsruhe). - Kurze» ma- denken und freudig antwortet der Schüler: «Fried- ächShafen.- Die Rose von Jericho Das Leven der Anserstehungspflanzen. Pon Dozent Ewald Schild. Es gibt auch unter den Pflanzen solche, die von der Natur recht stiefmütterlich bedacht wer den. Da wächst

das Bällchen sich beim Be feuchten wieder aufrollt, grün wird und weiter wächst. Dazu bedarf es freilich einer gleichmäßig feuchten Luft, wie ste etwa durch Bedecken mit einer Glasglocke erreicht werden kann. .Dann bildet die Pflanze neue Wllrzelchen als Beweis» daß sie nicht nur zu einem Scheinleben erwacht ist. In Samen« oder Pflanzenhandlungen kann man den kleinen Moosfarn meist unter dem Namen „Rose von Jericho' für wenig Geld kaufen' und sich damit in.der Jahreszeit der Pflanzenarmüt eine festelnde

' Zimmerzirde. verschaffen. Andere Auferstöhungspflanzen erwachen nur zu einem Scheinleben. Auch ste führen den Namen „Rose von Jericho'. Da ist zunächst e'n Pflänzchen aus der Alasie der Kreuzblütler/die - vom Raps, vom Hirtentäschelkraut und von ähnlichen heimischen Pflanzen her bekannt sind, die echte Rose von Jericho. Sse wächst in den östlichen Mittelmeerländern von Asten bis Aegypten. 2n der Trocketzzelt biegen stch die - Aestch en mit den eng zusammengefalteten Frucht« träuvchen auch zur Gestalt

aber wohlverwahrt im 2nnern des Balles sitzen. Wenn der. erste Regen in der Wüste fällt, breiten stch die Zweig lein aus, die Pflanze rollt nicht mehr weiter, stirbt ab, aber die Samen haben jetzt Gelegen heit zum Auskeimen. Der Name „Rose non Jericho' ist übrigen« hier ebensowenig berechtigt wie für die mexikanische Moosfarnpflanze. Bride sind keine Rosen, und Leide wachsen nicht in der Gegend von Jericho. Auch die dritte. Auferstehungspflanze, das Zwergsternchen, erwacht bei Feuchtlgkeitszufuhr

nicht, zu neuem Lehen.. Sie gehört wie unsere Astern zu den Körbchenblütlern. Wenn ste ab geblüht hat,-schließen fich.die.KörVchenhü«blatter fest zusammen und verhindern dadurch, daß oer Wind bei trockener Lust - dse. Samen verweht. ' Das ist für. das Leven der Pflanze wichtia. denn sie wächst in. den trockenen, regenarmen Wüsten« gegenden, der algerischen Sahara bis weit nach - Vorderasien hipein. Wahrscheinlich ist das kleine Pflänzchen die echte . „Rose von Jericho' der Pilger und Kreuzfahrer

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Dolomiten
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Seite 6 von 8
Datum: 17.03.1930
Umfang: 8
eine kühne Spekulation fein, bei der ein gutes Geschäft er zu machen hoffte. Rose-Mary ließ ihn gewähren. Sie tobte sich in einer Weise aus, daß jeder Tanz zum üppigen Feste, jede Nack)t zur Orgie wurde. Gleichwohl vergab sie ihrer Ehre nichts; auch im tollsten Treiben blieb sie stets die unantast bare Königin. Allmählich ging der Fasching zu End«; da trat ein Ereignis ein, das ihrem Leben eine völlige neue Wendung gab. Sie hatte im „Tabarin' einen Kavalier von geradezu klassischer Schönheit kennen

« sie den Geliebten zu vergessen. Am Faschin g-Sonntaeg besuchten beide ge meinsam eine Vorstellung im Hoftheater: während derselben erwartete Rose-Mary die ofsizielle Werbung des Grafen, woraus sie dann im Palasthotel die Verlobung feiern wollten. Rose-Mary hatte sich für diefen Abend ganz besonders prächtig geschmückt. Sie trug eine wunderbare Pariser Robe, dazu ihr« köstlichsten Schmuck-Brillantringe, ein herr liches Perlenkollier von unschätzbarem Wert, goldene Armreife, ein funkelndes Diadem aus Diamanten

und Saphiren. Ein kostbarer Sealskin-Mantel mit Ehiffon-Brokat in Sil- ber und Grau und wunderbarem weichen Schwarz, mit Hermelmbssatz, kleidete sie wie ein« Königin. Der Graf war entzückt von ihrer Schönheit und flüsterte ihr in der Loge die berückend sten Schmeicheleien ins Ohr, so daß sie dar über die Musik der Oper vollständig über hört«. In der großen Pause leerten sie zu- sannnen eine Flasche Sekt und Rose-Mary kam in die fröhlichste Stimmung. Aber als daim die Vorstellung ihren Fortgang nahm

' und das Theater sich verdunkelt«, erfüllte sie , eine solche Mattigkeit, daß sie nach kurzer Zeit einschlief... Sie Wies so fest, daß sie der Theaterdiener wecken mußte — und dieses Erwachen war furchtbar: Der schöne Graf war vevschwun- den! Bsvschvnmden uoocen «ich ihre Ringe und Armspangen, das Perlenhalsband, der teure Sealskin-Mantel und das Diadem... Die Polizei wurde gerufen. Rose-Mary verbrachte eine schlaflose Nacht und andern Tags, am Rosenmontag, traf sie der furcht bare Schlag, der sie völlig

niederschmetterte in ihrer Eitelkeit und ihrem Stolze die tiefste, schmerzlichste Wunde schlng der vermeintlics-e Graf von St. Cyr war ein gemeiner Hoch stapler, ein früherer Kellner und vielbestraf- ter Hotebdieb, der von der Polizei eifrigst ge sucht wurde. Sie fanden ihn jedoch nicht: er war längst über die Berge und hatte seinen Raub in Sicherheit gebracht. Rose-Mary schämte sich zu Tode. Aber sie gestand es nicht ein und wollte der Welt zeigen, daß selbst der Vertust ihres kostbaren Schmuckes

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