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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 28.08.1927
Umfang: 16
-------- Kt H. % *. Schön Kabewis. Erzählung aus Tirols Ritterzeit von M. Buol. Dierundzwar^igstes Kapitel. Wie Ritter Kuno ein schlimmes Ende nahm und wie Mörtels Zunge gelöst wurde. Seit Ritter Kuno am Morgen nach seiner bluti gen Tat nach Hocknaturns zurückgeritten war, hatte wan ihn in Guntraun nicht mehr gesehen. Ihm mochte es wohl ergangen sein wie Judas, dem Verräter, der sich Wunder was Glück von seinen Silberlingen verhasste; als er sie aber in Händen hatte, waren sie 'chm feü

wie dürres Laub, und er warf sie in Verzweiflung von sich, als könnte er zugleich auch all seine Gewiflenspein von sich werfen. Ritter Kuno war vordem ein froher und munte rer Herr gewesen, der viel im Lande mnherritt, teils des Weidwerks wegen, teils um allerlei Kampsspiele und Turniere mitzumachen. Nun aber lebte er wie ein Klausner, nur nicht so fromm und gottselig, und mochte niemand sehen und aus sei nem Schlosse keine Gäste bewirten. Und als nun gar einmal seine Stiefmutter, Frau Mathilde

, von Meran heraufkam und chn besuchen wollte, fuhr er auf wie toll und sagte seinen Knechten, er wolle sie nicht sehen. Sie aber ließ sich nicht ab weisen, denn sie war nicht aus Freundschaft für chn gekommen, sondern um des Weinhofs willen, den er ihr verschreiben sollte. Und das ließ sie ihm vermelden. Ms der Ritter die Botschaft hörte, sprühte« feine Augen wie Feuer, so daß Märtel darob er schrak. Und er sagte: „Hält' ich sie doch nie ge sehen, diese Unholdin, dieses Unglücksweib! Weit mehr eine Hexe

Mann habe sie bereits gehabt, und nun wolle sie auch ein mal einen jungen und schönen haben. Mer sie ge noß ihr Glück nicht lange, sondern starb nach kur zer Frist. Und im Lande llef die Siede um, chr Mann habe sie heimllch gemordet, denn er habe NM ihr Besitztum gesucht, nicht aber sie selber. Auf Guntraun führten Gertraud und Ursel noch immer das Hauswesen. Die Gemärter aber, wo Ritter Gerald und Schön Hadewig ich: kurzes Eheglück genosten hatten, blieben versperrt. An den hohen Fenstern wehten

abzutragen und warfen die Steine ins Moor, damtt in Krkrrnft niemand mchr in diesem Turme leiden müsse. Es gab auch solche, die meinten, der Ritter von Hochnaturns sei schon gestorben und manche wollten gar seinen Deist gesehen haben, der nachts auf flüchtigem Rosie zwischen Naturns und Guntraun dahin sprengte. Nun war Ritter Kuno noch wohl am Leben, nur daß schwarze Gedanken ihn so grausam quälten, daß er sich bei Tageslicht nicht mehr sehen lassen mochte. Nachts aber, wenn ihn der Schlaf floh, sprang

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 10.07.1927
Umfang: 12
, was nun sie ihm wohl antworten werde; sie aber hielt sich abgewandt, als blicke sie hinaus zum Fenster in die stille Nacht. Und als er sie an sich ziehn wollte und seine Hand von ungefähr ihre Wange streifte, da fühlte er, daß seine Hand feucht war, ach, feucht von Hadewigs Tränen! Dreizehntes Kapital. Wie Ritter Gerald von Schön Hade wig Abschied nahm. Viel Gerede gab es, als es mit einem Male hieß, Ritter Gerald wolle ins Heilige Land pil gern. Manche mochten es nicht glauben, daß er fein junges Weib so bald

sprochen hatte. So richtete sie den Ritter immer wieder aus und machte ihm Mut; auch achtete sie wenig aus das, was die Leute sagen mochten und ob sie Mitleid mit ihr hätten oder sie wohl gar als ein Weib verspotteten, das der Mann meiden wollte. Ach, sie wußte ja, wie warm und echt seine Liebe war und daß er ihr immer treu blei ben würde! Als Ritter Kuno von Geralds frommer Absicht erfuhr, kam er nach Guntraun herüber und redete steundlich mit dem Bruder. Es sei doch gar hart, meinte er, eine so holde

