2.051 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1926/11_09_1926/ZDB-3091117-5_1926_09_11_9_object_8504793.png
Seite 9 von 12
Datum: 11.09.1926
Umfang: 12
gerade zu in Peter Fischers Fußstapfen treten müßte. Nun begann Herr Paumgartner heftig über das unwürdige Betragen zu schelten, das der arme Gesell von Meister Martin erlitten und beide drangen darauf, daß wenn Friedrich ein tüchtiger Goldschmied und Bildgießer gewor den, er ihm Rosa, falls nämlich diese dem von Liebe ganz durchdrungenen Friedrich hold sei, zur Hausfrau geben solle. Meister Martin ließ beide ausreden, dann zog er sein Käpplein ab und sprach lächelnd: Ihr lieben Herren nehmt

euch des Gesellen wacker an, der mich auf schändlichste Weise hintergangen hat. Doch will ich ihm das verzeihen, verlangt indessen nicht, daß ich um seinetwillen meinen festen Entschluß ändere, mit Rosa ist es nun ein mal ganz und gar nichts. In diesem Augen blick trat Rosa hinein, leichenblaß, mit ver weinten Augen und setzte schweigend Trink gläser und Wein aus den Tisch. Nun, begann Herr Holzschuer, nun so muß ich denn wohl dem armen Friedrich nachgeben, der seine Heimat verlassen. will auf immer

. Er hat ein schönes Stück Arbeit gemacht bei mir, das will er, wenn Ihr es lieber Meister er laubt, Eurer Rosa verehren zum Gedächtnis, schaut es nur an. Damit holte Meister Holz^ schuer einen kleinen, überaus künstlich gearbei teten silbernen Pokal hervor und reichte ihn dem Meister Martin hin, der großer Freund von köstlicher Gerätschaft, ihn nahm und ihn wohlgefällig von allen Seiten beäugelte. In der Tat konnte man auch kaum herrlichere Silberarbeit sehen, als eben dies kleine Ge säß. Zierliche Ranken

füllte Meister Martin den Pokal und setzte ihn an den Mund. In demselben Augenblick öffnete sich leise die Tür und Friedrich, den tötenden Schmerz ewiger Tren nung von dein Liebsten auf Erden im leichen blassen Antlitz, trat in dieselbe. Sowie Rosa ihn gewahrte, schrie sie laut auf mit schnei dendein Ton: O mein liebster Friedrich! und stürzte ihm halb entseelt an seine Brust. Mei ster Martin setzte den Pokal ab, und als er Rosa in Friedrichs Armen erblickte, riß er die Augen weit auf, als süh

er Gespenster. Dann nahm er sprachlos den Pokal wieder und schaute hinein. Dann raffte er sich vom Stuhl in die Höhe unb rief mit starker Stim me: RosaRosa, liebst du den Friedrich? Ach, lispelte Rosa, ach, ich kann es ja nicht länger verhehlen, ich liebe ihn wie mein Le ben, das Herz wollte mir ja brechen, als Ihr ihn verstießet. So umarme deine Braut, Frie drich — ja, ja, deine Braut, rief Meister Martin. Paumgartner und Holzschuer schauten sich ganz verwirrt vor Erstaunen an, aber Meister Martin

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/30_09_1922/ZDB-3059538-1_1922_09_30_11_object_8089347.png
Seite 11 von 16
Datum: 30.09.1922
Umfang: 16
.' Die Bezugsrechte bleiben den alten Ak tionären in der Fornr gewährt, 'daß ihnen auf je zwei alte eine junge Aktie geboten werden. Der Augenblick des Glücks. 31 Bon Friedrich Wilhelm HacklSnder. Und dieses Bildnis! Rollte er es nicht soeben auseinander, ja, beim Teufel, 'das tat er, und zeigte es einem andern, und dieser andre war niemand als die impertinente Gestalt, die vorhin im roten Schlafrock in dem Fauteuil gelegen, Hol euch beide der Und Rosa ? Sie knüpfte eifrig an ihrer Stroh masche ! Ha! er mußte

den lächerlichen Zeichen eines höchst affektierten Enthusiasmus! In diesem Augenblick war es sehr natürlich und verstand es sich von selbst, daß der Photograph die Frage tat: „Was hast du denn, Rosa? Warum erschrickst du so mit einem Male? Ach!" fuhr er mit dem Ausdruck 'des höchsten Er staunens fort, einem Erstaunen, das übrigens ebenso affek tiert war, wie drüber der Enthusiasmus, „was ist denn da drüben so Sonderbares V 1 „Ich erschrocken V sagte das junge Mädchen mühsam lächelnd, „ja, da kann man wohl

und fragte: „Was gibts denn?" „Ich begreife den Heinrich wahrhafig nicht," erwiderte Rosa beleidigt. „Denk dir nur, er macht mir Augen und führt Reden, die ich gar nicht verstehe." „Die sie nicht verstehen will," versetzte der Photopraph, „die ihr aber wohl noch verständlich werden sollen, und recht verständlich, fürchte ich. Blicken Sie selbst hinab," führ er gegen Frau Weher gewendet fort, „dem einen der Herren Hab ich vorhin das Bild Rosas abreten muffen, und nun bringt

er es dem andern, der da gegem'Mr wohnt. Ist das nichts um sich die Haare auszureißen V „Das finde ich nicht," entgegnete die alte Frau itt sehr ruhigem Töne, „das hat nichts'auf sich. Der da drüben ist oft genug am Fettster; er kann sich Rosa in Person genau genug ansehen. Was wird er sich groß für ihre Photographie interessieren V „So, Frau Weiher, Sie finden nichts darin? Ich aber sehr viel. Sie wissen, wie ich mit Rosa stehe, und so kann es mir nicht gleichgültig sein, wenn ihr Porträt, und noch weniger, wenn sie selber

