4.680 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1883/19_05_1883/SVB_1883_05_19_5_object_2473887.png
Seite 5 von 8
Datum: 19.05.1883
Umfang: 8
Alp?. Wer ihn kannte be trauerte ihn; am unttöstlichsten aber ist seine »och junge, unversorgte Wltwe mit 3 Seine» Ki»der». Turins 11. Mai.?(Ei» eige«artiger Protest der Könige und Kaiser gege» die Besetzu«g der Stadt Rom.) Wer mit ewiger Aufmerksamkeit die Zeitereignisse verfolgt,^ kan» leicht eine Thatsache bemerke», die von höchster Wichtigkeit ist, die kein Togblatt leugne», kein Minister entstelle» kan», eine Thatsache, die seit 13 Jähren fortdauert, die von alle», von Gelehrte

» und Ungelehrtes, vo» de» D'plomate» und vo» dem Bolle verstände» wird. In Rom^ welches dem Pupste mit den Kano»e» geraubt wurde, u»d i» de« apostolische» Palaste Quiri»al, de« mau mit Brecheisen eröffnete, und »ach Art der Raubritter, und Freibeuter in Besitz »ah«, dahin will kein Kaiser, kein Könh seinen Fuß setzen! Europa'S Monarchen, seien sie Katholike» oder Protestante» oder Schismatiker fühle» eine Art kalte» Schauders, wenn sie «ach Rom gehe» müßten und halten sich deßwegen davo« fer

«e. Das monarchische Prinzip ist eS, welches ihne» dieS Gifühl einflößt und sie könne» niA dagegen Handel». So la»ge der Papst Herr über Rom war, käme« »ach einander alle Fürste» »ach Rom. Man durchgehe die letzten 13 Jahre, ehe die Bresche bei Port« Pia geschossen wurde und die Piemontese» sich Roms be mächtigte», und »a» wird sehe», wie viele Mo»arche» Rom besuchten, und de« Papste i» seinem Rom hul digte» ; - aber seitdem der Papst PiuS IX. sei»er welt liche» Herrschaft beraubt wurde, ließ stch keiner mehr

dort sehe», weder unter dem verstorbene», »och unter dem jetzt regierende» Papste. Und WaS that man nicht, um irgend eine» Fürste» »ach Rom zu ziehe»? Victor Emanuel ließ eS sich Reise» und Besuche kosten; er ging nach Berlin, eilte da»» »ach Wie», huldigte den Kaisern in ihre» Haupt- und Residenzstädte»; aber diese wollten ihm i» Rom de» Besuch »icht zurück stelle». Selbst der deutsche Kaiser, obwohl Protestant, und obgleich damals der Kulturkampf aufs Schönste blühte, und die Spaltung

zwischen dem Kaiser und de« Vatikan am Giößte» war, wollte doch i» Rom sich nickt sehe» lassen. A»dere Besuche machte König Humbert in Begleitung seiner Gemahli» Margerita, und sie wären bereit noch viele andere zu machen, wenn eS möglich wäre, irgend einen Fürsten nach Rom zu lock.u. Aber weder der Kaiser ^ vo» Oesterreich noch andere Fürste» wollte» sich dazu herbei lassen, und nicht einmal Napoleo» I., der de« Papste PiuS VII. Rom durch 5 Jahre wegnahm, hatte de» Muth dahi» zu gehe». Es ist qewiß, daß König

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1882/05_04_1882/SVB_1882_04_05_5_object_2477141.png
Seite 5 von 8
Datum: 05.04.1882
Umfang: 8
« sich bemächtiget und am 20. September 1870 Rom, die Haup stadt deS PupsteS und der . christlichen Welt, occupirt. Rom. der Mittelpunkt der katholischen Welt, ist nun zum Mittelpunkt der Feinde deS Christenthums und der Kirche geworden. Seit,dieser Zeit ist der Papst, auf die Gemächer des Vatikans zurück gedrängt. in seiner Sicherheit und Freiheit aufs schwerste bedroht. Um aber die Katholiken der ganzen Welt und die R gierunge« zu täuschen und glauben zu machen, daß der Papst, sowohl was seine Person

, der Kirche von St. Lorenzo, überführt würde. Der verbrecherische, von der Secte aufgehetzte Pöbel störte den Leichenzuz mit wildem Geschrei, Beschimpfungen und Steinwülfe«; man drohte sogar die Leiche in die Tiber zu werfen. Und was hat die Regierung gethan gegen solche Schandthaten? Nichts! Sie ließ durch ihren Minister in die Welt hinauslüge«, daß die Katholiken das Volk provocirt haben. In Rom . hielt gleich darauf die geheime Secte Versammlungen, belobte daS Austrete» deS PöbelS, die in ihrem Dienste

hat eS sich wieder gezeigt, wie frei der Papst ist. AuS Rücksicht auf die Sicherheit war der hl. Vater gezwungen die Heiligsprechungsfeier im Inner« seines Palastes abzuhalte« ohne die übliche Pracht und eS konnte auch die Theilnahme an dieser Feier einer großen Menge von einheimischen undfremde» Gläubige» nicht ermöglicht werde«. Und. während nun der Papst - diesen feierlichen Akt seiner päpstliche» Autorität vornahm, hat in Rom die Secte in de» zahl reichen Zeitungsblättern und Versammlungen diese erhabene Feier

zum Gegenstande des Gelächters und Spottes gemacht und mit sacrilegischer Frechheit die Person und Autorität des PapsteS mit Schmutz beworfen. Wenn der Papst - i» dieser überaus schwierigen Lage für daS Wohl der katholische» Kirche seine Stimme erhebt, wen» er, um seise oberste kirchliche Gewalt frei und unabhängig ausführe» zu können. seine^weltliche Herrschaft reclamirt, so erhebt man gegen ih» wüthendes Geschrei, Beschimpfungen und Drohungen. Kommen fromme Pilger «ach Rom, um dem hl. Bater ihk Liebe

und Anhänglichkeit zu bezeuge«, so werde« dieselben verhöhnt, die Bischöfe, welche die Pilger begleite», als Verschwörer u«d der Papst, der älteste u»d legitimste Monarch, als ei» „Prätendent', gegen welchen die ganze Strenge deS Ges tzeS angewendet werde« muß. bezeichnet. Hatte ja eine Zeitung Rom 'S, der ministerielle „Dirilto^, die Frechheit zu sagen: man solle de« Exkönig von Rom, nämlich de« Papst, durch Gendarmen über die Grenze bringen lasse«. ^ , Ja der E?cycl'ca an die Bischöfe Italiens spricht

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1882/03_05_1882/SVB_1882_05_03_6_object_2476906.png
Seite 6 von 8
Datum: 03.05.1882
Umfang: 8
3 Hauptübelstände zu feint die so ungünstige Ver keilung de5 Grundbesitzes^ die wenigstens bis zur neueste» Amdbill so schlechten Ländgesetze üud der fast gänzliche Mangel anderer Erwerbs quellen außer dem Ackerbau. /' („Salzb. Chronik'.) Kqrrespsndely. Pösn ^ex italienischen Grenze, 23. April. („Wir sind i^ Rom, ^pd ha wollen wir bleiben!') Das Königreich Italien muß auf schwachen Füßen stehen, denn eS sürchtet, bei je^em Windstoß umzustürzen. Ein solcher Windstoß scheint im gegen- wärti^p WgMlickeJtalien

, der sie in einem ganz andern Sinn gebraucht hat, und- sich am 22. Oktober 1863 auf dem Katholiken-Congreß zu Mecheln bitter darüber beklagte und den Grafen Cavour einen „großen Schurken' nannte. Und in der That ist die Kirche nirgends so wenig frei, wie in Italien. Dann kam die Formel Garibaldi's: „Rom oder Tod!' So sprach er, als er im Jahre 1862 in ^spromonte (im Neapolitanische») Freischaare» sammelte, um Rom einzunehme», aber vo» de» Piemontesen, ^ie ihn nicht nach Rom ziehen lassen wollten, am Knöchel

verwundet wurde und seit der Zeit hinkend, ja völlig gelähmt ist, und weder leben, noch sterbe« kann. Dann ließ ViSconti-Venosta, ehemaliger Gesandter in Frankreich und da»« Minister deS Aeußern im Königreiche Italien, welcher im Jahre 1870 den RaubzuH der Italiener nach Rom beschloß, die Redensart lys: „Immer unabhängig und nie ohne einen Verbün deten!' Und die Geschichte lehrt, daß von Italien gerade daS Gegentheil gilt. Sella, der damals Finanzminister war,'sagte, daß „mit der Linse deS G eizigen

