. Humoristische Roman« höherer Art sind selten, leider allzu selten. Was unter dieser Flagge segelt, ist fast ohne Ausnahme nur groteske Verzerrung der Wirklichkeit, was zur Heiterkeit bestim men soll, wtrd in den dicksten Farben ausgetragen und überdies nvcy mit einigen grellen Strichen untermalt, damit man ja auf die Be nützung d»s Zwerchfells nicht vergißt. Der faire Humor, der wie ein hauch vorüberhufcht.und nur den: Ausmerksamen kenntlich wird, ihm Freude und Genuß bereitet, ist ein dürrer Baum
in dem großen Bestand von Gewächsen geworden, die von den Orientierungstafeln °!s „Deutsche Literatur" gewiesen werden. Da freut« es doppelt md dreifach, einmal an diesem dürren Baum «in grünendes Zweig- I*in zu finden. Nicht dick und stark, aber doch der Beachtung wert. Kn solches ist der Roman „Der Berg" von Edgar Mojsi- iow ics — trotz des etwas schwer über die Lippen zu bringenden Annens ein Deutschösterreicher — der im Berlage der „Wiener literarischen Anstalt", G. m. b. H. Wien, erschienen
ist. Der Roman eines Münchners, der glaubte, ein großer Künstler zu fein und dam: doch, allerdings nach einigen Unannehmlichkeiten, so vernünf tig ist emzusehen, daß «r nur ein gewöhnlicher Plebejer ist, der das schwere Schicksal auf sich nehmen muß, auch weiterhin vom Gelds feiner reichen Frau.zu ?eben. Diesen Entwicklungsgang erzählt uns Mnjfifooics mit der ernstesten Miene, nur stellenweise merken wir deutlich, wie ihm der Schelm „im Genick sitzt". Wenn der Autor weiter auf diesem Gebiete schafft