, so war es ihm wohl zu verzeihen, wenn in ihm die Vermutung aufstieg, alles, alles verloren zu haben. Aber das hätte er nicht ertragen. Er liebte sie leidenschaftlich. Sie war fein alles. Sie füllte fein ganzes Denken aus. Er'konnte sich nicht die Stadt, worin er lebte, nicht die Spaziergänge, wo er sie gesehen, nicht die Kirche, die er Sonntags besuchte, nicht das Haus, wo er wohnte, ohne Rosa denken. Wenn sie nicht mehr fein war, so nrar die ganze Welt öde, ausgestorben und leer für ihn. O Gott! Drüben

2
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1940/26_06_1940/NEUEZ_1940_06_26_4_object_8174987.png
Seite 4 von 4
Datum: 26.06.1940
Umfang: 4
Tankstelle befand, über deren Besitzerin in den Fernfahrerkneipen allerlei gemunkelt wurde. Ich versuchte daher, mit der Besitzerin dieser Tankstelle, Rosa Schubalke heißt sie, in nähere Verbindung zu kommen. Diese Rosa Schubalke ist eine eigenarttge Frau. Sie nennt sich Witwe, während der Mann noch lebt. Er sitzt derzeit im Ge fängnis und büßt eine längere Strafe ab. Rosa Schubalke hatte eine merkwürdige Passion: Sie veröffentlichte in allen mög lichen Zeitschriften Heiratsanzeigen und suchte

Verbindungen mit Ferntransportfahrern. Sie ließ diese auf solche Art ge machten Bekanntschaften an sich herankommen und suchte sich stets die unzuverlässigsten und abenteuerlichsten Gestalten her aus. Zu einer Heirat kam es indes nie, denn die Heiratsbewer- der wurden zu einem ganz anderen Zweck benötigt. Sie wur den cingespannt in eine phantastisch aufgebaute Organisation, die irgendwelchen dunklen Geschichten nachging. Ich nahm an, daß Rosa Schubalke nicht der eigentliche Kern dieser Organisa tion

war. Ich kombinierte weiter, daß Rosa Schubalke im Aufträge dieses sauberen Paares arbeitete und durch ihre Heirats anzeigen für sie irgendwelche dunklen Existenzen an sich heran zog. Um näher an Rosa Schubalke heranzukommen, ließ ich mir in einer kleinen Druckerei eine Heiratsanzeige setzen, so, daß es aussah, als ob sie aus einer Zeitung ausgeschnitten sei. Ich klebte diese kleine Heiratsanzeige auf einen Brief bogen und schickte sie ohne Absender von Heinsberg, dem Sitz Petereits und der Luschinsky, an Rosa

Schubalke. Es dauerte nicht lange und ich hatte bald Antwort auf diese Anzeige. Ich machte die Bekanntschaft mit Rosa Schubalke und ver suchte nun immer mehr aus ihr herauszubekommen. Aber die Schubalke war nicht so leicht zu fangen. Mit entscheiden den Tatsachen rückte sie nicht heraus. Inzwischen wurde Michael Heiberg auf Grund der gegen ihn stehenden Verdachtsmomente verhaftet. Die Verhandlung begann. Kriminalrat Brösecke teilte mir mit, daß ein Zeuge, dessen Aussagen man keine weitere Bedeutung

beimaß, vor Gericht nicht erschienen war und auch nicht aufzufinden sei: der Fernfahrer Robert Kunkel. Ich kannte Kunkel persönlich und wußte, daß er ein Freund Heibergs war und daß er, nachdem er von der Firma Koska & Söhne wegen Unzuver lässigkeit entlassen war, sich den Petereit angeschlossen hatte. Ich versuchte, Kunkel aufzutreiben, aber es gelang mir nicht. Ich konnte nur erfahren, daß Rosa Schubalke in Robert Kun kel, den sie den Petereits vermittelt hatte, verliebt war. Robert Kunkel mochte

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1953/18_08_1953/TIRVO_1953_08_18_3_object_7688370.png
Seite 3 von 6
Datum: 18.08.1953
Umfang: 6
war, als er den Wagen lenkte. Als man Ponweiser einver nahm, sagte er nur: „Und ich werde es wie der ‘ ‘ «So etwas war noch nicht da . . . !" Als zwei rundköpfige Neger in den Saal des Salzburger Landesgerichtes traten, wuß ten alle, wieviel, bzw. was es geschlagen hatte. Hinter den Negern (beide Angehörige der US-Army) marschierte nämlich ein kleines schwarzhaariges und rotgekleidetes Püppchen namens Rosa Schuggmann daher, das bereits sage und schreibe achtzehnmal wegen Dieb stahls vorbestraft

ist und sich nun gestern neuerlich wegen ein'? derartigen Deliktes zu verantworten hatte. Die Neger sagten — so gut sie es konnten — über Rosa nichts Gutes aus und meinten, daß sich ein derartiges Ge schöpf wie Rosa Schuggmann wohl hier in der Festspielstadt Salzburg „halten“ könne, keineswegs aber irgendwo in Oklahoma, ge schweige denn im afrikanischen Urwald, wo man heute immerhin noch einiges auf An ständigkeit gibt . . . Rosa Schuggmann, die Vorbestrafte, hatte zwischen 1950 und 1953 mehr als 300 Johnnys Bills

