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Volksbote
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Seite 3 von 6
Datum: 19.12.1935
Umfang: 6
Ehcmannet Zu widerstehn er nicht vermocht, da ste mit »Merancr Backpulver' kochp . Meraner Backpulver hält söner Qualität wegen ieder Kaufmann vorrötig. Dev Festbraten Eine heiter« Meihnachtsgeschicht» von Josefine R i ch t e r. Rose Ebinger geht ohne sonderliche Eile durch die abendliche, vorweihnachtliche Straße, denn e» erwartet sie niemand. Sie denkt an da« be hagliche Haus der Mutter in der keinen Stadt, da» nun fremde Leute bewohnen, — fie denkt an die glücklichen Tage ihrer Kindheit

zum Kauf locken. „Nun, gnädige Frau, haben Sie schon einen Festbraten?' Rose errätet. Gewiß. sie ist in dem Alter, wo man längst verheiratet sein'könnte. Und olötzllch wandelt ste eine unbezähmbare Lust an, über die Feiertage in der Küche ihrer Wirtin Hausfrau zu spielen, eine weltze Schürze zu tra gen und am Herd zu stehen, um Eänsebratenduft zu^enietzen, . gekaufte Gans hat ein rotes Bändchen um den nackten Hals und wird damit an das eiserne Eitier des abendlich-stillen Küchenbalkons gehängt

. — bis zu ihrer letzten Bestimm»««. Aber dem kleinen Fräulein Rose verwelkt bald das glückliche Lächeln auf dem zarten Gesicht, es wird ihr doch ein bitzihen Angst. Dorbereiten, braten — fai Welch herrliches Vergnügen I Alte Erinnerungen an die Weihnachtsfeste da heim tauchen auf, — aber wer soll um Himmels willen die Gans essen? Doch nicht etwa sie, Rase, allein? Und sie sieht sich schon einsam rag des GherkngeS Brefsanone, 18. Dez. In den frühen Morgenstunden würde ^am Domplatz der in der heutigen Nacht gefallene

hat, bei denen ste willkommen ist. Zuletzt erst und ein wenig beklommen denkt Rose an ihren freundlichen Nachbarn, der das zweite Zimmer der Witwe Bachmann inne hat, den knöchernen und. wie es scheint, etwa» ab sonderlichen Junggesellen: Studienrat Alexander Häberlein. Rose Ebinger weitz fa nicht, welche« Gespräch isck einen Tag vorher zwischen Frau Bächmann, die geschäftig und munter ihren Koffer packte, und Alexander Häberlein stattgefunden ... «Verleben Eie nur die Feiertage recht gut, Herr Studienrat

. Vielleicht würde iie gern «inen Gänsebraten zubereiten, sie kennt das alles von zn Hause. Sprechen Sie doch mal mit ihr. Herr Häberlein!' Ob»war Herr Häberlein geantwortet, er kenne doch Fräulien Ebinger zu wenio. und man wisse auch nicht, was ste sich für die Feiertag« vor« S enoinmen habe, hat er dann doch lange über as Gespräch nachqedacht. Sa war vielleicht tat sächlich kein so übler Vorschlag. Natürlich würde er fllr das Nötige sorgen... Während Rose Gewissensbisse über den oor- ettig erstandenen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 01.04.1916
Umfang: 4
. vermittelt die für die Aussor- schung bestimmten Nachrichten und die zu die sem Zwecke besonders willkommenen und not wendigen Photographien von verschollenen Kriegern. Ueberfahren. Am 26. März wurde auf der Trient—Male-Bahn ein In fanterist überfahren und schrecklich verstüm melt. Ter Mann war sofort tot. H. Tourths-Mahler: „Die K?iegsbr,?»t.' 136 Rose erwieb sich nun noch mehr, als zuvor, als oer Mittelpunkt von Falkeniied. Durch ihre Hände liefen alle Fäden nnd es war ihr Glück und ihr Stolz

, daß sie Hasso alles Störende fernhalten konnte. Die Arbeiten anf dem Flugplatz schritten rüstig vorwärts. Zu Ostern war schon die Halle und Werk srätte fertig, und Monteure und Arbeiter waren ange stellt. Am frühesten Morgen schon radelte Hasso aus dem gutgepflegten Waldweg nach dem Flugplatz hinüber und kam erst Mittag wieder heim. Nach Tisch besprach er sich mit Colmar und Rose und dann suhr er wieder mit dem Rad hinüber. Abends saß er dann mit seiner Mutter und Rose zusammen im Wohnzimmer

, bis sich die beiden Damen gleich nach neun Uhr zurückzogen. Frau von Falken- rieds etwas leidender Zustand bedingte eine frühe Ruhestunde und Rose wußte, daß Hasso, sobald sie sich zurückgezogen hatten, in sein Arbeitszimmer ging und über seinen Plänen saß bis Minernach und ost auch noch später. Zuweilen, wenn Rose der Weg auf die Felder am Flugplatz voiüberführte, traf sie dort mit Hasso zusam men. Und da er merkte, wie sehr sie sich für seine Ar beiten interessierte, sprach er oft mit ihr darüber und ließ

sie dabei und ihre Blicke folgten sehnsüchtig dem Riesenvogel, der sich so stolz und kühn in die Lüfte schwang. Sie wagte aber nicht, Hasso zu bitten, sie einmal an einem solchen Fluge teilnehmen zu lassen. 153 Eine tiefe, innere Freudigkeit hob Rose gleichsam über alles hinweg. Hasso war ja nun heimgekommen, sür immer, und sie dnrste als sein treuer Kamerad ne ben ihm stehen nnd ihm von Nutzen sein. Für ihre be scheidene Seele war das ein Glück, wie sie es kaum je mals zu hoffen gewagt

hatte. Ihre wunschlose Liebe hatte reine höhere Forderung an das Schicksal. Roses Verhältnis znr Familie Falkenried hatte sich, zumal seit dein Ereignis in Berlin, vollständig ge wandelt. Es fiel jetzt niemand mehr ein. sie achtlos beiseite zu stellen, und den neuen österreichischen Ver wandten war sie als vollwertiges Familienmitglied vorgestellt worden. Rita harte sich herzlich gefreut, das; die Elteru sich >o ganz anders zu Rose stellten. Sie hatte aber keine Ahnung von dem großen Dienst, den Rose ihrem Bru

