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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 16
Datum: 17.06.1925
Umfang: 16
dabei sich seine Taschen. Oesterreich wird elektrisiert, Repariert und operiert, - - . Wird g el e i t e t und g e f ü h r t, Wird betrogen, angejchmiert, Wird bedroht, wem: es sich rührt, Wenn's gehorcht, mit Lob geziert. < Alles so, wie's ihm gebührt, - ; Und das nennt man dann saniert. Wird einer Ritter der Ehrenlegi o n. Gibt Frankreich ihm damit den Loh n, Ten er verdient hat um ein Land, In dem er wie zuhaus sich fand. Herrn Eichhoff wurde diese Ehre, Die für viel and're eine Lehre

, Wo einer recht dem andern traut. Pst, pst. Des Sängers Fluch. Eine Unterinntaler Variation. Von Ludwig Weg, I* enbach In alter Zeit stand im Unterinntal auf dem Kasi dicht ein Schloß, das stolz in's Landl geschaut hat. Heute sind von diesem Schlosse nur noch ein paar Mauern,, in denen die Eulen nisten, vorhanden. In dem Schloß hat einst ein gar grimmiger Ritter, der Herr Konrad von Schreckendors gehaust. Dieser Rit-j ter war ein hartherziger and grausamer Mann, der seine Umgebung peinigte und immer gleich

beim Zuschlägen war. Kein Knappe konnte es bei ihm aushalten und kein Dienstbote. Alle sind sie stets ohne Kündigung davongen taufen. Dabei soff der Ritter wie ein Bürstenbinder. Ep hatte kein einziges Haar mehr auf dem Kopfe und seine! Gstatze nahm sich wie der Mond aus; nur daß dep Mond alle Monat einmal voll ist, während der Ritter alle Tage voll war. Im Volksmund hieß er deshalb auch der Ritter Rausch. Sein Weib, die Frau Kunigunde, wap sehr sauber und von sanfter Natur. Aber trotzdem schjlugj

der barbarische Ritter auch sie und nicht selten lief sie mit ernenn blauen Auge herum. Offenbar hielt es der Ritter mit idem Spruch:

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Der Arbeiter
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Seite 7 von 13
Datum: 24.12.1929
Umfang: 13
Sette 204. „Der Bergfried' Nr. 52. Karl Ritter stieg höher, und immer lichter wurde der Nebel. Endlich hatte er die Grenze erreicht, mit wenigen Schritten erklomm er eine kleine Feleerhohung und war urplötzlich im hellsten Sonnenschein. Für einen Augenblick schloß er. geblendet von so viel Licht, die Augen, dann aber ergötzte er sich an dem herrliäM Bilde. Gletscher und Felsen leuchteten und blendeten, von hellster Sonne übergossen, darüber wölble sich ein wol kenloser. blauer Bimmel

; die Wunde an seinem Herzen war noch nicht vernarbt, er hatte Else nicht sehen wollen. ^ . , Er kehrte der Swdt den Rücken, die ihm Hermat war, aber nicht blieb. Seitdem hatte er so dahin gelebt, einsam und freud los Es war viel an ihm erstorben, vor allem fein fel senfester Glaube an die Menscken hatte einen schweren Stoß erhalten. Karl Ritter sprang ärger ich über sich, m me Hohe. Das nukGfe Träumen und Grübeln, er. der früher fo tatenfrohe Mensch verfiel ihnen immer wieder. Inzwischen war die Sonne

hinter fernen Bergen zur Rüste gegangen, der Nebel stieg wieder höher, mit ihm wick rasch die Dämmerung. Karl Ritter mußte eilen, um vor Einbruch der Dun kelheit die Schutzhülle zu erreichen, wo ihn fein Weih nackten erwartete. Als er eine Stunde später vor der Hüttentüre stand, da sah er die kleinen Hüttenfenster spärlich erleuchtet, und aus dem Innern tönte ihm fröhliches Lachen ent gegen. Karl Ritter mar enttäuscht; am liebsten wäre er um gekehrt und irgendwo andershin geflohen, denn das Lachen tat

ihm weh, bevor er die Menschen sah, die so heiter waren. Aber er mußte bleiben, wenn er nicht im Freien nächtigen wollte. Also öffnete er mit einem Seufzer die Türe und trat in den ebenfalls mit einer Kerze spärlich erleuchteten Raum ein, in dem sich eine lange, hagere Gestalt am Herde zu schaffen machte. Bei dein Geräusche drehte sich der Mann um und rief: „Bei St. Ursula, Fremdling, du kommst spät, aber nicht zu spät!" Karl Ritter musterte belustigt den hageren Jüng ling mit den langen, strohblonden

in dem schmalen Brust kasten vermutet hätte: „Hallo, da kommt Zuwachs." Karl Ritter folgte der einladenden Geste des jun en Mannes und trat über die Schwelle in das Zimmer, in dem zwei junge, hübsche Mädchen im feschen Tou- rsttenkostüm auf einem kleinen Weihnachtsbaum an dem schon Nüsse, Aepfel und einige andere Lecker bissen hingen, eben noch ein Dutzend Kerzen be- feftigten. Der Lange besorgte die Vorstellung. „Hier, das ist mein Augenstern, Mia, meine Götter- braur, quecksilberig und etwas eigensinnig

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 12
Datum: 11.07.1925
Umfang: 12
zum unteren Wsrt nach der Aschau, um sich dort bei gefülltem Krug und im Genießen des holdse ligen Lächelns der beiden Wirtstöchter gütlich zu tun. Außerdem zog sie auch noch die Lust des „Hopfens", eines.ländlichen Hasardspieles, das der Jörgl insgeheim einführte, nach dieser Gaststätte. Freilch, so ruhig und gemütlich, so solid und sitt sam wie droben beim Schweinsteiger ging's im „Ritter St. Georg" oder beim „Aschauer Jürgl" nicht her. Oft kam es unter den Gästen zu Streitig keiten und nicht selten

zu Schlägereien. Eine solche Rauferei scheint'auch im Winter des Jahres 1864 wieder stattgefunden zu haben, wie aus zwei An zeigen einer Münchener Zeitung hervorgeht. Obwohl der Jürgl dem Schweinsteiger allen Schaberna? und Spott antat, um ihm zu schaden, währte die Herrlichkeit beim „Ritter St. Georg" nicht lange. Denn der Jürgl hatte wohl zu einem Georg, nicht aber zu einem Rither, geschweige denn tzu einem Ritter St. Georg, das richtige Zeug, und so trat der sonst ganz und gar unhistorische Fall

ein, daß, der Tatzelwurm den Ritter St. Georg be siegte und die also benamste Wirtschaft an den Schweinsteiger überging. Als die Familie Greil sim Jahre 1916 das von ihr feit achtzehn Jahren mustergültig betriebene (obere) Tatzelwurmwirts haus verließ, übernahm sie die Bewirtschaftung des von ihr schon vorher erworbenen (unteren) Gasthauses zum „Ritter St. Georg" in eigener Regie und richtete es innen und außen stilvoll, sauber und geschmackvoll her, sodaß es nunmehr eine Zierde-des Tales bildet