, Richards und Dannys „kennengelemt“ und sich erst im Juni dieses Jahres an den linken Arm des Lucius Minnesota ge hängt, einen richtigen Cowboy, der auf sie „solchen guaten Eindruck machte, daß i mich gleich verliabt hab in ihm . . .“ Lucius suchte eines schönen Abends mit Rosa ein Rieden burger Hotel auf und legte sich dort schlafen. Als er nach jener seligen Nacht erwachte, traute er seinen Augen nicht, denn nicht nur Rosa war „wie Spreu vor dem Winde ver flogen“, sondern auch des edlen Negers prall

Gelächter aus. Er verurteilte sie aufs schärfste und forderte vom Gericht ge hörige Bestrafung der Rosa Schuggmann, die zu jenen lasterhaften Elementen gehört, die man hinter ein Gitter setzen und nicht mehr auslassen solle . -. “. Nach dem Empfang von acht Monaten schweren, verschärften Kerkers mit monat licher Dunkelhaft geriet Rosa so in Wut, daß sie sich in die Haare fuhr, zuerst zum Richter tisch stürzte und einen Akt in Stücke riß. Diese Stücke samt einem tränenfeuchten Taschentuch warf

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1922/15_04_1922/TIRVO_1922_04_15_6_object_7625223.png
Seite 6 von 16
Datum: 15.04.1922
Umfang: 16
noch me in der Weltgeschichte ausgestellt worden ist erhebt sich bei dem Tod der „siamesischen Zwillinge* Josefa und Rosa Dkazek. Be kanntlich war Rosa verheiratet, und aus ihrer Ehe stammt ein Knabe, der elfjährige Franz. Da die Zwillinge ohne Testament starben, fo würbe der Knabe nur das Erbteil von Rosa erhalten, während das Vermögen Josefas an ihren noch in der Tschechoslowakei lebenden 85jährigen Vater und andere Verwandte fallen würde. Die Summe, die die Geschwister hmterkassen, beläuft sich «aff etwa 225.900 Dollar

, und zwar haben sie beide ihr getrenntes Vermögen gehabt. Nun werfen aber sowohl Aerzte wie Rechtsgelehrte in Chicago, wo die Zwillinge starb««, die Frage ans, ob wirvich nur Rosa als Mut ter de» Knoden zu betrachte« oder ob nicht auch Josefa in gewisser Hinsicht aks feine Mutter anzufehen sei. „Wissenschaftlich betrachtet," erklärte der berühmte Chi rurg Dr. C. W. Briggs, „ist der Gofamtorganismus der SeÄe» Zwillinge ein einziger. AuvoHl das Kind zwei- fekkos von Rosa geboren wurde, ist doch auch Josefa an der Geburt

beteiligt, und es ist bekannt, daß sie das Kind von Anfang an mitgenährt hat, Beide nannten es stet» „unser Junge"' und beide hegten zu chm eine müt terliche Wade und sahen sich als ferne Mutter an. Die Tatsache, daß Josefa ebenso wie Rosa imstande war, das Kind nach der Geburt zü nähren, beweist die enge Zu- stkmmengehörigkett ihres Organismus." Der Rechtsan- roaft der verstorbenen Zwillinge. John Traska, der ver geblich versuchte, Josefa noch in den letzten Stunden zu einem Testament zu veranlassen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1933/08_03_1933/ZDB-3077641-7_1933_03_08_3_object_8455632.png
Seite 3 von 4
Datum: 08.03.1933
Umfang: 4
, Wien. Huber Kroner Edith. Hotel Tyrol Kohn Ernst, Wien. Spielberger Kreisel Emil, M.-Oftrau. I. Huber Krawczik Paul, Berlin. Hotel Tyrol Kreppet Paul, Wien. Villa Erika Khevenhüller Gräfin Irma, Wien'. Pension Theres Kapper Otto, Prag. Pension Theres Kipp Dr. Rudolf, Breslau. Weißes Rößl Kobe Anna, Heidelberg. Weißes Rößl Kuley Fritz, Berlin. Weißes Rößl Klee Dr. Gustav, Frankfurt. Hotel Tyrol Kosek Oswald, Prag. Hotel Tyrol Kämmerzell Alfred, Jena. Rosa Pichler Karpeles Paul, Teplitz-Schönau

Theres Müller Dr. Johanna, Klosternleuburg. Hotel Tyrol Müller Hans, Linz. Holub Medinger Dr. Wilhelm von, Kleinskal. A. Werner Matsch Dr'. Franz, Wien. Reischhotels Malit Josef, Prag. Reischhotels Mijis Jakob, Ploesti. Reischhotels Maier Friedrich, München. Posthof Miller Ilse, Ulm. Grandhotel Mihalowitz Z den ko, Wien. Rosa Pichler Magnus Antonie, Hannover. Weißes Rößl Maril Dr. Alfred, Kolomea. Pension Resch Medinger Dr. Wilhelm, Kleinskal. Reischhotels Muchka Betty, Wien. Hueber Michlbauer Willi

. Schweizerhof Rohschändler Josef, Graz. Ehrenbachhöhe Reuther Adele von, Graz. Ehrenbachhöhe Redlich! Dr. Felix, Brünn. Rosengarten Rubin Klemens, Wien. Pension Resch Riviere Jean, Paris. Pension Theres Röber Alice, Düsseldorf. Villa Erika Reiner Dr. Leo, Fürth. Ehrenbachhöhe Roth Louise, Wien. Rosa Pichler Rau Dr. Hermann, Berlin. Pension Tennerhof Sabronsky Oskar, Berlin. Bichlalm Spencer-Davison Frank Clarence, London. Schl. Kaps Sancten Freddy von, München. Pension Rainer Sigle Margarethe, Wien. Hotel