' die StaatSgelder verwaltet werden sollen. Uvd der vor Kurzem verstorbene Lanza betheuerte: „eS soll Oekonömie bis aufs Bein' eingehalten werden, und so ging's mit PedenSarten fort, bis endsich der König Victor Emmanuel am 5^ November 1870 in Florenz gesprochen haben soll: „Wir sin h «un i^ Rom, und da wollen wir bleiben!' Aber unmöglich kany er so gesprochen haben, erstlich, weil er selbst nicht nach Rom Men wollte, und hat, als er gezwungen wurde, nach Rom zu ziehen, kaufte er sichin Castellporziano

einen Ansitz, wo er die Nacht zubrachte. Er starb zuMig in Rom, da er Mr für den Neujahrs- Empfang der officiösea Welt dahin gekommen war und nach kurzer Krankheit erlag. Aber noch in seinem Leben hatte er sich seine Ruhe stätte in Soperga (nahe bei TuriH, dem Begräbuißorte seiner Wnen Herwcmdten, gyvW, und sein Sohn, König Humbett, woMe aüch, daß sein Vatzr dotthM überbracht werde; doch nein, daS Parla ment beschloß^ daß seine Leiche im PaHheon, der. Kirche Laueta Mriä sä mart^res beigesetzt

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1884/19_04_1884/BRG_1884_04_19_2_object_747418.png
Seite 2 von 10
Datum: 19.04.1884
Umfang: 10
, der einzige wirkliche Feind ist der Papst.' Jüngst erst forderte der „Diritto' eine cntschloffene Anwendung der Gesetze gegen den Papst und seine Parteigänger. In demselben Momente sprach der „Fanfulla', der als Organ des Hofes, des Quirinals, gilt, von der Unver einbarkeit des Vatikans und RomS.' Die Gewaltthätigkeiten nehmen also zu, die Lage des Papstes zu Rom wird stets „unerträglicher'. Es sind das nicht bloß der leidenschaftliche Garibaldi oder Alberto Mario, welche den Papst beleidigen und bedrohen

und seinen AnSspruch, den man nnr dahin verstehen kann, daß die Feinde des hl. Stuhles „beschloffen haben, durch Unbilden den Papst so lange zu quälen, bis er, von Schwierigkeiten in Schwierig keiten gerathen, sich, wenn möglich, in der äußersten Noth sähe.' Merkt man denn nicht, daß sozusagen der Papst — ein Papst von so klarem Blicke, von solcher Klugheit, von solchem politischen Geiste — in Rom seine Souverainetät, seine Unabhängigkeit, seine Würde, seine Freiheit, selbst sein Leben in Gefahr sieht

Souverain nicht zaudern würde, Alles für einen so großen Vortheil und für eine solche Ehre zu opfern. Was den Tag oder die Stunde der Abreise des Papstes betrifft, falls sie stattfinden muß, so glaube ich, daß Niemand es wiffen kann, weil es Noth thut, daß Niemand es weiß. Als Leo XIII. im Jahre 1882 im Begriffe war, Rom zu verlassen, setzte ein einfaches Telegramm die Gesandten des Papstes davon in Kenntnis, daß dieser Plan bald ins Werk gesetzt werden könne. Ich habe bereits erwähnt, daß Pins

, daß der Papst nicht einmal einen Tag von Rom sich entfernen könne, und vergessen, daß Gregor VII. nach Salerno ging, um dort seine Tage zu beenden, antworten wir, daß für alle, welche Rom kennen, gerade Rom es ist, welches des Papstes nicht entrathen kann. Wir wiederholen hier die Worte, welche Pins VI. im Jahre 1809 an den Ab gesandten Napoleon's richtete: „Mein. Herr, ein Souverain, der täglich nur einen Thaler braucht, ist kein Mann, den man leicht ein schüchtert.' Aber wir wiederholen

auch, daß das Papstthum nnr von Rom fortgehen kann, um wieder dorthin zu kommen, und daß der Papst, wenn er von Rom fortgeht, wieder dahin zurückkehren wird. Die ganze Welt ist daran gar zu sehr intcressirt, denn, wie im Jahre 1870 General Menabrea, der jetzige Botschafter in Paris sagte: Die römische Frage „ist keine interne Frage, sie ist eine Frage, welche alle Regierungen katholischer Länder intcressirt, und nicht blos diese, sondern auch die Nichtkatholischen haben die religiösen Interessen ihrer katholischen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1889/19_06_1889/BRG_1889_06_19_3_object_775789.png
Seite 3 von 10
Datum: 19.06.1889
Umfang: 10
von Serbien und Bulgarien und apostolischer Delegirter für Ostindien verließ, und sein zweiter Vorgänger, der liebenswürdige Mons. Tarnassi seine Stelle in München mit der in Wien, also einer Nuntiatur ersten Ranges, vertauschte. Die geradezu lächerliche Behauptung, daß Guidi nach Italien zurückkehre, um seiner Militär- pflicht zu genügen, scheint auf einem schlechten Spasse zu beruhen, wurde aber von vielen Zeitungen gedankenlos nachgedruckt Das Reiseziel des Dr. Guidi ist Rom. Wenn der Uditore

sich seiner Zeit über die famose Luz'sche Antwort aus das Memorandum der Erzbischöfe und Bischöfe Bayerns be friedigt äußerte, so wird er in Rom von Seite des heiligen Vaters das gerade Gegentheil erfahren.' Aus anderer Quelle erfahren wir, daß Uditore Mons. Guidi München verließ, ohne, wie seine Vor gänger, den Michaelsorden erhalten zu haben. Die liberalen Blätter bezeichnen dies als „Strafe' dafür, daß der Kurie reiner Wein über die Lage in Bayern eingeschenkt wurde und auf seine Berichte hin das Schreiben

habe. Ein Blatt sagt, am 20. September 1870 sei der weltlichen Herr schaft deS Papstthums der Todesstoß gegeben worden, gestern aber sei das Papstthum selbst begraben worden. Die offiziöse „Riforma' eignet sich ganz die Ideen an, die der Festredner Booio gestern vor dem Monument Giordano Bruno'S proklamirte. DaS dritte Rom, sagte sie, das ita lienische Rom, hat bewiesen, daß eS auch ein in» ternationaleS Nom ist. Zuerst war Rom inter national vermöge seiner Gewalt, dann vermöge des moralischen Glaubenszwanges

; heute ist es international durch die Gedankenfreiheit. Es versammelt nochmals die gebildeten Böller um sich und verkündet das Wort der Zukunft. Un sere Feinde suchten bisher unsere nationale Ei genliebe zu verletzen, indem sie sagten, Rom als einfache Hauptstadt Italiens stehe weit unter Rom als Hauptstadt der geistigen Welt. Gut, Rom ist wieder universell geworden, wenngleich es auch italienisch bleibt. Hier wo alle Formen des Aberglaubens, alle Opfer der Unwissenheit, alle Apostel des Irrthumes

zusammenkamen, ist jetzt der Sammelplatz aller offenen Geister, aller er leuchteten Gewissen. Bon hier können noch große Kreuzzüge ausgehen und gehen bereits wirklich aus. Eine neue Katholizität beginnt sich über der alten zu erheben, und sie hat die ganze'Frische, den ganzen Enthusiasmus, die ganze Generosi tät der Jugend — ihre Tempel sind die freien Lüfte, ihr Altar die freie Vernunft, ihre Prie ster die Freidenker, ihre Gläubigen alle freien Menschen oder welche darnach streben, es zu wer den. Und Rom