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.03.1934
Umfang: 8
* Rom, 16. März. Da Rom der'Sitz des souveränen Großmeisters des Ordens von Jerusalem (gegründet in Malta) ist, ge nießen die Malteser-Ritter, von denen die Profeß-Rit- ter die Gelübde der Armut, des Gehorsams und des Zölibates ablegen müssen, in Italien ein besonderes Ansehen. Seit dem Jahre 1790 fand kein Weltkonzil der Ritter, die in ganz Europa Niederlassungen und Besitz haben, statt; in diesem Jahre ordnete der im Jahre 1932 neu gewählte Großmeister Fürst Ludwig Chigi-Albani einen allgemeinen

Konvent an. In dem vornehmen Palast des Ordens in Rom, via Condotti, trafen im Laufe des 13. März die Ritter aller Länder ein. Die Ehren-, Magistral- und Donat-Ritter haben nur den katholischen Glauben und die adelige Geburt nachzuweisen. Von Oesterreich erschienen die Fürsten Ludwigstorff, Liechtenstein, Mrstenberg. Clary, Esterhazy, Paar. _ JZ — Rohan, Thun, die Grafen Arco, Harrach, van der Straaten. Bossi, Goeß. Hunyadi, Buquoy, Nostiz, Thun, Thurn, Wilezek, Pallavieini u. a., von Tirol

R. von Granichstaedten-Czerva; an einzelnen Festlichkeiten nahmen Bundeskanzler Dr. Dollfuß und die Ge sandten Rintelen und Kohlruß teil. Im ganzen trafen 700 Ritter ein, die am 14. März unter Vorantritt des Großmeisters und zweier Kar dinale ihren Einzug in die Basilika St. Paul hielten. Es war ein unerhört malerisches Bild, als durch den alten Kreuzgang, der zu dem benachbarten Benedik- tinerkloster gehört, die Ritter, alle in der gleichen roten, goldstrotzenden Tracht, mit goldenen Schwertern und goldenen Sporen

, durch die Arkaden schritten. Am Altäre über dem Grabe des Apostelfürsten Paulus wurde die Messe gelesen; am Nachmittag fanden die Andachten in den Basiiliken S. Giovanni in Laterans und Maria Maggiore ihre Fortsetzung. Ganze Kolon nen von Autos, jedes mit der Malteser-Flagge gekenn zeichnet, brachten die Ritter in die verschiedenen Kir chen. Der Gründer des Ordens, Beato Gerardo (1113), verlangt auch von den weltlichen Ordensmitgliedern eine besonders intensive religiöse Betätigung. Unter den Ausländern sah

man Engländer, Franzosen, Schot ten, Polen, Ungarn (den früheren Außenminister Graf Leopold Berchtold) usw. Bei der am 15. ds. in der Peterskirche am Haupt altar vom Malteser-Kavdinal Bisletti zelebrierten Messe empfingen alle Ritter die Kommunion; nachher versammelten sie sich im Audienzsaa! des Papstes. Vom Großmeister begleitet, betrat Seine Heiligkeit den Saal, ließ, die Reihen durchschreitend, alle Ritter zum Handkuß zu, sprach einige an und hielt dann vom Thronstuh! aus eine lange einstündige Rede

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 16
Datum: 23.10.1931
Umfang: 16
können, wenn Sie wollen, bare 50 Centimes gekostet, aber Sie werden zugeben, dast diese kleine Ausgabe sich, rentiert hat. Wenn nun die kleine Vorstadttänzerin ihrer Kousine Klara Ritter auf ein Haar gleichsieht, Herr Gerhärt, so gibt es. Nur zwei Möglichkei ten: entweder Klara Ritter und Marion De laurion find Doppelgängerinnen — Sie wissen, dast ein solches Naturspiel vorkommt, wenn auch nur selten — oder aber Marion Delau rion und Klara Ritter sind ein und dieselbe Person. Letzteres halte ich! für wahrscheinlicher

." „Das ist ausgeschlossen", erwiderte Gerhart entschieden. „Die junge Dame, die sich mir als meine Kousine Klara Ritter vorgestellt hat, ist niemals eine Französin." „Wer verlangt denn das?", fuhr Urban fort. „Die Sorte von Varietekünstlerinnen, denen die schöne Marion angehört, sind in ternational und wechseln ihre Namen nach Belieben. Wer weist, ob sich, hinter dem klang vollen Namen Marion Delaurion nicht ein unternehmendes ehemaliges deutsches Stuben mädel oder eine frühere Kellnerin verbirgt, die in Wirklichkeit

Liese oder Grete Kohl häuptel heißt?" „Diese Möglichkeit ist Nicht von der Hand zu weisen," bestätigte der aufmerksam ;zu- hörende Dr. Bergmann. „Aber wie sollte sie dazu kommen, sich für Klara Ritter auszuge- bm?" „Wie kommt eine Hochstaplerin dazu, sich für eine Gräfin Uexküll oder Rheinhausen aus zugeben, erwiderte Urban mit heißen Wangen. „Einfach,, weil sie sich auf dem KriegSpfad be findet, weil es sich, um- eine Gaunerei handelt. Nachdem, was mir Herr Bergmann vorhin v,on Ihrer plötzlich

, aufgetauchten Kousine und der alten Erbfchastsgeschichte erzählt hat. kann ich mir sch,on eine plausible Erklärung zusammen reimen. Der Fuchs Dubais kennt die Crb- schastÄgeschichte von Ihrem Herrn Vater her. Er hat unter der Hand seine Nachforschungen nach, den Erben fortgesetzt und schließlich die Existenz der wirklichen Klara Ritter festae- stellt..." a „Sie glauben also doch-, dast eine wirkliche Klara Ritter existiert?", warf Gerhart ge spannt ein. „Selbstverständlich-," fuhr Urban erregt fort