Tyrol Sicharts Anton, Wien. G. Dewina Spiller Dr. Marün, Berlin. Villa Montana Springer Vinci, Neisse. Rosa Pichler Southern Thonras James, London. Villa Erika Sidney Murray, Montreal. Reischhotels Schönfeld Arnold, Seefeld. Gra>ndhotel Spitzer Max, Berlin. Hotel Tyrol Söll Hilde, Saarbrrücken. Weißes Rößl Späth Franz, Wien. Rosengarten Sander^ Dr. Heinz, Berlin. Sonnbühel Solcher Josef, Wien. Grandhotel Sverdens Dr. Gustav, Landshut. Ehrenbachhöhe Salm Comtesse Louisette, Salzburg. Ehrenbachhöhe

Dr. Karl, Wien. Reischhotels Schwab Johann, Innsbruck. Rosa Pichler Schwuick Georg, Zoppot. Haidacher Schenk August, Deggendorf. Bichlalnr Schaesberg Josef Graf, Krickenbeck. Reischhotels Schneider Georg, Deggendorf. Villa' Markt Schöberl Ludwig und' Zenta, München. D. Widmoser Schoppe Fritz, Hamburg. Kagringalm Schmidt Charlotte, Jena, Bichlalm Schmohl Wilhelm, Berlin. Hotel Tyrol Schütz Jngeborg, Berlin. Berghaus Walde Schach Erine von, WasseNau. Reischhotels Schmider Dr. Jsabella, Bratislava. Hotel

6
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1900/28_04_1900/LZ_1900_04_28_23_object_3300880.png
Seite 23 von 24
Datum: 28.04.1900
Umfang: 24
1Z5 .Sie hören es ja, Rosa hat wenig gelernt. Sie könnte ein gutes Sausmütterchen abgeben, aber sie ist nicht fähig, Erzieherin zu sein und in fremden Sprachen zu unterrichten , . .' „Weiter! weiter!' rief Sternecke nervös. „Sie hat einen schlechten, französischen Accent,' sagte die Dame nachdrücklich. „Sie war auch immer die Letzte in der englischen Konversation — allein das hat nicht so viel zu bedeuten. Ich lege das Hauptgewicht auf den Mangel in der französischen Aus sprache. Dieser Fehler

ist geradezu unerträglich und es ist die höchste Zeit, daß Rosa entfernt wird, damit die Kinder nicht Schaden leiden. Der Herr Kommerzienrat sprechen selbst ein feines Französisch. Es wäre Ihnen gewiß schrecklich, wenn die Kleinen keine tadellose Aussprache gewännen?' Sternecke schaute die Dame betroffen an. Er wußte nicht mehr, ob er träume oder wache. Seit Wochen beschäftigte ihn das Geheimnis der lieblichen Rosa. Auf alle freundschaftlichen Bitten war ihm keine Antwort geworden, bis Rosa endlich

in bittere Selbstanklagen ausgebrochen und die Freundin beauftragt hatte, ihm das Schreckliche, das sie selbst nicht nennen wollte, zu berichten. Hielt ihn jetzt die Französin zum besten? Sie erzählte ihm von unvollständigen Studien seines Herzblatts und berührte den wunde» Punkt mit keinem Wort. Warum hielt sie ihn mit solchen Kleinigkeiten auf? Was war das eigentliche Verbrechen des jungen Mädchens? Es war ihm nicht möglich, an eine schwere Schuld zu glauben. Rosa konnte nichts Schlimmeres, als irgend

eine Jugendthorheit begangen haben, und er fand es geradezu unerträglich von der ältlichen Gouvernante, daß sie so lange mit der Mitteilung zögerte. Die Dame fuhr nach einer knrzen Pause fort: „Die Kinder fangen schon an, französisch zn plaudern. Rosa hat sich von der besten Absicht verleiten lassen, mit den Kleinen die fremde Sprache zu treibe», aber die Folgen sind sehr bedenklich. Ich rate Ihnen, keinen Tag zn zögern. Entfernen Sie Rosa je eher, je besser. Sie werden leicht Ersatz finden. Ich selbst bin bereit

. .' „Ich danke verbindlichst,' erwiderte Sternecke rasch. „Nnn sagen Sie mir «ms Himmelswillen endlich, was mir zu wissen not thut! Rosa hat ein Geheimnis! Sie sollen mich aufklären — das junge Mädchen sprach diesen Wunsch denrlich aus! Bitte, zögern Sie nicht länger. Die mangelhafte französische Aussprache wird wohl nicht das Schlimmste sein, was mir das arme Kind nun und nimmer einzugesteheu wagt?' „Was sollte Ihnen Rosa denn sonst verbergen?' fragte die Dame ganz erstaunt. „Ist es für eine Erzieherin

7
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1918/04_05_1918/NEUEZ_1918_05_04_4_object_8145929.png
Seite 4 von 4
Datum: 04.05.1918
Umfang: 4
von Herrlibach, wo tm Erd- M ein großer leerer Raum war, lag auf einer Bahre irunkene Mädchen, mit einem schwarzen Tuche be deckt, aber das entstellte Gesicht frei und die noch feuchten Haare lang herabhängenö. Viel Volk drängte sich den ganzen Tag in den Raum. Auch ein großes, hageres Mäd chen kam in der Nachmittagszett, barhaupt, das spitze Ge sicht herb und streng. Das war Rosa Hochstraßer, die die Neugierde hertrieb. Sie traf mit einer ganzen Herde mitleidiger Weiber an öer Leiche zusammen, die mtt

schönen und salbungsvollen Worten um sich warfen. „So jung und so htibsch und schon sterben zu müssen!^ — „Mein Herr Jesus, das arme, liebe Kind!" — „Mein Gott, wen mag sie wohl noch haben auf der Welt!" .Rosa preßte die Lippen schmal: „Ein Mannsbild wird iur Spiel fein!" sagte sie. Dabet milderte weder Trauer noch Teilnahme ihren Blick: es schien fast, als zürne sie Toten, weil sie vielleicht schwach und töricht gewesen. SiA selber, Rosa Hochstraßer, war freilich weder schwach noch töricht

