Roman, die sanfte Taube?" „Und wie sie mich liebt, mehr als ihr Leben, und ich liebe sie mehr a's das meinige." „Und wann wollt Ihr Hochzeit machen?" „Ich gehe heute noch zu Vater BarseScu und er zähle ihm Alles!" „Und wenn er Nein sagt?" „Dann laufen wir zusammen in die Berge! Aber er wird es nicht wagen!" Und nun erzählte Roman in seiner leidenschaft lichen, abgebrochenen Weise, wie er sich Floritza ge nähert, wie sie Anfangs vor ihm geflohen sei, wie er aber trotzdem ihre Liebe zu erringen gewußt
und wie er nun nicht mehr leben könne ohne sie und sie nicht ohne ihn. Er schilderte in ungelenken, aber glühen den Worten des Mädchens Schönheit, sprach von ihrer Herzensgüte und Einfalt, und wie er kein befferes Weib hätte finden können im ganzen Königreich. Und jedes seiner Worte drang wie ein tödtender Blitzstrahl, wie ein dreischneidiges Schwert in das Herz des armen Jonel. Fast geisterbleich saß er da, das starre Auge auf den glücklichen Roman gerichtet, sein Herz stand still und seine Gedanken waren er loschen
Und als Roman endlich aufhörte zu er zählen, es war schon spät g'worden, da griff Jonel nach seiner Geige und schritt langsam in die Nacht hinaus. Neben ihm lächelte der Mond und die Sterne schimmerten im goldenen Licht — ringsum Emancipation fertig werden, namentlich, wenn ihnen auch in Tirol, wie wir ganz bestimmt versichern können, Hofrath Lienbacher ins Gchege kommt. Und daraus dürfte sich das tragische Verhängniß der neuen Partei entwickeln. In Tirol liegen die Dinge anders, als in Wien
, da hatte er keine Seele mehr und seine Gedanken waren wirr. # * * Hei, das war eine prächtige Hochzeit, wie sie das Dorf schon lange nicht gesehen. Und wo gab es auch ein schöneres Brautpaar, als den Roman und die Floritza? So sehr die anderen Mädchen auch Neid fühlten in ihrem Herzen — jede von ihnen lieble Roman im Stillen — das mußten sie zu ihrem Aerger sagen, so schön war keine von ihnen. Und der Roman war wie toll. Ja, das Glück steigt in den Kopf wie schwerer Wein. Am Tage der Hochzeit lief er von einem Ende
, war schon halbbctäubt von all' dem Küssen, Händedrücken und den Glückwünschen. Nur Einer fehlte: Jonel, aber Roman hatte gesagt, der wolle sich blos einige Gänge auf seiner Geige einüben. Und der Abend kam — es war ein heißer Tag für das Brautpaar gewesen — und nun saßen sie Alle in lauter Fröhlichkeit bei der Hochzeitstafel. Jetzt im Kerzenscheine, auf den Wangen die holde Röthe der Sehnsucht und des Glücks, sah Floritza noch viel schöner aus, als am Tage, und Jonel'S Blicke — er saß ihr gegenüber