Jahresbericht des Öffentl. Gymnasiums der Franziskaner zu Hall in Tirol ; 1887/88 - 1891/92
Verdienst; der Ruhm geht über Geld, — IV, 5: Vir bonus et pan- per linguaque et pectore verus, | Quid tibi vis, urbem qui, Fabiane, petis ? . . . Vers 9—10: linde miser vives? „Homo certus, fidus amicus.“ | Hoc nihil est: nunquam sie Philomelus eris: Ein ehrlicher Mann kann in Rom nicht existieren. — X, 58; Vers 7—-8: Hie mihi quando dies meus est? iactamur in alto j Urbis, et in sterili vita labore perit. ... — III, 38; Schlussvers: Bi bonns es, casn vivere, Sexte, potes (sei. Romae). — XII
; vgi,,z. B.I, 88; 101; X, 26; 61; I, 78. 61. Zweitens begegnet uns Martial trotz seiner ewigen Klagen und obwohl er das erwünschte Lebenslos nie erlangte, doch immer mit seiner unverwüstlichen Laune. In seinen letzten Lebensjahren, die er theils in Rom, theils in Spanien verlebte, bleibt er stets derselbe heitere Genosse, der sich weder einen frühen Tod noch ein allzu hohes Alter wünscht, der nicht mit Bitterkeit von seiner Heimat aus auf die Leiden und Trübsale seiner 34 Jahre in Rom zurückblickt
und sich nicht grämt über die Un dankbarkeit seiner Zeitgenossen. Vielmehr preist er nun die Vortheile des Landlebens der Heimat, wenn es auch manche Genüsse der Hauptstadt versagt. Dieser ungestörte Humor wäre aber fast unerklärlich, wenn der Dichter in Rom aus wirklicher Armut im Ernste um eine Toga, einen Mantel oder um eine Einladung zum Mittagmahle hätte betteln müssen, wenn jene Betteleien nicht vielmehr grotesker Scherz und momentane Überspanntheit gewesen wären. Es liegt nahe, auf Catull hinzuweisen