, der kein Weib hatte, an seines Bruders Statt die heilige Fahrt machen wollte, denn Herrn Meinharts Sohn war doch auch er. Aber was sie dachte, wagte sie nicht zu sagen. Während also Gerald sich zur heiligen Fahrt be reitete, verbreitete sich im Vinschgau und im Burg grafenamt die Kunde, des Römischen Kaisers Majestät rüste sich zu einem Kreuzzug und viele wackere deutsche Fürsten und Ritter zögen mit ihm. Das war tröstliche Botschaft, denn so mochte der Ritter von Guntraun in trefflicher Gesellschaft ziehen

, nicht als einsamer Pilgrim in tausend Fährlichkeiten. Also beschloß Gerald, seine Reise so lange aufzuschieben, bis der Kaiser auszöge, und mit Freuden vernahm er, wie manch anderer Ritter aus der Gegend mitziehen und ihm ein Weggenosse sein werde. Da war der Lebenberger und der von Schenna und der von Annenberg, und selbst der alte Ritter von Iuval zog fröhlich aus samt seinen sechzig Jahren. Und eines Tages kam auch Herr Ludwig von Tarrentsberg nach Guntraun geritten, bot Gerald froh die Hand und sagte

, auch er werde mitziehen. Und das war süßer Trost für Hadewig, denn in besserer Gesell- fchast hätte sie ihren lieben Herrn nicht ziehen las sen mögen. Als nun aber der Tag bestimmt war, an dem die Ritter nach Welschland reiten sollten, um dort zu des Kaisers Kreuzheer zu stoßen, wurden Ku nos Besuche auf Schloß Guntraun häufiger. Und eines Tages, als er lange Zeit bei dem Bruder und bei der Schwägerin gesessen war, streckte er Gerald die Hand hin und sprach: „Herzensbru der, ich kann keine Ruhe finden, ehe

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Seite 4 von 14
Datum: 19.06.1927
Umfang: 14
Seite 4. Nr. 24. 6 EOön Kadtwig. Erzählung aus Tirols Ritterzeit von M. Buol. Als Fredegild sich auf den Heimweg machte, ge leitete sie der Herr von Tarrentsberg bis zum Tore des Schloßhofes, als wäre sie eine Edelfrau. Ge rald aber, der im Saale zurückblieb, wandte sich an seinen Schlotzvogt, der eben die Becher von der Tafel wegschaffte, und sagte: „Gilg, mein ftom- mer, getreuer, rede zu niemand von dem, was du heute gehört hast." Und Gilg versprach es. Dann sagte der Ritter

Zeit, bis er begriff, daß sie heute am Schloß zur Tafel gewesen sei und daß der junge Ritter um Hadewig geworben habe. Da wurde Jost betrübt und sagte: „Weib, so lange wir beisammen sind, bin ich dir immer ein guter Mann gewesen und habe deine Torheiten ertragen. Aber jetzt ertrage ich sie nimmer, denn meines Kindes Leben und Glück mag ich deinem törichten Hochmut nicht opfern." Sie aber lachte in einemfort und weinte wieder dazwischen und meinte, der Ritter von Guntraun werde ihm doch als Eidam

willkommen fein. Diese Rächt konnte Jost kein Auge schließen. Und früh am Morgen, ehe sein Weib es gewahr wurde, machte er sich auf nach Unser Frau im Schnalstale. Als es dämmerte, war er droben auf Juval und beim Hungerläuten stand er vor Unse- rer-Frauen-Kirche. Und während der langen Wanderung dachte er, was er nun mit Hadewig machen solle und ob er sie nicht aufs neue verber gen solle, damit der Ritter sie nicht mehr finde. Als er in den Widum trat, stellte Hadewig eben die Suppe auf des Pfarrherrn

