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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 14
Datum: 29.07.1928
Umfang: 14
Banditentat wurde in D a n e r i n g bei Rainbach verübt. In das Anwesen der Bäuerin Anna Wamprechtshammer drang ein etwa 30jähriger mittelgroßer Mann ein, setzte der Bäuerin den Revolver auf die Brust und verlangte einen Geldbetrag, den diese vor etwa vierzehn Ta gen aus dem Verkauf eines Ochsen gelöst hatte. Dem l ches vorangegangen, war unser Ritter auch nimmer groß verwundert, als Meister Aribo ihm vermeldet, daß ein jung, schön, reich Prinzessin sich ihm als Trautgemahl anerbietet, wasmaßen

er durch sein Tu gend und ritterlich Art ihr Herz gewonnen. Und zog der jung Herre mit sein Begleiter gar frohen Mutes, als auch gespannter Hoffnung voll nach dem Schlosse, wo sein vorgeblich Braut hauset. Ueber etlich Tagen kamen sie alldort an. und war es schon Nachtzeit, da sie über die Schlohbrücke geritten, wurden auch von der Gräfin Kleeburg gar freundlich empfangen. Jung Ritter Ekkestein mußte sich in ein prächtig, reich Ge wand kleiden, so für ihn schon bereit gehalten wor den, und ging dann zum Nachtmahl

, wo er sein gräf lich Braut erstmals gesehen. Waren aber beide, so Ritter Ekkestein als jung Agatha, jegliches von der Schönheit des andern also betroffen, daß sie einand schier nicht anzublicken gewagt. In währendem Essen erzählet der Ritter gar fromm und treuherzig von seiner Jugend, wie er schon als Kind gar verwaiset und all seines Gutes beraubet worden, auch daß er in aller Welt niemand habe, so ihm nahe stünde, es feie denn ein alt Oheim geistlichen Standes und ja wohl auch Unser Lieb Fraue

. der er sich ganz zu eigen geben. Dcrnebst sang er ein ergreifend Lied von sein verstorben Mütterlein, und sind alle, so bei Tische saßen, hievon zu Tränen gerührt worden. Nächster Tage, da sie sich besser kennen gelernt, fasset jung Agatha ein starke Liebe zu dem Ritter, und dieser war von dem schön Mägdlein also entzücket, daß er an solches ganz und gar sein Herz verloren; darauf haben beide sich zum heiligen Stand der Ehe verlobet. Maßen aber Prinzeß Agatha ihr lieben Gesponsert Räuber muhte die Frau

, und würde, alsobald er von Jerusalem heimgekehrt, in rit terlich Taten und Ruhm erstrahlend, von ihrem Vater gnädiglich ausgenommen werden. Ritter Ekkestein aber, inweilen er das Fräulein über die Maßen geliebt, er füllet er ihm jeglichen Wunsch, mit kein Wörtlein fra gend, warum es soviel Heimlichtun gebrauchet. So ward denn schon Zweitnächsten Tages die Ehe geschlossen und vom ehrwürdig Priester Ulfo aus St. Benedikti-Orden eingesegnet. Nachdem das Fräulein und der jung Rit ter durch das heilig Sakrament

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 14
Datum: 29.07.1928
Umfang: 14
handelt. Nur hatte Gerard, der Schelm, ihren und sämtlich andere Namen verfälschet. Und der abenteuerlich, jung, tumb Ritter war ich, so mit unredlich Werk sollte blind geschlagen und dann mit ein Judasgeld verlohnet werden. Darob ergrimmet ich also, daß ich schier grob dareingefahren wäre und mich verraten hätte. Biß wich aber ein arger Fürwitz, zu vernehmen, wie der Handel weiter gegangen. Darum bezwang ich mein ^roll und spitzet beide Ohren, als der Gauch fortfuhr, also zu erzählen: »Jung Agatha

widerredet dem Knappen Aribo, waßen sie nimmer gewillt, ein jung, edel Ritter irre zuführen und in ein Schelmenwerk zu verstricken. Wenn ein bieder, fromm Edelmann sich finde, der von dem greulichen Wolfenthurn sie erlöset, wolle sie ihm wcht nur scheinshalber, sondern zum wirklichen Ehe- °and die Hand reichen. Also beteuert sie. Auch ein Mönch aus St. Benedikti Orden, den man zu Rate gezogen, schwöret, daß er nie und nimmer ein Ehe zum Schein einsegnet, anerwogen er das Sakrament wcht verunheiligen

kann. So wurden denn die zwei Knappen Aribo und Gero in die Lande geschickt, ein Achten Bräutigam für das Grafentöchterlein zu suchen. Etwelchen nahe hausend Ritter oder Iungherren «onnte man nicht aufbieten, maßen ein solcher vor des grimmen Wolfenthurn Rache nimmer sicher gewesen, ^erohalben wanderten die zwei Knappen in ferne waue. Hat ihnen aber ihr Herrin, die Gräfin Klee burg, ehedenn sie fortgegangen, noch den besondern Auftrag geben, daß sie nicht übereilt ein nächstbesten Landfahrer herdeiholen