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/21_07_1888/SVB_1888_07_21_6_object_2459426.png
Seite 6 von 8
Datum: 21.07.1888
Umfang: 8
, welcher sich an seinem Leibriemen erhängt hat. Am gleichen Tage fiel oberhalb der Engel mühle in Wilten ein Taglöhner in den Sillkanal und ertrank. Ferners verunglückte den Tag vorher im Jnn ein 33 Jahre alter italienischer Arbeiter und am gleichen Tag ein siebenjähriger Knabe ebenfalls im Jnn. Am 13. ds. schloß die Jnnsbrucker Handelsakademie ihr Schuljahr. 202 Schüler- und zwar 110 Schüler der Akademie, - 54 Handelslehrlinge und. 33 , Mädchen besuchten die Schule. Rom, 17. Juli. (Ein Protest des Papstes L e o Xlll

.) Daß der hl. Vater die Beschimpfungen seiner Person,-'der Kirche und des Klerus, die bei Ge legenheit der Gemeindewahlen in Rom vor Kurzem vorgefallen sind und zwar ganz unter den Augen der Regierung vorgefallen, fei es auf stillschweigendes „Ge schehenlassen', oder geheime Anstiftung, nicht stillschwei gend hinnehmen kann und wird, war leicht vorauszu sehen und weil die italien. Blätter nicht gerne davon sprechen, fangen nun die französischen Zeitungen an zu reden und sagen uns, daß nach den Instruktionen

, be titelt-„Der Papst außer Rom' „Der HerrCrispi hat sich ^i? Aufgäbe gestellt, den -Papst von Rom zu vertreibjen. Er wagt es' aber nichts eine Abtheilung Holdaten, zu senden, mit Beilen die Thore des Vatikans dqrMreHen.Md''denHä ' in eine Festung-einsperren zu lassen, wie Napoleon' I. mit PiuS VIl. gethan hat. Vielleicht kann auch dies geschehen. Für jetzt beschränkt sich CriSpi/ dahin zu arbeiten, daß . der Papst sich ge« zwungen fühle, Rom. zu verlassen, um seine WürdeZzu .wahren, , und feine.Person

des Königs Humberts glaubt in seiner mit Blindheit geschlagenen Weisheit alle Folgen vorausgesehen zu haben, welche eine freiwillige oder gezwungene Abreise , des Papstes von Rom mit ^ sich bringen kann. Wenn es wirklich dahin kommen sollte, so kann man mit Be stimmtheit sägen, ohne sich zu täuschen, daß Herr Crispi die Rechnung ohne den Wirth gemacht hat. Der Papst mußte ! oft freiwillig, unfreiwillig den Wanderstab er greifen, und in die Verbannung gehen; denn jeder Ort außer Rom ist sür den Papst

ein Ort der Verbannung. Selbst in diesem Jahrhundert mußte der Papst mehr mals Rom verlassen. Das letzte Mal war es im No vember 1848. Bereits waren die Kanonen gegen den Vatikan gerichtet, sie sollten die Thore des Vatikans durchbrechen; von Augenblick zu Augenblick erwartete man, daß „Feuer!' !kommandirt würde. Aber der Papst war schon gerettet. Eine Frau (Gräfin Spauer, die Gemahlin des bayerischen Gesandten in Rom) hatte dies gefährliche und mit großen Schwierigkeiten verbundene Wagestück

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/17_10_1888/SVB_1888_10_17_2_object_2458654.png
Seite 2 von 8
Datum: 17.10.1888
Umfang: 8
Kaisers nach Jtlalien ist zu ertvähuw,' daß in allen Ortschaften von Pvnteba aus dürch Italien, an denen der Zug vorbeifuhr, Freudeufeüer brannten. Der „Sälzburger Chronik' entnehmen wir Folgendes: Die festlichen Vor bereitungen zu Ehren des deutschen Kaisers und sein Empfang in Rom spotten aller Beschreibung. Rom zeigt sich wieder in seiner Kunst, Herrliches in kurzer Zeit hervorzuzaubern, aber doch kann man sagen, daß die freiwillige Verherrlichung des Priesterjubiläums Pius IX. durch das römische

Volk viel großartiger und un vergeßlicher war, als die jetzigen Feste in Rom durch den Zwang des Befehles sein können. Der ganze jetzige Glanz, so begeistert auch die Schilderungen der Blätter sind, verschwindet doch vor der Erinnerung an die drei Festestage des April 1869. Das Menschengewoge in Rom ist unbeschreibbar.. Infolge der gewaltigen Zahl der nach Rom Reisenden mußten am 11. auf vielen Strecken die fahrplanmäßigen Züge verdoppelt und theil weise sogar verdreifacht werden. Ueber hundert

Abge ordnete waren am 11. bereits eingetroffen. Zwischen Rom und Neapel arbeitet in der Kaiserzeit am Tele« graphen ein Doppelapparat. Ein gleicher Apparat arbeitet zwischen Rom und Mailand, und es wird der direkte Verkehr zwischen Rom-Florenz-Turin-Venedig-Udine, Palermo-Genua-Paris in keiner Weise gestört. Zwischen Rom und Paris arbeitet sogar ein vierfacher Apparat während der Tage des Kaiserbesuches. Auf dem Wege, den der kaiserliche Zug nahm, waren alle Kaufläden geschlossen. Der ganze Zug

er nannte den Prinzen von Neapel zum Lieutenant des preußischen Regimentes, dessen Inhaber König Humbert ist, und verlieh Crispi persönlich den schwarzen Adler orden.' --''Bei ^dem^Gälädiner toWrte^er Momg ^in italienischer Sprache) und, sagte: „Die Anwesenheit deS Oberhauptes einer großen Nation und ruhmreichen Dynastie in Rom, mit welcher ich durch alte feste Freund schaft verbunden bin, ist ein neueS Unterpfayd der BundeSgenossenschast, 'die zwischen uns für Europas Frieden und für das Wohl unserer

. Er ist im hohem Grade lungenleidend ; die Kammerdiener müssen fast jede Nacht mehrmals die Leibärzte wecken. Der beständige hohle Husten läßt keinen Zweifel über den Ernst/der Lage walten. : . . . > - _ ?. 3. In Rom geht es beim Kaiserbesuch nicht so glatt her. Als der Wagen mit dem Kaiser und König langsam gegen den Thermenplatz einbog, wirbelte plötzlich von einem nahen Baume? eiln dichter Regen kleiner rother Zettel nieder. Der Boden des Wagens sowie die Kleidung beider Monarchen war ganz damit bedeckt

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1887/21_12_1887/BRG_1887_12_21_9_object_767264.png
Seite 9 von 14
Datum: 21.12.1887
Umfang: 14
♦ ■i ' - Beilage m Ur: IM des „Bnrggeäüer ^ ^ v. .in *ii üx W Mt 'S'cL Ü: - ■■-. /■■ Li 77 ^ 44 neingehört, aber durchaus nicht in die Kirche. Würde die strenge und ernste Gestalt des heil. Franzisku»-sich erheben, sv: würde er gewiß eine solche Musik aus seiner Kirche in Assist und aus jeder Kirche hinauswerfen. Unser Aufenthalt in Rom belief sich leider nur auf 9 Tage, eine allzu kurze Zeit, um alle Kirchen und Heiligthümer zu besuchen, um alle die vielen Merkwürdigkeiten und Kunstschätze

etwas genauer zu studiren. Aber unsere Rom reise war ja auch keine Kunst- und Studienreise, sondern eine Wallfahrt. Ein Abstecher nach Neapel mußte unterbleiben, weil die Zeit zu kurz war und ein solcher auch wegen der Cho lera nicht ganz räthlich erschien. In der Nähe RomS wären einige rech: schöne und lohnende Ausflüge auf's Land und in'S Gebirge, z. B. nach Tivoli, FraScali, Castell-Gandolfo, Albano (wo der berühmte Tiroler, Bros. Al. Meßmer in kühler Erde ruht) rc. rc., aoer zu keinem der selben konnten

wir Zeit finden. Da wir die kurze Zeit ökonomisch ausnützten, waren wir nach 9 Tagen begreiflicher Weise etwas ermüdet; auch die bedeutende Hitze, die Malaria, die dumpfe, schwere Luft hatte unS Gebirgsländern etwa- zugesetzt. Unser lieber Reisemarschall hatte Montag, 3. Okt., als Tag der Abreise festgesetzt. Erst jetzt, da bald die Stunde des Abschiedes schlagen sollte, fühlten wir es mehr oder weniger, daß ein jeder Pilger ungerne von der ewigen Stadt Rom scheidet; er fühlt es, daß er mit vielen

sein, aber nur auf der Grundlage des Rechtes und der Gerechtigkeit und Billigkeit — aber mai sarä vero, auf Grundlage des Unrechtes, der Un gerechtigkeit und der Unwahrheit. Man sieht, die römische Frage ist wie eine schwere Last und sie brückt. — Das war so zusagen zum Abschiede unsere letzte Betrachtung in Rom. Sara vero? Ja oder »ein! wie du willst. — Noch einige Augenbl cke, das rauchende Damprroß macht einen recht langgedehnten gellenden Pfiff, der Zug be wegt sich durch die große lange Halle des Bahn hofes hinaus immer

