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Volksrecht
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Seite 4 von 6
Datum: 13.07.1923
Umfang: 6
seit König Heinrichs Tagen mit Fischcit aus dent See bou Kalter» belegt nnd alls der Zisterne der Burg ge speist, - Bei den Gastereien war der Ritter Konrad Eisen hut schier iinmcr zugegen. Sie vertrugen sich just nicht vortrefflich die beiden, der Propst und der Vogt auf der Zenoburg, obgleich sie einträchtig unter dein gleichen Dache wohnen mußten. , Von deir vier Türmen der Burg ivar nur ber hohe viereckige Bergfried stehengeblieben, von dein die Zug brücke führte. In diesem Wartturnt bewohnten

der Kellernreister nnd der Ritter zwei übereinander geleaeite Kammern, Herr .Engelmar die untere, der Ritter Kon rad Eisenhüt die obere Kammer, zu der nian über eine steile leiterartige Stiege gelangte. Die sechs Mannen »hausten; in zioei Gesindekänimern des halb zerstörtes Mägdehanses hinter dem Palas. Herr Engelmar, der Austrunk, war beträchtlich shöher an Jahren als der Ritter. Er war aber noch »rüstig- hochgewachsen und so mächtig ait Leibesftille, daß die Dielen ächzten unter feinen) Tritten. Sein immer

gersiteter kahler Schädel wiegte sich aus breiten Schultern., Die' Lippen unter dem büWgen grMev! Schnurrbart schienen stets behaglich zu schinatzen, als ob sie einen besonders guten Tropfen! verkoste»! würden. . Hochgewachsen war auch der Ritter, trug aber derbe Kiwchen, wo das üppig gepflegte Fleisch beit Keller meister ausgepolstert hatte. Das schien der Ritter feineli.t Kumpan .nicht vergeben zu »vollen. Denn inlmer wieder führte er scharfe Redeit Wider die Eß- lust nnd Trinkfrende des Herrn Eugelmar

. Da der Propst und per Bogt auf der Zenoburg ihre Mahlzeiten meist an einem Tische zusammen nahnieri, geschah es, daß .der Ritter Konrad Eisen- Hut heimlich jedes Bröcklein .und jedes Schlücklein bewachte, das der Kellermeister hinter feinem 1 buschigen Bart verschwinden ließ. Denit .der Ritter war fraß- neidig »vie ein gieriger Hund und fürchtete, durch deit Kellermeister stets verkürzt zu »verdeir ait Atzung und Lab'etrnnk. Es kann wohl sein, daß er darunt knochig blieb nnd die beste Kost

nicht bei ihm auschlüg, weil er» imniertvährend mit dem einen Auge nach der Schüssel seines Tischgefährten schielte. Der Leutpriester Goswin trieb nicht selten seinen Scherz mit dem Ritter, iveitir er gemeinsam zu Tische saß. „Ritter Konrad!' rief er eimnal und tat sehr er schrocken. „Herr Engelmar treibt ärgerliche Völlerei! Er Hat von unserer Gans schon das dritte Bügel ge fressen!' ; > ' „Und ich Hab noch uit eines erwischt!' grollte der Ritter Konrad Eisenhut. (Fortsetzung folgt.) , » Nr. St. Ul tcllo b markiei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 05.08.1921
Umfang: 8
Angelegenheit aus: die der Wiederinstandset zung der Akkumulatorenbatterien derStraßenbahn, deren Bleiplatten während des Krieges bekanntlich reqiiir!ert,wurden, so daß dir Betrieb der Straßen bahn schon feit Jahren mit Hilfe beider Umformer av°r? ''t erbeten morgen muß. ßanz Ritter und seine Fron. Original-Roman von H. Cou rths - Mahler. ll?. Fortsetzung.) Er führte sie auf ihren Wunsch In die Garderobe und legte ihr den Mantel um die Schultern. Sorg- uch geleitete er sie dann zum Wogen, hob

sie hin ein und verabschiedete sich von Fee, von der Hof- ratin und von ihren Töchtern. Der Hofrat mußte ?u?uß gehen. Hans bot ihm aber einen Platz in seinem Wagen an, den der alte Herr erfreut an- Nahm. »Man ist nicht mehr der Jüngste, mein lieber Herr Ritter, und der Weg nach unserer Behausung >st nicht kurz. Außerdem ist es scheußlich kalt, und ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie mich mitneh» wen wollen.' sagte er lächelnd und lehnte sich be- Mi'ch in die weichen Polster. ^ie hatten nicht mehr Platz in dem Wagen

der vameri?' fragte Ritter höflich. Der alte Herr lachte gutmütig. «Nun, wenn so vier Damenballkleider eine vroschke füllen — so ist kaum noch Platz für eine Stecknadel, trotz der praktischen, engen Damenmo den. Gott behüte uns vor Krinolinen! Ja, was ich Akn wollte — seit Fee wieder mit ausgeht, muß «h aus den Platz im Wagen verzichten. Wer ich e es gern für sie — sie ist ein so liebes, goldiges «eichopf. Unter uns, mein Neber Herr Ritter, ich lleue mich, daß das Kind bald aus dem Hause ^cht

vor dem Krie- I ge. da das Kabel — und ebenso auch die Freilei- „Jch danke Ihnen für diesen Wink, Herr Hofrat, den ich befolgen werde.' ..Nun, nun — ich will nichts gesagt haben,' wehrte der alte Herr erschrocken ab. Ritter lächelte. „Nein, nein — ich betrachte Ihre Worte als ein Zeichen Ihres Vertrauens und nehme sie unter Diskretion.' „Also gut. — In Ihrem Wagen fährt es sich wunderschön — Fee macht keinen schlechten Tausch, wenn sie den vierten Platz in der Mietdrofchke mir wieder überläßt und dafür

den behaglichen Platz in Ihrem Wagen einnimmt.' S. Kapitel. Am nächsten Tage, als Hans Ritter im Salon der Hofrätin dieser und Fee gegenüber saß, ging er kurz entschlossen, wie es seine Art war. auf sein Ziel los. Das, was ihm der Hvfrat gestern auf der Heimfahrt zu verstehen gegeben hatte, war wohl von ihm beherzigt worden. Es entsprach auch sei nen eigenen Wünschen die Hochzeit nicht lange hin auszuschieben. Cr dachte dabei weniger an sich, als an Fee. Er erkannte klar, daß Fee hier im Hause

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 14.04.1929
Umfang: 8
vom Fach... Das Opfer der Aaschspieler Eine Kleinstadt tn Deutschösterreich. Bei dein Apotheker spricht eines Vormittags ein elegan ter junger Mann mit der typischen Künstlerrolle vor. Erzählt, er sei der Kunstmaler Ritter von Falkner aus Paris. Der Apotheker bittet seinen „vornehmen' Gast (die Titel wirken in Oester reich immer noch Wunder), Platz zu nehmen. ./Ich bin Absolvent der berühmten Julien-Aka demie in Paris, der renommiertesten Kunsthoch schule des Kontinents', fährt der Herr Ritter fort

inöge'sich die Bilder ansehen. ' . , Vorsichtig packt der Ritter die Kleinodien aus. Zwei prächtige Bilder. Sogar mit einem „echten' goldenen Nahmen versehen! Der Apo theker möchte einmal im Leben auch den „Kunst mäzen' spielen. Bearbeitet den sich mit Händen und Füßen sträubenden Künstler aus Paris, die beiden Gemälde.„Winterlandschaft' und „Fal kenjagd' zu verkaufen. Endlich gibt der Meister seinen Bitten nach. Es sei, ausnahmsweise für zweihundert Schilling. Nur weil er sehe