. „Ihre Existenz ist ja sogar, >wie Sie sich selbst überzeugt haben, amtlich, beglaubigt. Was tut nun der Schurke Dubois, um! aus der Erb schaftsgeschichte Kapital zu schlagen? Cr läßt die wirkliche Klara Ritter verschwinden, nimmt ihr die Papiere ab Und gibt sie- seiner Kreatur — eben jener Marion Delaurion — die sich Ihnen als Kousine präsentiert und von Ihnen auch als solche anerkannt wird. Der Zweck der Uebujng kann natürlich! nur der sein, nicht nur Sie, sondern auch, Ihre wirkliche Kousine

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Sterne und Blumen
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Seite 7 von 8
Datum: 05.07.1914
Umfang: 8
-- 215 Christoph Willibald Ritter von Gluck. Er besuchte nicht nur die Elementarschule, sondern war auch vom 12. bis 18. Jahre Zögling des Jesuiten-Seminars in dem böhmi schen - Städtchen Kom- motau. Hier erhielt er den ersten Unterricht auf der Orgel und dem Klavier und bildete sich unter den guten Je suitenvätern als Gei ger und Sänger aus. Im Jahre 1732 ging Gluck nach Prag. So lange er Unterstützung aus dem Elternhaus bekam, setzte er seine musikalische Ausbild ung fort. Schließlich

dichtes , Letztes Glück" (abgedruckt in vorliegender Nummer, Seite 211). Christoph Willibald Ritter von Olucks Wohnhaus in Weidenwang (Dauern). Prinz Dslrar von Preußen und Gräfin Ina Marie von Bassewitz. Ritter vom goldenen Sporn ernannte. 1764 wurde Ritter von Gluck Hofkapellmeister der Kaiserin Maria Theresia und ent faltete nun eine ungemein fruchtbare Tätigkeit als Komponist. Zwar ist die Zahl der Werke, denen Gluck Ruhm und Unsterblich keit verdankt, ziemlich beschränkt. Auch ist es merkwürdig

. In ruhiger Heiterkeit verlebte er die letzten Jahre seines Lebens und hatte noch das Glück, den jungen Mozart, dessen Genie er erkannte, in seinem Hause bewirten zu dürfen. Er starb in Wien am 15. No vember 1787 im Alter von 73 Jahren. Als Grabschrift setzte man dem großen Mann die Worte: „Hier ruht, ein rechtschaffener, deutscher Mann. Ein eifriger Christ. Ein treuer Gatte. Christoph Ritter Gluck, der er habenen Tonkunst großer Meister!" Mainz. LudwigDegen. Gelegenheit macht Diebe. (Mit Abbildung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 12 von 20
Datum: 23.11.1923
Umfang: 20
sich noch Spuren davon. Auch der Fels block mit der Geige soll noch stehen, aber sehr schwer auffindbar sein, darunter harrt noch immer das goldene Kegelspiel der erlösenden Hand. Rittersagen ans dem Stubai. In der Schlick drin im Stubaitale ist vor uralten Zeiten ein Schloß gestanden; da hat ein Ritter gehaust. Als es einmal des nachts „schiach gewittert" hat, ist zum Schloßherrn ein 2 Zoll langes Ung'schichtel ge kommen und hat um Nachtherberge gefragt. Der Ritter hat aber das Zwergl davongejagt

, weil er von solch wildfahrendem Volk nichts wissen wollte. Das Zwergl hat ein Weilele gegreint und dann gesagt, es werde dem Ritter schon einen Tuck antun. Ein hernach ankommen- dcr nobler Herr fand natürlich im Schlosse freundliche Ausnahme. Am nächsten Tag forderte der fremde Herr den Ritter auf, mitzugehen, um ein hübsches Fräulein aus KerkerSnacht zu befreien. Der Schloßherr war gleich dabei und so ritten sie beide davon. Sie hielten nach einer Weile vor einem Klösterlein im Walde, in das der Ritter

hineinging. Hierüber lachte der Fremde höllisch, und als er das Hütlein lupfte, schauten zwei kleine Hörner durchs kohlschwarze Haar. Es ist der Teufel gewesen, den der Zwerg gedungen hatte. In der Kloster kirche sah der Ritter, wie die Oberin einem Fräulein, das eingekleidet werden sollte, ihr blondes Haar ab schneiden wollte. Der Zwerg, der unsichtbar hinter dem Ritter stand, flüsterte diesem zu, das sei seine Braut, die man mit Gewalt ins Kloster gebracht habe, er solle sie nur herzhaft befreien

. Der Ritter, der hierin eine Stimme des Himmels zu erkennen glaubte, hat das Fräulein mit sich aufs Roß genommen und die Oberin greinen lassen. Das blonde Fräulein war damit zufrieden, und wie sie am Schlicker See ankamen, sagte sie dem Ritter zu, seine Schloßsrau zu werden. In diesem Augen blicke wurde sie aber in eine silberne Gans verwandelt und flog vom Rosse herab in den See. Der Ritter starb vor Gram hierüber bald darauf. Sein Schloß wurde zu Stein und ers selbst muß am Schlicker See umgehen..

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 10
Datum: 09.08.1929
Umfang: 10
auf ihn machte, üb-er- stieg womöglich üoch die grenzenlose Ueberraschung sei nes Lreundes. „Das ist ja Blödsinn" stammelte er vollkommen fas- jungslos. „Meine Köussne — Klara Ritter!" 8. Kapitel. Aber diesmal lvergaß auch Urbjan Zacherle das ni hil admiriara stes alten Mellweisen. E!r saß wohl eine Üünute lang mijt offenem Mvnde und wußte nichts ;u sagen. , . ^ „wie komme ns Sie zu dem Bilde rneiner Kousine Nlara" fojrschte Gbrhart ungläubig. „Das können Sio ^ochl blicht von Paris mitgebracht

Klara Ritter auf ein Haar gleichsteh^, Herr Gerhart, so gibt es nur zwei Möglichkeiten: entwedeir Klara Ritter und Marion De laurion sind Doppelgängerinnen — Sie wissen, daß ein solches Naturspiel vorkommt, wenn auch nur Men H- oder aber Marion Delaurion und Klara Ritter sind ein und dieselbe peirsön. L>etzteres halte ich für wahr scheinlicher." „Das ist ausgeschlossen" erwiderte Gerhart entschie den. „Die junge Dgme, die sich mir als meine Kousine Klara Ritter vorgestellt hat, ist niemals