, war nicht einmal jung, obwohl sie an Jahren kaum mehr als die Tote zählte. Daß sie nicht jung war, erfuhr an diesem selben Abend ein Aerrlibacher Bauer, ein starker, fröhlicher Mensch, der das Ansehen ihres Vaters, vielleicht auch seinen Geld jack in Betracht zog und sich die Mühe nahm, bei dem Mädchen anzuklopfen und es zu einem Altsflug der Orts jungmannschaft einzuladen. Rosa war eben in die Laube am Hause getreten, kn der Lukas in Hemdärmeln faß. Eine Zeitung lag vor dleserm brett hlnaestricheu Über den Tisch

mit der Tür ins Haus fallen will. Dann brachte er sein Anlieaen vor Er hatte ein offenes, schönes Gesicht, einen weißbloräen Schnurrbart, an dem er manchmal verlegen drehte, seine Mauen Augen blickten aber alle die Zeit Rosa Mich an Ob ste an Sem und dem Sonntag mtt wolle, mtt dem Dampfschiff den See hinauf bis nach Hütten, fragte e? Rosa batte sich bet seinem Kommen erhoben und batte Weggehen wollen. Weil ste nicht unbemerkt an ihm vorbei kam, setzte sie sich wieder und streifte die Aermel ihrer grauen

, ^ sei es eine besondere und sonntägliche Ehre, neben E Manne zu sitzen, und es wurde fast spät, bis er au m Endlich erhob er sich und ging. Als er vom Hause n wegschritt, wußte er nicht, daß Rosa am offenen ZM stand, sich mit beiden Händen an den Fensterpfeu. haltenö, und ihm mtt heißen Augen nachsah. Es wg sie, ihn znrückznrufen und ihm zu sagen: „Ich komme Ä .u." Es sprang ihr auf die Zunge. Nun auf ein« ihr, daß ste gern mit dem jungen Menschen, den ste^ grne drr ä? ® n s }« »Ut k\i kanntet

9
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1940/24_06_1940/NEUEZ_1940_06_24_4_object_8174750.png
Seite 4 von 4
Datum: 24.06.1940
Umfang: 4
, was ich von dir will. Vor einigen Wochen war das noch anders mit uns. Da hat es dir Spaß gemacht, mich bei Rosa Schubalke herauszuholen. Du hast mir ein Ver sprechen gegeben. Du hast mir gesagt . . ." „. ... . daß ich dich heiraten möchte, nicht wahr, das wolltest du doch sagen?" Robert sieht sie herausfordernd an. „Ja, das wollte ich sagen, genau dasselbe." Iolla liest ihre Zeitung weiter. „Für den Anfang hast du dir das ganz nett ausgedacht, aber ich gebe dir den guten Rat, mein Junge, sprich nicht mehr darüber. Du machst

zurück. Das war schlimmer für ihn als ein Schlag ins Gesicht. Wie ein ge fällter Riese sitzt er da, ohne einen Laut von sich zu geben, während Iolla sich wieder über ihre Zeitung hermacht und veiterliest, als wäre nichts gewesen,' gar nichts Besonderes. Rosa Schubalke wartet noch immer auf die Fernverbindung. Plötzlich klingelt das Telephon. Rosa springt auf. Endlich meldet sich der Rasthof „Magde burger Börde". Sie laßt Petereits Namen ausrufen. Unendlich dauert es, bis sich jemand meldet

. Dpäntücher, Beize. Fekeliwachs. Mop besen. Parkett bürsten. Winkler. Hofgasse. 22875=76 Kaufe laufend 8ll6sM3rKkl1 Zuschriften unter ,.A. Gr.“ Schließ fach 224, Hauptpost, Tbk. 32258 Es ist Iolla. Rosa schnürt es die Kehle zu, aber sie bringt es trotzdem fertig, mit Iolla ein paar Worte zu sprechen. Sie erzählt in kurzen, abgehackten Sätzen, was sie soeben ausgeplaudert hat. Am anderen Ende der Leitung ist es still. Kein Wort kommt zurück, bis Rosa mit ihren Selbstbeschuldigungen geendet hat. Dann hört

, Petereit", entgegnet ihm Iolla schroff. „Die Sache ist ernster als du dir denkst. Die Schubalke hat angerufen." Petereit sieht sie verständnislos an. „Die gute Rosa, warum soll sie denn nicht anrufen?" „Sie hat geschwatzt, sie hat uns verpfiffen." Petereits Augen werden größer und größer. Sie treten glasig aus den Augenhöhlen hervor. „Was hat sie getan? Ver pfiffen hat sie uns? Verfluchtes Weibstück . . ." Plötzlich hält er inne. Die Angst schnürt ihm die Kehle zu. Schweißperlen stehen auf seiner Stirn