, daß er es mit einem Kenner zu tun Habel Freudestrah lend bezahlt der Apotheker den Spottpreis. Der Kauf wird sogar feierlich begossen. Man schwört sich ewige, Freundschaft. Ritter v. Falkner hat nur eine Bitte: Der Apotheker möge die Güte haben, die Bilder für die Dauer der bevorstehen den Ausstellung freundlich der Oesfentlichtkeit zu überlassen. Natürlich -würde der Name des Eigentümers im Katolog genannt werden. Dann verabschiedete der Meister sich von sei nem neuesten Fàude. Mit der Versicherung, nie

in einer Kleinstadt einen so verständnisvol len Kunstliebhaber vermutet zu haben . . .. Die Opfer des Opfers der Falschspieler Der Ritter bat'ja um Diskretion. Ehrensache! Aber — immerhin — den besten Freunden im Kasino muß die große Sensation erzählt werden. Zunächst dem Bürgermeister: „Servus, mein Verehrter, ich habe heute einen guten Griff ge macht!' Der Bilderkauf wird weit und breit vor getragen. Das Stadtoberhaupt stutzt: „Nanu? Du auch? Dein Ritter von Sowieso hat bei nur ebenfalls feine Aufwartung

hatte ja der schlaue Ritter die „Kunstwerke' nicht einmal zum Kauf angeboten; da war nichts zu wollen. Epilog Herr Silberstein. Direktor der Kunstanstalt »Porträts der Gegenwart' in Wien, las einem jungen Agenten die Leviten: „Hören Sie nur mit dem Quatsch auf, daß mit „Winterlandschaft' und „Falkenjagd' keine Geschäfte mehr zu ma> che» sind! Ich stelle diese beiden Oeldrucke seit zehn Jahren serienweise her und denke nicht da ran, neue Sachen heraus zu bringen. Sehen Srs sich mal Ihren Kollsgen Müller an! Nehmen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 25.11.1924
Umfang: 6
, wo der früher geknechtete Bauernstand hinaufkam, gar mamhe Ritter und Grafen aber herunter. So zog auch in das stolze Äuoal um 1815 als Herr ein Bauer ein, an den es der letzte, abgehaufte Ritter verkitscht hatte. Sah nun einmal die Bäurin mit ihren Kin dern In der Küche, ais — meiner Seel'l -- ein kohlrabenschwarz gewandeter Ritter durch die Tür« trat. Aber der Geist schien einer gemüt lichen Gattung anzugehören, denn abgesehen davon, daß er gar schön und Wohlgestalt war, hielt er noch drei volle

Weinflaschen in der Hand, holte sich ein Glas aus dem Schranke, schenkte es voll und bot es der Bäurin galant zum Trünke. Diese jedoch ging das Grausen an, daß sie keinen Schluck zu genehmigen vermochte. Nicht so die Kinder, die hurtig zugriffen und denen der Wetn derart mundet«, daß bald alle drei Flaschen geleert waren. Und kaum mar der letzte Tropfen verschwunden, da war es auch allbereits der Ritter, freilich nicht ohne zuvor seine dunkle Farbe in blendendes Engelweiß verwandelt

sich jetzt die Front des Pallas breit, dessen zahlreiche Oesfnungen ins Himmelblaue führen. Eine hellglitzernde Wolke schiebt sich in die ^Fenster. Ist's der engelweise Ritter? Ist's der Silberschleier einer Komtesse H«nbl? Wir wollen uns mit derlei Lösungen nicht auch noch beschweren, der Rucksack drückt ja ohnehin ausreichend. Usberhaupt, die Romantik, in der Düsternis einer Schlucht längere Zeit dahin zu traben, wird schließlich auch bis zur bekannten Hefe ausgekostet. Man sobnt sich nach einem Szenenwechsel

Mägidelein als die Tochter Hed wig des Steirchof-Bauern. Er liebte sie in allen Züchten und iLchren so tiefgründig, daß er sogar dle Ehebande nicht scheute. Natürlich erregte solchgestaltete Mesalliance kein geringes Aerger- nis bei des Bräutigams Oheim, Ritter Kuno v. Hochnaturns. Das mag um so eher stimmen, als von jeher und mit Vorlieb alle mittelalter lichen Intriganten und Bösewichte Ritter Kuno hießen. Seiner natterhaften Natur entsprechend, verpaßte er mit Nichten die günstige Gelegen heit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 20
Datum: 03.09.1921
Umfang: 20
ersehnt« Wiedersehen gefeiert. Möge e« vielem Braven in Zukunft recht gut gehen. Forst hatte bei Ritter Erscheinen Fee» Hand kraftlos aus der seinen gleiten lassen. Ritter trat dicht an ihn heran. „Haben Sie nicht gehört, Herr Leutnant? Meine Frau dankt für Ihre Begleitung', sagte er schnei dend. Forst trat unwillkürlich zurück. Ritter folgte ihm. „Ich weih, welch wenig ruhmliche Roll« Sie im Leben meiner Frau gespielt haben, Herr Leutnant Forst! Zweimal habe ich bereits bemerkt, daß Sie Meiner Frau

sorgsam aus seinen Arm und führte sie fort. „Es war doch gut, daß ich auf den Gedanken kam, dich abzuholen, sagte er gaiy ruhig, um ihr die Fassung wiederzugeben. Er fühlte, daß sie am ganzen Körper zitterte und wußte, daß sie sehr erregt war, obwohl er den rech ten Grund zu ihrer Aufregung nicht erriet. Es war nicht da» erstemal, daß Hans Ritter, von «Marer BesorgM» erfüllt, Fee entgegenkam, wenn sio bei Ellen gewesei» war. Daran hatte fie vorhin, während der Szene mit Forst, in ihrer Aufregung

und mit glanzlosen Augen dem Ehepaar nachgestarrt, ^ Ein Chaos von Gefühlen tobte w feiner Brust, Fee verachtete ihn — liebte wohl ihren Gatten — ^ der wußte um das, wie es zwischen Fee und ihm Z gewesen war — also hatte sie es ihm gebeichtet. M Und nun schritten sie beide dahin. — Arm in Arm W — und er stand hier, wie ein Geächteter, wie ein A Verurteilter. Nur aus Rücksicht auf seine kranke M Frau hatte es Ritter nicht zu einem Eklat kommen W lassen — um Ellens Leben nicht zu gefährden. W Ellens Leben