. Der Luchs Dubois kennt die Erbfchaftsgeschichte von Ihrem Herrn Vater her. Er haß lünter der Hand seiner Nachfor schungen nach den Erben fortgesetzt und schließlich die Existenz der wirklichen Klara Ritter festgestellt. . . „Sie glauben also doch, daß eine wirkliche Klara- Ritter existiert?" warf Gerhart gespannt ein. „Selbstverständlich," fuhr Urbgn erregt fort. „Ihre Existenz ist ja sogar, wie sie sich selbst überzeugt haben, amtlich beglaubigt, was tut nun der Schurke Dubois, um aus der Erbschaftsges

-chichte Kapital zu schlagen? Er läßt die wirkliche Klara Ritter verschwinden, nimntt ih-k die Papiere ab und gibt sie seiner Kreatur — eben Ularion Delaurion — die sich Ihnen als Kousine prä- senttert und von Ihnen auch als solche anerkannt wird. Der Zweck der Uebung kann natürlich nur der sein, nicht nur -Sie, fivvidern auch Ihre wirkliche Kousine um die Erbschaft zu prellen." „Ihre Erklärung hört sich sehr schön an," bemerkte, Gerhart nach einiger Ueberlegung," aber sie hat ein Loch. Die ganze

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.05.1953
Umfang: 6
eine Pistole mit, er gebärdet sich wie ein toller Hund und wird vor Ihnen nicht halt ma chen.“ Dr. Ritter zog die Schublade seines Schreibtisches auf und riß seine Walter-Pi stole hervor, Und wenn ich daran glauben sollte, kam es ihm durch den Sinn, mein Leihen für Helga! „Nun kommen Sie rasch!“ drängte Lo pez. „Sollten wir nicht schnell die Polizei be nachrichtigen?“ „Das können Sie später tun. Eile ist hier geboten, sonst bringt er Fräulein Helga schließlich noch um, wenn er merkt, daß die Polizei

das Haus umstellt hat. Wir müssen allein, und sehr vorsichtig vergehen, um Calleizas das Opfer noch zu entreißen.“ „Sie haben recht. Kommen Sie!“ Die beiden Männer eilten die Treppe hin unter und stiegen in ein vor dem Hause war tendes Taxi, mit dem Lopez wahrscheinlich gekommen war. Also doch dieser Calleizas, dachte Ritter unterwegs, und seine Pulse flogen. Meine Ahnung, nein, meine Ueberzeugung! Und solch einen Menschen schützt die Polizei wie ein Schoßkind! „Der Mann führt entweder ein verbre

cherisches Doppelleben oder er leidet an Spaltungsirrsinn“, bemerkte Ritter zu Lopez. „Ich weiß auch nicht, was in ihn gefah ren ist“, gab dieser zur Antwort und hüllte sich in Schweigen. Hoffentlich treffe ich Helga noch lebend an, überkam es Gerhard mit furchtbarer Angst. Alle Augenblicke schaute er aus dem Fenster, ob die Vorstadtstraße am La-Plata- Fluß in der Calleizas wohnte, noch nicht er reicht sei. „Halt!“ rief Lopez dem Kraftwagenführer zu. „Wir sind doch nicht am Ziel“, fuhr Rit ter

auf. „Steigen wir am besten hier aus und gehen wir das letzte Ende zu Fuß. Wenn der Doktor ein Auto Vorfahren hört, könnte er Verdacht schöpfen", besänftigte Lopez den Aufgeregten. Die beiden Männer verließen den Wagen. Ritter warf dem Taxifahrer einen Geldschein zu, wartete nicht erst die Herausgabe von Wechselgeld ab, sondern setzte sich sofort in Dauerlauf. Lopez hastete hinter ihm her. Sie fanden die Haustür noch immer un verschlossen. „Vorsicht!“ flüsterte der Argentinier. „Nehmen Sie di« Pistole

in die Hand!“ Die beiden schlichen durch die Haustür. Im Treppenhaus war es totenstill. Der erste Blick Ritters galt der Tür zum Kellergeschoß. Sie war nur angelehnt. Vorsichtig erweiterte Ritter den Spalt und tastete, von Lopez ge folgt, die Stufen hinab. „Wo ist der Raum, in dem Sie Fräulein Homüius fanden", raunte Gerhard seinem Be gleiter zu. Dieser deutete auf eine kleine Tür, die ebenfalls nur angelehnt war. Ritter öffnete sie schnell: der Lichtschein fiel von der Küche aus in einen kleinen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 26.03.1953
Umfang: 6
der Parteiführung mit der Kanzlerschaft ist von daher gesehen ein Vor teil, weil es zu keinen Differenzen zwischen den in die Regierung entsendeten Funktionären «OMAN VON •IRND t MAtllAS Alls «l o hn »»» Litt«, Weif ttdott Wenige Minuten später stieg Dr. Ritter in »in Taxi. „Zur Polizeidirektion!“ rief er dem Fahrer zu. „Aber beeilen Sie sich!“ Carlos da Coste, der Kriminalkommissar vom Nachtdienst, empfing den Besucher mit großer Liebenswürdigkeit. Der Beamte mochte ein Mann von etwa fünfzig Jahren

sein. Eine Riesenglatze leuchtete auf seinem Haupt, und der kleine, glänzend gewichste Schnurrbarl gab dem pfiffigen Gesicht mit den verkniffenen Zügen den Ausdruck eines Mandarins. Hierzu kam eine Körperfülle, die einem Buddha Ehre gemacht hätte, und so erschien der ganze Mann wie ein Vorbild der Gemütlichkeit und abgeklärter Lebensweis heit. Ritter hatte sich unter seinem akademi schen Titel vorgestellt, und erwartungsvoll «aß ihm der Kriminalist hinter dem großen Schreibtisch gegenüber. Der Ventilator an der Decke

fächelte müd durch die drückend warme, verbrauchte Luft. „Ich bekleide augenblicklich den Beruf eines Assistenten beim Hafenzollamt“, be gann Ritter. „Sie sind Zollassistent?“ fragte da Costa überrascht, und seine Stimme nahm einen etwas kollegialen Ton an. Der Doktor berichtete kurz, wie er zu die sem Posten gekommen sei. „Hm“, machte der Kommissar, und be- J ;ann damit, seine Brille zu putzen, die neben hm auf den Tisch lag. „Ja, und nun möchte ich zur Sache selbst kommen.“ Ritter berichtete kurz

hervor, überflog die Aufschrift, blät terte es auf und beginn zu lesen. Auf dem Aktendeckel stand mit großen, gemalten Buchstaben zu lesen: „Zollamt, Dr. Callei- za».** Nur kurz währte die Zeit der Informa tion, dann verstaute der Beamte die Akten wieder an ihrem alten Platz, löschte das Licht, verschloß das Zimmer und kehrte zu Dr. Ritter zurück, der ihn ungeduldig erwar tete. „Fahren Sie bitte in Ihrem Bericht fort.“ Es schien Ritter, als ob da Costa nur ge langweilt und mit halbem Ohr zuhörte