» des Kolosseums. Während die Stadt immer mehr und mehr aus unserem Auge entschwindet, rufen wir im Herzen manchen frommen stillen Wunsch zurück: „Lebe wohl ewige heilige Stadt Rom! Vielleicht auf'S Wiedersehen, vielleicht auch nicht— wer kann eS sagen? Rom leb' wohl, Gott schütze und schirme dich in gegenwärtiger harter Lage und gefährlichen Krisis! „Ihr schönen und großen Kirchen RomS und vor allem du St. Peter, seid uns noch einmal ehrfurchtsvoll gegrüßt und ihr viele große ehrwürdige Heiligthümer Roms

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1888/11_10_1888/BTV_1888_10_11_2_object_2926378.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.10.1888
Umfang: 8
nach Rom zurückgekehrt. — Gestern Vormittags wurde (wie bereits gemeldet. D. N.) der Versichernngsbcirath im Ministerium des Innern dnrch den SectionSchef R. v Weingartner eröffnet. Zum Präsidenten wurde Hofrath Kaan, zum Vicepräsirenten Hofrath Dr. Zehetner gewählt. DaS Musterstatut der Bezirks und BetriebScassen der Krankenversicherung wurde nach eingehenden Verhandlungen definitiv angenommen und dann die Sitzung geschlossen. Eine neuerliche Einberufung des Beirathes ist erst für jeue Zeit

über diesen Gegenstand.als hinfällig angesehen werden. Wie man des weiteren dorther meldet, wird in Kreisen der galizischen LandtagS-Abgeordneten für den 14. dS. eine Ovation für Se. Excellenz Dr. Smolka vorbereitet, nachdem an diesem Tage daS 40. Jahr seit seiner ersten Wahl zum Präsidenten des Reichsrathes ab läuft. Ausland. Wie die „Nordd. Allg. Ztg.' meldet, werden während des Aufenthaltes deS deutschen Kaisers in Rom zwei neue Telegraphenleitungen zwischen Rom und Berlin fungieren. Ein Draht für das königliche HanS

, den kaiserlichen und den Staatsdienst verbindet Rom direct mit Berlin, der zweite Draht wird über München geleitet und soll namentlich der Presse die nen und den directen Privatverkehr zwischen Rom und Berlin vermitteln. Zwischen Rom und Neapel arbei ten während der Anwesenheit des Kaisers ein Doppel apparat, ein gleicher Apparat arbeitet zwischen Rom und Mailand. Zwischen Rom und Paris arbeitet sogar ein vierfacher Apparat während der Tage des KaiferbefncheS. ^5 In Rom ist der Bericht des Generals Grafen

': Die Annahme einiger Journale, dass der Kaiser in Wien und Rom „Verpflichtungen' zu erfüllen gedenke, welche er Russland gegenüber mit Bezug auf die bulgarischen Angelegenheiten eingegangen, scheint uns sehr gewagt zu sein. Nach den vfficiellen Organen ist die An nahme gestattet, dass die Besuche deS deutscheu Kai sers den Zweck haben, in feierlicher Weise die guten Beziehungen mit den Höfen und die friedlichen Inten tionen der neuen Regierung zu constatieren; eö kann demzufolge nicht von Unterhandlungen

über besondere Fragen die Rede sein. In Peterhof hat sich der deutsche Kaiser gewiss die Ueberzeugung von den stied- lichen Absichten RnsslandS verschafft; er wird sich zweifellos bemüht haben, den Wiener Hof eindringlich davon zu überzeugen, und wird, wenn er es für nöthig erachtet, dies auch in Rom thun; in keinem Falle aber würde dies aus irgend einer Art von Ver pflichtung resultieren. Die „Swoboda' setzt die Artikel über die Situation der Bulgaren in Macedoni en fort und sagt, dass 11 Bulgaren ans

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/29_08_1888/SVB_1888_08_29_5_object_2458763.png
Seite 5 von 10
Datum: 29.08.1888
Umfang: 10
Beilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr 69. Bozen, Mittwoch, den 29. August 1888. Kaisev-Mlkelms Komfaliri. Unter diesem Titel - bringt die „Kln. Vlksztg.' einen Artikel, dem wir folgendes entnehmen: „Die Reise Kaiser Wilhelm's hat für Italien und für König Hum bert und seine Dynastie eine ganz besondere Bedeutung durch den angekündigten Besuch in Rom. Achtzehn Jahre sind verflossen, seitdem das Heer Victor Ema- nuel's den letzten Rest des Kirchenstaates eroberte und die Hauptstadt der Christenheit

, die Residenz des Papst thums zur Hauptstadt Italiens machte; allein in all dieser Zeit ist noch kein Monarch in Rom erschienen, der durch seinen offiziellen Besuch imQuirinal die aufKosteu derKirche und des heil. Stuhles vollbrachte Einheit Italiens anerkannt hätte. Um nur von der jüngsten Zeit zu sprechen, so kamen im vergangenen Frühjahr der Kaiser von Brasilien, die Königin von England, der König von Württemberg nach Italien; aber König Humbert mußte nach Florenz gehen, um sie dort zu begrüßen. König

Oskar von Schweden er schien als Graf in Rom, und so haben bisher alle Monarchen, protestantische, wie katholische, es vermieden, durch einen officiellen Besuch im Quirinal den Sturz des ältesten, ehrwürdigsten und auf den legitimsten Grundlagen auferbauten Thrones anzuerkennen. Angesichts dieser Thatsache begreift es . sich, wie viel dem König Humbert und seinem Minister Crispi daran gelegen sein mußte, den deutschen Kaiser zu einem Be such in Rom zu bewegen. Da der König mit seiner Familie

gewesen. Allein so sehr der König seinem kaiserlichen Gaste für einen solchen Besuch verpflichtet gewesen sein würde, etwas ganz anderes war eS doch, wenn König Humbert den Beherrscher des Deutschen Reiches nach Rom führen konnte. Und das wird jetzt geschehen. Damit wird nun mehr zum ersten Male durch den Besuch eines Regenten offiziell der Einheitsstaat Italien mit der Hauptstadt Rom als politisch zu Recht bestehend an erkannt. Daher der Jubel der gesammten liberalen Presse Italiens und die Ankündigung

es wieder und wieder erklärt haben, daß der Papst zur Ausübung seines Amtes unter den modernen Verhält nissen völlig unabhängig als Souverain und Landesherr dastehen müsse und daher nicht ablassen könne und dürse, Rom als die Hauptstadt der katholischen Christen heit zurückzufordern, so konnten sie bis jetzt noch immer auf das Fernbleiben der Monarchen hinweisen. Diese Stütze fällt jetzt weg, und man kann sich leicht denken, in welcher Weise der jetzige Minister Crispi die neue Lage ausbeuten wird. Er hat mehr und öfter

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1889/06_03_1889/SVB_1889_03_06_4_object_2457353.png
Seite 4 von 10
Datum: 06.03.1889
Umfang: 10
ist ' , . Ihre Ergebensten: , . j der Krebsschaden Italiens, sondern, die Verschwendung, ^ Folgen sämmtliche Unterschriften der Gem.-Borst. Z die heillose Wirthschaft hat Italien um alles Geld ge- Rom, 2. März. (WaS- ist der eigentliche ^bracht; das ist der Krebsschaden Italiens!!.;..^,: Krebsschaden in Italien.) Italien wird eigentlich ^ mit Redensarten regiert, und well diese veränderlich sind, wie deS Menschen Sinn und keinen 'festen Halt haben, , daher wird Italien ganz willkürlich regiert, oder, besser gesagt

hatt- die McnSart -rfmidm, nachdem ! Herr Loses Hackhosir, Schönsärberei- -r Rom-an sich gerissen halte, Mw find nun in Rom I in Nußdorf bei Wie» spendete zur Errichtung und da werden wir bleiben.' I«! xr blieb in Rom,! und Erhaltung einer Kleinkinderbewahranstalt in Toblach aber ganz wider seinen Willen. Er wollte nach stimm !-großmüthigst Kw fl. Zu gleichem Zwecke spendete Herr Tode ruh-ii an der Seite seiner Ahnm i- der «öuigl. ^ Johann Staps,' Privat in Innsbruck 20 fl, Familiengruft in Superga