, was zwischen ihm W und ihr gewesen war. Er hatte wie ein gemaßre- W gelter Schuljunge vor Ritter gestanden und hat!« W sich solche Worte sagen lassen müssen! W Er muhte gar noch froh sein, daß Ritter einen W Skandal vermieden hatte — Ellens wegen. Er W knirschte mit den Zähnen und ging langsam, mit II schweren Schritten heim. M Aber er war jetzt nicht imstande, Ellen auszusu- W chen und mit ihr zu sprechen. In fürchterlicher W Stimmung zog er sich in sein Zimmer zurück und W warf sich in einen Sessel. Den Kopf aufgestützt, W starrte er mit düsteren Augen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 22.08.1921
Umfang: 8
einen Verglich anzubahnen und die Zurückziehung des Wiener Antrages zu ermZglichen. Doch blieb der Hauptcmsschuß auf seinem Standpunkt. Es ist den Oesterreichern gut anzurechnen, wenn sie trotzdem ihre Ruhe und Besonnenheit bewahrten und im Inte>-?sse de? V.-reines nach neuerlichen Beratungen Hans Ritter «nd seine Frau. Original-Roman von H. Courths-Mahler. lSV. Fortsetzung.? Seine Stimme Nanz auch j?tzt wieder so ruhig and gelassen, daß Fee keinerlei Bewegung an ihm spürte. In dem Bemühen, ruhig zu scheinen

, zeigte « sich fast immer kalt und ungerührt. Fee aber mußte immer wieder grübeln über die großen Widersprüche in seinem Wesen, das ihr täg- ^ neue Rätsel aufgab. Immer wieder befrem dete sie das kalte, fast schroffe Wesen, das er stets hervorkehrte, wenn sie einmal glaubte, ihm naher, Zukommen. 1V. Kapitel. Am nächsten Morgen verabschiedete sich Hans Ritter gleich nach dem Frühstück von seiner Frau, seinen Geschäften nachzugehen. Es war ein schöner, warmer Maientag. Ueber Nacht war ein warmer Regen

niedergegangen und win schien es, als käme das frische Grün zusehends hervorgeschossen. Der große, wohlgepflegte Gar ten. der Villa Ritter von allen Seiten umgab, bot m diesem jungen Blätter- und Blütenschmuck einen reizvollen Anblick. , Ree sah ihrem Gatten nach, wie er über den kies- vestreuten Weg zur Gartenpforte schritt, wo das »Ü!? b^lt. Unbewußt freute sie sich an seiner auf echten. schlanken Gestalt, an seinen elastischen Be rgungen; er hatte seinen Körper in der Gewalt wie sein ganzes Wesen

oder sie in die Körbe zu packen. Auf der Schwelle der Küchen tür aber stand neben „der Wedlichen' Fees Schwie germutter in einem schlichten, grauen Wollkleid, das mit einer großen Schürze bedeckt war. Sie handigte soeben der letzten der Frauen einen Topf ein, aus dem ein kräftiger Dust emporstieg. Als die schlanke, vornehm gekleidete, junge Frau den Hausflur betrat, schauten aller Augen nach ihr hin. Auch Frau Anna Ritter erblickte ihre St^vie- aertochter und stiek einen Freudenschrei aus das Führer- und alpine

. Die Festsetzung der Gebühren bleibt den Sektionen überlassen Als Ort der nächsten Hauptversammlung wurde Bayreuth gewählt. Damit war die Tagesord nung erschöpft. .Mein Töchterchen!' rief sie. mit frohem Leuch ten ihrer stahlblauen Augen. Und behend lief sie auf Fee zu, die sie umarmte und küßte. Die Frauen staunten mit großen Augen. Frau Anna Ritter wandte sich ihnen lachend zu. „Nun trollt euch nur. daß ihr heim kommt, sonst wird das Essen kalt.' schalt sie gutmütig, und die Wedlichen drängte die Frauen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 18.08.1921
Umfang: 8
beträgt: 15 Prozent bei Einkommen von ZlM bis einschließlich 5200 Lire; 20 Prozent bei Saus Ritter >md keine Frau. Hriginal-Roman von H. Courths - Mahler. 'L7. Fortsetzung.) Da wandte sie sich brüsk von ihm ab und schritt zurück in das Zimmer, das sie eben verlassen hatte. Sie wollte den Saal auf der anderen Seite ver lassen. Kaum war sie jedoch über die Schwelle getreten, da kam Hans Ritter ihr aus dem Saal entgegen, als wäre er gerufen worden Fee flog auf ihn zu. «Bitte, bringe

Luft. Sie drückte seinen Arm. „Mein armer, armer Schatz. Warte, ich gebe dir eine von den Aspirintabletten, die ich immer bei mir habe. Die nimmst du — gleich wird das böse Kopfweh verschwunden sein.' Er ergab sich kn sein Schicksal und nahm die Tablette. Ritter hatte seine jung« Frau bis zur Treppe ge führt. Dort löste Fee ihre Hand aus seinem Ann. ,Hch danke dir für dein Geleit — nun finde ich mich selbst zurecht.' Er küßte ihr die Hand und trat zurück. „In einer Stunde

werde ich dich hier erwarten.' „Ich werde pünktlich sein,' antwortete sie leise und stieg die Treppe empor. Er sah ihr nach, bis sie verschwunden war. als wolle er sich das Bild des bräutlichen Weibe» fest einprägen. Sie sah nicht nach ihm zurück. S. Kapttek. Auf dem Bahnhof ging Frau Anna Ritter, Hans Ritters Mutter, wartend vor dem Zuge auf und nieder, der ihren Sohn und dessen junge Frau ent führen sollte. Sie trug wieder das schwarze Seidenkleid, den langen, schwarzen Tuchmantel und den kleinen, schwarzen Hut und sah

vom 11. bi» 15 September statt. Die Trentiner wollen dabei „über die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der österr. Gewerbegesetze in den neuen Provinzen' sprechen. geben hatte und vor dem reservierten Abteil aus weitere Befehle seines Herrn wartete. Erst kurz vor Abgang des Zuges kam das jung« Paar an. Frau Ritter schritt ihm «ntgexen und faßte beider Hände. ,Lch wollte euch gern meinen Segen mit auf den Weg geben, meine Kinder. Nun reist mit Gott und kehrt glücklich und gesund wieder heim,' sagte sie innig. Fee

? Das Ist hübsch von dir,' sagte Fran Ritter lächelnd und streichelte Fees Hand. „Nun, ich habe euer Ehrenfest auch gefeiert, ganz still für mich, ich war in Gedanken nur bei euch. Aber nun müßt ihr wohl einsteigen, sonst sährt der Zug ohne euch ab.' Hans Ritter hatte seiner Mutter die Hand ge drückt und war dann schnell an seinen Diener her angetreten. „Ich habe den Wagen draußen warten lassen, Sie sorgen dafür, daß meine Mutter nach Hanse gefahren wird,' faqte er halblaut zu diesem. Fee

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 18.07.1921
Umfang: 8
für eine gesunde Entwicklung fehlen. SäMe- in Schaden wird der neue Tarif vor allem auch unserer Kaufmannschaft und jenen Gewerbszweigen w» Ritter und seine Ära«. Vriginal-Roman von H. Eourths-Mahler. (3. Fortsetzung.) »Aber Fee, sprich doch nicht gleich mm einem Talentl Es ist doch höchstens eine Fingerfertigkeit.'' He lächelte. »Tut, Bärbchen, nennen wir es so. Aber mm «tschuldigt mich, bitte. Ich will dies Festkleid ab äsen und in meinem Zimmer die Spuren meiner Tätigkeit entfernen.- Damit ging sie hinaus