. Haben Sie sich nicht ein wenig vergaloppiert, sollten Sie sich nicht doch wegen des Goldes geirrt haben?* „Nein, nein, nein!“ schrie Ritter dazwi schen. „Auch über Dr. Calleiz&s ist nichts, aber auch gar nichts Nachteiliges bekannt, Herr Assistent'“ schrie da Costa noch lauter als »ein Besucher und es hörte sich an, als wollte ihm der Kommissar diese Meinung gewaltsam einhämmem. und der Parteiführung kommen kann, die sich unter Umständen lähmend auf die Regierunga geschäfte auswirken könnten.“ Aehnlich schrieben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 15.05.1913
Umfang: 8
bekanntlich der Diener Josef Ritter verhaftet. Er hat, wie bereits feststeht, mehrfach mit Knaben im Alter des Klaehn verkehrt. Ritter hat, nachdem die bei ihm vorgenommene Haus durchsuchung die schwersten Beweismomente zu tage gefördert hatte, ein volles Geständnis abge legt. Er behauptet, W Knabe habe an ihm eine Erpressung verüben wollen. In seiner Angst habe er den Knaben ermordet. Ritter ist ein Oester reicher aus Kram. Durch Umfragen stellte die Kri minalpolizei fest, daß der Diener Josef Ritter

öfters Flaschenbier bezog, das Laufburschen bringen mußten, wofür sie jedesmal ein für die Verhält nisse Ritters reichliches Trinkgeld echielten. Am Samstag abends brachte der Knabe Otto Klaehn ihm einige Flaschen Bier und erhielt ebenfalls eine Belohnung. Nach einem zufälligen Zusammentref fen eine halbe Stunde später auf der Straße nahm Ritter den Knaben mit nach seiner Wohnung und berührte ihn hier unsittlich. Nach seinen Aussagen verlangte dann der Knabe 100 Mark, weil er ihn sonst anzeigen

würde. In seiner Angst und Ver zweiflung fiel Ritter über den Knaben her und er würgte ihn. Als der Knabe tot war, trug er ihn auf den Korridor und eilte noch kurz vor Geschäfts schluß nach einer Papierhandlung, wo er mehrere Bogen graugrünen Packpapiers kaufte. 'Dann schnitt er dem Leichnam mit einem scharfen Messer und einem Hackmesser die Beine ab und legte diese am ersten Feiertag nach verschiedenen Kreuz- und Querfahrten mit den Straßenbahnen in einer Retirade in Wilmersdorf ab. Den Kopf und den Rumpf brachte

auf. Unter diesen Beweismomenten brach Ritter zusam men und legte ein vollständiges Geständnis ab. Verhaftung von Falschmünzern. In Hannover wurde vorgestern der Hilfsmonteur Bohrer fest genommen. In seiner Wohnung wurde eine große Menge fertiger und halbfertiger Ein- und Fünf markstücke und das zur Herstellung der falschen Geldstücke benützte Handwerkzeug gefunden. Auch die Mutter des Monteurs wurde unter dem drin genden Verdachte der Beihilfe verhaftet. Angeblich vertrieben die Verhafteten in den letzten Monaten in Hannover

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 27.07.1901
Umfang: 10
das Bächlein rü fortiang hinab, dem St. Vigilibache zu. An diesen Orte knüpft sich folgende Sage: Ern Ritter Prack zog in den Krieg und ließ seine Gemahlin in bester Hoffnung zurück. Da kam ein mal ern Bettelwrib auf die Burg $fc& und bat um Almosen. Die Burgfrau aber war hartherzig und ließ der Alten die Thüre weisen. Das Weib ging zornig hinweg, verwünschte jedoch die Burgfrau und rief zu den Fenstern hinaus: „Du sollst zur Strafe zwölf Kinder auf einmal zur Welt bringen!* So geschah

es dann auch. Die Frau brachte zwölf Knäblein aus einmal zur Welt, behielt jedoch nur eines davon, da- ihr am besten gefiel, und befahl einer Magd, dir übrigem elf im nahen Bächlein zu ersäufen. Zur selben Stunde kehrte aber der Ritter vom Kriege heim und begegnete der Magd mit den elf Kindern in der Schürze. Er fragte sie, waS sie da forttrage, und die Magd erzählte ihm alles. Der Ritter ließ nun die elf Knäblein bei fremden Leuten aufziehen, that aber zu Hause, als ob er von der Sache nichts wüßte, liebkoste

. c) Ein 10tägiger Baumwärterkurs im Monat November und der dazu gehörige kurze vier tägige Nachkurs im Monat April zur Heranbil dung von Gemeinde- und Genossenschafts-Baum- Wärtern. so vornehme Gäste bewirthrn zu können, und bot alles auf, da- Mahl vornehm genug zuzurichten. Die elf Ritter traten endlich ein, und das Gast mahl begann. Während des Essenz unterhielt der Ritter seine Gäste mit Erzählung seiner Kriegsthaten und leitete zuletzt das Gespräch so, daß sie aus ver schiedene Verbrechen zu reden kamen

. Nickt lange, da Hub der Ritter zu erzählen an und sprach: „Ein mal war eine Rabenmutter, welche zwölf Knaben zur Welt brachte. Elf davon wollte sie tödten und nur einen behalten und aufziehen. Allein sie wurde, ohne daß sie darum wußte, in ihrem verbrecherischem Vor haben gehindert, und die elf Knaben blieben am Leben und wurden in der Fremde auferzogen Welche Strafe würde wohl einer solchen Mutter gebühren?" Die Frau, welche keine Ahnung davon hatte, daß außer der Magd irgend jemand von der Sache

wußte, und ihre elf Knaben längst todt glaubte, er widerte voll Entrüstung: „Eine solche Rabenmutter sollte man lebendig einmauern." Darauf wandte sich der Ritter zu ihr und sagte gelassen: „Diese Raben mutter bist du selber, und meine elf ritterlichen Gäpe hier sind unsere Söhne, welche du ersäufen wolltest. Gott har es aber anders gefügt, und sie sind glücklich am Leben geblieben. Dein eigenes Urthcil soll nun an dir vollzogen werden." Die Frau bekannte ihr ruchloses Vorhaben, umarmte und küßte

