will, eine ergiebige Ernte. — Es ist jetzt gewiß, daß der deutsche Kaiser nicht mow propriv, wie die liberalen Zeitungen geschrieben, sondern nach einer Einladung des Königs Humbert durch den italienischen Gesandten in Berlin, General Lanza, nach Rom gekommen ist. Die Absicht der italienischen Regierung ist gewesen, die schönen und herzlichen Feierlichkeiten des Papstjubiläums zu ver dunkeln und so viel als möglich zu vertuschen! Das Staatsrecht benöthigte eine gewisse Revanche. Die Thoren! — Die silberne Hochzeit
des italienischen Königspaares ist hier und fast im ganzen Süditalien geräuschlos und ohne Sang und Klang vorübergegangen. Geschrieben ist freilich viel, geschehen aber fast nichts. Der hiesige Bürgermeister hat der Musikbande verboten zu spielen. Nur beim Gerichtshause war eine kleine Fahne zu sehen und im Gymnasium ist keine Schule gehalten worden. — Die Liberalen sind sehr empört gegen die österreichische Regierung, indem sie Niemanden nach Rom zur silbernen Hochzeit geschickt hat. Der Erzherzog Rainer
, sagen sie, war fast höflichkeitshalber gezwungen, nach Rom zu kommen, da er mit der könig lichen Familie in Verwandtschaft ist. Bon unserem Kaiser reden sie sehr gut. Sie sagen: Der Kaiser ist ein wahrer Ehrenmann. Daß er nicht nach Rom kommen will, um die Visite zu erwidern, ist ihm ver zeihlich; er ist seinen Principien consequent und treu. — Ueberhaupt werden hier die Deutschen recht gerne gesehen, des großen Verkehres und der fortwährenden Correspondenz wegen, denn fast täglich