, nächst eintreffend großes Glück und erwecket ihm absonderlich Hoffnungen. Alsdann kehret Meister Aribo kürzesten Weges in der Gräfin Kleeburg Schloß zurück, den gefunden Bräutigam an zumelden; Meister Gero aber ziehet mit dem jung Ritter auf weitem Umweg ebendahin, länger Zeit ver brauchend, daß sie im Schloß Kleeburg alle Anstalten für den Empfang treffen können. Auf solcher Umfahrt begegneten sie einsmalen ganz ungeahnt dem grim men Wolfenthurn, und wollte der Satan den Meister Gero henken

, wasmaßen ihm dieser ein Spott ange tan. Aber jung Ritter Ekkestein kämpfet mit dem wil den Grafen, so für unbesiegbar gegolten, und schlug ihn mit der Faust vom Pferde, also daß er mit ein gebrochen Beine liegen blieben. Darob schäumet der Wolfenthurn in höllischer Wut und ließ die beiden, allsobald er heimgebracht worden, von zwanzig seiner Mannen verfolgen. Hatten solche aber kein Glück, maßen sie etlicher Tage hinter den Verfolgten gewesen und dann noch von Meister Gero irregeleitet worden. Und ging

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 23.08.1922
Umfang: 8
bis Tie felbft Li« Sache tn die Hand nehmen. In dem Bericht aber, den Ritter über Foerster weitergibt, ließ ich diesem bereits sagen, daß- es wünschenswert sei, wenn L- (da ist offenbar Dard ge-mei>nt) inoffiziell nach Mün chen käme und alle wei>teren -Schritte in dieser Sache von einer Aussprache zwischen Ihnen und ihm (dem Herrn Darb) durch Ihre Vermittlung dann bei Kahr abhängig machen ließe. In dem gleichen Bericht habe ich auch wie der gutzumachen versucht, was Ritter an falschen

Vor stellungen über den in Bayern möglichen Weg bei den französischen Regierungs-Vertretern erweckte. Ritter hat sich eingebildet, Sie würden jetzt sofort die Regierungs geschäfte übernehmen, und den Franzosen die Meinung beigebracht, in den nächsten vierzehn Tagen würde durch Ihre Politik die Loslösung vom Reiche kommen. Wenn man weih, welche Kinder die Franzosen sind, dann wird man auch erkennen, wie gefährlich solche Darstellungen auf den weiteren Verkehr zwischen ihnen und uns ein wirken müssen

. Ich habe deshalb dafür gesorgt, daß Ritter nunmehr mittei-lt: Die kommende Politik in Bayern hängt vollkommen von dem Ausgang der Wah len ab. Eine aktive Haltung Bayerns gegenüber Berlin ist durchaus falsch. Die föderalistische Entwicklung muß sich praktisch als eine Politik der Defensive und -der Not wehr gegenüber der Entwicklung -in Berlin durchsetzen. Sollten die Dinge in Berlin derart schroffe Formen an- nehmen, daß die bayrische Staa-tsregUerung schon vor dem Abschluß der Neuwahlen zu gewissen Schritten

ist aber der Dr. Ritter aus Vorarlberg? Jedenfalls fordern wir den Vizekanzler Dr. Frank auf, diesen Dr. Ritter, -der das Deutsche Reich an die Franzosen verraten will, sofort dingfest zu machen! Gegen den Bothmer ist bereits ein Verfahren beim Ober reich sanwa-lt anhängig, und er wird ganz bestimmt nicht -der einzige sein, der da unter di« Räder kommt. Sollte das der Dr. Albert Ritter unserer — Deutsch- nationalen sein?! Es gibt nur einen Dr. Ritter in Vor arlberg! Welche Schmach! Welche Schmach

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Seite 7 von 14
Datum: 22.04.1928
Umfang: 14
ein Schwester des Türkensultans Saladin war. Katschiga hätt nach Saladins Willen den Prin zen Seiseddin, ein Ressen Nureddins, so der Beherr scher des Seldschukenreiches war, heiraten sollen. Ma ßen sie aber ein groß Widerwillen wider ihren Bräu tigam heget, entfloh sie ins Land der Griechen, ein Teil ihrer Schätze mitnehmend, und heiratet in Trape- zunt den Fürsten Gregoras, weiland Ritter von Arz bach, dem sie über ein Jahr das Töchterlein Xenia ge bar. Später, da Saladin der allmächtig Herrscher

und saget: „Nun, lieb, edel Ritter sollet auch Ihr von Euer Le ben mir etwelches erzählen, anerwogen ich Euch das meinig klar auseinandergelegt und nichts verhehlet Hab." „Edel Fürstin," erwidert ich, „haltet zu Gnaden, wenn ich Euer Wunsch nicht erfüllen kann. Ich bin durch ein heilig Verlöbnis gebunden, über mein Her kunft und Befahrnisse kein Wort verlauten zu lassen, ehedenn ich von der Kreuzfahrt heimgekehret." „Dann reuet mich, daß ich also schwatzhaft war und Euch mein Geheimnisse verraten