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Bozner Tagblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 20.01.1945
Umfang: 8
J,e Jr.-i. Gemälde an der .... ge-chvliiiiclie Szenen dar- : eilen gehören die drei an der Süd wand in da« (icbict der Sage, die ihre l aden in seltenem Reichtum um die kleine graue Tiirmeburg gesponnen hat. dem von Herrn Kleeberg in lie bevoller Sorgfalt gesammelten und be wahrten Sagenschatz von Hoclmatiirns «ei liier einiges erzählt. Ritter K » s m a s der G u p f e t c Vom Eingang im stattlichen Torbatt her sehen wir als erstes Fresko einen auf sein Schwert gestützten Ritter mit sonderbar hohem Spitzlmt

und malmend erhobenem Zeigefinger; ehr erbietig neigt sich vor ihm ein Bayer, der mit Weib und Kindern gekommen ist. um den schuldigen Zehent auf den Steintisch zu legen. Di# Spruch- sclileifc darüber trägt die Ueberschrift: „Ritter Kosmas, der Gupfetc'. Eine der beiden Stuben im Torbau heißt heute noch die Kosmas-Kemenate, 'zur Erin nerung an den Ritter mit dem Gupf- iuit. dessen Geschichte einige unge wöhnliche Sagenmotive enthält. Er stammte aus dem oberen Engadin und war seiner Abkunft nach gar

leiste- ' tc. zog Kosmas mit ihm nach Osten und in blutigen Kämpfen stellte er sei nen Mann wie der tapferste Ritter. Sein Walilsprucli war: „Wenn mein Herr und ich stürmen, so folgt uns; wenn wir fallen, rächt uns; wenn wir flüchten, schlugt uns tot!' Er war im Sturm eine Mauer, ein Turm in der Schlacht. Nach vielen Monaten des Kampfes und der Mühsal glücklich in die Heimat ztiriickgekehrt. wurde er zmn Lolin für seine Heldentaten zum Ritter geschlagen und der Burgherr wies ihm die beiden Stuben

im -Torbau zur eigenen Behausung an. Von hier aus spähte Ritter Kosmas scharfen- Blicks durchs Tal. daß kein Unberufener und kein feindlicher Heerhaufe der Burg ungestraft zu nahe kommen konnte: und wenn er auch gerne den Ritter freuden des Spiels, der Jagd und des Minnedienstes huldigte, so blieb er doch stets ein unermüdlicher und stren ger Wächter, vor allein guter Zucht und Sitte und wehe dem. der sich leichtsinnig dagegen verging; sofon war Ritter Kosmas da und packte den Schuldigen unsanft beim

Kragen. Wer aber rechtschaffen seine Pflicht tat dem war er ein starker, treuer Be schützer und Helfer. Weil er überall, wo er ging und stand, einen hohen, spitzen Hut trug, nannte ihn das Volk den „Oupfeten“. \K redlicher Hüter der Burg und illcr guten Sitte genoß der tiupfete weuu.u gewaltiges Ansehen; wenn mau nur seinen Namen nannte, gehorchten ■lie Kinder den Eltern, das Gesinde dem Herrn. Das blieb auch so. nachdem Ritter Kosmas längst gestorben war nid oftmals waren es sein Name und Schatten

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 28.04.1932
Umfang: 6
zwei Menschen ans einsamer gnsel. Die Robiasonade des Arztes Dr. Friedrich Ritter aus einem Eiland der Galapagos-Truppe. Seit mehr als anderthalb Jahren lebt Dr. Friedrich Ritter, ein Arzt, der früher große Praxis hatte, mit Frau Dora auf der Insel F l o r e a n a, die zur Galapagos-Gruppe gehört. Er hatte genug von der europäischen Kultur, die Insel hat wunderbares Klima, ist ganz unbewohnt. In der „Umschau" schildert nun ein Artikel die Erlebnisse des Paares. Die erste Nacht war gar

nicht paradiesisch. Ein ungeheures Tierkonzert ging los, und als der Mond sichtbar wurde, gewahrten sie zu ihrem Entsetzen riesige schwarze Tiere, die sich ihrem Versteck näherten, dann, von einem Gewehrschuß aufgeschreckt, eilig davonliefen. Sie sahen wie Pferde oder große Hunde oder wie Kühe oder Schweine aus. Später wurde festgestellt, daß es tatsächlich die uns bekannten Haustiere waren. Nach der schlaflos verbrachten unheimlichen Nacht gingen Dr. Ritter und seine Gefährtin daran, einen Zaun

um ihren Lagerplatz zu ziehen. Baumstämme fielen und wurden ringsherum kunstvoll angelegt, miteinander zusammengenagelt und durch Querbalken mit der Erde verbunden. Die Hoffnung, auf diese Weise sich die Tiere vom Leibe halten zu können, erwies sich aber als trügerisch. Denn die klobigen Ungetüme waren gute Springer, und auch später nahmen sie einen anderthalb Meter hohen Zaun spielend. Dr. Ritter griff zum letzten Mittel: er legte mit A r s e n vergiftete Speisen aus und das half. Am nächsten Morgen

war der Köder weggefressen, die Bestie lag jedoch nicht tot da, aber aus dem nahen Gestrüpp vernahm man das letzte Stöhnen eines verendeten Tieres. Von diesem Tage an wandten sich die nächtlichen Rebellen andern Iagdgründen zu — der Mensch wurde ihnen doch zu gefährlich. Hausbau. Nachdem dieser tage-, richtiger nächtelang andauernde Kampf abgeflaut war, begann Dr. Ritter das Land zu pflügen und zu b e b a u e n. Er pflanzte zahlreiche Gemüse sorten an und hatte die Genugtuung, daß fast alles gut auf ging