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 4
Datum: 01.04.1916
Umfang: 4
H. Courths-Mahler: „Die Kriegsbraut.' 156 Rose erwieb sich nun noch mehr, als zuvor, als der Mittelpunkt von Falken vi ed. Durch ihre Hände liefen alle Fäden und es war ihr Glück und ihr Stolz, daß sie Hasso alles Störende fernhalten konnte. Die Arbeiten auf dem Flugplatz schritten rüstig vorwärts. Zu Ostern war schon die Halle und Werk stätte fertig, und Monteure und Arbeiter waren ange stellt. Am frühesten Morgen schon radelte Hasso aus dem gutgepslegten Waldweg nach dem Flugplatz hinüber

und kam erst Mittag wieder heim. Nach Tisch besprach er sich mit Colmar und Rose und dann fuhr er wieder mit dem Rad hinüber. Abends saß er> dann mit seiner Mutter und Rose zusammen im Wohnzimmer, bis sich die beiden Damen gleich nach neun Uhr zurückzogen. Frau von Falken rieds etwas leidender Zustand bedingte eine frühe Ruhestunde und Rose wußte, daß Hasso, sobald sie sich zurückgezogen hatten, in sein Arbeitszimmer ging und über seinen Plänen saß bis Mitternach und oft auch noch später. Zuweilen

, wenn Rose der Weg auf die Felder am Flugplatz vorüberführte, traf sie dort mit Hasso zusam men. Und da er merkte, wie sehr sie sich für seine Ar beiten interessierte, sprach er oft mit ihr darüber und ließ sie teilnehmen an seinem geistigen Schaffen. Und weil sie mit klarem Verstand auf alles einging und spielend alles erfaßte, wurde es ihm bald Bedürfnis, sich ihr mitzuteilen. So wuchs sie mehr und mehr in seinen Ideenkreis hinein und überraschte ihn oft selbst mit praktischen Vorschlägen. Im Mai

unternahm Hasso die ersten Aufswge von seinem Flugplatz ans, und von nun an fanden fast täg lich Probeflüge statt. Roses Wunsch, solche Flüge zu sehen, wurde nun oft genug erfüllt. Mit glänzenden Augen stand sie dabei und ihre Blicke folgten sehnsüchtig dem Riesenvogel, der sich so stolz und kühn in die Lüfte schwang. Sie wagte aber nicht, Hasso zu bitten, sie einmal an einem solchen Fluge teilnehmen zu lassen. 153 Eine tiefe, innere Freudigkeit hob Rose gleichsam über alles hinweg. Hasso

war sie als vollwertiges Familienmitglied vorgestellt worden. Rita hatte sich herzlich gefreut, daß die Eltern sich so ganz anders zu Rose stellten. Sie hatte aber keine Ahnung von dem großen Dienst, den Rose ihrem Bru der geleistet, denn man hatte ihr gar nichts von Na- taschka von Kowalsky erzählt. Aber sie war froh, daß sich ihre Eltern inniger- an Rose angeschlossen hatten. „Du wirst meinen Eltern nun die ferne Tochter er setzen müssen, liebe Rose, und ich kann sie beruhigter allein lassen, zumal ja nun auch Hasso

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Sterzinger Bezirks-Anzeiger
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Seite 3 von 8
Datum: 26.01.1908
Umfang: 8
: Touristen- £ Christbaum rm „Hotel Rose'; 15. Jänner: Feuerwehr-Theater: „Der verwunschene Prinz'; 22. Jänner: Feuerwehrball im „Hotel Rose'; 29. Jänner: Faschingsliedertafel im Hotel „zur alten Post' (erstes Auftreten des Orchesters); 5. Februar: Feuerwehr-Theater: „Ter Arzt wider Willen' und „Ein in Gedanken stehen gebliebener Regenschirm'. Und vor zehn Jahren: 1. Jänner: Touristen-Christbaum im „Hotel Rose'; 2 . Jänner: Gesellenvereins- , Theater: „Ein Stockwerk zu hoch' und „Ter j Prozeß'; 9. Jänner

: Feuerwehr-Kränzchen in | der „Rose' (Kaiserjägermusik aus Trient); 23. § Jänner: Schützenkränzchen in der „Rose' (Mili- 1 tärmusik aus Trient); 30. Radfahrerkränzchen § in der „Rose'; zu gleicher Zeit Müller- und | Bückerball im Hotel „zur alten Post'; 13. Fe- Ü bruar: Familienabend des Wintersportklub und des Gesangvereines im „Hotel Stötter'. Generalversammlung. Bei der a,n 20. d. M. im Hotel „Rose' abgehaltenen General- » Versammlung der Schützen des hiesigen k. k. Be- Izirksschießstandes wurden