10
Zeitungen & Zeitschriften
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1929/16_02_1929/ZDB-3062661-4_1929_02_16_1_object_8233461.png
Seite 1 von 4
Datum: 16.02.1929
Umfang: 4
die internen Nähschülerinnen das schöne zugkräftige römische Stück „Die Vestalin" auf. Die Mädchen machen ihre Sache recht gut. Es ist viel Das unerreichte Kräftigungsmittel bei GRIPPE während und nach der Rekonvaleszenz. In allen Äpotheken u. Drogerien von S 3.— ab. „I . . . i . . . hobs gwißt . . dabei legt sie sich ganz vorn auf die Bank. „Iietz aber woaß is nimma", sagt sie verlegen, sich an die Bank klammernd. „Rosa Hollersbacher heißt Du!" ergänzt der Lehrer lachend, ihr väterlich in die Rosenwangen

knei fend und sich anderer Einfalt zuwenden. Rach einigen Tagen hat er all die kleinen Herz chen gewonnen und die strahlenden Augen der Kleinen hängen an ihrem geliebten Lehrer wie an einer Gott heit. Und die Rosa Hollersbacher entpuppt sich als eine der gelehrigsten Schülerinnen. Zuhause war sie von kleinauf ihres Vaters besonderer Liebling. Und doch ist sie in vielen Stücken das gerade Gegenteil des Großbauers. Dieser ist geldstolz, protzighart. „Woach- herzigkeit taugt nix für dö Welt

!" ist sein Leibspruch. Sie ist voll des innigsten Mitgefühls, wo immer ihr das Leid begegnet, liebenswürdig gegen jedermann, vergöttert von allen. „Die Rosa loß i ausbildn in der Stodt im Institut, war schod um ihr Talent, mir ver- mögns!" raunt er zu den Nachbarn. Mehrere Bergsommer und Winter gehen in länd licher Einförmigkeit vorüber. Der Lehrer hat trotz des schwierigsten Kampfes um die Existenz für sich und die Seinen die Berufsfreude noch nicht ganz verloren, worüber er sich selbst wundert. Seinen Schülern

er klärt er die Welt, vergißt dabei gottlob, wie sie für ihn so reich an Leiden und arm an Freuden ist. Doch heute hatte er eine solche: die Hollersbacher Rosa ist aus der Stadt vom Institut zurückgekommen und hat ihn in alter Dankbarkeit besucht. Er ist überrascht von ihrer außergewöhnlichen Schönheit tschuldsvollen Liebenswürdigkeit. Roch mehr scheint dies aber sein Sohn Raver zu sein, der weit draußen im Tale als Lehrer wirkt und auf Besuch daheim weilt. In stum mer Befangenheit stehen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/11_08_1924/TIRVO_1924_08_11_6_object_7632273.png
Seite 6 von 8
Datum: 11.08.1924
Umfang: 8
. In letzter Zeit wurde eine behördliche Prüfungsftelle geschaffen und durch den Allein ihr Bild trat vor seine Seele, und er be wunderte ihre Reinheit und Weiblichkeit und srug sich, ob er wohl Otto, den er von jeher ge- 1 haßt, nicht vielleicht Unrecht getan; und es tat ihm j leid, daß er gegen Susanne hart über ihn geurteilt. „Eins ist sicher: sie ist, wie Rosa, anders gewor- > den!" sagte er sich. „Ob es wohl gut wäre, Otto i für ein paar Tage einzuladen?" Die Frage sollte sich von selbst lösen

. Er erschien < unerwartet. Unter dem Vorgeben, daß er ein En- ! gaaement in Amerika erhalten und Strobel einen Abschiedsbesuch zu machen habe, hoffte er, mit Rosa zusammen zu kommen. Die Stimmung frei- ' lich, die er im Freihose fand, war eine andere, als i er gedacht. Rosa und Susanne legten auffallende , Kühle an den Tag, während ihn Konrad — ganz 1 im Gegensatz zu seinem früheren Benehmen — fast mit Entgegenkommen behandelte. Rosas Seele war ein verzehrendes Feuer ge- j worden: an Stelle der Liebe

heimisch geworden. „Welche Hindernisse habe ich überwunden," sprach'er, als er vor einem Bilde an sich selbst denken mußte. „Meine Arbeit trug Frucht; ich habe nicht mehr den furchtbaren Kamps zu kämp fen, den des Zweifels. Heute zweifle ich nicht mehr an meiner Zukunst." Allein bald spielte ein Schatten auf seinem Ant litze. „Rosa ist nicht mehr die Lebensfrohe. Sie ist gedrückt, ja melancholisch." Er dachte an die Fragen des Glückes, und ob er sie, die er wahnsinnig geliebt, wohl selbst glücklich

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/21_07_1923/TIRVO_1923_07_21_10_object_7629090.png
Seite 10 von 16
Datum: 21.07.1923
Umfang: 16
, daß das Klima einen Einfluß auf 'das Entstehen der Bergkrankheit habe. Es macht große Schwierigkeiten, zu erkennen, welche Wirkungen 'das Klima auf den Körper hat, wie es die Atmung und das Herz beeinflußt, welchen Reiz es auf die Organe ausübt. Man hat mit Hilfe von besonderen Apparaten diese Einflüße zu mesien ver sucht. Der Vortragende und andere Forscher haben zu diesem Zwecke Bergwanderungen bis in die Hö hen des Monte Rosa unternommen, um ihre Un tersuchungen ausführen

Durig in Wien am Morgen im Ruhezu- SamMötz den A. Mi 1923 Rr. W4 stand 58 Pulsschläge, cmf dem Monte Rosa am Morgen 100 Pulsschläge in der Minute am ersten Tag, dann sank ihre Zahl, sie blieb aber dauernd erhöht. Sie bildete sich Zurück mit der Rückkehr m 'die Ebene, wobei sie anfangs unter das Miche Maß fiel. Aehnlich war es mit 'der Körpertempera tur. Sie stieg von Wien, wo sie 36.5 Grad aus machte, auf 'dem Monte Rosa aus 37.8 Grad; es' bestand also physiologisches Fieber. Durch die Er höhung