. möchte etwas anderes mit euch besprechen. Ihr M, welche Hoffnung ich auf das morgige Ballfest M. Und ich möchte euch nochmÄs ermahnen, recht Künftig zu sein. Herr Ritter verkehrt nun schon M einem Jahre bei uns; ich weiß ganz bestbmnt. er in keiner sickeren Familie so oft zu Gast« S' als bei uns — ich meine, ohne festliche Anlässe. hat mir seihst gesagt, daß er die Absicht hat. zu Maaten. Mir scheint, er wäre nicht abgeneigt, eine °n euch zur Frau zu nehmen, wenn man es ihm wachen

aber bitten wir nochmals unsere Le ser, uns durch Daten in diesem Kampfe gegen ein wucherisches Jndustriestrauchrittertum zu unterstüt zen. Wir wollen dem Staate geben, was des Staa tes ist — aber nicht der Industrie fette Renten ver schaffen. Schritt zu tun. Also seid klugi Und vor allem kommt einander nicht ins Gehege. Sobald ein« merkt, daß er sich mit der wideren beschäftigt, muß sie sich zurückziehen. Ihr wißt, Ritter ist ein sehr, sehr reicher Mannt Man schätzt ihn als Millionär ein. Ich brauche

euch wohl nicht zu sagen, daß es für uns alle von Borteil wäre, wenn Ritter durch Familienbande an uns gefesselt würde. Ihr seid zwanzig und einundzwanzig Jahre alt, und es wird Zeit, daß ihr euch verheiratet.' Die Schwestern hatten verstohlen gekichert. „Aber Mama! Hans Ritter ist so schrecklich lang weilig, so ernst und gründlich. Es ist schwer, ihn zu fesseln.' meinte Lorchen. „Wenn es leicht wäre, brauchte ich euch nicht erst Verhaltungsmaßregeln zu geben. Aber bedenkt, daß ihr immerhin Chancen habt

!' Damit schloß die Hofrätin ihre Ermahnung. 2. Kapitel. Hans Ritter stahl sich fort au» dem gefelligen Treiben, das in den beide» Feftsälen des Hofrate« Schlüter herrschte. Er konnte lüe großes Gefallen finden an dem bunten Durcheinander einer großen Gesellschaft. In seiner harten, entbehrungsreichen Kindheit und ersten Juaenv war er im Herzen ei» Seite S VHI. Presseskimmen über den Zolltarif. »Deutsche Allgemeine Zeitung' (Nr. 321 vom IL. Juli): ,Ler große politische Einfluß der Industrie, na mentlich

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 24.10.1925
Umfang: 12
) wird gegenwärtig die erste Anlage öebaut, die Persuchen dienen soll, ob sich das Verfahren in der Praxis bewährt- Das Mont Tenis-Wersahren wird lwrigens auch bei d«n Plänen d«r Unteren Isar A. G. zur Stickstoffgewinnung durch Wassertraft «ine Rolle spi«l«n. Erinnerung an Johann Strauß. Bon Maria Gräfin Kinsty-Renart, Wien. Die Aufführung seiner Oper „Ritter Pazman' hat mir das große Erlebnis be- schert, mit Johann Strand persönlich in Verbindung zu treten. Begreiflicherweise habe ich den Meister immer aufricWg

, die Empfindung, daß der Meister fich gleichsam entMtldiaen wolle für die Mühe, die er den Künstlern durch das Einstudieren der Rollen verursache. Leider hat „Ritter Paz man' nur neun Aufführungen erlebt. Doczi war mit Jahn und wie es heW mit der Aus. führung nicht zufrieden und hat sich darüber in einem auswärtigen Blatte ungünstig aus gelassen. Das hat Jahn sehr geärgert und die Oper wurde abgesetzt. Aber der so liebens würdige, wohlwollende und gütige Johann Strauß tröstete sich, er war doch von Stolz

erfüllt, an der Wiener Hofoper aufgeführt worden zu sein und sagte: „Der kleinste Erfolg an der Oper von mir steht in meinen Augen höher als alles andere. Es freut mich, daß man mir in der Oper keine Trivialitä ten- zum Vorwurf gemacht hat.' Da» Ballett aus dem „Ritter Bazman' wollte man später wieder geben. Vor der ersten Aufführung der Oper „Die Rantzau' in der Hofoper kam Regisseur Stoll al» Abgesandter des Direktors Jochn zu Strauß mit der Bitte, der Meister möge gestatten, daß zu de« Novität

das Ballett aus „Ritter Pasman' gegeben werde. Strauß willfahrte diesem Wunsche damals nicht, obwohl man ihm in Artigkeit sagte, daß man das Ballett als Halt Wr die etwa» schwach befundene NovttSt „Rantzau' brauche. Nachdem Re gisseur Stoll sich entfernt hatte, meinte Strauß ganz zutreffend: »Wenn mein Ballett gut genug ist, eine andere Oper zu halten, bann ist« ja auch gut genug, bei Oper dtesm Dienst M mehr!' Stoch eine andere „wertvolle' Erinnerung bewahre ich an den „Pazman'. Nach der Premiere erhielt

ich von unbekannter Seite einen außerordentlichen kostbaren Fächer, auf dem w Brillanten die Worte standen. „Ritter Pazman — 1. Januar 1892'. Bis heute weiß ich nicht, wer der edle Spender ist. Nach der Premiere sandte mir Strauß eine große Photographie nach dem bekann ten Porträt von Horowitz mit der Widmung: „Der unvergeßlichen genialen Künstlerin Marie Renart zur Erinnerung an Ihren aufrichtigen Verehrer. In Dankbarkeit und Hochschätzung Johann Strauß.' Einer der größten Bewunderer de» Mei sters war Gustav

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Dolomiten
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Seite 2 von 8
Datum: 22.10.1928
Umfang: 8
ziemlich historisch sein, denn der betref fende Ritter Deodat de Gozon, der später Großmeister seines Ordens wurde, wurde auf feinem, jetzt leider verlorenem Grabstein aus- drücklich als „exstinctor draconis“ als Dra chentöter bezeichnet. Nur war der von ihm überwundene Drache kein Drache in unserem Sinn, sondern ein Krokodil das. fei es vom Nil oder fei es vom syrischen Nähr ez Zerka (zu deutsch Krokodilsluß) aus ins Meer geriet und daun auf der Insel Rhodus wieder andete und dort die Bewohner

zu Drachenbezwingern md Drachenlötern gemacht. Es sei hier nur an den hl. Ritter Georg, an die hl. Margareta und den hl. Abt Magnus erinnert; letzterer zwar dürfte auch wirkliche Drachen, bezie hungsweise Schlangen bekämpft und besiegt haben. Von den Zeiten des Altertums cm bis her- ■ auf auf unsere Tage finden wir bei vielen , heidnischen Völkern die Schlangenverehrung > und den Schlangenkultus. Es fei hier nur j der Drache erwähnt, den die alten Babylo- ' -nier abgöttisch verehrten, und den der Pro- phet Daniel