Wieser lehnte eine Wiederwahl ab. Freischietzen. Beim Freischießen, welches am am 20. Jänner im. „Hotel Rose' stattfand, er hielten folgende Herren Beste: Hauptbeste: Franz Girtler, Josef Girtler-Telfes, Johann Rainer, Paul Häusler, Wilhelm Haas, Johann Plattner, Johann Ueberegger. Serienbeste: Johann Rainer-Telses (25), Josef Plattner (25), Franz Ninz (24), Josef Girtler (23), Karl Carli (22), Franz Girtler (22); als Nachlöser: Wilh. Haas (22). Schleckerbe st e: Franz Ninz, Josef Plattner, Josef

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 20.02.1916
Umfang: 8
, Qeäenket cles WWUW»MW»M»»UM»M H. Courths-Mahler: „Die Kriegsbraut.' 20 Frau von Falkenried schlug die Hände zusammen. ..Nun bitte ich euch, Kinder, was habt ihr nur ? Können wir denn mehr für Rose tun, als wenn wir sie wie ein Kind halten?' Ernst und forschend sah sie Hasso an. „Tust du das wirklich, Mama? Ich habe immer bemerkt, so oft ich zu Hause war, datz Rose stets abseits steht, datz wir ihr immer Pfilchten aufbürden, ohne ihre Rechte anzuerkennen. Ihre Familienzugehörigkeit reicht kaum

weiter, als datz sie mit an unserem Tisch ißt. Sonst behandeln wir sie vielmehr wie eine Ange stellte. Sie hat alle Pflichten einer Haushälterin und eines Verwalters zu erfüllen, leistet fast so viel wie sonst zwei Menschen und hat von früh bis spät nicht Rast noch Ruh. Stehe ich morgens vor Tau und Tag auf, so finde ich Rose schon auf dem Posten, und bis ich zur Ruhe gehe, sehe ich sie tätig — in aufopfernder Weise. Sie ersetzt uns zwei tüchtige Angestellte, mutz deren Pflichten restlos erfüllen

, ohne die Rechte zu ge nießen. die jedem Angestellten zukommen.' „Aber ich bitte dich, Hasso, wir können Rose doch nicht erwa Gehalt zahlen und ihr in Zwischenräumen einen freien Sonntag geben. Dadurch stempelten wir sie ja direkt zur Dienerin,' sagte Herr v. Falkenried ganz ärgerlich, vielleicht gerade, weil er einsah, datz Hasso nicht ganz unrecht hatte. ..Oder vielleicht auch zu einem freien Menschen. Papa,' erwiderte Hasso ein wenig erregt. „Sie hatte dann doch wenigstens den ihr zukommenden Lohn

für geleistete Arbeit, den sie nicht als Gnadengeschenk an sehen mutzte. Ich meine selbstverständlich nicht, datz Rose wie eine Dienerin gehalten werden soll, und einen Gehalt ausbezahlt bekommt. Das mützte sie kranken. Aber ich meine, ihr mütztet nicht all ihre Dienste so selbstverständlich hinnehmen, mütztet ihr zuwellen em Wort der Anerkennung sagen. Sie mutz fühlen, datz sie sich ein Recht erworben hat, in Falkenried ihre Hennat zu sehen, und darf nicht das Empfinden haben, datz sie bier

nur das Gnadenbrot ißt. Das ist meine Ansicht/ 17 „Ja, Rose, — und ich danke dir für deine Bereit willigkeit. Nun nehme ich deine Dienste auch noch in Anspruch. Aber ich kann mir nicht anders helfen.' „Ich tue es so gern, und freue mich, wenn ich dir nützlich sein kann. Es mutz herrlich sein für dich, daß du. in deinem interessanten Beruf so Hervorragendes lei sten kannst.' - Ein leiser Seufzer entstieg seiner Brust. „Wenn doch meine Eltern und Rita meinem Be ruf auch so sympathisch gegenüberstehen wollten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 20.02.1916
Umfang: 8
. cirol. (bedenket des H. Courths-Mahler- „Die Kriegsbraut.' 2' Frau vou Falkenried schlug die Hände zusammen. ,.^tun bitte ich euch. Kinder, was habt ihr nur können wir denn mehr sür Rose tun. als wenn wir sie wie ein Kind halten Ernst und forschend sah sie Hasso an. ..Tust du das wirklich, Mama? Ich habe immer bemerkt, so oft ich zu Hause war, daß Rose stets abseits neht. daß wir ihr immer Psilchten aufbürden, ohn '.hrc Rechte anzuerkennen. Ihre Familienzngehörigkeit reicht kaum

weiter, als daß sie mit an unserem Tisch 'ß:. ^onst behandeln wir sie vielmehr wie eine Ange- nellre. Lie hat alle Pslichten einer Haushälterin und ines Berwallers zu ersüllen, leistet fast so viel wie !onst zwei Menschen und hat von früh bis spät nicht .^afr noch Ruh. Stehe ich morgens vor Tau und Tag anf. so finde ich Rose schon auf dem Posten, und bis uh zur Ruhe gehe, sehe ich sie tätig — in aufopfernder Weise, ^ie ersetzt uns zwei tüchtige Angestellte, muß bereit Pflichten restlos erfüllen, ohne die Rechte zu ge nießen

. die jedem Angestellten zukommen.' ..Aber ich bitte dich, Hasso, wir können Rose doch nichl e:wa Gehalt zahlen und ihr in Zwischenräumen inen sreien Lonntag geben. Dadurch stempelten wir ja direkt zur Dienerin.' sagte Herr v. Fulkenried ,',anz ärgerlich, vielleicht gerade, weil er einsah, daß Hasso nicht ganz unrecht hatte. ..Oder vielleicht auch zu einem freien Menschen. Papa.' erwiderte Hasso ein wenig erregt. „Sie hätte ?.nin doch wenigstens den ihr zukommenden Lohn für ^leistete Arbeit

