den sollen, aber schon Klemens VI. verkürzte diese Frist auf 30 Jahre, „da wegen der Kürze des menschlichen Lebens die wenigsten hundert Jahre erreichen können'. Obwohl der Papst nicht in Rom, sondern in Avignon weilte, war doch der Zustrom ungeheuer und die Chronisten behaupten, daß zu Christi Hiinmelsahrt »nd zu Pfingsten 800.000 Pilger in der ewigen Stadt geweilt hätten. Urban VI. verkürzt 1389 ine Frist des Jubiläums auf 33 Jahre und so wurde 1390 schon das dritte Heilige Jahr gefeiert. Schon Klemens
der frommen, urwüchsigen Persönlichkeit des Papstes trug. Aber schon 1850 konnte das Jubeljahr wegen der vorausgcgangensn Unruhen und der Revolution in Rom nicht gefeiert werden. In: Jahre 1873 verhinderten die politischen Um stände, die erst kürzlich erfolgte Besetzung Roms, daß dieses Heilige Jahr feierlich be gangen wurde. Wohl wurde das Hekstge Jahr von Pius IX. verkündet, wohl fehlte es nicht an Pilgern, aber auf jede äußere Feier hatte man verzichtet, nicht einmal die Heiligen Pforten waren geöffnet
er den Himmel und den Schnee. '///■ Das Heilige 2<rhr Historische Plauderei von H. <£., Rom ..Eine unendlich,- Zahl von Gläubigen strömte im Jahre 1300 aus allen Wclt- gegcnde». aus dem Osten und Westen. Süden und Norden nach Noin und zum Papste Banifazins VIII. gewandt, sagten sie: Gebet uns euren Segen, bevor mir sterben. Denn wir haben von unseren Vätern gehört, daß alle jene Christen, die alle hundert Jahre die Basiliken, :'i denen die Reste der heiligen Apostels Petrus und Paulus ruhen, besuchen
, von sämtlichen Sünden und Sündenstrafen losgcsprochcn werden. Als Bonifazkus dies hörte, versammelte er die Kardinale im Konsistorium und begann mit Ihnen in den Archiven ein diesbezügliches Doku ment zu suchen. Aber er fand nichts. Dann aber beschloß, befahl und dekre tierte er. daß jeder Christ, der in jenem Jahre fünfzehn Tage sich in Rom auf halte. um täglich die Kirchen der heiligen Apostel Petrus und Paulus zu besuchen, von allen, seit der Geburt begangenen Sünden und den Sündenstrafen befreit
gesehenen Scharen strömten die Pilger nach Rom. Aus allen Ländern kamen sie, aus England und Deutschland. Frankreich und Spanien: kein Weg war zu weit, keine Be schwerde, keine Gefahr zu groß. Auch die Kranken eilten herbei, auf Sänften und Betten getragen. Und Giovanni Dillani er zählt uns, daß in jenem Jahre ständig, außer den römischen Bürgern, zweihunderttausend Pilger in Rom weilten, während unzählige sich auf der Hin- oder Rückreise befanden, und Villani muß cs wissen, denn — so schreibt