. In der heimischen Sagenwelt spielt er ebenfalls eine Rolle. Der Ritter Heinrich von Mellaun bei Bres» sanone war in den Dürkenkrieg gezogen. Tapfer hatte er gekämpft, war aber von einem baumstarken Heiden von rückwärts angerannt und aus dem Sattel gehoben worden. Die feindlichen Reiter sprengten über ihn hinweg und ließen ihn für tot liegen. Er aber kroch zu einem loten Schlacht rosse verbarg sich in dessen aufgeschlitzten Bauch, und hoffte nach Abgang der Feinde wieder herauskriechen und sich retten

zu können. Die Feinde aber hatten keine Eile, drei Tage lang hielten sie auf der Walstatt ein Siegesfest. Da rauschte es plötzlich in der Luft, ein gewaltiger Greif schoß hernieder, ergriff die Roßkrippe und trug sie samt dem darin verborgenen Ritter durch die Luft. Endlich ließ er sich auf einem Berggrat nieder. Wie er dann seine Beute verzehren wollte, zog der Ritter sein Schwert, setzte sich zur Wehr, hieb dem Greifen zwei Krallen ab und tötete ihn nach hartem Kampfe vollends. Wie er sich -dann näher -um sah

« noch an den im Jahre 1381 verstorbe nen Ritter Heinrich von Greisenberg imd an seine sagenhafte Rettung. - - (Schluß ft»lgt.>

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 12
Datum: 20.07.1921
Umfang: 12
der schöne Kopf mit ' dem üppigen Flechtenschmuck auf ihren klassischen Schultern ruhte! Jetzt zeigte sich ihr Nacken in »vahrhast königlicher Haltung vor einem hochge wachsenen, jungen Offizier mit einem herrlichen Adoniskops. der mit einem Lächeln auf sie zutrat. Hans Ritter wandte sich, wie unangenehm be rührt, ab. Das Lächeln dieses Offiziers schien ihn zu reizen. Er sah noch, wie der Offizier seinen Arm um die schlanke Mädchengestalt legte und mit ihr davontanzte Mit einem finsteren Gesicht

durchschritt Ritter das Nebenzimmer, in dem einige ältere Herren plaudernd beisammen saßen. Er war bekannt in den Räumen der hofrällichen Wohnung und durch schritt schnell mehrere Zimmer. So kam er am Ende der Zimmerreihe in den kleinen Salon der Haus frau, der nur durch eine rotverschleierte Lampe matt erleuchtet wurde. Dieser Salon lag so absei«, daß er hoffen konnte, eine Weile ungestört zu blei ben. Vorsichtig aber ließ er sich ober noch extra in einer der durch die dicken Mauern gebildeten Fen

Mund, der so lieblich lächeln konnte, und die stolz und zugleich gütig blickenden Sonnenaugen — sogar das winzige, braune Mal über dem linken Mundwinkel, der so entzückend weich in dem Oval der Wagen verlief, sah er ganz deutlich vor sich. Die Frau Hofrätin mußte sich getäuscht haben, wenn sie meinte, daß Hans Ritter Felicitas wenig beachtete. Freilich, er sprach selten mit ihr, ober das geschah sicher nicht aus Mangel an Interesse. Vielmehr wollte er durch seine Zurückhaltung sein starkes

Interesse an dieser jungen Dame verbergen. Hans Ritter wußte nicht, daß Felicitas Wend land eine arme, geduldete Verwandte des Hauses war. Er hielt sie für reich und unabhängig und glaubte, sie lebe bei ihren Verwandten, um deren Schutz zu genießen. Er glaubte, wie viele andere Menschen, daß General Wendland ein vermögender Mann gewesen sei, weil dieser ein großes, glän>< zendes Haus geführt hatte. Zum ersten Male hatte Ritter Felicitas Wenv- land an einem Sommermorgen von leuchtender Schönheit gesehen

nach kurzer Zeit gestorben sei. und aber mals ewige Wochen später war ihm Felicitas flich' tig bei einem Besuch von der Hofrätin vorgestellt worden. Auch in ihrem Trauertleid machte sie ihm de» Eindruck einer stolzen, unnahbaren jungen Dam«. Sie sprach kaum einige Worte mit ihm und ver schwand. Hier in diesem Salon war es gewesen- Hans Ritter wußte es noch ganz genau. Die Hofrätin ahnte nicht, daß Hans Ritter ihr Haus so oft besuchte, weil er hoffte, Felicitas zu begegnen. Ihr Anblick allein schon

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Volksrecht
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Seite 4 von 6
Datum: 17.08.1923
Umfang: 6
, die nach Westthrazien geheil, aufgehoben hat und daher der Nor male Verkehr in allen Teilen der Türkei ivikdor herge stellt ist. Und so ein Leben lob ich nnr. War der Bub woW besser aufgeh'obe» beiin Waffenhandwerk als beiin Vieh. Kat einen gstten Kopf dafür. Wollen ja erfahren, ob's Lärme war oder fester Wille von der hochgnäd>igste.n Fra,il Kälte mich aber doch nicht vergessen. Es ivar ein« -Woche verstrichen, seit nnch Frau Margret bei», Dengeln — traf, als mir der Ritter Konrad die Kunde brachte

,, daß ich erfordert sei auf Schloß Tirol. An diesem Tage lieferte der Ritter Konrad einen Freudenrausch und war sogar versöhnlich mit -Herrn Engelmär. Wir feierten die frohe' Botschaft, im Turm des Bergfrieds, wo der Ritter init .Herrn' Engelinar hauste. In der Stube des Herrn Engeiinar hockten »vir, die unter dem Tnringeinach ides Ritters lag. War auch der Lentpnester aus Mfsta» gekommen, und zechte» wir zu viert an den, schweren Tisch aus Nnßbanmholz, der schiev zu groß war für .Herrn Engelnrars enges Ge laß

zur hellen Lust aufgestachelt. Es war der Ritter gar duldsam gegen den ehrwürdigen Hern, Goswin und ließ ihn Psälmodierei» und aus sei nem Wunderspiegel lesen „ach der Begier seit,es.Herzeiis.- Dja wir schieden, schoben wir zu dritt als ein« mühsame SäMnfrächt deii Ritter Konrad Eisenhrlt über die Leiterstieg« hinauf in seine Schlafkamärer. Herr Engelniär schinäuste getvaltig: dem, er hatte auch schtver geladeu und eiueu duillelroten Kopf gleich einer Kugel ans richinrotenr Glas, in der ein Lichtleini

brennt. Meinte aber lachend, daß er heute kein Haflii,ger Rößlein brauche, nin seine Bettstatt zu finden. Und er habe damals bloß ein vierbeinig Wesen gebrauchet,, nnt heiinzNfi'ildeii, indes der Ritter mit sechs Beiueiii zur nächtliche,, Ruhe gebracht würde. Herr Gosnnii aber und ich trottetei, ins Passeier, Hatte jeder seine römische Weiusrncht geladen und sein«,, lustigen Geist. in, Buckel hocken. . Ta >vir also doppelt trugen, war es nit zu verwundern, daß die Knieflachseu iiuiner recht stählern

