es in allen Lagern, an der Spitze der selben marschieren die Grcßdeutschen und ihre Blätter, bei uns selbstverständlich die „Innsbrucker Nachrichten". Dem Blatte mit seiner wetterwendi schen Politik ist das „Bötl" ein Greuel, daher passen sie wie ein Sperber, um irgendetwas zu entdecken, wodurch es das Bötl irgendwie verächt lich machen und ihm eines anhängen könnte. Wir haben in letzter Nummer berichtet, daß in Rom zu Ostern Besprechungen stattfanden zwischen unse rem Außenminister Dr. Mataja und Mussolini
in Tirol zu retten. Dom Tiroler pilgerzug. In Rom. Rom heißt auch die Ewige Stadt, nicht weil sie immer bestanden hat oder immer stehen wird, fonter:: weil in ihr der Nachfolger desjenigen seinen Sitz hat, zu dem der Herr gesagt hat, ich bin bei Erich bis zum Ende der Zei ten. In Nom steht die Sonne etwas früher auf als in unseren Gebirgstälern, auch die Arbeiter scheinen früher daran zu sein als bei uns. Um 5 Uhr hämmerte urrd klopfte es schon vor unseren Fenstern, daß jedermann der Schlaf verging
. Mußte mich beim ersten Augenaus schlag lange besinnen, um mir klar zu werden, wo ich eigentlich umgehe; soll übrigens manch anderen auch so ergangen seiir. Langsam sammelte sich die Pilgerschar auf dem Platze vor dem Hotel. Von der Stadt Rom sahen wir blutwenig, vor uns sahen wir ein hübsches Pinienwäldchen (Pinien sind eine Föhrengattung mit hochstehender Krone, übrigens ein sehr hübscher Baum), von dem das Hotel seinen Namen, Pinetta. hatte und ein paar ueugebaute Häuser. Wir waren am äußersten
Ende der Stadt. Doch machten wir uns darob keine Sorgen, denn wir sollten ja jedesmal mit Auto abgeholt und hieher Zurückbefördert werden. Geduldig warteten wir aus das Auto. Bald sollten wir erfahre::, daß auch in Rom Geld die Welt regiert. Was nicht kam, das waren die Auto; sie hatten offenbar bessere Zahler gesunden. Rasch wurde von der Rerseleitung mit der Tram ein Ab kommen getroffen und mit einiger Verspätung fuhren wir nrit Extrazug zur Peterskirche. Der erste Anblick des Platzes
zum nahen Meere; eine Stunde Bahnfahrt durch eine fruchtbare Ebene (Campagna) und man ist bereits am Meere. Die Stadt selbst ist eine schöne, saubere Stadt, das Stra ßenbild unterscheidet sich nach außen wenig vom Bilde anderer Großstädte, z.B. München. Daß das Straßenleben südlichen Charakter trägt, ist selbstverständlich. Ausfallend wenig wird man jetzt in Rom angebettelt, dagegen um- schwärmen eurer: die Verkäufer kleiner Andenken hm die Mücken, sind zudringlich wie die Wanzen und verlange