, den sie nicht als Gnadengeschenk an sehen müßte. Ich meine selbstverständlich nicht, daß Rose wie eine Dienerin gehalten werden soll, und einen behalt ausbezahlt bekommt. Das müßte sie kränken. >lber ich meine, ihr mußtet nicht all ihre Dienste so selbstverständlich hinnehmen, müßtet ihr zuweilen ein Wort der Anerkennung sagen. Sie muß fühlen, daß sie 'ich ein Recht erworben hat. in Falkenried ihre Heimat >n sehen, und darf nicht das Empfinden haben, daß Ire 'ier nur das Gnadenbrot ißt. Das ist meine Ansicht.' 17 ..Ja. Rose

du von mir Ihre Augen leuchteten. ..Die beste und größte. Ich habe die feste Zuver sicht, daß du alles kannst, was du willst, und daß du alle Gesahren siegreich bestehst.' Er seufzte und mußte doch lächeln über ihren Eifer. „Wahrlich, liebe Rose, deine Zuversicht ist mir eine Wohltat. Wenn man so viel auf Unverständnis stößt, ist man doppelt erfreut, wenn man Berständnis findet. Ich wollte, meine Eltern und Schwester dächten wie du. Bielleicht kannst du ihnen etwas von deiner Zuversicht einslößen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 22.03.1902
Umfang: 12
unter Polizeiaufsicht stellen. Der Gerichtshof erkannte gegen Ganzer auf 15 Monate schweren Kerkers, sowie auf Stellung unter Polizeiaufsicht. ** Drittes Mnfikvereins-Konzert. Ein herrliches, liebliches Gegenstück zu dem im Herbste ausgeführten Manfred bildet Robert Schumann'S „Der Rose Pilgerfahrt'. So großartig, düster, ernst und dramatisch „Manfred' ist, so zart und genial in der musikalischen Kleinmalerei ist „Der Rose Pilgerfahrt', 1851, noch vor des Komponisten Geistes umnachtung komponirt. Der hiesige

Musikverein hat mit Vorführung dieser beiden Werke Robert Schu mann, den echten Romantiker der Tonkunst in wür diger Weise vorgeführt. „Der Rose Pilgerfahrt', ein Märchen nach einer Dichtung von Moritz Horn ist so recht geeignet, in die Herzen der Hörer ein» zubringen. Das Schicksal der Blumenkönigin, welche des Lebens Leid und Freud kennen lernen will und schließlich von Engelstimmen in den Himmel gerufen wird, gab dem Komponisten Gelegenheit eine Reihe ganz entgegengesetzter Stimmungsbilder

auszuarbeiten: die l ebliche Einleitung als Frühlingsterzett, kanonisch gearbeitet, das Duett der. Rose mit der Elfenfürstin, das Duett der Mädchen-Rose mit der Witwe Marthe, das Grablied, das „Gebet der Rose', der „Elfen- chor', das Quartett „Rosa, Müller, Müllerm und Todtengräber', die drei herrlichen Duct:e „Zwischen grünen Bäumen', „Der Abendschlummer' und „Ei, liebe Mühle' mit vollendet lieblichen, klang vollen Stimmen vorgetragen von den Fräuleins Bertha Wachtler und Betty Biasion

der Fürstin der Elfen, der Marthe, der Müllerin, die Altarie und das Solo von den Kirchenglocken mit äußerst klangvoller, sympathischer Stimme, edlem, durchdachtem Vortrage; Herr Oberscharlner, welcher die Parthie des Todtengräbers und die Arie vom Jäger sang, versügt über einen sonoren Baß, dem zwar die hellen oberen Tönen fehlen, der aber m der tieferen Lage rund und angenehm wirkt. Die Parthie der Rose sang Fräulein Marie Ferrarie, eine Schülerin des hiesigen Musitvereines, des Herrn Karl Deluggi

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 4
Datum: 27.04.1920
Umfang: 4
nachmittags „Der Gardeofflzier', abends um ö Uhr „Carmen'. Sonn- tad um 3 Uhr nachmittags „Der Operuball', abends als letzt« Vorstellung in dieser Spielzeit „Schwarzwatdmädet'. kose Bernd. Schauspiel in 5 Alten von Gerbart Haupt mann. Spielleitung: Alfred Gebhardt. „Das Mädel — waS «uh die gelitten Hanl' DaS sind die Schlußworte die ses Dramas und sie kommen aus dem Munde des August Keil, der trotz all der Bitternisse und trotz all des Unglückes, welch, seine Braut Rose Bernd ihm zugefügt hat sich rin

- porm»gt zu Mitleid und verstehendem Erbarmen. Und Mit leid, Verstehen, Verzeihen und Erbarmen zu wecken, ist ja hier iie schöne Absicht des Dichters, dein ein warmes Herz für die arme, gequälte, sündige Menschheit in der Brust schlivt und ganz besonders hier für das Geschöpf seines Dichtens Rose Bernd. Diese ist ein hübiches Bauernmädel mit derber Sinnlichkeit und steht unter der stren gen Zucht ihres frommen Vaters. Sie weckt die Sinn lichkeit der Männer, welche ihr nachstellen, ihr keine Ruhe

lassen, sie abdrängen vom rechten Wege, bis sie nicht mehr ein »och auS weiß und in hindern Wahnsinn zur Mörderin ihre» Kindes wird. „Hernach bin ich von Schlinge zu Schlinge, getreten, daß ich gar nicht mehr zur Beimnung gekomm'', so sagt Rose Bernd und das ist ihre Rechtscr- tigiu»s vor dem strengen Gericht ihrer Umgebung. HUe all dies gelommen, daS zeigt uns der Dichter mit der ganzen, fast mir ihm eigenen Kunst der Äbschitdernng des Lebens, wie »s ist, und mit einer so schar,en, so überzeug'nven