, setzt man sich an die Mittagstafel. Es gibt nur Eierspeisen, Gemüse, Kartoffeln, Limonade. Dr. Ritter und Frau sind strenge Vegetarier, sie essen auch kein Brot. Zwischen eins und drei ist die Hitze so groß, daß man im Schatten ruhen muß. Darauf wird bis zum Einbruch der Dunkelheit an dem Haus gebaut. Dr. Ritter versichert, daß er und seine Frau bis zu ihrem Tode auf Floreana bleiben wollen, und zwar ganz allein, ohne die. Gesellschaft anderer Menschen. Ungebetene Gäste. Als eines Tages

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 13.05.1953
Umfang: 10
mit den Frauen in die Bergwerke Mangelnde Versieht, Ursache des Grazer Flugzeugunglückes VERRUCHTES 54 ~ ROMAN VON BERND E MAIIIAS Alle Rechte bei Lltag, Westendorf „Sie abgefeimter Betrüger!“ Ritter war Bombebend aufgesprungen und wollte sich auf Lopez stürzen. Da Costa hielt ihn jedoch zurück. „Sie wollen Herrn Dr. Ritter gar nicht albgeholt haben, um ihn hierher zu locken? Säe wissen auch sicher gar nichts davon, daß er unter dem Eindruck Ihrer Hetze einen. Totschlag beging?“ Der Beamte lächelte

hinterhältig. „Ach ja“, entfuhr es Lopez, „er beging einen Mord. Er erschoß Dr. Calleizas. Jetzt erinnere ich mich wieder. Sie verzeihen, mein Zustand . . der Photograph rieb sieb erneut den Kopf und verzog schmerz lich das Gesicht. „Lassen Sie diese Anschuldigungen! Er zählen Sie uns lieber, wie Sie dazu kamen, Dr. Ritter zu solch einer Tat aufzuputschen. Den Grund wollen wir wissen!“ schrie da Costa mit Donnerstimme. Das schien jedoch auf den Verhörten gar keinen Eindruck zu machen. „Ich verstehe

Sie nicht, Herr Kommissar, wirklich nicht. Es lag mir völlig fern, Herrn Dr. Ritter aufzuputschen, wie Sie sich auszu drücken belieben. Warum denn auch? Ich hatte ja überhaupt keinen Grund dazu.“ „Oh, Sie verlogenes Subjekt!“ schrie der Doktor’ den Photographen an. „Ich warne Sie“, entgegnet« dieser frech. „Seien Sie vorsichtig! Sie haben kein Recht, mich zu beleidigen! Schützen Sie mich vor diesem Herrn, Herr Kommissar!“ wandte er sich nun an diesen. „Sie werden es nötig haben!“ erwiderte da Costa zweideutig

. „Meine Wirtin kann bezeugen, daß . . warf Ritter ein und stockte. „Was kann Ihre Wirtin bezeugen?“ be gehrte Lopez auf. Gerhard biß sich auf die Lippen. Die Frau konnte eigentlich gar nichts sagen, denn die Unterhaltung mit diesem Burschen hatte sich ja bei geschlossener Tür in sei nem Zimmer abgespielt. „Werden uns erst einmal mit anderen Fragen beschäftigen“, meinte nun der Be amte. „Wer hat Sie, Herr Lopez, eigentlich so zugerichtet, daß wir Sie bewußtlos auf fanden?“ „Der Kerl, der das Mädchen holte

/* „Was?“ Da Costa und Ritter stießen diese Frage fast gleichzeitig aus. „Ja, da staunen Sie, nicht wahr?“ „Allerdings, meinte der Kommissar nun wieder gefaßt und sehr mißtrauisch. „Reden Sie weiter! Lassen Sie sich doch nicht müh sam jedes Wort aus dem Munde ziehen!“ Das beabsichtigte Lopez jedoch; seine Gedanken arbeiteten fieberhaft, um aus der Schlinge herauszukommen, die jener dicke Polizeibeamte mit der Schlauheit eines Fuch ses immer wieder auswarf und die der Photograph schon um den Hals spürte

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Außferner Zeitung
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Seite 19 von 28
Datum: 05.07.1914
Umfang: 28
ger und Sänger aus. Im Jahre 1732 ging Gluck nach Prag. So lange er Unterstützung aus dem Elternhaus bekam, setzte er seine musikalische Ausbild ung fort. Schließlich aber blieben dse Zu schüsse aus der Heimat aus, so daß sich Gluck genötigt sah, selbst. Unterricht in der Mu sik zu geben. Das fiel ihm nicht allzu schwer, da ihm durch die Ver mittelung des Fürsten Lobkowitz die Türen des kunstsinnigen, hohen österreichischen Adels erschlossen wur- Lhristoph Willibald Ritter von Gluck. ben \ In Wien

in Italien entstanden, errang „Antigono" solchen Erfolg, daß der kunstsinnige Papst Benedikt XIV. Gluck zum Christoph Willibald Ritter von Glucks Wohnhaus in Weiclenwang (Vätern). Prinz Dskar von Preußen und Gräfin Ina Marie von Lassewitz. Ritter vom goldenen Sporn ernannte. 1754 wurde Ritter von Gluck Hofkapellmeister der Kaiserin Maria Theresia und ent faltete nun eine ungemein fruchtbare Tätigkeit als Komponist Zwar ist die Zahl der Werke, denen Gluck Ruhm und Unsterblich keit verdankt, peinlich

seines Lebens und hatte noch das Glück, den jungen Mozart, dessen Genie er erkannte, in seinem Hause bewirten zu dürfen. Er starb in Wien am 15. No vember 1787 im Alter von 73 Jahren. Als Grabschrift setzte man dem großen Mann die Worte: „Hier ruht ein rechtschaffener, deutscher Mann. Ein eifriger Christ. Ein treuer Gatte. Christoph Ritter Gluck, der er habenen Tonkunst großer Meister!" Mainz. Ludwig Degen. — • Gelegenheit macht Diebe. (Mit Abbildung.) r\er noch unerzogene Waldmann benützt freudig

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 13
Datum: 24.12.1929
Umfang: 13
. Doch nach dem, was wir in Lisieux erlebt und geschaut. Nr. 52. .Der v » rgrr»ed" Seite 205. Während er sich wieder in die Küche wandte, half Karl Ritter den Mädchen die letzten Kerzen am Baume anbringen. Inzwischen hatte der lange Maler den Tee fertig geuocyt. Mia und Lm paauen Würfet, Brot und Pack werk aus, der lange Pinsler holle aus der schier un ergründlichen Tieie seines Rucksackes eine Flasche be sten Rumes und Karl Rttter steuerte aus seinen Vor räten zum festlichen Mahle bei. „Das Mahl ist bereitet, zündet die Kerzen