; aber die Fxeima-r-rei hSlt ^ Am Sonntag Morgen» paMrten ihn ses. in Mm. wo man .in ywür°ig« Poffenspiel Z d!-MS° „7d« Erzherzog- «'..7»'.».!^ j Könige dn Red«,»art M den Mund gelegt - ^Rom sei Thronfolger) und Ferdinand Karl B-zen »eulich am 8, Februar haben einige taus-nd Arbeiter s <w-» in Rom geplündert und geraubt nach Belieben, und ' Vermahl«»«. Am 4. Maq vermahlten sich. viel hätte eS nicht gebraucht, sie hätten Rom selbst ge nommen. Und so sieht mau, daß alle diese und der gleichen Redensarten

und feine Nach beter und Anhänger zurückzuprallen. Der „Abendcourier' von Mailand vom 22. Febr. schreibt : „Heute neuerdings erhebt sich von allen Seiten Italiens ein SchmerzenS- schrei zu Caltagirone in Sicilien, in der ganzen Provinz von Apuglieu, zu Argenta in der Romagna, zu Sassari in Sardinien, zu Manttia in der Lombardie, ja zu Rom selbst. Und es gibt Wohl Niemand, der bei diesem allgemeinen Schreie, bei diesen herzzerreißenden Rüstn des Schmerzens des verlassenen Italiens gefühllos bleiben

vor- räthige Kapitalien, .oder doch wenigstens Kredit sind, um. irgend ein zeitgemäßes oder nützliches Unternehmen durchzuführen. So hat sich die italien. Regierung zu sehr in Banuntervehmungen hier in Rom eingelassen und. Beitrage zugesichert, die sie jetzt nicht leisten kann. Sie hat wesentlich zu dem Krache der Bauunternehmer und der Banken beigetragen, weil sie ungeachtet aller Versprechungen ihr Wort nicht gehalten hat, auch nicht halten konnte, indem sie kein Geld

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1889/15_06_1889/SVB_1889_06_15_2_object_2456780.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.06.1889
Umfang: 8
zu entzweien gesucht. 'und Belagerungskunst, sondern auch die römische Politik studirt und wußte das äivicke et —theile und herrsche — auch sür seine Zwecke auszunützen, er suchte unter seinen Feinden Zwietracht anzuzetteln. Er schickte Gesandte an den König der Westgothen , durch welche er an deren Kämpfe mit den Römern erinnerte und ihn ermähnte, von der Allianz mit Rom abzustehen. Zu gleich ließ er in Rom am Hofe des Kaisers Valentinian durch seine Agenten erklären, daß er in keiner Weise den Frieden

mit Rom zu brechen gedenke, sondern nur mit dem König der Westgothen einen Streit auszusechten habe — und hiemit sind wir bei unserer Geschichte angelangt. Attila's Gesandte hatten um eine Audienz bei Valen tinian dem Dritten nachgesucht. Valentinian selbst war ein sorgsamer, aber nicht sonderlich talentvoller Kaiser. Zum Glück stand ihm ein tüchtiger Kanzler und Feld herr an der Seite, Aetins, welcher mit der altrömischen Unerschrockenst auch altrömische Klugheit paarte und mit Thatkraft

das Staatsschiff durch die gefährlichen Stürme lenkte. Die hunnischen Gesandten, schlau und der eigenen Stärke bewußt wie ihr Herr, entwickelten in einer Rede die Politik ihres Königs, welche den Frieden mit Rom und einen vorübergehenden Zwist mit den Westgothen bedeute. Astius wollte erforschen, wie so dann Attila gegen Theoderich, den BundeS- Ein paar Nachrichten aus Deutschland sind nickt ohne Interesse, nämlich die Nachricht, daß die Ham. burger „Deutsche Dampsschiff-Rhederei' auf dreien ihrer Schiffe

.- welche die Schweiz . heftig angreift, weil sie die .Zufluchtsstätte der Ver schwörer und Mörder 'der ganzen Welt seu Dort halten die Revolutionsparteien der. ganzen Welt ihre Congresse, und versenden ihre Schriften überall hin. Ferner wird gemeldet, daß Deutschland vom Bundesrathe die for melle Zurücknahme der Ausweisung Wohlgemuth's ver langt habe. ' , Die judenliberalen Blätter Italiens und das Aus land sind voll von? Beschreibungen des Festes des Kirchenhasses in Rom.; .Die erste Rolle j dabei spielten

hatten.. Bei dem Festzuge, den Garibaldianer eröffneten, wurde die Garibaldihymne, die Marseillaise und Prof. Carducci's Hymne auf den Teufel gespielt und gesungen, bezw. gebrüllt, das schwarze Teufels banner war im Zuge unter den Fahnen der Freimaurer und Studenten. Der Spektakel in den Straßen war groß. Adelige, Geistliche und die - anständigen Bürger blieben in den Häusern oder waren auf's Land ge gangen. Die liberalen Zeitungen jubeln über das Ge lingen des Festes. Die „Riforma' preist das jetzige dritte Rom

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1882/13_05_1882/SVB_1882_05_13_5_object_2476975.png
Seite 5 von 8
Datum: 13.05.1882
Umfang: 8
zurückkehrte, war er »och nicht in das kösigl. Lustschloß in Monza angekommen, als in de» italienischen Zeitungen schon der Lärm über den schnellen und feierlichen Gegenbesuch anfing, den der Kaiser von Oesterreich den italienischen Majestäten machen «yxde. Darin waren alle Zeitungen einig, daß dieser Gegenbesuch stattfinde» würde, und die Frage drehte sich nur um den Ort, wo und um die Zeit, er stattfinden würde. Die Einen sagten, in Venedig; die Ander», in Turi»; und wieder Andere, in Rom. Hinsichtlich

der Zeit hieß es seit Neujahr 1882 in jedem Monate, daß er jetzt kommen werde. Da aber die Hoffnung, den Kaiser Franz Josef in Italien zu sehe» sehr flau war, ja völlig dahin schwand, erhielt sie P ötzlich gegen Ende April ein neues Leben, und die liberale», und namentlich von de» geheimen Fonds unterstützten Zeitungen sagten sich, der Zeitpunkt sei nahe, wo der österreichische Kaiser komme» werde. Es waren im April der Großfürst Wladimir von Rußland und der König von Württemberg nach Rom gekommen

, welche zuerst dem hl. Vater im Vatikan ihre Huldigung darbrachte», und sich dann auch zum Humbert nach dem Quirinal begaben. Also, sagten die Zeitungen, unterliegt es keinem Zweifel mehr, die Sache ist jetzt abgethan. Wie diese beiden hohe» Herren nach Rom gekommen find, so muß auch Kaiser Franz Josef «ach Rom kommen; ja er wird gewiß kommen, und wie der König von Württemberg und der Großsürst Wladimir, fügten sie hinzu, in keiner andern Absicht nach Rom gekommen sind, als um dem Kaiser Franz Josef

den Weg zu bahnen und ihm die Art und Weise zu zeige», wie er sich Verhalten soll (moäus teneväi), so wird, so soll er auch thun; nämlich geraden Mg's nach Rom gehe», und dort sich in den Vatikan begeben, und von da nach dem Quirinal laufen. Heißt daS nicht schön gedacht und gesprochen? Aber deS Schicksals Mißgeschick! Kaum ist daS Luftschloß gebaut, stürzt eS auch scho» zusammen. Ein Telegramm aus Wie» vom 3. d. Mts. welches der „Pungolo' von Mailand am 5. d. in seine» Spalten brachte, bringt folgende