Cb«w»lterisirru>.gslunst, mit einem so tiefen Beistehen menschlichen Fehlens und Sündigen-, dag wir gar nicht da zu lmminen, moralisch zu richten, sondern gedrängt von der folgerichtigen Wucht der Geschehnisse, zu verzeihen und mit zufühlen mit dem armen, gequälten, mit schwerer Sct'nld be lade»«« Geschöpf. Gebhardt Hauptmann hat mit diesem Dra«l keine Tragödie geschlissen, wahrichcinlich euch gar kein« schassen wollen, denn Rose Bernd ist keine tragische Heldin, da von vornherein ihre «eelische und geistige

z,iv die Rose Bernd mir sc großer, ülierzeugender, natürlicher t.unst in aUem, dak vviil jeder ^u-cüam'r »u staunender Bewunderung hin gerissen wurde. Wie eindringlich war jede Geste, -.oe Be wegung uud daS prachtvolle, ausdrucksvolle Mincnspiell Immer, immer war sie die Rose Bernd und stand i o im MilMpunkt der Aufsülirung, daß ihre Darstellung allein scho» zum Drama wurde. Diejenigen, welche ihr in der Gestaltung ihrer handelnden Menden am nächste» lamen, war« Gebhardt ats gut in Haltung, Aussehen

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Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 14.04.1930
Umfang: 6
so liebe ich dich — weil ich zu dir emporschauen und mich an dich anschmiegen kann, du starker, stolzer, lieber Mann! So rankt sich Efeu um die Eiche, so schmiegt sich die Rose an einem festen Turm empor...' „Ja,' rief er, bezaubert von ihrer Schön heit und ihrer Liebe, „sei immer die süße Rose, die an meinem Herzen blüht! Ich will sie hegen und pflegen und lieben wie es die Königin der Blumen verdient.' Als sie das gastliche Haus verließen, fanden sie all feine Bewohner bereits versammelt, um Abschied

zu nehmen. Ein herzliches Grüßen und Händedrücken — dann stieg das Braut paar ins Auto. Rose-Mary rief die Magda lena mit dem wunderschönen goldschimmern den Haar zu sich her und küßte sie auf beide Wangen. „Seid ihr beiden Marien von Am mergau mir auch nicht mehr böse?' fragte sie leise. „Nein, nein, gewiß nicht,' erwiderte das schlanke MAxhen unter Tränen. l „Nun lebt wohl!... Leb wohl, du liebes Ammergau — Ich komme wieder!... Denn wer dich einmal sah und in deinem stillen Frieden wohnte

, wird dich nie vergessen. Auf Wiedersehen, ihr Lieben!' Das Auto sauste davon. Otto Heinrich und Rose-Mary saßen.eng aneinandergeschmiegt in den weichen Polstern und sprachen von der Zukunft, von ihren Plänen, Hoffnungen und Wünschen. Das Herz voll Seligkeit und Jubel, fuhren sie durch den blühenden Malentag, dem Heim entgegen. * Droben In dem kleinen Bergdorfs gab es einen festlichen Empfang. Die Kunde von dem großen Umschwung, der durch die Vermäh lung des Barons Otto o. Glonn mit der stein reichen

zur „Alpenrose' trug riesige Tan nenkränze über den Fenstern und das Ober geschoß, in dem die Braut bis zu ihrer Ver mählung wohnen sollte, war mit einer mäch tigen Guirlande von Feld- und Wiesenblumen und mit dicken Sträußen von Alpenrosen ge schmückt. Bom Turme des Schlosses wehte die große Standarte mit der goldenen Rose und verkün dete den Ruhm des alten Adelsgeschlechtes. Völler krachten, als das Auto ins Dorf fuhr, der Bürgermeister begrüßte am Dorf eingang feierlich das Brautpaar, das unter dem Jubel

der ganzen Dorfbevölkerung feinen Einzug in die Heimat hiett. Rose-Marys Augen strahlten vor Freude; diese echte, ungezwungene Herzlichkett tat ihr so wohl, daß sie sich in der ersten Stunde schon wieder hier heimisch fühlte und sich vor nahm, diesen schlichten Menschen eine gütige Herrin und sorgende Wohltäterin zu sein. Wir wollten danach trachten, aus diesen: schönen, aber armen Tale eine reiche Au, ein Paradies zu machen,' sagte sie zu Otto Hein rich, als sie unter brausenden Hochrufen durchs Dorf

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Dolomiten
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Seite 9 von 12
Datum: 20.06.1934
Umfang: 12
Blick und er sah den Haß nicht, der in ihren Augen glühte. IV. Die Verletzung, die Konsul Arndt erlitten batte, erwies sich gottlob nicht als schwer, es bestand keine Lebensgefahr. Aber der schwere Blutverlust hatte ihn bach sehr mitgenommen — so sehr, daß er das Bett hüten mußte, gerade in der schönsten Jahreszeit, da draußen das Korn reifte, und als die Sonne ihre Pracht verschwenderisch über die prangenden Fluren ergoß. Frau Rose war ihm eine liebevolle Pflegerin und sie half mit frohem Herzen

