ich mein Blick schnell von Agnes weg und sah jetzo, wie aller Augen auf mich gerichtet waren. Auf des Kaisers Gesicht lag aber nicht mehr die dräuend Wolke von ehegestern, sondern eine ruhig Majestät. Ich schritt auf ihn zu, beuget mein Knie und macht ein tiefe Reverenz, dabei im Herzen den lieb Herrgott bittend, daß er mir aus jedwed Frage ein rechtes Wort in den Mund lege. Alfodann stand ich auf. recket mein Kopf in die Höhen und schauet dem Kaiser frei in die Augen. Fraget dieser sogleich: „Ritter
gelium den Knechten, den, der sein Talent vergraben ' hatte, hinaus zu werfen in die äußerste Finsternis. An dere wieder — es sind das nicht bloß Beichtfeinde, „Nein, bei unser Frauen, dieser ist es nicht, der Solches tat." Da schallet von der rechten Seiten ein grob polternd Ruf: „Schwöre, daß du nicht lügest!" Der also schrie, war ein starker, graubärtig Ritter in dunkel Rüstung und hellgrün Waffenrock, halt ein Nacken und Kopf wie ein Bär, seine dicken Wangen glüheten feuerrot und die vorquellend
Augen blickten gar grimmig. Fuhr ihn aber der Kaiser mit donnernd Stimme an: „Graf von Paltenberg, wer gibt Euch das Recht, unser Verhandlung zu unterbrechen? Ehedenn wir Euch das Wort verstatten, ziemt Euch keine Rede." Zähneknirschend trat der wütig Graf zurück, da rief Agnes mit ihr hellklingend Stimme: „Vater, ich schwör Euch bei St. Michael und dem heilig Ritter Georg, daß ich die Wahrheit geredet." Den Graf schien solcher Schwur gar mächtig zu be rühren. Saget der Kaiser: „Ritter Namenlos
, schwöret dem Graf ein Gleiches wie sein Tochter." „Zu Vergunsten, Kaiserlich Herr," erwidert ich, „nachdem die edel Gräfin schon geschworen, ziemet mir kein eidlich Beteuerung mehr; aber mein ritterlich Wort soll der edel Graf haben, daß ich derselb nicht bin, der sein Tochter zur Heirat verführet. Beliebet es ihm. will ich mein Wort mit Lanze und Schwert er härten." „Ritter Namenlos, Euch wird kein ander Kampf verstattet denn für Christi Kreuz, maßen Ihr Eue?