Anstrengung komme bfc Krank heit zum Ausbruch. Dabei' wirke wohl auch mit, 'daß durch die Verminderung 'des Sauerstoffes der Austausch der Kohlensäure geringer wird. Es gibt mehrere Theorien über das Zustande kommen 'der Bergkrankheit. Die eine nimmt an, daß die Luft an bestimmten Stellen stark elektrisch geladen wird. Diese Armahme ist aber fallen gelas sen worden. Man glaubte vordem, daß auf dem Monte Rosa eine Stelle vorhanden fei, an der die Leute durch die starke elektrische Ladung — die Ionisation

14
Zeitungen & Zeitschriften
Gardasee-Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059529-0/1910/15_10_1910/ZDB-3059529-0_1910_10_15_4_object_8055430.png
Seite 4 von 12
Datum: 15.10.1910
Umfang: 12
erwerben können, Schönheit, die wir heimtragen in unsere vier Wände, und die uns mit ihrer stillen Liebe über manche Bitterkeit des Daseins zu trösten vermag. Blumenspeisen. Plauderei von Mizzi Steiner. Nachdruck verboten. Schluß. Unter den verschiedenen Rosenspeisen ist Rosengelee diejenige, die am einfachsten Jherzustellen ist. Das Rezept ist sehr ab weichend von dem des Veilchengelees. Man nimmt mindestens drei Liter Blütenblätter der rosa Zentifolie — nur diese ist von .allen Rosenarten

und dann, unter dem gleichen Einflüsse, die Tatsache der Ausführung vergessen hatte!? Eine Nummer der örtlichen Zeitung brachte nach einigen Tagen Rettung und menge mitsamt Zucker — auf 1 Kgr. aus Saft und Rosenwasser gemischte Flüssigkeit 1 Kgr. Zucker — aufs Feuer und kocht es unter Abschäumen zu Gelee, in der nämli chen Weise, wie jedes andere Fruchtgelee. Dann füllt man es in Gläser, verbindet sie und verwahrt sie an einem trockenen Ort. Dieses Rosengelee, das schön rosa aussieht und Duft und Aroma von Zentifolien

war. Einem Augen zeugen des Vorgangs schien es, als ob das bestreut man sie mit Zucker und gibt sie heiß auf die Tafel. Zum Ausbacken verwen det man hauptsächlich Veilchen, von denen die grünen Kelchblätter abgeknipst sind, Zentifolien, die einzelnen rosa Blättchen der wilden Rose, weiße, einzelne Akazienblü en, Jastnis- Orangenblüten und Holunderteeblü ten. Zum Ausbacken der letzteren genügt aber ein ganz gewöhnlicher, aus Eiern, Mehl und Wasser gerührten Plinsenteig, in den man die ganzen Blütentrauben

17
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1922/14_04_1922/NEUEZ_1922_04_14_3_object_8151698.png
Seite 3 von 4
Datum: 14.04.1922
Umfang: 4
M verabreden, das LurzgescHnittene Haare und ihre Strümpfe über das Knie Hinabgerollt trägt. * Ein oder zwei Mütter? Eine Frage, wie sie wohl wch nie in der Weltgeschichte -aufgestellt worden ist, erhebt H bei dem Tod der „siamesischere Zwillinge" Josefa und Rosa Blazek Bekanntlich war Rose verheiratet, und aus ihrer Che stammt ein Knabe, der elfjährige Franz. Da die Zwillinge ohne Testament starben, so würde der Knabe nur das Erbteil von Rosa erhalten, rvährend das Vermögen Josefas

an ihren noch in der Tschechoslowakei lchenden 85jährigen Vater und andere Verwandte fallen würde. Die Summe, die die Geschwister hinterkasfen, be läuft sich auf etwa 225.090 Dollar, und zwar haben sie Heide ihr getrenntes Vermögen gehabt. Nun werfen aber sowohl Aerzte wie Rechtsgelehrte in Chroago, wo die Zwillinge starben, die Frage auf, ob wirtlich nur Rosa als Mutter des Knaben zu betrachten oder ob nicht auch Josefa in gewisser Hinsicht als seine Mutter anzufeheiisei. .Kissenschaftlicht betrachtet," erklärte der berühmte Chi

rurg Dr. C. W. Briggs, ist der Gesamtorgamswus der beiden Zwillinge ein einziger. Obwohl das Kind zwer- sellos von Rosa geboren wurde, ist doch auch Josefa an der Geburt beteiligt, und es ist bekannt, daß sie das Kind von Anfang an mitgenährt 'hat. Beide nannden .es stets „unier Z'UNLe". und beide hegten zu ihm .ÄW miOterliche Llebe 'und sahen sich als feine Mutter an. Die Tatsache, daß Josi'sa ebenso wie Rosa imstande war, das Kind nach der Geburt zu nähren, bew-eist die enge Zusammengehörigkeit

19
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1936/05_12_1936/DOL_1936_12_05_8_object_1146993.png
Seite 8 von 12
Datum: 05.12.1936
Umfang: 12
ist schier nimmer zu finden . . .' Högernd spielt sie mit der Feder — hall lauschend rnne. Bon linken tönt Lachen, Plaudern. Man ist wohl über den Zwischenfall zur Tages ordnung übergeaangen. Da neigt sie den Kopf über den weißen Bogen. . . und werde mich sehr, sehr freuen Sie wiederzusehen Ihre Herta Marschall . . EinKindlist ein heilig's Wunder. Geh, Rosa, leg' doch einmal, die Näherei aus der Hand. Ist ja schon neune. Bist ohnehin so blaß, trotz deinem Land aufenthalt.' Recht bekümmert legt