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 23.05.1924
Umfang: 10
!. Als Erster fuhr Emici über das Zielband, Zweiter wurde Qugli, Dritter Cwrli, Vierter Traisella, Minister GvibriM, Sechster Massami usw. Briefkasten der Redaktion. Herrn Dr. O. G., Bruneck. Wir nennen Ihnen: Staackmann, Leipgig: Rikola-Gerlag, Wien: „Tyrolia', Innsbruck,- Rob. Lutz, Stuttgart. Bozen und Umgebung Die »Ritter der Arbeit' in Bozen und auf der Mendel« Gestern 8 -Uhr früh kamen die Ritter der Ar beit' von Mjeran in Bozen «n, wo sie am Bahnhos vom Präifökwrskommissär Mo-ssino

Verdiensten, wie es die „Ritter der Arbeit' sind, die die cmserlosene Blüte der ge samten Volkswirtschaft Italiens darstellen. Er wiiinsche, daß die „Ritter der Arbeit' die ange nehme Erinnerung und zugleich die Ueborzeu!- güng mit nach Hause nehmen, daß hier sin ar beitsames und ruhiges Volk lebt, -welches gerne bereit ist,, mit allen Kräften für die allgemeine wirtschaftliche Wohffahrt zu arbeiten. Ihm ant wortete Exz. Raineri mit herzlichen Worten, worauf der Kongreß in Beratungen eintrat. >Um 11 Uhr

des „Gnii^-Hteise- büros, Pros. Bonatta, der die Ritter der Arbeit um ihre UnterstüAmg bei dem Plan er suchte, den Studenten des hiesigen Gebietes den Besuch der alten Provinzen und bsscmlders deren Industrieanlagen zu ermöglichen. Schließlich sprach noch Handelska-mmerpräsi- dent Kerschbau-mer, der den Gästen einen speziellen Gruß der Handels» und Wirtschafts kreise der Stadt Bozen entbot. . Gegen i>1 Uhr nachts trennten sich die Gäste. Von 8 bis 9 Uhr abends ifa-nd -aus dem Wal therplatz e>in Konzert

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Volksrecht
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Seite 5 von 8
Datum: 06.02.1921
Umfang: 8
u. ist in alten einschlägig. Geschäften erhältlich. Vertretung u. Lager bei Eduard Foradori, Bozen, Meinhardstr. 3. Der WetterwarL. • Roman von I. C. Heer. 82 Nachdruck ccrbolen. Das Volk heißt die gespenstische Erscheinung ,ü sospir’ del mar' — ,das Seufzen des Meeres'! .Auf dem Klippen schloß fast Ritter Ulrich von Tybein. Seinem jungen Weib Jugunde kaum angetrauj, wurde er in den Kampf gegen die Türkei: gerufen. Auf der Alkane lieb Jugunde die Lieder der Sehnsucht durch die Kurse klingen. Ein Fischer, jung

: .Denkt doch nicht, daß ich wegen eines braunen Fischers meinen hohen Herrn und Gemahl verleugnete!' Sie lockte jedoch den Knaben und sprach: .Warum küssest du mir nur die rosigen Finger, küsse mich lieber aus den rosigen Mund!'' Big machte Fine Bewegung, wie wenn sie der Sage enisliehen wollte; es ging ihr aber wie mir: wir standen beide im Bann des gewandten Erzählers, und die Höf lichkeit gegeit den liebenswürdigen alten Herrn forderte, daß wir seiner Geschichte zuhörten. »Ritter Ulrich kam

unerwartet aus fremdem Land,' fuhr unser Nachbar fort. „Als der Ritter, am Tor den Vogt/ traf, war die erste Frage: ,Wie geht es meinem holden Gemahl, nach dem ich mich in Liebe gesehnt habe all' die Mt dahin?' Der Vogt, aber begann geheimnis voll zu reden: ,Kerr — 1 Da unterbrach' ihn der Ritter: ,Rur nichts Böjes von meinem Weibe, das nach der Not des Krieges mein Ergötzen sein soll!' Liebe und Verdacht stritten sich in seinem Kerzen. Siürmisch eilte er Jugunde zu begrüßen. Als er in ihr Gemach trat

sollte ich nicht mkt dir wünschen, daß die Nische vermauert werde, in der sich der Zugwind süngl?' Mit einem grimmen Lächeln der Befriedigung -rief der Ritter in den Kos: ,Vogt, die Maurer!' Die Kandwerlisleule kamen' und mauerten Tag und Nacht, bis Vorhang und Gewölbe hinter den Steinen begraben lag. Jugunde aber wun derte sich der Treue des Knaben, der lautlos für sie den Tod erlitt,, und dachte, sie würde -das Geheimnis wohl tragen.' „Gräßlich, gräßlich!' stöhnte Big. „Ich bin gleich zu Ende,' versetze

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 07.09.1921
Umfang: 12
berechnend, sie aufgegeben, so mochte er jetzt auch seine Gefühle beherrschen. Daß Fee an ein bevorstehendes Duell zwischen ihm und Forst denken könne und nur deshalb so elend und blaß aussah, kam ihn» gar nicht in den Sinn, sonst hätte er sie sofort beruhigen können. Hans Ritter war ein strikter Gegner des Duells, das er sür eine läppische Farce hielt bei der ein blinder Zufall willkürlich über Recht und Unrecht entschied. Er fand es unsinnig, wenn ein Mann im Bewußtseins seines guten Rechts

sich auch noch zur Zielscheibe seines Gegners machte. Ohne der zwin gendsten Notwendigkeit hätte er sich der blinden Willkür eines Duells nicht untergeordnet. Stiller als sonst nahmen sie beide ihre Mahlzeit ein. Ritter bemerkte nur zu gut, daß Fee sich müh sam einige Bissen hinunterzwang. Auch ihm oer ging der Appetit. Gleich nach Tisch zog er sich ln sein Arbeitezini- »Der Tl»«!«»' den des Spinnetzes in Verbindung. Die eigentüm liche Erscheinung des Spätsommers betrifft aber das Fadongewede einer winzigen Spinne

war ihr, als könne sie die Ungewiß heit nicht mehr ertragen, als müsse sie zu ihm ge hen und ihre Aengsten und Befürchtungen zu ihm tragen. Zufällig ließen sich im Laufe des Nach mittages zwei Herren bei Ritter melden, die ge schäftlich mit ihm zu verhandeln hatten. - Fee maß diesem Besuch natürlich eine besondere Bedeutung zu. In ihrer Angst vernwchte sie es sogar über sich zu bringen, in ein Nebenzimmer zu schleichen und an der Tür zu ihres Gatten Arbeits- zitnmer zu lauschen. Sie wollte Gewißheit

haben um jeden Preis. Es handelte sich bei dieser geschäftlichen Bespre chung um den Ankauf eines Wiesenterrains, das mit herrschaftlichen Dillen bebaut und zu einer Billenkolonie umgewandelt werden sollte. Dieses Wiesenterrain lag vor der Stcüt unmittelbar am Walde und eignete sich durch seine Lage vorzüglich zu diesem Zweck. Hans Ritter sollte eine Gesell schaft ins Leben rufen, die das Terrain in dieser Weise ausnutzte. Er selbst hatte den Plan ange regt und ein größeres Kapital dafür gezeichnet. Da man wußte