, wenn ich dir alles sagen und be kennen kann; aber glaube mir, es ist nichts in meinem Herzen, defien ich mich zu schämen brauche. Rur wenn du sagst, daß ich anders fei als ftüher, da hast du wohl recht." Jost seufzte. „Mein Kind, ich sehe gar wohl, wie es mit dir steht. Du hast dein junges Herz ver schenkt und der es jetzt hat, ist der Ritter von Guntraun." Hadewig barg den blonden Kopf an des Vaters Brust und erwiderte, es sei schon so, wie er sage. Doch Unrechtes begehre der Ritter

nicht von ihr, sondern in ihrem Jungsernkranze wolle er sie zum Altäre führen. Und dann erzählte sie dem Vater genau, wie alles gekommen war, und wie sie den Ritter so lieb gewonnen hatte. Als sie ihn zum ersten Male auf der Bleiche vor dem Hause ge sehen hatte, habe sie ihm kaum in die Augen ge schaut und ihr Herz sei ruhig geblieben; dann aber, wie sie hörte, daß der Junker alles lasten wolle, um sie zu freien, sei ihr Herz weich gewor den ob so übergroßer Liebe und sie habe nicht an ders können als ihn auch lieb gewinnen. Doch fei

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Seite 7 von 16
Datum: 24.07.1927
Umfang: 16
Erzählung aus Tirols Ritterzeit von M. Buol. Märtel besann sich eine kurze Weile; dann stand er dem Schloßvogt Rede. Die Türken seien aufge legte Schelme und hielten kein Wort und kem Versprechen, wie ja jedermann wisse. Und so sei der edle Ritter von Guntraun durch türkische Arg list gefallen. Das Unglück aber habe sich so zuge- tragen. Während man wohlgemut gen Jerusalem zog, habe Ritter Geralds Roß ein Eisen verloren. Da sei er, Märtel, abgesessen und habe dem Ritter sein eigenes Pferd

überlassen, und sei zu Fuß mit dem lahmen Gaule nachgezogen. Ritter Gerald aber sei flink vorangeritten, weil er bereits hinter den andern zurückgeblieben war und sie einholen wollte. Das sei ihm aber nicht beschieden gewesen, denn bald nachher habe er, Märtel, den edeln Herrn tot am Wege gesunden mit einem Pfeil im Halse. Darauf habe er sich ins Buschwerk neben der Straße geworfen, um nach dem Mörder zu fahnden, habe dort auch einen türkischen Bogen schützen entdeckt und ihn durch einen kräftigen Stoß

sich zu Boden, rauste sich die Haare und achtete nicht darauf, daß sie ihre Tochter trö sten sollte, statt durch solches Gebaren ihren Kum mer noch zu vermehren. Als sie sich endlich heiser geschrien hatte, fühlte sie sich erleichtert und ging nach Hause. Die Leute vom Dorfe kamen jetzt häufig auf den Steinerhof. nicht aus christlichem Mitleid, sondern eher aus böswilligem Vorwitz. „Steinerin," sagten sie, um Fredegild zu ärgern, „nun da der wohl edle Ritter tot ist, wirst du deine Tochter mit den zwei

ich sie am besten behütet". Doch Uhl schüttelte den Kops und meinte, das ginge nicht an, schon der Junkerlein wegen. Denn man müsse wohl fürchten, Ritter Kuno trage nur geringes Leid um seinen Bruder und denke viel mehr daran, den Kindern ihr väterliches Erbe zu entziehen. Nehme man aber die Frau und die Kin der vom Schlosse weg, dann stehe dem habgierigen Ritter Tür und Tor offen. Jost hätte wohl lieber andern Rat vernommen, doch beschloß er, sich an des Freiwirts Meinung zu halten. Ehe er ging, faßte

er aber Uhls Hand und raunte ihm zu: „Bruder, ich will selbst ein schnöder Heide fein, wenn mein Eidam wirklich durch Heidenhand gefallen ist!" Am Tage, nachdem Hadewig die Trauerkunde vernommen hatte, kam Ritter Kuno von Hochna- turns auf Schloß Guntraun und begehrte, vor Ha dewig geführt zu werden. Und als er bei ihr war, begann er alsbald zu schluchzen und zu klagen um den herzlieben Bruder. Und ein ums andere- mal rief er: „Ach wäre doch ich ins Heilige Land gezogen an Geralds Stelle

