? Ein Banner ist'S, das flattert, Speereisen blinken hell, Ein langer Zug von Rittern bricht durch'S Gebüsch so schnell. Herr Kurt an ihrer Spitze, wie spreugt er hoch zu Roß! Stolz wallt de« Ritters Helmbusch, ihm folgt gestält der Troß. Wie braust der Zug durch Saaten, durch Feld nnd Wald und Flur! Herr Ritter Kurt, wzs Eile treibt dich auf diese Spur? Zum MuttergotteSbilde im hohen Weißcusteiu Wallfahren fromme Pilger, deß möcht' Herr Kurt sich freu'u. Wie Windsbraut so geschwinde braust
hin die Reiterschaar, Das Herz voll Raubgelüste, nicht achtend der Gefahr. Mit einem WollenWeier hat sich der Mond umhüllt, Der Nord hat sich erhoben uud fauSt durch das Tefilb, Gewitterwolken steigen nnd ferne zuckt der Stral; Ihr Pilger zieht von dannen! Herr Kurt blickt hm m'STHall Hm! wie'S da klirrt im Winde, wie'S roth< Funken stiebt! Wie'S rasselt durch die Haide uud hohles Echo gibt! Der Ritter drückt die Sporen: ihr Memmen drauf und dran l Der Regen prasselt nieder, der Troß im Sturm voran. Uud
und purpurn färbt den Hain, Dann schallt eS aus dem Teiche in dnmpfem Klageton, Dann klirrt es, wie von Waffen, dann schrillert'S wie zum Hohn. Wenn dann der Nord ausbranset und um die Zacken stürmt, Gewitterwolken fasset uud auf einander thürmt. Dann sanst es au» de» Wogen wir dröhnend Pferdgetrab, Dann schallet Rossewiehern den öden Fels hinab. „Ein Sumpf sei hier gewesen,' erzählt mr Bäuerlem, „Dahin sich hat verirret der Ritter Kurt vou Stein: Der Regen floß in Strömen, der Boden wurde weich. Uud Ross
uud Ritter sanken, und blieb hernach der Teich.' „Doch,' sprach er leise weiter, und schlug vor fich ein Kreuz, „Der Teich der ist verzaubert bei allem seinen Reiz, Der Teich, Gott sei mir gnädig, daß tch'S euch thue kund, Ist nur bei Nacht zu Puden, sein Wasser sonder Grnud.' Ein übermüth'ger Städtler, der hat's nicht wohl bedacht,' Der ging den Grund zn suchen in woudeuheller Nacht, Der alte Fischer Ruprecht aus Bozen, sagt man, war's. Er ging gemach thaleiswSrt» in wrz'ster Nacht des Jahrs
. Schon stand der alte Frevler am zauberischen Strand, Des Teiches Grund zu messen, das Senkblei m der Haud. Schon warf der blut'ge Vollmond sein letztes fales Licht, Uud zwSls tSut in Welschosen des Hammer» Srundgewicht. Da plötzlich aus den Tiefen erbraust es dumpf und schwer. Wie Wog' an Woge prallet im sturmbewegten Meer, Es theilen fich die Wellen und thürmen fich bergan, Dem Schluud e»tsteigt ein Ritter, mit Rüstung angethan. ' Der saßt den armen Fisch«, setzt ihn aufs schwarze Roß, Und jagt