» daß der Erfolg stets auf Ritters Seite zu sein pflegte, fanden sich schnell noch einige Geld leute bereit, sich zu beteiligen. Die beiden heutigen Besucher standen mit dieser Angelegenheit in Ver bindung und sie verabredeten mit Hans Ritter für den nächsten Morgen eine Besichtigung des Ter rains. Seite 5 kommunion abzuhalten, wurde einstimmig ange> noinmen. finde: am >9. September. 3 Uhr früh, in Äaitern starr. Nun unterhielten wir uns reiht fröhlich und taten uns gütlich a/. der Jause, die uns der hochiv

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 01.09.1921
Umfang: 8
Volt, die Gemeinschaft der religiösen und sittlichen Ideale. Im Hippodrom sprachen der Abg. Heß aus Kob lenz und Dr. Nieder aus München-Gladbach. Haus Ritter und feine Frau. Original-Roman von H. Co. urths - Mvhler, 38. Fortsetzung.) So plauderten sie eine Weile, bis Frau Kom« merzienrat Volckmer kam. Sie begrüßte Fee sehr herzlich, aber der sorgen volle Ausdruck ihres Gesichtes verriet Fee zur Ge nüge, daß sie mit ihren Gedanken nur bei Ellen war. Ellen scherzte übermütig über die Sorge der Mutter

w Furcht» «»aß Forst nach Hause kommen könne. Frau Kom« merzienrat Volckmer erhob sich ebenfalls. »Ich begleite Sie, liebe Frau Ritter.' ,H. willst du auch schon fort, Mama?* .La. Kind, ich komme am Nachmittag wieder, Venn Harry Dienst hat. Jetzt muß er ja jeden Augenblick nach Hause kommen.' AK Fee da» hörte, drängte sie unter einem vor» wand eilig zum Aufbruch. Aber sie sollte ihrem Schicksal nicht entgehen. Noch ehe sie das Zimmer verlassen konnte, trat Harry Forst hastig ein. Sr Der Montag bracht

Todestag auf Aufforderung des Papstes festlich begangen werden soll. Redner hatte draußen von dem Diener gehört, daß Frau Ritter bei seiner Frau sei. Ohne abzulegen, eilte er in das Zimmer und stand nun mit blassem Gesicht vor Fee, die dieser Begegnung nicht mehr auswei chen konnte. Sie fand aber sofort einen ruhigen, konventionel len Ton, erwiderte formell seine hastige, nervöse Begrüßung und wechselte einige höfliche Redens arten mit ihm. Aber sie wich dabei seinen Blicken aus, die sich brennend

und flehend in die ihren sen ken wollten. Er vermochte sich kaum zu beherrschen bei ihrem Anblick. Sie schien ihm schöner und be gehrenswerter als je, und es quälte ihn unsagbar, daß ihre Augen so kühl und unbewegt an ihm vor beisahen. Gleich daraus entfernte sich Fe« mit Ellens Mut ter. Auf der Treppe blieb die alte Dame mit einem schweren, tiefen Seufzer neben Fee stehen. „Ach. meine liebe Frau Ritter, wenn Sie wüß ten, wie mir zu Mut« ist. Wir all« find in furcht barer Sorge um Ellen, mein Mann

,.O, dann allerdings — dann begreife ich Ihre Sorge. Aber hoffentlich geht alles gut.' Die arme Mutter wischte sich hastig die Augen. „Ach, mein Gott, wir hätten Ellen gar nicht hei raten lassen dürfen. Aber sie wäre uns auch hinge siecht, wenn wir fle verhindert hätten, mit ihrem Manne glücklich zu sein. So hat sie doch wenigstens einige Monate ein ungetrübtes Glück genossen. Und vielleicht hilft der liebe Gott. Wenn Ellen sich nur um Gotteswillen ruhig verhält. Nicht wahr, meine liebe Frau Ritter, Sie besuchen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 20
Datum: 20.08.1921
Umfang: 20
Freiheit gebe», die Alandsinseln gegen Schweden und Deutschland zu befestigen'. In einem Briese Fishers an Lord Esher vom März heißt es: „Sind wir nicht versl sie zum Diner eingeladen würden Statt dessen sagte Ritter mit „empörender' Gelassenheit' „Sehr verehrte Frau Hofrat! Selbstverständlich steht Ihnen mein Wagen zur Verfügung, der Sie »nd Ihre Fräulein Töchter an Ihrer Wohnung absetzen wird. Fee und ich können unmöglich dul den, daß Sie den weiten Weg zu Fuß zurücklegen. Wir danken

Ihnen sehr für Ihre liebenswürdige Begrüßung. Fee bedarf aber nach der langen Reise der Ruhe, sonst würden wir Sie bitten, uns Ihre liebenswürdige Gesellschaft noch langer zu gön nen.' — Ehe es sich die drei Damen versahen, saßen sie, von Hans Ritter geleitet, in dem Wagen nnd be- nrühten sich, ihre Entrüstung n« verbergen. Als der Wagen davongefahren war, kehrte Hans Ritter ins Vestibül zurück. Fee sah ihn schelmisch besorgt an. >,O weh, Hans — das war ein sehr abgekürztes Verfahren. Tante Lauras Gesicht sprach Bände

es in deinem Hause noch mehr sür mich zu tun. War ich nur da. deine Fehler gut zu machen, so würde ich ein recht nutzloses Dasein fuhren.' sagte sie ernst. ..Warte nur ab; ich glaube, es gibt eine Menge Aufgaben und Pflichten für dich,' antwortete er und trat wieder mit ihr zu Frau Haller. Die Hofratin machte inzwischen im Wagen ihrem Unmut Luft. „Ich bn empört — außer mir! Was denkt sich dieser Herr Ritter, daß er uns so an die Luft setzt? Der Mensch hat doch keine Lebensart-' „A, Mama — von ihm wnndert