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Seite 5 von 14
Datum: 03.07.1927
Umfang: 14
laste und daß Hadewig die Hände in den Schoß lege. War aber einmal eine von den Mägden oder ein Knecht Dom Trosse übler Laune, dann meinte Gertraud, das könne man den Leuten nicht verargen, denn mter einer rechten und wohlgeüorenen Frau die nen, wäre doch etwas anderes. Es fei auch kein Wunder, wenn man auf Schloß Guntraun ab wärts Hause, und der Herr Ritter werde es noch bereuen, daß er eine von niederm Stande zum Weibe genommen habe, denn eben solche würden gar stolz, wenn sie emporkämen

, und das war Gilg, der Schloßvogt. Er trug freilich M)wer an seinem Grame, aber zürnen konnte er ^oewig nicht; daß sie aber dem Ritter ihr Herz geschenkt habe als ihm. Wohl hatte Gilg Tag und ^cacht begehrt, Hadewig die Seine zu nennen, doch ms chm Ritter Gerald gestanden hatte, daß er in S Ehren an des Steiners schöner Tochter Enke, hatte Gild all seine Hoffnung begraben no oachte jetzt nur mehr daran, der neuen Frau mn frommer Knecht zu sein. Jungfrau Elsbeth merkte bald, „daß der Schloßvogt anders sei

." Ritter Gerald aber war stets guter Dinge und aller Freude voll. Und er ahnte nicht, wie seine Frau in aller Heimlichkeit manch bittere Stunde durchmachte. So groß war sein Glück, daß er lie ber das Leben gelassen hätte als seine herzliebe Hadewig. Seinem Freunde, dem Tarrentsberger, riet er auch oft, nach gleichem Glücke zu streben, denn größere Freude gebe es auf Erden nicht als ein holdes und treues Weib. Herr Ludwig aber schüttelte den Kops und meinte, ein Weib, wie Gerald es gefunden

habe, werde er nimmer fin den, und wenn er auch alle Lande der Christen heit durchzöge, denn es gebe nur eine Hadewig. Und solche Rede gefiel Ritter Gerald über die Maßen, denn er liebte Hadewig wie seine Seele. Zwölftes Kapitel. Wie Ritter Gerald mitder roten Kuni zusammentrafundwasdarauswurde. Als der Herbst gekommen war, ritt Gerald von Guntraun häufiger als sonst aus die Jagd, stets aber nur mit geringem Gefolge, oft nur allein mit seinem getreuen Schildknappen Iürg. Und nie mals weiter ritt

Fledermausslügeln durch die Luft niedersausen und die Hexen der ganzen Gegend um sich sammeln werde. „Ach, gestrenger Herr," bat er, „reiten wir doch heim! Ihr werdet jetzt ohnehin nichts mehr erlegen." Ritter Gerald aber lachte der Angst des Knappen und erwiderte, es steige ja doch von Zeit zu Zeit ein Nachtvogel aus dem Gebüsche und auf den wolle er schießen. Da krachte es plötzlich in den Zweigen und schon meinte der Ritter, es sei eine Eule, die her vorbreche. Statt dem aber sprang eine kleine, hagere

