zu verdienen. . Schon seit Monaten schrieb er an seinem ersten Roman. In der freien Zeit, die ihm seine Tätigkeit für einige Zeitungen ließ, legte er all seine Phantasie und seinen Geist in den Roman, der im modernen Leben spielte, nieder. -'.Es wurde ihm immer schwerer, sich von seiner fort schreitenden Arbeit loszureißen, um für das tägliche Brot zu sorgen. Mehr und mehr wurde ihm die Arbeit für die Zeitungen zuwider. Jessie las stets die laufende Fortsetzung des Romans mit kritischen Augen
durch, und ihre Vorschläge und Einwände waren von wirklichem Wert für ihren Gatten. , Als das Baby vier Monate alt war, wurde der Roman beendigt. Nun entstand die Frage, wie ihn nennen? Die Ent wicklung im Charakter der Heldin schien von selbst auf einen Titel hiiMweisen, der ihnen beiden ganz besonders gefiel: „Die schlechteste Frau in London'. Teddy schrieb ihn nnt großen Buchstaben auf die erste Seite, hierauf wurde das Manuskript eingepackt und fortgeschickt. Sechs Wochen vergingen, bevor sie etwas davon hörten
Gesichtern sahen sich die beiden an, dann schüttelten sie sich die Hände, küßten sich und tollten durch das Zimmer. Es wurde beschlossen, daß der Autor sein Schicksal ohne Verzug kennen lernen müsse, und nachdem er seinen besten Rock angezogen, machte er sich auf den Weg. Herr Regent empfing ihn sehr liebenswürdig. Er teilte ihm mit, der Bericht seines Beraters über „Die schlechteste Frau' sei so günstig gewesen, daß sie, trotz der Unbekanntheit des-Verfassers bereit wären, den Roman zu veröffentlichen
. „Das ist sehr schmeichelhaft für mich,' antwortete dann Eunninghame, „und — hm — die Honorarbedingungen?' „Das Honorar wäre 50 Lstr', bemerkte der Verleger be dächtig. . Teddy lehnte sich in seinem Stuhl zurück und versuchte seine Unruhe zu verbergen. „Nein, nein, das geht nicht. Ich brauche fast ein Jahr, um das Buch zu schreiben.' „Sonst wäre es auch nicht gut geworden.' lächelte Herr Regent. ',>Das kann schon sein,' sagte Teddy, ,;wenn aber ein'guter Roman nicht mehr als 50 Lstr. einbringt, sollte man überhaupt
hören, wenn er erscheint' klagte er. „O, einen Namen, einen Namen, wer nur einen Namen hätte!' „So mache dir doch einen,' lachte Jessie, „laß über dich sprechen, bringe es in die Zeitungen, daß ein Roman von dir gedruckt wird.' Etwa eine Woche später kehrte Jessie, die eine Freundin in Harrow besucht hatte, mit glühenden Wangen nach Hause zurück. In der Hand hielt sie ein geheimnisvolles Paket, und als es Teddy aufmachte, sah er zu seinem Erstaunen, daß es das wohlbekannte Manuskript enthielt