ich nimmer. Ich bin durch mein Wort also stark gebunden, daß ich dem Kaiser selbsten nichts eröffnet." Sie schwieg noch ein Zeit lang, während das Schiff lein gar rasch auf den portvm Dbsoäosii 1 hinsteuert. Ehedenn wir anlegten, ließ sie kurz halten und saget wieder freundlich: „Edel Ritter, ich dränge Euch nimmer, Euer Wort zu brechen. Und daß Ihr nicht vermeinet, ich wär be leidigt. bitte ich Euch, morgen in mein Schlößchen am Goldenen Tor zu kommen und das Mittagmahl bei mir zu nehmen." Darob kam

ich in groß Verlegenheit, sagt aber nach ein Weilen: „Haltet zu Gnaden, fürstlich Hoheit, mir dünket, es zieme sich nicht, daß ein jung Ritter eine jung Herrin in fremder Stadt aufsuche." „Hahaha," lachet sie, „Ihr vermeinet gar, ich wäre die Putipharin und Ihr der ägyptisch Josef." „Fürstin, ein'solches fallet mir nicht bei." „Ich habe noch kein Ritter getroffen, der für fein Unschuld also zittert. . . O, Ihr reinster Engel!" „Fürstin, spottet nicht der Reinheit! Die Reinheit ist nicht nur eines Ritters

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Seite 6 von 16
Datum: 12.08.1928
Umfang: 16
! Man spart und spart und sieht sich die Welt an, das ist heuer die Losung und dementsprechend auch die „Lo- Die Geschickte des Ritters Namenlos. 31 Nacherzählt von Reimmichl. Und abermalen fraget er: „Wie seid Ihr in moslemitisch Gefangenschaft kom men?" „Ich Hab mich selber als Sklaven hingeben, um ein christlich Mitbruder zu erlösen, so schon lange in Skla verei geschmachtet," erwidert ich. „Kennet Ihr nicht ein Herrn von Völsegg?" „Im kreuzfahrend Heer war kein Ritter, der sich also genannt." „Er ward

auch Ritter Namenlos geheißen. Ist solcher verstorben?" „Ich kann nicht von jeden deutschen Ritter wissen, was ihm befahren. Von Euch aber dünket mir, Ihr wäret ein gar fürwitzig. anmaßend Geselle, so mehr fraget, als ihm zusteht." Also sprechend, ging ich hindannen und suchet ein Ort, wo ich meiner Nachtruhe pflegen gekonnt. Es wollt aber kein Schlaf in mein Augen kommen, was- maßen ich immer an die verwunderlich Märe denken gemutzt, so Meister Gerard erzählt. Nach Mitternacht, da ringsum

alles geschlafen, rutschet etwer an mein Seiten, und war solches niemand anderer, denn ge nannter Meister Gerard. Merkend, daß ich annoch wache, flüstert er in mein Ohr: „Lieb Herre, Ihr seid der Ritter von Völsegg. Ver hehlet solches nimmer, ich Hab Euch für sicher erkannt." „U.nd wäre ich der Ritter von Völsegg," sagt ich dar auf, „würd ich es Euch am letzten verraten, dieweilen Ihr ein geschwätzig Kunde seid." „Wenn es notwendig ist, kann ich auch schweigen. Das seid Ihr inne worden, als wir mitsammen wei

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 16
Datum: 02.09.1928
Umfang: 16
, rufet ich mit gar kläglicher Stimme: „Unrein! Unrein!" Er blieb ein Zeitlang stehen und mustert mich mit fein blitzend Augen —, alsdann fragend: „Seid Ihr es, edel Herr von Völsegg, weiland Ritter Namenlos geheißen?" „Ja, solcher bin ich: aber wie kommet Ihr hieher, ehrwürdig Vater? Hat der Schelm Albert oder Albe rich sein Wort gebrochen?" „Meister Albert tat gut daran, mir Euer Unglück zu vermelden. Außer mir weiß aber niemand von Euer Leben und traurig Los." Wiederum schauet er mich ein Zeitlein

musternd an. dabei ihm die Tränen in sein weißen Bart geflossen, und wollt sodann schnell auf mich zugehen. Ich weichet ober vor ihm zurück, warnend. ..Unrein! Unrein? — Bleibet fern, ehrwürdig Vater, auf daß Euch die böse Sucht nicht ankomme." „Ein Priester Gottes und verlobet Jünger Christi muß jedmänniglichen nahe treten, so da mühselig und beladen sind," erwidert er: „edel Ritter, kommet ein weniges abseits mit mir an ein Ort, wo wir unge- hört reden können." Solches sagend trabet er hindannen