Nachricht: „ES scheint, daß die Unterhandlungen über dieReise des Kaisers von Oesterreich nach Jtalien abgebrochen wurden.' Also haben in Wien wirklich Unterhand lunge» über diese Reise stattgefunden, um de» Kaiser auf irgend eine Weise zu bewege», nach Rom zu gehe». Aber die italienische» Staats männer fanden in Wien taube Ohren; den» die Erinnerungen, wie die italienische Regierung einige ausgewanderte Heißsporne von Trient und Trieft im Vereine mit italienischem Gefiadel fortwährend Demon- strationea

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/11_08_1888/SVB_1888_08_11_7_object_2459116.png
Seite 7 von 8
Datum: 11.08.1888
Umfang: 8
, nur ein Hohn ist und wer es noch nicht glauben will, darf nur auf die Regierung hinsehen; sie selbst liefert dafür die deutlichsten , die handgreiflichsten Beweise und da will man es uns übel nehmen, wenn wir die Lage des ^ Oberhauptes der Kirche als eine sehr bedauernswerthe schildern? Rom, 8. August. (Wie steht es mit der Ge sundheit des italien. Königs?) Man schreibt der „Union' von Bologna über den Gesundheitszustand des Königs Humbert unter dem I.August: „Der König ist fortwährend unwohl

, daß der König mehr als gewöhnlich in den heißen Monaten in Rom bleiben mußte. (Und der ^apst ist Jahr aus, Jahr ein immer in Rom.) Davon gibt man dem Crispi die Schuld, welcher, obgleich er den leidenden Zustand des Königs kannte, wie auch die Nothwendigkeit, ihn von der wenig gesunden Lust in das viel bessere Klima der Lombardei ziehen zu lassen, deßungeachtet den Schluß des Parlaments so lange hinausschieben wollte, bis das neue Gemeindestatut durchberathen und gutgeheißen war; Crispi

Zeitungen, die ausdrücklich sprachen von einem Kopfschwindel den der König bei einer öffentlichen Versammlung in Rom hatte, und der ja von allen Gegenwärtigen bemerkt wurde ; doch das Ministerium ließ alles in Abrede stellen, telegraphirte an verschiedene Provinzialblätter, daß sie davon schweigen möchten. Einige thaten es auch, und andere nicht. Man will durchaus nicht die Meinung aufkommen lassen, als wäre der Aufenthalt in Rom für den König nicht gesund. Obgleich die Buzzurri selbst das Sprichwort

aufgestellt haben: „Wir sind einmal in Rom, und in Rom wollen wir bleiben', so eilen doch alle diese Eindringler von Rom fort, sobald sie können. Viktor Emanuel mit vielen andern starben in Rom, wo sie nicht sterben wollten. Auch der gegenwärtige König scheut Rom, und läuft davon, sobald er kann. Oh, das böse Gewissen!! — Wiener Lotterie. Bei der k. k. Lottoziehung in Wien am 4. August 1888 wurden folgende Zahlen gehoben: 14 82 34 71 48 Nächste Ziehung am 18. August 1888. Tiroler Lotterie

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/07_12_1888/SVB_1888_12_07_1_object_2458100.png
Seite 1 von 8
Datum: 07.12.1888
Umfang: 8
in Vorarlberg. — Die Regierung legte den österreichisch-schweizerischen Handelsvertrag vor. Im Budget-Ausschuß wurde eine Resolution beantragt, 700 000 sl. zur Vermehrung der Justiz beamten und Versorgung der Auskultanten zu bewilligen. Vandalismus des 19. Jahrhunderts. Vandalismus ist Zerstörungswuth, herstammeNd von den Wandalen, die im Jahre 455 Rom unbarmherzig ausraubten und was nicht nehmenswerth erschien, frevent lich zerstörten. Aehnlich sind auch die Piemontesen am 20. September 1870 in Rom

eingedrungen und haben mit Axthieben von einem päpstlichen Palaste Besitz ge nommen, den j>tzt König Humbert bewohnt. Unge schickterweise hat aber der König in einem Trinkspruch bei der Anwesenheit des Deutschen Kaisers in Rom das Wort gebraucht: „meine königliche Residenz', so daß selbst die gewissenlosen Eindringlinge von 1870 darüber Gewissensbisse empfinden und jetzt aus die Erbauung eines eigenen Königspalastes in Rom dringen. Crispi will es, und das päpstliche Rom weiß, daß er mehr will. Rom

soll modernisirt werden. damit es seinen Charakter als Welthauptstadt der Christenheit einbüßt. Mehr als zwanzig Kirchen find bereits dem frei maurerischen „Regulirungsplane' zum Opfer gefallen. Um Platz für ein Parlamer.tsgebäilde zu gewinnen, werden drei weitere Kirchen niedergerissen, und acht Klöster sind zu demselben Zwecke bestimmt. Es gibt kein öffentliches Amt, das nicht in ein Kloster verlegt, keine Kaserne, die nicht früher ein Kloster gewesen wäre. Das päpstliche Rom wird mit berechnender Absicht

in eine einzige große Ruine verwandelt, damit das aus der Revolution ^es FreimaurerthumS geborene Jung italien darauf Cancan tanze. Sagt doch das römische Freimaurerblatt „Don Chisciotte': „Rom, vom ver alteten Christenthume befreit, gilt mehr, als das durch christlichen Heldenmuth befreite Jerusalem!' Es genügt dem teuflischen Geiste der italienischen Loge nicht, die Erinnerung an das Papstthum auszulöschen; man will Rom entchristlichen und in dem entchrichstlichten Rom dem entchristlichten Königthums

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1889/10_07_1889/SVB_1889_07_10_2_object_2456499.png
Seite 2 von 4
Datum: 10.07.1889
Umfang: 4
Der hl. Bater «nd Rom. We bereits angekwdigt, hat der hl. Bater am Feste i 'der Apostelsürsten PetruS und Paulus eine sehr be- i deutungSvolle Ansprache an das hl. Cardinal- colleginm gehalten, um gegen die jüngst stattgehabte Bruno-Feier in Rom und gegen die Stellung der ital. Regierung vor der ganzen Welt feierlichen Protest einzulegen. In dieser Alloeution erinnert der hl. Bater an den von ihm bereits in seiner österlichen Rede wider bas Giordano Bruno-Denkmal erhobenen Protest und sagt

aufzurichten. Sie wollten, sagt der Papst, den Rebellen gegen die Kirche, den Pantheisten, den in seinen Leidenschaften entarteten Materialisten ehren, und haben deßhalb die Städte zu sammenberufen, um neuen Haß gegen das Pontificat zu entfachen. Rom hat in diesen Tagen die Menge gesehen, welche Fahnen und Mzeichen trug, die deren subversive Tendenzen nicht blos gegen die Religion, sondern gegen die Principien der Ordnung kennzeichneten. In den gehaltenen Reden wurden ohne Scham heilige Dinge angegriffen

katholischen Welt. Dasselbe zeigt, daß diejenigen, die dem Papste die weltliche Herrschaft entrissen haben, jetzt den katholischen Glauben ausrotten wollen. Die Ehren, mit welchen sie den Papst zu umgeben behaupteten, haben sich in Beleidigungen verwandelt. Sie wollen aus Rom die Capitale der Gottlosigkeit machen. Der Papst hebt hervor, daß namentlich die italienische Regierung den Krieg gegen das Pontificat fördert, indem sie feindliche Leidenschaften erregt und spricht die Besorgniß

dieser Allocution spricht ganz Rom von nichts andern als von einer angeblich bevorstehenden Abreise des Papstes aus der ewigen Stadt. Weinige Tage vorher soll Se. Heiligkeit, nach einem Berichte der römischen „Fansulla', seiner Umgebung gegenüber eine Aeußerung gethan haben, welche schließen läßt, daß daß der Papst die Frage der Abreise jetzt thatsächlich in ernste Erwägung zieht. Einen Tag darauf erzählte man sich in Rom auf allen Straßen, daß die Königin- Regentin von Spanien dem Papste die Insel Mallorca

im Mittelländischen Meere in aller Form zu beliebig langem Aufenthalte, sowie eine Flotte zur Uebersiedlung des päpstlichen Hofes zur Verfügung gestellt habe. Als nächsten Anlaß zur angeblichen Abreise nennt man den Umstand, daß der Papst durch wichtige diplomatische Informationen der letzten Zeit zu der Ueberzeugung gelangt sei, daß der Ausbruch des. seit Jahren nur mehr mit künstlichen Mitteln hintangehaltenen mitteleuropäischen Kriegsbrandes nicht mehr sern sei, wovon auch Italien und Rom betroffen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1886/18_12_1886/SVB_1886_12_18_3_object_2463689.png
Seite 3 von 24
Datum: 18.12.1886
Umfang: 24
, daß man sich auch in der Landeshauptstadt zu rühren versteht und man mit vielem, was vorgeht, nicht immer einverstanden ist. Am letzten Sonntag wurde in der Servitenkirche hier ein Gottesdienst abgehalten, um einen guten Aus gang in Angelegenheit der Schulfrage zu erbitten. — Am kommenden Sonntag Nachmittags 3 Uhr wird in den Lokalitäten des Tempelwirths, 1. Stock eine Ver einsversammlung stattfinden, wozu bereits ein Herr Landtagsabgeordneter und Mons. Grenter ihr Er scheinen zugefagt haben. Rom, 12.Dez. (DerTod eines RevolutionS