die Hebintweit- Mutter die Stirn in Falten bei diesen Wor ten. Dann setzt sie die Brille mit viel Um ständlichkeit auf die Nase und nimmt der Rosa die Arbeit aus der Hand. „2lh. das ist noch eins von den Hemden, die sich dein Mann in die Eh' mitbracht hat. A rechte Schundwar' vom Warenhaus. An keiner Stell' hätt' ich mir lieber eine solide Wäsch' gekauft, statt dem vielen Kram.' Die Rosa schweigt und läßt den Kopf hängen. Gern tät' sie ihn verteidigen, ihren Flori. Slber sie ist ja so müd. Daß die furcht

bare Schwäche doch aus ihrem Körper weichen möchte. Die Füße tragen sie ja kaum. Und immer noch brennen die heimlichen Schmerzen, die keiner ahnen darf . . . „Wär' schon Zeit, daß er heimkäm', der Flori.' brummt die Mutter nach einem Blick auf die argße Pendeluhr überm Kommod kasten. „G'fallt mir gar nicht, die Wirtshaus hockerei. Die hat er sich ang'wöhnt, derweil du guf Urlaub warst.' „Mein, was soll er denn tun die ganzen Slbende.' tut die Rosa ganz still und be klommen. i „Aber seht

bist da und er rennt noch immer zum Leitaeb,' stellt die Mutter in trockenem Ton fest. „Was kann ich denn machen?' So ergeben, voll sanfter Traurigkeit sind diese Worte gesprochen, daß die Hebintweitin laut aufheulen möcht' wie ein Hofhund. Ach nein, gerad' nicht. Soll der armen Haut da das Herz noch schwerer gemacht werden. Gerad' nicht, nein. Lieber schluckt sie ein paarmal herzhaft lind reibt die an gelaufenen Brillengläser mit dem Taschen tuch. „Du, Rosa.' beginnt sie nach einer kleinen Weile. „Ich schlag

' dir was vor: Geh 'nüber zum Leitgeb und trink ein Glas Bier mit'm Flori. Hernach geht's miteinander heim.' Zögernd erhebt sich die junge Fra». „Eigentlich hast recht. Mutter, aber — ob's ihm am End' recht ist?' zagt sie. Da stützt die Hebintweitin die Hände in die Hüften. „Ja, Rosa, um Golt'swillen, wie soll denn das erst später einmal werden? Bist ein jung's Weib, im ersten Jahr oerbeiratet. Da sollt' er dir noü) nicht von der Seiten wei chen und für nichts anderes mehr ein' Kopf haben. Wie wir so lang

20
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1936/28_11_1936/DOL_1936_11_28_8_object_1146895.png
Seite 8 von 12
Datum: 28.11.1936
Umfang: 12
Druso 30, Telephon 19-23. „No, Kinder, was ist denn? Hunger Hab' ich.' „Ist schon alles fertig,' antwortet Mutter Hebintweit gutmütig lachend. „Glaub' gar, der Flori hat Angst vorm Verhungern.' „Geh. Mutter, laß dir helfen.' Die Rosa ist in die Küche getreten. Stellt mit zitternden Händen einen Stapel Teller auf ein Brett, daß sie laut klirren. Erschrocken wendet sich die Mutter um. „Aber Rosa — gib doch ' Das Wort erstirbt auf ihren Lippen. Flink springt sie herbei, die Wankende zu stützen. «Jesus

, mein Herr. — Ist dir schlecht, Rosa?' Die rafft sich hastig auf. streicht das ver wirrte Haar aus der wachsbleichen Stirn. Sagt fast unwillig: „Aber gar nichts, Mutter, gar nichts. Du bist so viel ängstlich. Und mach' nur vor dem Flori kein Aufsehen. Das vertrag' ich nicht.' Die alte Frau sieht der Tochter prüfend ins Gesicht. Meint mit einem Lächeln: „Am End' — tat’ er sich freuen, dein Mann?' Zwei blutrote Flecken brennen aus den Backenknochen des schmächtigen Gesichtckens. „Was du daherredest. Mutter

— gar keine Red' ist von 'was, gar keine Red'. Halt die Hitz'. Sonst nichts. Ganz gewiß nichts. Ein fall' hast du Mutter ' „Mein Gott! Früher einmal war so was selbstverständlich und ham sich die jungen Leut' g'freut und höchstens drüber g'stritten, ob's ein Bub oder Mädel werden soll und wie's heißen wird.' Die Rosa klappert mit dem Eßzeug, das sie mit geräuschvoller Umständlichkeit dem Be steckkörbchen entnimmt. Sagt gereizt: „Früher einmal — da waren andere Zeiten.' „Und andere Menschen

. Warum nur? Bloß aus Ehrgeiz? Ack Gott, man wird nicht umsonst alt in der Welt. Der Bub freut sich wohl, weil er Pläne hegt. Heiratsgedanken. Aber jetzt ist nicht die Stunde zu weiteren Fragen. Der Florian greint schon wie ein kleines Kind um sein Essen . . . Derweil der Kuchen auf den Tisch kommt, nimmt sich der Franz den Brief der Gscheidl- Tante vor. „Das trifft sich ja fein,' meint er harmlos, mit aufrichtiger Freude. „Da können erst die Rosa und der Flori ihren Urlaub dort ver bringen

und hernach im August —' „Was? Wo?' schmatzt der Florian mit vollen Backen. Die Rosa stochert verlegen auf ihrem Teller herum. Sagt in befangenem Ton: „Na weißt, Flori. ich Hab' mit dir noch nicht darüber geredt. Weißt, der Mutter ihr' Schwägerin, die Gscheidl-Tant', hat uns alle Sommer auf ein paar Wochen zu sich hinaus genommen aufs Land. Eine kleine Wirtschaft hat's und einen Milchausfchank. Da haben wir halt immer ein bissel mitgeholsen — nichts Schweres, beileib' nicht — dafür haben wir alles umsonst

21