und also eingehen in sein Glori?" Da mag es uns wohl gar getrosten, wenn unser Kreuzfahrt nicht anders ge wesen denn solche unseres lieben Herren Christus^ Wohl ward es unserm streitend Heer nicht verstattet^ in Kampf und Sieg das irdisch Jerusalem zu erobern; alljedoch haben viel tausend und tausend derer kreuz fahrend Ritter mit ihr Leiden und Tod das himmlisch Jerusalem gewonnen, so tausendmal herrlicher und be gehrenswerter ist denn die Stadt Jerusalem hier auf Erden. Was vermeinet Ihr, werden die Ritter

im Himmel droben traurig sein, daß ihr Heereszug nicht glücklich ausgegangen? Nein, sie loben und benedeien jetzo tausendmal ihr bitter Kreuz- und Leidensfahrt, maßen solche ihnen höchstes Glück und Ruhm ge bracht . . . Erwäget auch dieses. Gar manch ein Ritter hat, da er noch daheim gewesen, groß Sünde und Schuld auf sich geladen; mag solches auch durch Reue und Beicht getilgt worden fein, so verblieb annoch harte Strafe, so er leichtens durch die bitter Kreuz-,

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 16
Datum: 02.09.1928
Umfang: 16
, und wird ihm der Himmel nicht gar lange verschlossen sein — Viel, viel andere Ritter hät ten ohne der Kreuzfahrt ihr ewig Heil verloren. Wären sie zu Hause verblieben, an dem christlich Heereszug nicht teilnehmend, so hätten sie leichtlich durch ein üppig Leben, durch Unrecht und Gewalttat, durch sündig Fehde und Zweikampf ihre Seele bemakelt und wären nach argem Frevel sonder Buße verstorben. Nun aber wurden sie durch die Kreuzfahrt vor vieler Sündengefahr entrissen, durch ein edel, heilig Für- nehmer an Christus

reiche Früchte bracht." Da der ehrwürdig Eremit also gesprochen, ward es licht und warm in meiner Seele, wie wenn nach viel nebel- und regenschwangern, düster Tagen die liebe Sonne aus den Wolken bricht, Ich danket dem Mann Gottes, immer wieder sagend, wie wohl mir sein Rede getan. Er aber fuhr fort zu sprechen: „Was Euch selbsten anbetreffet, lieb, jung Ritter, habet Ihr am wenigsten Ursach zu bangen, daß Euch Christi Huld entzogen worden. Vielmehr stehet Ihr hoch in Christi des Herrn Gunst

und Gnade. Höret nur. Euch hat die Kreuzfahrt zu ein wahren und ech ten Ritter gemacht, wie er sein kann und soll. Da der mächtig Kaiser Barbarosse Euch zum Ritter geschlagen, habt Ihr feierlich verlobt, tapfer und treu zu sein allerwegen, die Reinheit zu wahren, die Armen und Schwachen zu schützen, die Frauen zu ehren, allen, so hilfsbedürftig sind, beizustehen, der Gefangenen Los zu mildern, die Ehre hochzuhalten, für den Glauben, so es angeht. Euer Blut zu vergießen und Gott zu dienen jeglicher Art

, so Christo die schwersten Kreuze nachtragen, sind auch seine liebsten Jünger. Und Unser Liebfraue, die süß Mutter Maria, heget ihr tiefest und stärkest Liebe für die Leidenskinder, so dem Kreuze ihres Sohnes am nahesten stehen, wie weiland St. Johannes. — Glau bet mir, Heinrich von Völsegg, Ihr seid von Christo und sein Mutter als ein hochgehuldet Ritter auserko ren, und möget Ihr leichtlich in kurzer Frist das Wort von Euch sagen, als St. Paulus gesprochen: „Ich habe den guten Kamps gekämpft, den Lauf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.07.1924
Umfang: 8
die Justizschande teilweise getilgt werden könne, die durch das Fechenbach-Urteil dem Land und dem Reiche angetan worden ist. Man stelle sich die Tatsachen wieder vor Augen: Fechenbach hat einem Schweizer Journalisten na mens Payot, der ihm seit längerem bekannt war. im April 1919 eine Abschrift des sog. „Ritter-Tele gramms" und des Erzberger-Memorandums aus gehändigt. Das Ritter-Telegramm stammte von dem bayrischen Gesandten beim Vatikan, war an die bayrische Regierung von 1914 gerichtet und teilte

der Veröffentlichung eine strafbare Handlung liege, so würde, da diese Handlung ein Pressedelikt dar stellt, sechs Monate nach der Veröffentlichung die Verjährung eingetreten sein. Das Volksgericht hat aber die Verjährung geleugnet, indem es ein Preffedelikt leugnete, und wegen der Abgabe des Ritter-Telegramms auf zehn Jahre Zuchthaus er kannt, da nach seiner Meinung Fechenbach hätte wissen müffen, daß das Dokument geheim zu hal ten und geeignet sei. die Interessen Deutschlands

