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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 8
Datum: 27.10.1900
Umfang: 8
voll Schulden, Steuern über Steuern, keine Leute zum arbeiten — und nun kommen die Mar linger Heilsapostel und sagen dem Bauer, er soll deutsch national sein! Ausland. Portrait einer Genossin. Mit Rosa Luxemburg, die auf dem letzten social demokratischen Parteitag in Mainz die Genossen mit ihren Zornesergüssen heimsuchte, gieng bekanntlich eine social demokratische Parteiversammlung in München arg ins Ge richt. Der Landtagsabgeordnete Müller erklärte, Rosa Luxemburg

habe nichts an sich, was sie den deutschen Ar beitern sympathisch machen könne. DaS Auftreten dieser kaum der Akademie entwachsenen Dame den deutschen Ar beitern gegenüber sei süffisant und anmaßend. Auch unter den norddeutschen Genossen habe nur eine Stimme des Unbehagens bestanden. Der „Rheinische Courier' gibt im Anschluss daran als „eigenes Erlebnis' ein drolliges Mo mentbild zum besten. Scene: ein Mainzer Pferdebahn wagen, der über die Brücke nach der Stadthalle fährt. In demselben sitzt Rosa Luxemburg, ihr gegenüber

ein protestantischer Pfarrer auS dem Süden des Großherzog- thumS Baden, der in Mainz den CongresS für Waisen pflege mitmacht und bei der Gelegenheit dem socialistischen Parteitag beiwohnt. Zwischen beiden entspinnt sich ein Gespräch. Der Pfarrer ist galant genug, zu Rosa zu sagen: „Ich schätze in Ihnen die geistreiche Rednerin deS gestrigen VersammlungStageS.' Rosa verzieht nickt eine Miene, indem sie sagt: „O, eS ist sehr leicht, in einer Versammlung von Nullen geistreich zu sein.' Tableau. Der Pfarrer zuckt

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