verständige Gedanken, was höchste tech nische Virtuosität wo der Pinsel von der Absicht geführt wurde, als höchstes Ziel die Art Michelangelos zu erreichen. Es lassen die Fresken im Palazzo vecchio kühl, weil in ihnen die Tiefe des künstlerischen Em pfindens den Aeußerlichkeiten zum Opfer gebracht wurde. Wie die Fresken in Florenz, so die in Rom. Hier war als Aufgabe die Glorifi kation der hierarchischen Macht gestellt worden. Sinnvoll hatte man dafür die Sala regia, den für den Empfang
von Monarchen bestimmten Saal des Vatikans, bestimmt. Ein halbes Dutzend Künstler hat dieses Thema bearbeitet. Vasari schilderte mit redlichem Bemühen die von Papst Gregor IX. im Jahre 1227 über Kaiser Friedrich 11. ver hängte Exkommunikation und die 1276 von Gregor XI. unter Beihilfe der hl. Katharina von Siena vollzogene Rückverlegung der päpstlichen Residenz von Avignon nach Rom, ferner das Ausrüsten der verbündeten spanischen, venezianischen und päpstlichen Flotte 1572 auf der Reede von Messina
der letzten Zeit seines Schaffens unentwegt das Heil in der Art Michelangelos gesucht hat. Nach Florenz zurückgekehrt, empfing er den Auftrag, die Kuppel von S. Maria del fiore auszumalen. Nur die Propheten um die Laterne brachte er fertig, denn seinem Schaffen wurde 1574 durch den Tod ein Ende bereitet. Vasaris Fresken und Tafelbilder sind so zahlreich und meist so umfangreich, daß ihre genaue Beschreibung einen stattlichen Band füllen würde. Nicht nur in seiner Vaterstadt Arezzo, in Florenz und in Rom
die eines großen Geistes, dem die Kunst ein einziges Reich ist, in das einzutreten nur dem vergönnt ist, den das heilige Feuer durchglüht. Die Architektur ist die Mutter der Künste . . . Vasari war stolz, auch Architekt zu sein. Schon in jungen Jahren hatte er bei dem sehr für Festungsbauten interessierten Alessandro Medici mit architektonischen Studien begonnen. Später, in Rom, waren ihm die Anleitung und das Vorbild Michel angelos von Nutzen gewesen. Er bewegte sich im eng geschlossenen Formenkreise
angelos, der sich seit seiner im September 1534 erfolgten Uebersiedelung nach Rom um die Arbeiten in det Kapelle nicht mehr kümmerte, zur Ausführung gebracht hat. Vasaris außerordentliche Arbeitskiaft und Schaffensfreudigkeit erregen Staunen. Er malt, dekoriert, baut, besorgt seine Privat angelegenheiten, widmet sich seiner Frau, einer Tochter des Patriziers Francesco Bacci in Arezzo, sorgt für seine Schwestern, führt eine unfangreiene Korrespondenz mit Künst lern, Gelehrten und Freunden, schreibt