Rechts zu unternehmen. Erst unter dem Eindruck der Erörterungen im Reichstag, nachdem der Auswärtige Ausschuß festgestellt hatte, daß das Ritter-Telegramm weder in der deutschen Friedensdelegation zu Versailles noch bei den Ver handlungen mit den Kriegsgegnern irgendeine Rolle gespielt habe, daß also eine Schädigung des Reichs in keiner Weise durch die Veröffentlichung eingetreten fei, bequemte sich Kahr-Bayern dazu, durch seinen Berliner Vertreter erklären zu lassen, daß ein Gnadengesuch Fechenbachs

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 11.09.1926
Umfang: 16
Leonhard. Frei wie der Sonnenadler muß der Gedanke sein. Dann fliegt er auch wie jener zu Licht und Sonn' allein! Maximilian I, „der letzte Ritter", spricht als Sterben der aus dem Totenbett diese Worte zu seinem sinsterblicken- den Enkel, dem späteren Karl V. Was blieb außer einigen kraftvollen Gedanken, einigen farbenprächtigen Bildern und einer lebendigen Schilderung von dem im Nibelungenvers- maß gehaltenen Romanzen-Kranz „Der letzte Ritter" von Anastasius Grün Bleibendes und Gegenwavtswirkendes

? Einige Zeilen von freiheitlichen Gedanken und idealem Schwung! Sie wirkten in einer Zeit vormärzlicher Metter nichscher Zensur, in einer üblen Atmosphäre polizeilicher Bespitzelung und in einem Milieu der Abwürgung aller frei heitlichen Ideen und Gedanken. Als Epos 'besingt es Kaiser Maximilian I., den letzten Ritter, geht zurück auf die Zeit ritterlicher Mannbarkeit und verliert sich in bilderreicher Romantifierung einer historischen Epoche, verherrlicht einen „Helden", deffen Schicksal nicht tief genug

im Volksganzen verwurzelt ist, und an dessen Leben sich nur diie Begeisterung Anastasius Grün entzündete: Vielleicht trifft seine Widmung auch nur auf ihn zu: In unseren weichen seid'nen Zeiten, WaS soll der Mann in starrem Erz? Vielleicht, daß sein Vorüberfchreiten Noch heute rührt manch deutsches Herz! Nein, die Welt Maximilians lebt nur noch in alten, verstaubten Geschichtsbüchern, und die bilderreichste lyrische Sprache macht den Toten nicht lebendig. Der „letzte Ritter" war der erste große Erfolg

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 14
Datum: 22.01.1928
Umfang: 14
auf einen Schei terhaufen gebunden und lebendig ver- b r a n ist. Vor alters, als es noch Ritter und ritterliche Brauche gab, gewährte man einem tapferen Feinde freien Abzug in Wehr und Waffen. So ehrte man Tapferkeit und Mannesmut. Andere Zeiten, andere Sittem Wer mit Gesindel kämpft, darf keine Scho nung erwarten. Dieses Geschehnis aus dem Weltkrieg ist in deutschen Landen jedenfalls noch nicht bekannt. Es handelt sich vor allem darum, Name und Heimat dieses wahrhaft großen Kriegshelden festzustellen

, Fluh, Möggers und Eichenberg vorläufig bis Ende 1932 verlängert. — Am 11. Jänner mittags wurde der Färbermeister Karl Mathis bei der Firma Karl Faigle in H a r d von einer Transmissionswelle erfaßt, wobei ihm sämtliche am Oberkörper befindliche Kleidungs viel im Kopf herum und hoffte gar, daß er nicht ganz erlogen feie. Weiter reitend, kam ich mir vor wie St. Martinus, ja fast noch edler und besser, als dieser heilig Ritter, dieweilen ich dem ent blößet armen Greis nicht nur ein halb Mäntel chen

: „Ihr reitet gen Wien, edler Ritter?“ „Gen Wien reite ich immerhin — bin aber kein Ritter, sondern . . . .“ „Ein edel Knappe aus dem Rhätierland,“ fiel er mir in die Rede, „und möchtet beim Babenberger herzog Rittertum und Rittergut erwerben/' „An ein Rittergut Hab ich nie gedacht: mein Verlangen geht nur auf Ritterschaft und Ehre." „Wenn Euch aber ein Rittergut oder besser ge sagt. eine Grafschaft mit Burgen und Gütern in den Schoß fällt und dazu noch ein fromm, jung, schön Prinzeßlein. soll heißen

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 14
Datum: 03.06.1928
Umfang: 14
vermocht. Herzog Fried rich rief mir laut und schier bittend zu: „Ritter Heinrich, komm herunter! Spring? Schnell!" Und ich sprang auch, aber nicht hinunter zu den Unsrigen, sondern hinein in die Stadt, verhoffend, daß ich mich bis zum Tore durchschlagen und solches von innen eröffnen könne. Nach der Stadt zu war die Mauer gut ein halb Klafter niederer denn außen, und ich bin just auf die Köpfe derer Bogenschützen hinabge sprungen, also daß sie mit ein mörderisch Geschrei aus- einand fuhren und etlick