- helden Italiens.) Schon hat der Herr wieder einen der einflußreichsten Männer der italienischen Re volution von dem Schauplatze dieser Welt abberufen. Rom ist wahrhaft das Grab der Papstfeinde. Viktor Emanuel hat beim Einzüge in Rom gesagt: „Wir sind nun in Rom, und wir werden auch in Rom, bleiben.' Ja! er blieb in Rom und ist zur Strafe seines Verbrechens, den Papst enthront zu haben, noch immer unbegraben, gleich einem Menschen, den nicht einmal die Erde in ihren Schoos aufnehmen will. Der soeben

dem Jahre 1860 zum Umstürze der weltlichen Herrschaft des Papstes, zur Entthronisirnng der italienischen Fürsten, zur Auf hebung der Klöster, zur Einziehung der Kirchengüter geschehen ist, treu und mächtig mitgeholfen. Am 22. Juni ds. Js. hielt er dem berüchtigten Erzreoolutionär Grafen Cavour am Jahrestage des Todes dieses letztem eine Leichenrede, und nach 5 Monaten ist er nun selbst eine Leiche. Er starb in Rom am 10. Dezember um 4 Uhr Nachmittags. Die Krankheit des Herm Minghetti nahm in den letzten

Tagen emen etwas schnellen Ver lauf und wie man höne, daß es mit dem Kranken immer schlechter stehe, schickte der Vikar von Rom, Kardinal Parocchi emen seiner Sekretäre in die Woh nung Minghetti's und bot den geistlichen Beistand an, doch er konnte nichts ausrichten; man ließ ihn nicht nur nicht zum Kranken, ja er konnte nicht einmal mit dem Schwiegersohn des Kranken reden und mußte un- verrichteter Sache heimkehren. Man sagt wohl, Minghetti hätte die geistlichen Tröstungen bei seiner Frau, Donna

Laura, verlangt, und bei dem bekannten Hojkaplan Mons. Anzimo zu beichten gewünscht. Dieser war nicht in Rom, sondern in Mantua. Man telegrafirte sogleich nach Mantua, und er kam so schnell als mög lich, ging direkt zum Kranken, fand ihn aber völlig be sinnungslos daliegend, rief ihn mehrmals bei feinem Namen, und da öffnete er seine Augen, schien ihn zu kennen uud dankte ihm halblaut, und fiel gleich wieder in feinen Stumpfsinn zurück, und es war nicht möglich ihn Beicht hören zu können. Er kam

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1884/13_09_1884/SVB_1884_09_13_9_object_2470593.png
Seite 9 von 12
Datum: 13.09.1884
Umfang: 12
der Peters- kuppel, daß ich nicht ruhig hinter diesem Vorhang bleiben kann.' 7 - . ^ ^ „Welch' eigenthümlicher Grund!' erwiderte die alte Dame verwundert. „Warum sehnst Du Dich gerade nach dem Anblick der Peterskuppel so ganz besonders? Sagtest Du noch, nach dem herrlichen Rom, so ließe *) Weil wir die Unterhaltungsbeilage, bisher „Sammler' genannt, erweitern und öfter als dreimal im Monat bringen Möchten, sehen wir uns genöthigt, das Format der Zeitung dafür zu wählen und sie als „Zweite Beilage

, Humoristisches und Charaden folgen lassen, ohne uns jedoch pedantisch an diese Eintheilung zu binden. (A. d. R.) Nachdruck verboten. ich das wohl gelten, zumal es hier in dem engen Wagen allgemach sehr schwül geworden ist.' — „Aber bedenke doch nur. Tantchen,' erwiderte das junge Mädchen heiter, während in ihren schönen dunkel blauen Augen ein schwärmerischer Glanz leuchtete, der auf ein tieferes Gefühl schließen ließ, das sie zu ver bergen suchte, „die Peterskuppel muß jeder echte Rom reisende ersehnen

! Nach ihrem Anblick haben sich die Tausende und aber Tausende von Pilgern gesehnt, die durch das ganze Mittelalter gleich uns von Norden her der ewigen Stadt zuzogen. Wenn sie die Kuppel erblickten, sanken sie auf die Knie und beteten mit ausgebreiteten Armen ein Tedeum. Ein Bildchen, das mein Vater gemalt hat und das eine solche Pilgerschaar zeigt, hat mir stets besonders gefallen, und obschon ich, als Kind der Neuzeit im bequemen Reisewagen nach Rom gelange, so fühle ich doch etwas von der Sehnsucht

jener Pilger nach dem ersten Blick auf St. Peter. Ich möchte nicht erst von der Stimme des Schaffners im prosaischen Bahnhof erfahren, daß wir in Rom sind. Ich würde mir ja er schrecklich nüchtern und abgestumpft vorkommen.' „Wir sind aber .keine Pilger,' sagte die ältere Dame mit etwas scharfer Betonung, „und die Erin nerung an ein Bild, ja nicht einmal der Anblick der berühmten Kuppel selbst, könnte mich so lebhaft wie Dich in Pilgerstimmung versetzen.' „O, nicht nur arme Pilger, auch Deutschlands Kaiser

nach Rom,' be merkte nun der Unbekannte auf diese Anrede, „mir ist sein Anblick nicht neu, obgleich immer wieder will kommen.'— Während er so sprach, richtete auch er den Blick dahin, wo die kühn geschwungene Kuppel über dem Hügel des Janicnlns hervorragte, als habe sie nur deshalb so hoch sich erhoben, um dem Ankommenden das Zeichen der Erlösung auf ihrer Spitze entgegen zuhalten und ihn zu erinnern, daß hiefür der arme Fischer, über dessen Grab sie sich wölbt, gezeugt hat und nun die Verheißung

18
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1888/05_09_1888/BRG_1888_09_05_12_object_771150.png
Seite 12 von 20
Datum: 05.09.1888
Umfang: 20
Wunöschcm. Merau, 4. Sept. Geht der Papst von Rom fort? Die „Tribuna', ein hochrothes, wälsches Karbonariblatt, ließ sich neulich aus Madrid telegraphireu, daß der dortige Nuntius bei einem ihm zu Ehren veranstalteten Bankette gesagt habe, „daß der Papst Rom nicht verlassen werde trotz der Artikel des neuen italienischen Strafgesetzbuches, welche gegen den Klerus gerichtet sino.' Infolge dieses Telegrammes brachte das genannte Blatt einen längern Artikel mtt der Ueberschrist: „Wem es gut geht

