¬L'¬ idea universale di Roma e la sua funzione europea nel mondo di lingua italiana e nel mondo di lingua tedesca : atti del XIV convegno internazionale di studi italo-tedeschi, Merano, 5 - 10 aprile 1976
Zusammenfassung in deutscher Sprache RETO ROEDEL DAS ROM DES EPISTOLARS VON JACOB BURCKHARDT Diese Mitteilung wird zur Aufwertung der wissenschaftlichen Ziele dieser Ta- gung nicht beitragen, sie wird jedoch ein menschliches Licht erkennbar machen, das, glaube ich, wenn man bedenkt, wer Jacob Burckhardt war, interessieren mufi. Das Rom der verschiedenen Werke von Burckhardt ist das Rom der Geschichte und der Kunst. Jenes der Briefe an Freunde und Bekannte (8 Bande Briefe, Schwabe & Co., Basel
1949-74) ist, wenngleich unter dauernder Wiederbestâtigung derDok- trin, ein Rom, dem menschlich nahegetreten wird, ein einfach und intensiv erlebtes, aufàufierst besondere Art gesehenes und wiedergegebenes Rom. Nach einer ersten Italienreise gelangte er 1846 dorthin und kehrte spâter, zuletzt im Jahre 1883, öfters dorthin zurück. Aufier als wichtigen Zeugen und Verwahrer einer bedeutenden Vergangenheit sah erRom als Ídeales Ambiente, um sich, von Er- innerungen unterstützt, einem abgeklàrten
Humanismus anzuvertrauen - ein befrie- digter Existentialismus? -, einzige Rettung vor den Gefahren einer Epoche, die Burckhardt schon als eine ganz in industrieller Entwicklung befindliche wahrnimmt. Aufier der architektonischen Grofiartigkeit und den Kunstschàtzen des Rom der vie- len Formen und Wesenszüge beeindruckt ihn besonders, dafi es »antik« geblieben ist und den kommerziellen Forderungen der neuen Zeit nicht nachgegeben hat. Für ihn, der aus einem Land kommt, in dem man an nichts anderes denkt
als an »schaf- fen«, ist das Faulenzertum jenes Rom eine Art innere Beleuchtung. Er betrachtet Rom als »KÖnigin der Welt«, empfindet es jedoch als Königin, die nicht Befangen- heit einflöfit, die er innig als die seine erlebt. Und so kann er mit den römischen Denkmàlern, mit dem Tritone-Brunnen, mit dem Obelisken der Piazza del Popolo unterhaltsame, vertrauliche Gespràche führen. Und, nachdem er alle gröfieren und kleineren Stàdte Italiens mehrmals besucht und bewundert, nachdem er sie in seinen Büchern
besprochen hat, wird sein letztes Ziel doch immerRom sein, so dafi er fest- stellen mufi, dafi er aufierhalb der Mauern Roms »nie mehr völlig glücklich« sein wird. Er tàuscht sich nicht über die Màngel der Stadt hinweg, wenn er jedoch in sein Land zurückkehren mufi, ruft er aus: »Wie armselig wird mich mein liebes, altes Ba- sel wieder anmuten!«. Er sieht, notiert, erwàgt. Als z. B. alle sich negativ über den Barock in Rom, das nicht wenig davon hat, âufiern, beurteilt er diesen anders, wertet