, daß ich mich selbsten nicht mehr erwehren könnt. Doch plötzlich scholl der laute Ruf an mein Ohr: „Christus und Unser Liebe Frau!" Und da stürmten ein Schar Ritter heran, darunter Graf Konrad von Peilstein, Berthold von Vohburg. meine Freunde Wels und Aribo von Lindenberg, und hinter ihnen kamen noch viel andere. Im Rücken auf die Aloslims einhauend, erlöseten sie mich bald aus höchster Not. Und während ein Teil die Feinde abgewehrt, rüttelt der andre schon am Tor. Indes war Graf Waldenthurn ausgestanden und setzet

wunderbar geschützt." Wir konnten indes nicht länger verweilen und stürmten mit den andern Rittern, die Moslims vor uns hertreibend, in die Stadt hinein, worauf sich die Feinde alsbald geben. Es erscholl ein ungeheuer Sie gesjubel. und flattert auch schon des Schwabenherzogs Fahne äuf Turm und Mauer. Jetzo erst hatt ich Zeit, den Herzog zu fragen, wie die mir beistehend Ritter über die Mauer gekommen Da erfuhr ich, daß Her zog Friedrich, nachdem ich von der Mauer einwärts gesprungen, über mein verwegen

Tat gar erschrocken und in bitter Angst um mein Leben, seine Ritter bei

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Seite 7 von 14
Datum: 06.05.1928
Umfang: 14
mit Euch gleichermaßen, lieb Ritter!" erwidert er. „Auf daß Ihr nicht umkommet, werd ich schnelle Hilfe bringen." Er klemmet die Stange zwischen sein beid Füßen und schleifet, Hand über Hand greifend, langsam hin unter. Mir ward es nicht sonderlich schwer, die Stange zu halten — hält viel schwerer sein können — bin aber gar erschrocken, als drunten ein furchtbar Schreien und Lärmen anging. Indes war der Herzog schon End der Stangen, solche gibt ein jähen Ruck, also daß ich schier zurückgetaumelt, der Herzog springt

dem Heiland Jesu Christ und meiner lieb Mutter Maria, ingleichen bat ich den Herre Gott gar schmerzlich, mir all Sünden zu verzeihen. Mit einem Mal aber streifet etwas an mein Kopf, und ist das ein Seil gewesen, so vom Dach herniedergleitet. Dabei hört ich ein laut Frauenstimme, die kein andre war als solche der Fürstin Xenia, mir zurufend: „Ritter! Ritter! Habet Mut und klettert schnell her auf! Ich helfe Euch." Solches ließ ich mir nicht zweimal sagen, fasset den Strick, so etwa drei Daumen dick

, daran ein schwarz Säcklein hing, und blaset mir ein gar wohl duftend, scharf Aroma in den Mund. Stiches schießet mir wie Flam men durch all mein Glieder, mußte stark niesen und wirft mich gar in die Höhen. Jetzo weichet der Krampf von mein Herzen, ich atmet schwer auf und könnt reden, fraget auch allsosort, wie sämtlich Dinge kom men. Da beugt sich der Kaiser über mich, gütig wie ein Vater mir zuslüsternd: „Ihr seid ein heldenmütig, goldtreuen Ritter, und werd Euch nimmer vergessen

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Seite 9 von 14
Datum: 13.05.1928
Umfang: 14
. Ich bring Euch gar bedeutungs voll Kunde." „Hebet Euch von hinnen," sagt ich schier strenge, „in weilen es mein Pflicht, jedwed fremden Menschen von hier fern zu halten." Da sprach sie in gar sonderbarem Ton mehrmalen absetzend: „Ich bin Euch kein Fremde . . . Ritter von Völsegg, mich schicket Euer edel Gemahlin, jungschön Agnes." Mir fuhr es wie jäh Erschrecken durch mein Körper, redet aber kein Wort. — Da sagte sie zum andermalen: „Ritter von Völsegg, Euer Gemahlin, jung Agnes, ist in Konstantinopel

und lieget allda schwerkrank dar nieder." Schier stocket mein Blut in den Adern, doch ent schlüpfet mir kein Frage . . . Ein drittesmalen öffnet sie den Mund, sprechend: „Ritter von Völsegg, Euer treu Gemahlin entbindet Euch jeden Verlöbnisses und laßt Euch herzinnig bit ten, Ihr möget kommen, daß sie Euch ein letztesmal sehe und annoch ein lieb Wörtlein von Euch höre, ehe denn sie sterbet." Wie ein stechend Messer drang mir solche Rede ins Herz, und hätte gar auffchreien mögen; alljedoch gab

ich kein Laut von meiner. Da begann die Griechin jämmerlich zu weinen und saget nachher schluchzend: „Ritter, seid Ihr wahrhaft also grausam, daß Ihr Euer sterbend Gemahlin ihr letzte Bitte verneinet? So muß sie denn sonder Trost von hinnen ziehen, maßen sie ihr drückend Geheimnis Euch nimmer offenbaren kann, und findet allewig kein Ruhe." Jetzo war es um mich geschehen. Das bitter Weinen der Fürstin und noch mehr die Sterbensnot von mein Herzensgemahl hat mich also erschüttert, daß ich an nichts mehr