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 23.08.1922
Umfang: 8
die Saite anschlug, wurde er so sonderbar störrisch. Lasse tat so, als wenn «s Madam Olsens Auflage sei und nicht die seine. „Ich bin ja im Grunde auch gar nich' so dafür" — sagte er. „die Leute werden sich ja gleich das Schlimmste denken! Aber hier können wir doch nich' in alle Ewig keit und uns jede Faser vom Körper obrackern, für nichts und -wieder nichts. Und nich' mal frei atmen kann man ..hier, «mf 'n t H of - 7 - immer is man gebM'den." j Wer tfl der Dr. Ritter in Barirlberg? Ein Hochverräker

. der das Reich an die Franzosen verkauft Die „Fränkische Tagespost" veröffentlicht einen Brief, den der Graf Bothmer am 21. April 1921 an Dr. Heim (beide in Bayern) gerichtet hat. Der Brief hat folgenden Wortlaut: Sehr geehrter Herr Geheimrat! Es war wieder einmal sehr nützlich, daß Sie mich in der Wohnung des Ministers N. mit Dr. R. (Dr. Ritter aus Vorarlberg) sofort zusammengeführt haben. Denn wenn auch Dr. R. mir nichts davon sagte, daß Sie ihn zu einer diplomatischen Mission bei den Franzosen

. Da ich ja von ihnen selbst weiß, daß Sie nach Mailand und Rom gefahren sind, muß ich annehmen, daß er Sie mißverstanden hat. Ich habe nun die Sache so gedeichselt, daß durch einen Be richt Ritters, der über Foerster geht (es ist .der bekannte Pazifist Foerster gemeint), die Franzosen den Schluß ziehen können. Sie hätten im letzten Augenblick dem ftanzösischen Wunsche entsprochen und seien nicht nach San Remo, sondern nach Rom gefahren. Ferner habe ich verhindert, daß Herr Dr. Ritter zu Herrn v. Kahr geht: denn erstens

ist Ritter als Vorarlberger nicht die geeignete Mittelsperson zwischen den französischen Regie- vungsvertretern und der bayrischen Staats regierung und zweitens muß unter anderem auch daran jestgehalten werden, daß jeglicher außenpolitische Verkehr mit der bayrischen Staaisregierung durch Ihre Hände geht, da mit Nicht in Ihrer Abwesenheit unbeholfene und schlecht unterrichtete Regierungsstellen eine offizielle Haltung einnehmen, die Sie dann unter Umständen wieder des- avouieren müssen Ich gehe

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Seite 3 von 14
Datum: 03.06.1928
Umfang: 14
holen, und wird Euch solches gut zu Statten kommen." „Edel Graf, ich bin kein Ritter Habenichts, wie Ihr etwan vermeinet. Und wär ich ein solcher, würd ich dennoch Euer Geld mit kein Finger anrühren, es für Schand erachtend, ein Ritterdienst um Geld zu ver kaufen" „Ich will nimmer Euer Schuldner bleiben!" lärmet er. Da kehrt ich chm den Rücken, maßen sein Stolz mich sehr geärgert. Indes Hab ich später erkannt, daß er mehr eitel war denn stolz. Ein wahren, bösen Stolz ders in Lied und Gebet

. Doch erspähet Barbarossa mit sein Geierblick ein schwächer Stelle des Feindes, ballet wiederum ein mächtig Stock seiner schwersten Ritter Zusammen und stieß mit ein gewaltsam Vorprall, dem Den ersten kräftigen Anstoß hiezu gab die ein Jahr vorher gehaltene Fronleichnamsprozession in Livorno und dabei besonders die Ergriffenheit der Prozessions teilnehmer. Diese alle, so sagte sich Steno, sind fest überzeugt von der Gegenwart Christi im Altarssakra ment, und zwar gestützt auf das Wort des Herrn

, zertrümmert unser Leiter, und ward dadurch ein nachkommend Hilf von uns abgeschnitten. Drohet uns auch alsbald ein große Not. Von unten schossen mehr denn hundert Bogenschützen mit ihr Pfeilen auf uns, während aus zwei Türmen ein mächtig Schwarm derer Verteidiger herangestürmt. Anerwogen die Mauer nicht sonderlich hoch gewesen, riesen uns Her zog Friedrich und ander Herren zu, wir sollten herun ter springen. Hoben auch mehrer Ritter ihr Schilde empor, mit solchen ein Dach bildend, oaraus