und den Auers- ' den keiner leiden konnte, an die frische — - -«setzt, samt zwei Direktoren und der Suomis Aufsichtsrat hat ihm das volle Ver trauen ausgesprochen und alle Maßnahmen gebilligt. Das wirkte stark! Hans hatte sein gerütteltes Maß voll Arbeit in Berlin, aber das Schaffen war ihm Freude. Sonntags fuhr er immer nach Bergfelde und wurde herzlich ausgenommen. Dann musizierte er mit Frau Rose, deren Stimme schöner und strahlender mit jedem Tage wurde, unterhielt sich mit dem Konsul, dem er genauen

werden, Pianist oder Kapellmeister, kom ponieren wollte ich! Ja, das wollte ich. aber nun ist es anders gekommen.' „Sie haben doch schon etwas Wunder schönes geschaffen, Hans!' warf Frau Rose ein. „Ihr Lied von der Rose von Flandern, aus das ich so stolz bin, es ist ja so schön.' „Ein Volkslied! Oh. es hat mir manche trübe Stunde verschönt. Und jetzt, aber Sie dürfen mich nicht auslachen, in Berlin, in den Wendstunden, als ich Zeit hatte, da habe ich mir die Freiheit genommen, Herr Konsul, an Ihrem Flügel

zu musizieren und ... und da ist ein... ein kleines Singspiel fertig geworden.' Frau Rose klatschte vor Freude in die Hände. „Herbert, hast du gehört, der Hans komponiert! Was ist es denn, Hans?' „Ich habe an die vergangene Zeit in Flandern gedacht, und da ist ein kleines Spiel — Rose von Flandern entstanden — ganz einfach, aber es hat mir viel Freude gemacht... es war wie eine Entlastung.' Konsul Arndt sah ihn lange an und schüttelte staunend den Kopf. „Hans.. Hans., was steckt alles in dem Hans, Herr

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 31.03.1930
Umfang: 8
sie: „Warum habt ihr mich nickt sterben lassm? . Dann hätte alle Not ein Ende und ich läge jetzt still im Grabe. Mein Herz hätte Ruhe und Frieden.' „Rede nicht vom Stevbon,' tröstete sie die Baronin. Du wirst genesen und wieder froh werden . . .' Rose-Marys Blicke gingen suchend durch das Zimmer, und als sie den Gesuchten nicht fand, schloß sie die Lieder und sagte traurig: „Ich mochte sterben.' Das war die Mzige Antwort, die sie der Baronin immer und immer wieder gab. lieber ihren Sorgen und Schmerzen

nannte und ihm unlautere Mottve unterschob, hatte sie ihm den Weg zu ihrem Herzen versperrt. Rose-Mary war unter seinen Blicken un ruhig geworden, ihre Seel« schien seine Nähe zu ahnen. Langsam hob sich der seidene Dor- hang ihrer Wimpem und ihr ängstlicher Blick fand den Hoißersehnten; als sie aber sM fin steres Gesicht sah schloß sie erschrocken die Lider und ein Erschauern lief durch ihren Leid. Düstere Gedanken jagten sich. Warum blickte er so zomlg auf sie?... Wohnte kein Mitleid in seiner Brust

, konnte er nicht ver zeihen? ... Haßte er sie gar, wie sie ihn zu hasten geglaubt hatte?... Das wäre fchreck- lich, wäre ewige Trennung!... Diese Tren nung aber bedeutete für sie den Todl... Denn sie wußte, daß sie ohne ihn nicht leben konnte, daß sie ihn liebte mit allen Fasern, aus ganzem Herzen, aus tiefster Seele. Rose-Mary preßte die Hände in wildem Schmerze auf ihr ungestüm pochendes Hertz: sie fühlte sich so einsam und gottverlassen, daß sie hätte sterben mögen. Nicht Men Menschen

ihres Herzens zu ersticken. Aber es schwieg m'cht, immer lauter und wilder hämmerte es, und jeder Schlag war ein verzweifelter Schrei: „Ich — liebe — dich!...' Sie glaubte an den Pforten^ der Ewigkeit zu stehen, hinter denen das große Schweigen lag. Sie schloß die Augen und Weh und Herzeleid überfluteten sie wie ein Meer» in dem sie lautlos versank. Da klangen plötzlich laute Stimmen durch das Haus. Im Erdgeschoß mußte eine klMe Gesellschaft versammelt sM; die Wände waren so dünn, daß Rose-Mary die Stimmen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 4
Datum: 04.07.1917
Umfang: 4
, das ohne Blumen war, stand der Frühstückstisch auf festen, runden Beinen. Im alten Ledersessel saß der Forstmeister. Ein faden scheiniger Schlafrock von geblümter Seide verhüllte seine hagere Gestalt. Er hatte das Frühstück wegge schoben und sich in die Post vertieft, die eben angekom men war. Ab und zu tat er einen Zug aus seiner Pfeife und sah horchend nach der Tür, die auf den Gang hinausführte. Seine Augen zogen sich zusam men, als er Rosens Schritt erkannte. Rose riß die Tür auf und stürmte wild

ins Zimmer. „Grüß dich Gott, Vater!' Unbefangen küßte Rose ihm Hand und Mund, ob wohl sie kein ganz gutes Gewissen hatte. Ein Blick auf den Frühstückstisch sagte ihr, daß sie sich verspätet hatte. Er wehrte ihre Zärtlichkeit verdrießlich ab. Da entschuldigte sie sich zaghaft: „Verzeih', daß ich so spät komme, Vater!' Er brummte ein paar Worte vor sich hin, die sie nicht verstand. Sie setzte sich möglichst weit von ihm weg, goß sich von dem kalt gewordenen Kornkaffee eine Tasse ein, schnitt

sich eine tüchtige Brotschnitte ab und überlegte, ob sie Honig, Marmelade oder Butter darauf streichen solle. Schließlich nahm sie Butter, Honig und Marme lade, biß mit den gesunden Zähnen in die saftigen Schnitten und hatte über der Lust am Essen die brum mige Laune des Vaters nicht weiter beachtet. Da traf sie seine knurrige Stimme: „Nett schaust du aus — die Schuhe — und das Kleid, wie aus dem Müllkasten gezogen! Meinst du ich stampfe das Geld aus der Erde?' Rose sah verlegen in die Augen des Vaters