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Seite 9 von 16
Datum: 20.05.1928
Umfang: 16
Richter fällt sein Urteil sicher auch nicht nach der politischen Parteizugehörigkeit derselben, sondern nach seinem „Graf Waldenthurn, kommt! Kommt! Helfet dem Sirak!" Graf Waldenthurn? Solches ist der Schwarze. Nun kommt mein letztes Stündlein. Also denket ich. In gleichen schrie Meister Alberich: „Hoio! Verrat! — Knappen — Ritter — Hilfe!" Und abermalen gellet die Stimme der Griechin: „Graf Waldenthurn, pfui! Ihr seid ein feige Memme!" Indes begann wiederum unser verzweifelt Ringen am Boden

, wo er durch mein eisern Rüstung stechen könnt; hätt mit der Zeit leichtlich eines funden. Da ward aber vom Pförtlein her groß Lärm und stür men ein halb Dutzend Knappen heraus. — Der stärkere von mein Gegnern springt allnun aus und rennet da- von, während ich den andern festgehalten. Draußen auf der breiten Straßen aber stand ein riesenhast ge wappnet Ritter, der sein Schwert gezogen, und hieb dem fliehend Mann mit ein fürchterlichem Streich den Kopf von der Schulter. Mein letzter Gegner hatt aber, matzen

Knappen umringt da. So sehr sie mit ihr Fragen mich bestürmet, könnt ich doch län ger Zeit kein klare Antwort geben. Mir dünket, ich wär aus ein gar bösen Traum erwacht und schauet groß umher. Erst als ich die vier toten Mann am Bo den liegend ersah, ist mir recht bewußt worden, was geschehen. Von lebend Menschen erspähet ich außer denen Knappen niemand mehr. Die Fürstin Xenia war verschwunden, der riesenhaft gewappnet Ritter war verschwunden, ingleichen Meister Alberich, der Narr

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Seite 8 von 14
Datum: 01.07.1928
Umfang: 14
aller Orten, hihihi." „Wo kommet Ihr her und was machet Ihr allda?" »Ich? Ich mache das, was die Herren und Ritter nimmer machen, ich nehme das festest Akkon im Sturme. Destenthalben bin ich mit mein Herzog aus konstantinopolisch Schiffen über Ephesus, Cypern. Antiochia und Tyrus gen Kaifa geschwommen, allwo wir ehegestern aus Meerschnecken in Landratten ver wandelt worden. Und jetzo soll ein lustig Raitentanz losgehen, also daß die traurig Gesichter, so man hier allum schauet, zu lachen anfangen

. Ich habe nichts anderes getan, denn was Ritter pflicht von mir erfordert." „Man erzählet aber. Ihr wäret von der Fürstin Schönheit also bezaubert worden, daß Ihr in Ikonium von der Mauer in die Stadt hineingesprungen, inwei len Ihr drinnen die Griechin ersehen." „Wer redet solches? Sprecht, ich will den Mann kennen! Ich schlag ihm den Kopf ein, ich erwürge ihn, daß er nimmer lügen kann. — Nennt mir den Namen!" „Ich weiß kein ander Namen, denn die Frau Fama 4 . — Solche hat aber kein Fleisch und Bein wie Kunz und Heinz

- stantinopel gesehen. — Auch bezaubert sie kein Ritter * Frau Klatsch. trägt, und mit einer Eiche geschmückten Ehrenhofe. ! Weiter ansteigend kommt man durch ein den Fuß der alten Festungsmauer durchbrechendes Tor zum Haupt-! teile, d. i. zur Krypta. Ein rundes Gewölbe enthält | einen kleinen Steinsarkophag mit den Gebeinen l eines Kriegers und der kurzen Inschrift: „Hier ruhe ich, einer von uns!" An den Wänden sind in über hun- - dert Tafeln die Namen der für das Vaterland gefal lenen Söhnen der Stadt

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 14
Datum: 19.08.1928
Umfang: 14
die Mitglieder 30 Prozent Ermäßi- Alldort hatten einzeln. Ritter von denen Engellän dern mehrmals schon auf Sturmleitern die Mauer er klommen, waren aber mit eisernen Gabeln wiederum hinuntergestochen worden, und die Leitern umgeworfen oder mit Steinen zertrümmert. Nun rollet langsam wieder der hölzerne Belagerungsturm heran. In defsen oberstem Geschoß, so zwei Klaftern hoch über die Stadt- mauer.raget, sahen schottische Bogenschützen und spick ten mit ihr sicheren Pfeilen gar viele Seldschuken von der Mauer