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Alpenland
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Seite 6 von 8
Datum: 03.04.1921
Umfang: 8
die Ueberlieferung, daß Oswald von Wolkenstein,- der letzte der Tiroler Minnesänger, hier gefangen gehalten wurde; denn unter seinen noch vor handenen Liedern befindet sich ein Trauerlied, in dem der edle Ritter über die Fesseln und Drangsale Klage erhebt, die ihm im Döllenberger Turmverließ guterlegt wurden." „Os wald von Wolkenstein," fuhr Kestranek fort, „war ein Ti roler Minnesänger des 15. Jahrhunderts, der aus dem La- dinischen Grödental in Südtirol entstammte. Er war der echte fahrende Ritter

mit dem „goldenen Dachl" gebracht. Dort ersuchte man ihn vor einer versammelten Menge von Rittern und Hofdamen zu singen. Er sang so er greifend. daß der Herzog chm die Gunst einer Bitte gewährte, in der Annahme, daß er um seine Freiheit bitten würde. Aber anstatt diese Gnade für sich selbst zu erwirken, erflehte Os wald von Wolkenstein für einen seiner Mitgefangenen, den Ritter Andriet von Kastelwark. der seit mehr als acht Jahren in der Haft des Herzogs schmachtete. Mehr noch! Wolken stein erbot sich, mit Gut

. und Blut für seinen Freund ein- Zustehen, falls er selbst in Freiheit gesetzt werden sollte. Her zog Friedrich war gerührt von solch selbstloser Ritterlichkeit: der Anerkennung voll nahm er das Anerbieten des Minne sängers, für seinen Freund Bürgschaft zu leisten, an. Gleich- zeitig gab er auch Wolkenstein die Freiheit zurück, die eine Bedingung daran knüpfend, daß er chm helfe, die Hustiten in Böhmen zu bekriegen. Kestranek hatte gerade die Geschichte von Ritter Oswald beendet, als wir aus ein weites

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Seite 3 von 4
Datum: 15.05.1920
Umfang: 4
ein herrliches Wetter", begann der gefürchtete Ritter. ,Är. es ist wirklich sehr schön", erwiderte die Burgfrau erleich tert, da sie sah, daß der Graf die Hand nicht auf den Schwertgriff »Mittags war es wohl etwas heiß", fuhr der Purpurgraf Jort, »aber jetzt in der Dämmerung ist es angenehm.. Gibt es denn über haupt etwas Angenehmeres, Reizenderes als die Dämmerstunde, die wir in der Gesellschast einer schönen und verehrten Frau ver leben dürfen? Bei diesen Worten legte er ganz fachte di« Hand auf den Silber

sich, um die Flucht zu ergreifen, da fühlte sie sich von den starken Armen des Grafen umschlossen, so daß sie sich nicht rühren konnte; sie wollte um Hilfe rufen, da verschloß ihr der stechende rote Bart die Lippen. „Du wehrst dich vergebene, schönste aller Frauen", flüsterte der Purpurgras sicgesgewiß, „du bist mein". „Dein", stammelte die Burgstau mit ersterbender Stmune. IV. „Nun gebt mir jetzt das Gehefinnis kund. Welches war die Mi schung Eures Liebeszaubers?" fragte zehn Jahre später der blaue Ritter

den sterbenden Magister Comadus Superpollingerianus. den er von dem Purpurgrafen für tausend Goldstücke erstanden hatte, weil er sah, daß der häßliche Graf mit der Trinkernase die stolzesten und sprödesten Frauenherzen mit Hilfe des silbernen Schwertgriffes eroberte. „Gebt mir das Rezept, Magister!" „Das Gchcimnis," erwiderte Eonradus mit schwacher Stimme, „besteht darin, daß der Ritter selbst an den Zauber glaubt, denn dieser Glaube verleiht ihm die Sicherheit und die Starke, der keine Frau widersteht

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