, der rührt sich nicht.' Darin behauptet die „Tribuna', daß das neue Strafgesetz gar nichts Tyrannisches und Willkürliches enthalte und daß es nur eine Kriegslist des Papstes gegen die italienische Regierung gewesen sei, wenn er dagegen gesprochen, geschrieben und Stimmung gemacht habe. Hievon nahm der „Osservatore Roma.io' Veranlassung, einen Artikel, überschrieben: „Der Papst in Rom' zu veröffentlichen und zu fragen, ob wohl Pins IX. sich wohl befunden hätte, als die Truppen eines Codorna und Bizio

durch die offene Bresche vor der Porta Pia in Rom einzogen und die radikale Kanaille sich in die ewige Stadt ergoß. Und doch sei Pins IX. nicht gegangen. Das römische Blatt fragt ferner, ob Leo XIII. sich wohl befunden hätte, als eine trunkene Menge die ehrwürdige sterbliche Hülle seines Vorgängers in den Tiber zu werfen drohte und die Katholiken, die dem Leichenzuge folgten, insultirten und verwundeten. Und doch sei Leo XIII. geblieben. „Er ging auch nicht', schreibt der „Mon. de. Rome', „als tausend Mal

unter den Augen einer Regierung, welche niedrige Gesinnung mit Bosheit paarte, die Religion beschimpft und jede Art von Schmähungen gegen seine Person gestattet wurde . . . Wenn es aber wahr ist', heißt es zum Schluß des erwähnten Artikels, „daß der Papst sich in Rom nicht wohl fühlt, weshalb verläßt er es nicht? Diese Frage drängt sich Leuten auf, welche den Papst von der rein materielleil Seite beurtheilen, ohne sich zu den hohen Vorschriften der Moral zu erheben. Der Papst wird in Rom bleiben, so lange

die Jntereffen der Kirche erheischen werden, daß er dort bleibt. Mögen ihm daraus auch Unannehmlichkeiten erwachsen, mag er beschimpft werden, mag dortselbst sogar seine persönliche Sicherheit in Frage gestellt werden, der Papst wird da bleiben, so lange er es für nothwendig halten wird dazubleiben, ohne vor der Verfolgung zu weichen, ohne sich durch Drohungen ein schüchtern zu lassen. Die Geschichte hat viele Päpste zu verzeichnen, die Märtyrer sind ; dieselben hätten dem Tode entgehen können, wenn sie Rom

19
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1883/17_09_1883/BZZ_1883_09_17_2_object_374786.png
Seite 2 von 4
Datum: 17.09.1883
Umfang: 4
«»»«'» gehaltlosen Gelegenheits-Ansprachen und officiellen Redens arten bei Weitem, und die Aeußerungen, welche von der Tribüne erfolgten, waren nicht ohne po litische Pointen und allgemeine Bedeutung; die Palme unter denselben muß aber dem Abgeord neten Cduard Sueß zuerkannt werden, der in geistreichen Wendungen und mit der ihm eigen thümlichen, hinreißenden Beredsamkeit den Toast des Bürgermeisters von Rom, Herzogs von Tor- lonia erwidernd, auf die Verbrüderung der Nationen trank und dem Friedensbedürfnisse

auf die Gäste aus. Sodann erhob sich der Herzog von Torlonia, welcher unter An derem bemerkte: „Se. k. und k. Hoheit der Kron prinz sagte, als er die electrische Ausstellung be suchte, daß diese Metropole ein Meer von Licht ans dieser Stadt ausstrahlen möge. Auch Rom spendete sein Licht für die Zivilisation und den Fortschritt; ein edler und glorreicher Wettkampf der beiden Schwesterstädte! Ich trinke aus das Wohl der Stadt Wien, welche mit Rom in civili- satorischer Hinsicht wetteifert.' Diese Rede wurde

vielfach durch Beifallsrufe unterbrochen und erhielt, nachdem auf den Er bauer des neuen Rathhauses Friedrich Schmidt getoastet worden war, die Antwort von Eduard Sueß. „Mein Wort,' führte dieser aus, gilt dem Bürgermeister von Rom und der Stadt Rom Sie haben gehört, wie er sein: schwungvolle Rede angeknüpft hat an die glanzvollen Worte unseres Kronprinzen, Worte welche mehr dazu beitragen die Völker zu nähern, als manches Ereigniß (Beifall), weil sie der höheren Sphäre entnommen

Bürgerschaft, die die Geschichte kennt, als solcher ist er bei diesem Bürgerfest erschienen. Es ist der Mühe werth, daß man ein solches Ereigniß näher betrachtet. Wir haben viel gelernt, wir haben gesehen, wie Rom wiedererstanden ist, wir haben gesehen, wie nach Beseitigung großer Hindernisse die Wiederherstellung des italienischen Königreiches erfolgte, trotzdem zahlreiche Einzel bestrebungen auftraten ^ wie aber das stolze Venedig, das meerbeherrschende Genua, die künst lerische Stätte der Medizäer

können versichert sein, daß sie durch gar nichts so lebhaften Dank der Bevölkerungen er werben, als durch die Befestigung des Friedens, als dadurch, daß sie den Balken des Friedens zu verlängern suchen, der quer über Europa lagert. (Stürmischer Beifall.) Was wir wünschen, ist, daß der Besuch des Bürgermeisters von Rom, auf den wir stolz sind, den Anknüpfungspunkt für dauernde herzliche Beziehungen bilde. Durch Jahrhunderts sind Italien und das alte deutsche Reich im Kampfe gelegen. Aber auch während dieser Zeit

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1883/29_12_1883/SVB_1883_12_29_1_object_2472546.png
Seite 1 von 8
Datum: 29.12.1883
Umfang: 8
nicht nothwendig war. Die, gemäßigten Elemente einen sich nun mit den Cönservativen, um das Mini sterium zum Purzeln zu bringen. Daneben wühlen die Republikaner mit einer sanatischen Wuth und wollen bis Februar eine Erhebung (Revolution) hervorrufen. Der König hats dem Msmarck abgeschM-und -bückt nach Rom und erklärt mit demselben im Frieden leben zu wollen, wenn er aber das^thun ^will, ..i Mlß... er. M Logenm^n^ lwß^ Amt setzem-. ^ ^ : . . , In Frankreich hängen .sich die .Anarchistm und Kommunisten

? des!' Mordbuben,^ Swdenten legtenu aus:, dem Friedhofe einen Kranz zu Ehren des Hingerichteten nieder und dasselbe thaten mehrere zu Rom ansässige Triestiner. . Das. Manifest, welches zwei. Verehrers des neuesten ^ ^italienischm. Patrioten^ der! allerdings dev Spießgesellen Garibaldi's; würdig ist, in den Sitzungs saal der Kammer! herabschleuderten, und: ^ welches in Hunderttausenden von Exemplaren in ganz Italien ver breitet worden. ist, > enthält eine Proklamation. der?! „Uni versellen republikanischen

^Kulturkampf wenig stens - theilweise sistirt wird.' W^MbenMalienerN weh gethan,? daß der deutsche Kronprinz nicht allein des Königs. Humbert wegen nach< Rom Äm, sondern ^ viel leicht noch viel mehr de5 Papstes wegen: Es hat ihnen weh gechan, daß er denselben als Souverain ehrte und so .viele Conzessionen machte. ^ ging nämlich wie be- - kannt, - nicht: aus dem Quirinal zum Vatikan, sondern t aus dem Hotel der russischen' Botschaft; tt fuhr nicht in einem! königlichen oder Staatswagen

, sondern in einer Miethkutsche-vor: m - Daß in Ruß l a n d die Bäume der GMosen' «nicht ' ' in den Himmck wachsen/ dafür sorgen die Nihilisten/ Diese haben den Czaren so weit gebracht,daß er, seine hilfesuchenden Augen sogar nach Rom wendete; er will mit dem hl. Vater auf guten Fuß kommen! Wenn auch - der Fanatismus der Schismatiker^ n 'der in den: -ReMe-'- rungsmännern steckt, das Ordnen der kirchlichm Fragen, das den Katholiken Gerechtwerden aufhält und verzögert, ganz sistirt kann es doch nicht mehr werden,- nachdem

Wischöse luemm Höllensp ^achen kann, aber daß er selber mit dem Kaiser immer;' 'tiefer in den.Sumpf hineinwatet. Also ganze Wendung, -und nun mußte mit aller! Kmft das. konservative und - monarchische Recht unterstützt werden, und Bismarck erinnert -sich noch zur. rechten^ Zeit/' der älteste Fürst und! 7daS älteste Recht' in l> der - Welt sei eigentlich doch der- Pcipst in Rom, und es heiße nün^ den eigenen Äst absägen, - auf dem ' man sitze, - wenn ^ man Päpst und Kirche^ verfolge. > :: '''' 'l'Färst

21