,' höhnte die Hofrätln. „Man hat sie wie eine eigene Tochter gehalten, hat sich aufgeopfert sür sie. Was für Arbeit und Un ruhe habe ich vor ihrer Hochzeit geahbt. Und das ist nun der Dankt' „Ja — und uns allein dankt sie es noch, daß Ritter sie zur Frau genommen hat. Ohne uns hätte sie ihn gar. nicht kennen gelernt. Ich finde ihr Be nehmen abscheulich undankbar,' sagte Bärbchen entrüstet. Fee ahnte nicht, daß man sie in so harten Worten der Undankbarkeit zieh. Daß ihre Verwandten är gerlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 24.09.1923
Umfang: 6
, andere Maßnahmen zu ergreifen und hielt «nes Tages seinem Penonal folgende Ansprache: „Es gibt zu viel Unfälle in meinem Geschäft. Wir haben die Sache schon einmal besprochen und ich sehe keine Besserung. Wer von heute ab Malheur hat, kann fich nach einer anderen Stellung umsehen'. Seit dieser Zeit soll sich kein weiterer UnfaD ereignet haben. t Bozen «ndllmgebnng. Vtatthaltereirat a. D. Schaan Ritter von Havmerle f. Bozen, 23. September. Gestern, Samstag, um halb S Uhr nach mittags verschied in seiner Wohnung

im Pa lais Campofranco, Herr Johann Ritter v. Haymerle, Statthaltereirat i. P., im Alter von 61 Jahren plötztzlich an Herzschlag. Sein ältester Sohn Franz fand den Vater tot im Zimmer im Lehnsessel sitzend. Die Gemahlin des Verblichenen weilt soeben in Deutschösterreich und wurde tclegraphifch von diesem schweren Schicksalsschlage benach- r.cht-gt. lieber den tragischen Tod erfahren wir folgendes: Bereits mittags des letzten Le- benstoges klagte der Verblichene über Schmerzen im Rücken (Kreuz) und Rheuma

bereits kalt wx. Der Tod muß also schon vor einiger eingetreten sein. Der herbeigerufene Medizinalrat Dr. Weberitsch konstatier? daß ein Schlaganfall dem Leben plötzlich Ziel gesetzt hatte. Der Tod überraschte Ritter o. Haymerle während des Zeitung» lesens. Für die Gemahlin und die vier Amdn bedeutet det plötzliche Tod des FamiIi-1, Oberhauptes einen schweren Schicksalsfchizz, Erst im vorigen Jahre starb, ein Söhnchm. Paul mit Namen. Der Verstorbene wirkte »ls Beamter im politischen Verwaltungsdienste

aber besonders lobend hervorgehoben werden, daß der Verstorbene für die Bevöl kerung seines ausgedehnten Bezirkes immer ein mitfühlendes Herz hatte, daß er mit Rat und Tat jederzeit zu helfen bereit wat, daß er namentlich viele Kriegsdienst-Enthe bungen durchzuführen vermochte, wodurch gor mancher Familienvater seinen Liebes wiedergegeben wurde. Herr Ritter v. hay merle war ein liebenswürdiger Gesellschafter, seine vornehme ritterliche Gesinnung ver schafften ihnen überall große Sympathien, An seiner Bahre

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 29.12.1927
Umfang: 6
Blicken des Beschauers vor führend, wie Gestalten edler, tapferer Ritter art, Trachten aus dein 14. Jahrhundert, den Kampf um Recht und den Schutz der Schwa chen. Manigfach find die Szenerien. Auf ho her Bergwelt thront „Maria Kulm', eingebet- tet zwischen einsam-mächtigen Hochwald, in des sen majestätische Erhabenheit und Ruhe nur das Beten frommer Waller dringt. Das Ziel vieler Tausende, so die Gefährlichkeiten einer mühenreichen Pilgerfahrt nicht scheute«, zu einer Zeit, da die Faust mächtiger

wahrnehmen, daß solch genußreiche Abende vom Publikum dank bar und mit Freuden entgegen genommen wer den. Auch den Inhabern der Titelrollen und den übrigen Darstellern gebührt volles Lob und Anerkenuuiig, da sie ihre Aufgabe voll erfaßt, ihr bestes Können gezeigt nnd bewunderns werte Fähigkeiten bewiesen haben. Der Ritter Heinrich von der Veste „Katzen- grün' fand in der Person des Herrn Matthias Telser eine prächtige Illustration, ebenso ge bührt Herrn Josef Gruber als Junter für die wackeren Leistungen

volles Lob. Stürmischen; wohlverdienten Beifall ernteten die Inhaberin nen der Rollen als des Burgvogts Tochter Bi biana in Frau Blaas, ebenso Frl. Herta Zanon als Leokadia, Ritter Hartwigs Tochter. Die Szenerie mit packenden, ergreifenden Momen- ' ten wurde von den genannten Damen mit le- bensgetreuem Empfinden dem Augs des Be schauers vorgeführt und ist die verehrliche Theaterleitung zn diesen hervorragenden Kräf ten wahrlich zu beglückwünschen. Sehr gut war auch die Nolle des Konrad, Burgvogt

auf „Kalzengrün', in der Person des Herrn Alois Huber gegeben, ferner wurde dem Spiel des Herrn Joses Asler als Ritter Hartwig unge teilte Anerkennung gezollt: auch erntete Herr Adalbert Tappeiner in der Rolle als Anführer seiner Räuberbands, namens Kust, für seine wirtlich gediegenen Leistungen reichlichen Bei fall. Die Pausen wurden von den künstlerischen, musikalischen Darbietungen der rühmlich be kannten Salonkapelle Lana ausgefüllt und tru- gen zum köstlichen, genußreichen Verlaus der nur zu rasch

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.09.1926
Umfang: 6
i : » !? Das Unterhaltungsblat ,Ä à Rapunzel Ein altes Märchen, modernisiert von Hans Winter. Mo die Ruinen, welche heute die Ufer des Rheines besäumen, noch stattliche Durgen wa ren, saß in einer der stolzesten Ritter Kunz von Kunzenstein. Schräg gegenüber hauste der noch unbeweibte Hinz von Hinzenstem, der wie der alte Kunz das einträgliche Gewerbe eines Raubritters betrieb. Wenn Blicke Häuser an zuzünden vermöchten, wäre Hinzens Burg ge wiß schon damals in Flammen aufgegangen, denn Dater

eines Abends schlafen gegangen war, schlich Ritter Hinz, der wußte, daß der Alte wichtiger Geschäfte Halber verreitst war, vor den Turm und seine Liebesklagen drangen bald bis zu den rosigen Ohren Rapunzels. Eine Zusammen kunft schien dieser anfänglich unmöglich, denn Bater Kunz hatte die einzige Strickleiter mit auf die Reise genommen, weil er bei seinen dunklen Geschäften nie wissen konnte, ob er ein solches Ding nichd 'brauchen werde «können. Aber Rapunzel wußte Rat. Sie nestelte an ih rer Frisur herum

und ließ ihren Zopf wie ein abgerolltes Seil den Turm hinunterflattern. Behende wie ein Elchkätzchen kletterte Hinz da ran empor. Die Lippen des Liebespaares wa ren wund als der Galan bei Anbruch der Mor genröte endlich ans Heimkehren dachte, wobei er den Turm auf die gleiche Art hinunterging. Leider kehrte auch der finstere Kunz bald zurück und an eine Wiederholung des Unternehmens war erst nach einigen Monaten zu denken, als Ritter Kunz abermals erfahren hatte, daß ein reicher Kaffeesack

, wie man damals die Kaus- leute nannte, in der weiteren Umgebung heim gesucht werden könnte. Pünktlich stand Ritter Hinzenftein wieder am Fuße des Turmes, als sich die Luft als rein gezeigt hatte und flehte mit zarten Liebesliedern um Linderung seiner Liebesschmerzen. Da öffnete sich da« verschwte- gene Fensterchen und Rapunzel erschien bitter lich weinend daran. »Lasse Dein Haar her unter*, flüsterte der Hinzenstewer. „Unmög lich', wimmerte es von oben herab, „ich Hobe feit gestern einen Bubikopf

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