und keinen Totschlag gab, ist das letzte, was ich besitze, ist mein Schatz und Hort.' Während sie so redete, nahm sie die Rose aus dem Gefäß und heftete sie sich an die Brust. Dann sagte sie: »Jetzt gehe ich fort von hier, dem: die Sonne sinkt und der Turm verweht. Sie war so schön, daß der Prinz unver wandt auf sie schauen mußte. Dabei bemerkte er nicht, daß der Turm in nichts zerfiel. Cs war aber ein wunderbarer Abend und die mächtigen Gipfel, die gen Morgen standen, erglänzten in den letzten Strahlen der Sonne
. Doch das Mädchen sprach kein Wort mehr und wandte sich zum Gehen. Da eilte ihr der Prinz nach, hielt sie zurück und warb um ihre Hand. So wurde das fremde Mädchen seine Braut und er führte sie. zu seiner Mutter, der Königin, die einsam auf dem hohen, stellen Berge wohnte. Während sie dahin gingen, redeten sie über das, was sie besaßen. Da zeigte sich's, daß ihm nichts gehörte, als das Schwert seines Vaters; sie ober besaß «inen goldglänzenden Gürtel und die Rose des Gedenkens. Beide waren also ganz arm
vorbereitet, aber auf den Fel sen da oben wolle nichts rechtes wachsen — km Gegenteil, der große Berg werde immer kahler und öder. Da nähm sich di« Braut ihr« Rose von der Brust, gab sie dem Gärtner und meinte, er solle sie auf dem höchsten Gipfel elnpslangen, damit sie Wurzel schlüge und zu einem Strauche werde. Als der Gärtner die herrliche Rose sah, lachte er über, das ganze Gesicht und sagte: ■ „Wenn ich diese Rose einpflanze, so wird in einigen Jahren der ganze Berg auf und auf mit Rosen bedeckt
sein.' Das Brautpaar aber ging weiter und wurde unterhalb des Gipfels von der Königin empfangen. Der Prinz stellte seiner Mutter die Braut vor und sagte, diese habe einen ^plddurchwirkten Gürtel urd eine Rose von unvergleichlicher Schönheit besessen, aber beide verschentt. „Und was besitzt sie jetzt?' fragte die Königin. Diese Frage brachte wohl den Prinzen tn Verlegenheit, nicht aber die Braut. Sie schaut« die Königin freundlich lächelnd an und erwiderte ganz unbefangen: „Jetzt be sitze ich noch das GÄrenken
zu neuen Kriegen. Der goldglänzende Faden, mit dem das Reich um- spönnen war, wurde zerrissen und die Rose» wurden zerstampft. Cs gelang den-FeirHen, den König des Rosenborges • gefangen zu nehmen rmd fortzüschleppen. Er entfloh aber wieder und kchrte nach abenteuerreichen