und entschiedenere Pflege wenigstens der offiziellen Beziehungen der Dreibundstaaken unter ein- anderdalirrcn läßt. An die Führung der di plomatische» Gejchäste standen oder traten Männer, die «tinc klare Vision der politischen Zukunftsintcressen hatten, in Wien Graf Aehrental, in Rom Tittoni und der Marchese . di San Giuliano, vor allem aber Giolitti, und, ein stiller, aber überaus erfolgreicher Arbeiter, einer der klügsten geborenen Diplo maten, die Deutschland in den letzten Jahr zehnten - gehabt
hat, v. Jagow, der in Rom eine schwere, mit Mißvergnügen aller Art stark hypolhekierte Erbschaft angetreten hatte. Es ist wahr: die/ Schicksale. des Dreibundes erlagen, auch in den ersten Jahrzehnte), des Bestandes häufigen Schwankungen. Als Graf Robilant den Vertrag „erneuerte, tat er es ohne die innere Ueberzeugung, seinem Vater lande damit viel zu nützen. Der Briefwechsel zwischen Bismarck und Crispi, der bis zum Jahre 1890 reicht, zeigt uns den Dreibund in seinem höchsten Glanze. Als Kaiser Wil helm
im Jahre 1888 / zum erstenmal nach Rom kam. fand er in Italien eine so be- geiste,te Aufnahme, daß man daraus, auf die Volkstümlichkeit des Dreibundes, soweit «pe- nigstcnsDeutschland in Betracht kam, schließen konnte. Ein paar 'Jahre später wurde zwar der Vertrag erneuert, aber/es geschah, ohne daß ilian selbst in - den italienischen - Regie- . rungskrcisenvon der Nützlichkeit des Bünd nisses für. Italien überzeugt gewesen. mW. Crispi, der 1893 nochmals zur Regierung kam, versuchte den Dreibund
, bat man italienische Fußballspieler mit wahrer Begeisterung empfangen und ge feiert. Vor Valona liegen jetzt noch Seite an^ Seite italienische und österreichische Torpedo boote und zwischen Rom und Wien sch,»eben Verhandlungen wegen Gründung einer italo- österreichischen Bank privilegierten Charakters in Albanien. Der innige Zusammenschluß der Dreibundstaaten hat sich ganz besonders offen sichtlich während der Balkanwirren und auf der Londoner Konferenz bewähit. Hervor ragende Italiener versichern
, welche die Zugehörigkeit des zu Lande und namentlich zu Wasser sehr starken Italiens dem,Gesamt gefüge des Dreibundes verleiht. Mit Befrie digung durften sich daher die Blicke auf die Monarchenbegegnung von. Kiel richten, aber diese Genugtuung werden nicht zuletzt , auch die Staatsmänner empfunden haben, die sich in Kiel wiedersahen, der Marchese- /di, San Giuliano, der die sichere Dreibündpolitik Tit- tonis mit fast, noch größerer. Entschiedenbeit fortgeführt hat, und Herr v. Jagow, dessen kluge Arbeit in Rom