ist. Das Schachspiel ist Kunst und Wissenschaft in einem. Unendlich reizvoller ist's in der Verteidi gung denn im Angriff. Hinter dem Zickzack-Schutze des Bauern, den man allmählich vorschiebt, „Ritter" und „Narren" („Springer" und «Läufer") zur Doppelbedrobung in Stellung bringen, die Türme als Freitag, den 10, März 1922. Freitag mit der Regierung beginnenden Verhandlungen zu finden. Sowohl im Reichsfinanzministerium, als auch in den Reihen öer gewerkschaftlichen Vertreter bestehe öer Wunsch, die Zulagen
ganz hinten, und kn der Mitte, beider Flanken Verhängnis: die Dame. So die Angriffe abwehren und dann, wenn die eigen« Schlachtordnung entwickelt ist, den Gegner langsam, un widerstehlich erdrücken, ihm Bauer um Bauer. Ritter und Narren und Türm«, und zum Schlüsse den König stellen, ein gehetztes Wild . . . Das ist des Spieles Reiz!" „Nein, Marquis," rief d'Aubervilliers voll jugendlichen Feuers, „nein! Das ist eine matte Philosophie der Genügsamkeit. Ist kalte Berechnung anstelle der Leidenschaft
! Zwischen den Bauern vor. schießend, den Narren in die feindliche Stellung jagend, mit dem Ritter dazwischen sprengen, mit der Dame die Türme überzwerch brechend, jede Entwicklung des Gegners stören . . ." „Ihr habt ein ungalantes Spiel," mischte sich hier die Marquise ein, die bis dahin am Fenster gesessen hatte und nun hinter ihren Mann trat. „Der König verkriecht sich feig, und die Dame muß ihn schützen, statt umgekehrt." d'Aubervilliers hob den Blick zu der jungen Frau des alten Man nes. Und seine Worte
waren eine einzige Liebkosung, als er ant. wortete: „Sie mißverstehen des Spieles Sinn, Marquise. Die Dame kann alles, darf alles, ist mächtiger denn jede andere Figur, mächtiger denn Bauern und Ritter und Narren und Könige. Im Spiel. Und im Leben. Und ist's nicht des Lebens Abbild, wenn ein Mann dem andern jagt, jo wie jetzt Ihrem Gatten ich. ,Gardez votre dame'?" Seine Augen hielten die ihren fest. Purpur stieg ln ihren Wangen auf. Und halblaut sagte sie in schwerem Atem: „Vielleicht, . . haben Sie recht
, Vicomte..." Der Marquis de Rivesdre hatte des Zwischenfviels nicht acht. Nur der vierundsechzig Felder. Zwei Felder vor m König stand seine Dame. d'Aubervilliers linker Ritter setzte mit raschem Sprunge über einen Bauern hinweg in den Mittelpunkt eines Feldervierecks. Siegesbewußt rief der Vicomte, auf die drei Eckfiguren jenes Vier ecks weisend: „Schach, Marquis, und Turm, und. . . aardez votre 10. Zahrg. kMse Md Völle. JrrrisbrnSer Warenbörse. Innsbruck, 9. März. An der heutigen Börse