mit der damasten Klinge einem — Zweien — dreien — so nächst dem Kessel gestanden, glattweg den Kopf ab, alsdann fasset ich den Kessel und stürzet ihn einwärts gegen die Moslims — er rollet über das hölzern Gestiege polternd hinab in den Torgang, alles in Brand steckend, ein höllische Flamme prasselt auf, fürchterlich Heulen und Fluchen erschallet. — Ingleichen kracht vom hölzern Belagerungsturm eine Fallbrücke auf die Stadtmauer herab, und etliche zwanzig Ritter stürmen über die Brücke aus den Mauerrand

sagten sie uns ein lautschallend christ lich Gruß, und etliche drückten auch unser Hand. Als dann wurden Strickleitern gebracht und ließen sich mehrer Dutzend Ritter einwärts die Mauer hinab; vom hölzern Turm heraus drängten immer neue Kämpen nach, spähend, wie sie in die Stadt hinunter kommen. Da zu wenig Stricke und Stangen gewesen, ries ich: „Folget mir nach drüben! Alldort ist em leichter Einsteigen!" * Und führet sie gen den Johanniter-Turm. Selbigen Augenblicks erhielt ich ein Bogenschuß

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 07.09.1923
Umfang: 16
aus Vorarlberg unter .Ludwig Lynüs von Feld kirch, die Oberinntaler standen unter Hans Walch, die Lechtaler unter dem Pfleger von Ehrenberg, Anton von Hörwärter; Unterinntal stellte 1000 Mann, meistens Bergknappen von Schwaz, mit den Hauptleuteu Hild- brand Payr und Bartlmä Zeiler, die Burggräfler und Vintschganer führte Wilhelm Rauch, die Nonsberger un ter Ritter Hans Sixtus Trautson, die Prälaten Tirols stellten ein Fähnlein mit Helsried von Megkäu, das Vrixner Kapitel 15 Knechte, Jakob Trapp war mit 163

zu erst nach Rattenberg und ließen dort von der Bürger schaft dein Kaiser als Oberherrn und den Herzogen Albrecht und Wolfgang als Erbherren huldigen.. Der Pfleger von Rattenberg, Ritter Christof von Laiming, wollte dies jedoch nicht tun, „da ihm verschrieben sry dasselbe Schloß". Schließlich versprach er den Verord- neten, das Schloß während eines Monates an nieman den abzutreten und sich mittlerweile zu erkundigen, wen: er es. abzutreten schuldig sei. Als Kufstein erobert war, sandte Pinzenauer

am Tage, als er geköpft wurde, an L a i m i u g e r einen Zettel: „sollt' sehen, mit wem er handelt; er sehe wohl, wie es ihm in Kuesstein gienge"; darauf hat Ritter Christof von Laiming das Schloß zu R a t t e n b e r g dem Kaiser übergeben. K i tz b ü h e l hatte am 24. Juni 1504 dem Prinzen Ruprecht von der Pfalz gehuldigt, aber schon am 20. Juli hatte der Herzog von Anhalt mit dem tirolischeu Kriegsvolk Stadt uno Landgericht Kitzbühel dem Prin zen Ruprecht wieder abgenomnren. Am 5. November 1504

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Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 20
Datum: 04.03.1928
Umfang: 20
wurde zerrissen und traf Otto Gächter. Dadurch wurde ihm der Fuß gebrochen, außer- M GsWM dB Ritters Namenlos. 8 Nacherzählt von R e i m m i ch l. „Verzeihet, liebsromm Bruder Ottfried," tat der Fi scher demütiglichen, „ich Hab den Iungritter bloß ver-^ warnen wollen, inmaßen die zwei Gewappneten kein Gutes im Schilde führten; wenn er nicht der Gesuchte ist, um so besser für ihn." „Mein Knappe heißet nicht Völsdorf oder Bölsberg oder also und hat auch keinem Ritter Ursach geben, daß er ihm ein Arges

Abend den Seeaus fluß erreichten. Mein Klausner redet kein Wort von den zwei gewappnet Rittern, tat auch keine Andeu tung vom Iungritter Völsegg, und könnt ich nimmer wissen, ob er mein richtig Namen kenne. Stutzen machet mich nur. daß er ostens gar sorglich den See hinauf blicket gen Mittag und daß er allnun ein viel größer Eile gezeigt. Mich plagte ein arg Wunder, wer die zwei gewappnet Ritter seien und aus was für Ursach sie mein Fährte ausspüreten. Hätte mir baß gefallen

, so Ihr ein Kreuzfahrer werden wollt, müsset Ihr dessen ein Zeichen tragen, als auch an ein stärker Ausrüstung denken." „Solches schaffet mir wohl der Kaiser," entgegnet ich. „Da hätt' der Kaiser viel zu tun, wenn er um jeden Ritters Gewaffen sich kümmern sollt, haha," lachet er; „nein, Ihr könnet nicht anders, denn als ein voll ge wappnet Ritter in des Kaisers Heerlager erscheinen, und wird es allnun Zeit, Euch als ein gut gerüstet Kreuzfahrer auszustatten." In Bogendorf kehrten wir bei einem Waffenschmied

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