. „Ich war mit Josef in der Eulenhütte. Die Wiese war noch naß.' 11 „So ?' schrie der Alte. „Das ist dann freilich kein Kunststück! Wissen möcht' ich, was du in der Vogel hütte zu suchen hast! Ihr Frauenzimmer gehört an den Kochtopf. Verstanden!' Sie hielt sich die Ohren zu. „Ich bin kein Frauenzimmer!' „Ei, sieh einmal, ich soll mein Töchterchen vielleicht erst fragen, welche Ausdrucksweise ihm am besten paßt! Ja, unsere Zeit ist weit vorgeschritten. Aber mir kommt man nicht mit solchen Faxen.' Rose rückte

ging ihn viel persönlicher an. Er warf einen Blick auf Rose, einen stillen, prüfen den Blick. Dann kramte er in den Taschen seines alten Schlafrockes, von dem die Sage ging, er sei aus dem Brautkleide der seligen Peppi geschneidert worden. Die Sache ging hart an der Wahrheit vorben Nicht das Brautkleid seines Weibes hatte den Stoff

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 4
Datum: 04.07.1917
Umfang: 4
hinausführte. Seine Augen zogen sich zusam men, als er Rosens Schritt erkannte. Rose riß die Tür auf und stürmte wild ins Zimmer. „Grüß dich Gott, Vater!' Unbefangen küßte Rose ihm Hand und Mund, ob wohl sie kein ganz gutes Gewissen hatte. Ein Blick auf den Frühstückstisch sagte ihr, daß sie sich verspätet hatte. Er wehrte ihre Zärtlichkeit verdrießlich ab. Da entschuldigte sie sich zaghaft: „Verzeih', daß ich so spät komme, Vater!' Er brummte ein paar Worte vor sich hin, die sie nicht verstand. Sie setzte

gezogen! Meinst du, ich stampfe das Geld aus der Erde?' Rose sah verlegen in die Augen des Vaters. „Ich war mit Josef in der Eulenhütte. Die Wiese war noch naß.' 11 „So ?' schrie der Alte. „Das ist dann freilich kein Kunststück! Wissen mächt' ich, was du in der Vogel hütte zu suchen hast! Ihr Frauenzimmer gehört an den Kochtopf. Verstanden!' Sie hielt sich die Ohren zu. „Ich bin kein Frauenzimmer!' „Ei, sieh einmal, ich soll mein Töchterchen vielleicht erst fragen, welche Ausdrucksweise ihm am besten

paßt! Ja, unsere Zeit ist weit vorgeschritten. Aber mir kommt man nicht mit solchen Faxen.' ^ Rose rückte unruhig auf ihrem Stuhle hin und her. Das Thema gefiel ihr nicht, es war ihr zu bekannt und recht langweilig. Sie nahm ein paar Schluck von dem kalten Kaffee und sann darüber nach, wie sie den Vater auf andere Gedanken bringen könne. Mit einem schielenden Blick nach ihm fing sie endlich an: „Wir haben den neuen Besitzer von Adamhof ge sehen. Er ist durch den Wald geritten. Nobel sah

konnte das Gut zum Segen werden für das Landvolk des Kreises, das arm war. Aber das nur nebenbei. Die Sache ging ihn viel persönlicher an. Er warf einen Blick auf Rose, einen stillen, prüfen den Blick. Dann kramte er in den Taschen seines alten Schlafrockes, von dem die Sage ging, er fei aus dem Brautkleide der seligen Peppi geschneidert worden. Die Sache ging hart an der Wahrheit vorbei: Nicht das Brautkleid seines Weibes hatte den Stoff

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Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 10.02.1930
Umfang: 6
die Frau an Die Rosenkönigin Der Roman einer Dollarprtnzessin von Felix N a d o r. - (Nachvruck verboten.) 16 . Fortsetzung Rose-Mary war noch zu sehr von ihrem ! Haß verblendet, als daß sie dieses stille Sterben der Armen gesehen hätte, sie ließ sich willenlos von dem goldenen Herbst zauber umspinnen und vergaß dabei der Durstigen im Tal. Selbst die Familie des Schnitzers Sewald versank tn ihrer Er innerung, während ihre Rachegodanken jeden Tag neu aufglühten. Sie konnte es kaum erwarten

aus der Vergangenheil empor I tieg und das herbstliche Tal mit strahlendem Tlanze erfüllte. Cr tat es in der stillen Hoff- mng, daß seine Zauberkläng« bis zur .Alpenrose' dringen und in das Herz der «ungebetenen Traudl dringen werden. Sie erreichten auch ihren Zweck. Denn nicht nur die anmutige Traud» lauschte den schmelzenden Tönen, sondern auch ihre Her rin war längst auf die hübsche Melodie auf merksam geworden und hatte sich von ihm den Text dazu geben lassen. Rose-Mary hörte versonnen zu und drohte

!' Gewaltsam zwang sie das süße Gefühl nieder und sagte zu sich selber: „Nichts von Liebe!... Ich will nur meiner Rache leben!' Sie umspannte die Büchse fester und äugte in den dämmrigen Wald hinein, um ein Wild zu erspähen: aber es war nichts zu sehen und unmutig ging sie weiter. Plötzlich schlug Waldmann, der braune Dackel an, und Rose-Mary sah einen Jäger auf sich zukommen, der grüßend den Hut schwenkte. Sie erschrak so hestig, daß ihre Knie zitterten und alles Blut aus ihren Wangen wich

und ein fröhliches Will kommen Daroneß von Weinberg. Rose-Mary übersah geflissentlich di« Hand, die sich ihr entgegenstreckte: sie wappnet« sich mit einem Erzpanzer und versetzte kalt und abweisend: „Ich sehne rnich durchaus nicht nach Ihrer Sippe, im Gegenteil: ich hasse euch alle und weroe euch vernichten.' „Ach,' sagte Baron Glonn lächelnd, „geh'n Sie mir doch mit Ihren wildwestlichen Räu bergeschichten, teure Cousine. Wer wird auch an Haß und Rache denken, wenn man so jung und so schön

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 19.02.1921
Umfang: 8
des „Angrei fers' zuschieben kann. Wir erhoffen die wei tere leidenschaftslose Austragung dieser Angele genheit zuversichtlich von der Handels? und G'- werbekammer Bozen. Die Verbandsvorstehung. Wirtsgenossenschatf Klausen. Von dort wird uns geschrieben: Am Montag, den 14. Februar waren im Saale „zur Rose' die Gastwirte von Klausen und jene aus den neun Landgemeinden des Bezirkes versammelt, um in Gegenwart des Verbandsobmannes, Herrn Paul Pechlaner aus Meran. des Regierungsvertreters, Herrn Dr Teßmann

der Landwirte' taxierte, ^aren sich die Anwesenden nach gegebenen Auf- Gärungen einhellig über den Wert der Genofsen- >chaft bewußt. Unter Uebergehung verschiedener Ausführungen, die nur die Fachkreise interes- «ieren, sei hier nur des Wahlergebnisses gedachr. wurde per Akklamation gewählt, und zwar Zum Vorsteher Herr Ferdinand Kargrnber, Be iher der „Rose' in Klausen, zu dessen Stellver treter Herrn Leonhard Schrott, Besitzer der Krone' nächst dem Bahnhofe Klausen (ab:r zur. Gemeinde Layen gehörig

: 1. G. Metalls: „Cnrro euchares', spanischer Marsch. — 2. Franz Lehar: „Gold und Silber', Walzer. — 3. V. Bellini: Ouver türe zur Oper „Norma'. — 4. Heinr. Man fred: „Ein Opernabend', Melodienkranz. - 5. Leon Jessel: „Der. Rose Hochzeitszug', Cha rakterstück. — 6. Leo Fall: „Die Rose von Stam-- bul' aus der gleichnamigen Operette. —7. Th. Rupprecht: ^,Priscal', Ständchen aus der Ope» rette „Die Nijaden'. — 8. Max Oscheit: „Nacht eulen', Walzer. — 9. P. Malsy: „Ungarischer Tanz'. — 10. Fr. v. Suppe: „Teufels

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Bücher
Jahr:
(1918)
Tiroler Bauernkalender; 13. 1919)
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Seite 176 von 235
Umfang: 208 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur;
Signatur: II Z 59/13(1919)
Intern-ID: 506122
Steinach: Josef Hörtnagl, Gasthof „Wilder Mann'. Franz Holzmann, Gasthof „Zur Rose'. Karl Kammsrlander, Gasthos „Post'. Steinberg: Anton Hörndl, Gastwirt. Stern: Jakob Rottonara, Gasthos „Villa Stern'. Rudolf Huter, Gasthof „Zum Schlüssel'. Hans Obexer, Gasthof „Neue Post'. Marie Obexer, Hotel „Rose' (Sterzinger- Hof). Leopold Schafer, „Englwirt'. -- Johann Seidner, Gasthof „Gold. Adler'. Peter Mühlsteiger, Gasthof „Schwarzer Ad ler'. Joses Wiedner, Gastwirt „Zur Flamme'. Straß, b. Jenbach

, Unterrain-Wirt. St. Aobmm i. T.: Frdnz Keuschnigg, „Bacherwirt'. St. Leonhard i. Passeier: Alois Hoser, Wirt „Zum Felseneck'. St. Lorenzen i. P. . Johann Kostner, Gasthof „Gold. Rose'. Anno Preindl, Gasthof „Mondschein'. St. Magdalena i. Gfles: Andrä Hosmann, Obertalerwirt. St. Margarethen b. Jenbach: Josef Rupprechter, Gastwirt. St. Martin i. Gsies: Joses Kahn, „Kahnwirt'. St. Martin i. Passeier: Johann Schwarz, „Mitterwirt'. St. Martin i. Thurm Alois Pupp, Gastwirt. St. N kolaus-Kaltern: Alois

„Thuinserhos'. Tiers: Andrä Tschager, Gasthos „Zur Rose'. Tirol (Dorf): Zgnaz Elsler. „Rimmelwirt'. Josef Ungericht, Tiroler Weinstube. Mens: Jgnaz Windegger, „Löwenwirt'. Toblach? Alois Urthaler, Hotel „Tirolerhof'. Trassi: Joses Ortler, Hotel „Post'. Friedrich Ortler, Hotel „Zur schönen Aus- ^ ficht'. Alois Mayr, Gasthof „Birke'. Tschengls: Joses Thurner, „Löwenwirt'. Johann Zobler, „Traubenwirt'. Tscherms: Johann Unterrainer jun., Gasthof „Tiroler Helden'. Philomena Wastbichler» Gasthof „Zur Rose

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