, schmale, ww Samt so weiche Hano halte sich aus seine geregt er sah zwei dunkle Augen vor sich und horte im tzlüjtertone eine seine Stimme: „Die Kerzen oren- neni" Da sprach Karl Ritter: „Du hast recht gehabt, schöne Lia, ich segne oie Stunde, die mich da heraus, uyrte." Er beugre sich aus die schmale Hand uno küßte sie. . Im jelven Augenblick aber weiteten sich seine Augen rn suhem Stautwtt. Am Ringfinger oer Hauo sah er einen schmalen Goldreif, verwert mit etNem von sechs schöner; «maragoen

mir, er werde noch einmal in deinem Leben eine Rolle spielen." Nun hielt Karl Ritter ohne weitere Worte Li-a seine Hand hm. Da stieß das Mädchen einen Ruf der Ueberrafchung aus. Auch Mia, das Quecksilber, hatte mit einem Worte bemerkt, daß an Karl Ritters Finger genau ein ähn licher Ring stak, wie ihn Lia trug. Ein Goldreif, ver ziert mit sechs Smaragden, die einen Diamanten von edlem Feuer umgaben. „Mein Herr", rief Lia, auch in den Gesellfchafiston übergehend, „was sehe ich, Sie haben den Zwillings bruder meines Ringes." „Langer

Pinsler!" jubelte Mia, „sieh, welcher Zufall." Aber der Maler schüttelte sein Lockenhaupt. „Mia, du bleibst ein Kind dein Leben lang. Nie wirst du die geheimnisvollen Fäden, die das Schicksal spinnt, verstehen lernen. Wisse denn, daß von solchen kostbaren Schmucksachen die Goldschmiede in der Regel nur e.n einziges Stück anfertigen. Existieren zwei ähnliche, dann muß es mit ihnen schier eine besondere Bewandt nis haben." „Sie haben recht." sprach Karl Ritter langsam und fuhr dann fort: „Fräulein Lia

, wenn Sie diesen Ring von Ihrer Taufpatin erhielten, dann sind Sie die Toch ter der Charlotte Meerheimb." Lias Wangen färbten sich mit zartem Rot. „Wie wissen Eie?" rief sie fast erregt, „das war allerdings der Mädchenname meiner Mutter." „Und Ihre Taufpatin war meine Mutter. Mein Name ist Karl Ritter." „Frau Cäcilie Ritter," rief Lia, „ja, nun entsinne ich mich des Namens. Welche Fügung, die uns hier in der Weihnachtsnacht in der einsamen Schutzhütte zu sammenführt." „In der Tat, eine seltsame Fügung. Bevor

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Tiroler Post
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Seite 12 von 12
Datum: 23.11.1901
Umfang: 12
— 168 Verantwortliche Ncdakkton, Dru? und Verlag der Aktiengesellschaft „Badenia*'(H Vogel Direktors in Karlsruhe General Joseph Ritter von Maillinger -st. (Mit illbbildnug.) «Nachdruck verboten.) !cr f.ühere bayerische Kricgsmiuister. General Joseph Ritter - von Maillinger, der am Oktober dieses Jahres in Bad Aibling verstarb, war am 4. Oktober 1820 geboren. Aus dem Kadettencorps her vorgegangen, trat er 1839 beim 8. bayrischen Infanterieregiment ein. In schnellem Avancement war er bereits

1861 zum Major anfgerückt und wurde 1863 erster Adjutant des Kriegs- ministers, den er im bayrischen Landtage oft als Kommissar vertrat. Im Feldzüge von 1866 rückte er zum Obersten auf und wurde 1869, zum Generalmajor befördert, Kommandeur der 8 Jnfanteriebrigade. Im Kriege gegen Frankreich bei Wörth durch einen Streifschuß am Kopf verwundet, kämpfte er, wiederhergestellt, bei Sedan und machte die Belagerung von General Joseph Ritter v. Maillinger v. Paris mit. Im November 1870 wurde

der Künste in Berlin, wurde unlängst durch Kaiser Wilhelm II. zum aus- würtigen Ritter des preußischen Ordens pour lo merite für Wissenschaften und Künste ernannt. Geboren am 9. Oktober 1835 zu Paris, erhielt Saint-Saöns seine Aus bildung am dortigen Konservatorium, wurde 1853 Organist an der Kirche St.-Möry und 1858 an der Madeleinckirche, gab jedoch 1870 diese Stellung auf, um sich ausschließlich der Komposition zu widmen. Als Komponist trat er bereits 1852 hervor mit einer Sym phonie

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 06.05.1953
Umfang: 6
Ritter abermals an. Dieser vollzog eine erschrockene Zuckung, die sich auch auf die Hand, die den Revolver hielt, Übertrug. Ein Schuß knallte durch das Haus. Calleizas Kopf bewegte sich ruckartig, fiel aus der ihn stützenden Hand und schlug mit dumpfem Geräusch hart auf die Platte des Schreibtisches. Die Hand, die die Postoie gehalten hatte, glitt dabei vom Tisch und die Waffe polterte auf den Fußboden. „Mein Gott, was habe ich getan?“ riof Dr. Ritter aus und starrte auf den noch rau chenden Lauf

seines Revolver«. Lopez sprang zum Schreibtisch und beugt« «ich über den Hausherren. „Ein Unglück! Sie haben ihn getroffen!“ tagte er dann mit mühsam unterdrückter Er legung. „Die Reaktion auf ihren plötzlichen An ruf“, flüsterte dieser und das Zimmer ver schwamm vor seinen Augen. „Was haben Sie getan?“ Lopez richtet« sich wieder auf und schaute den Schützen ratlos an. „Ist er tot?“ Der Argentinier nickte. Jetzt erst kam wieder Leben in Doktor Ritter. Er trat hinter Calleizas und sah, daß er aus einer Wunde

am Hinterkopf blutete. Die Kugel mußte hier eingeschlagen sein und sofort tödlich gewirkt haben. „Ich bin schuldig“, sagte Ritter fast ton los. Da fiel ihm wieder ein, was er eigent lich hier gewollt hatte. „Wo ist Helga — ich meine Fräulein Ho- milius?“ Er sah sich im Zimmer um. „Stellen Sie sich lieber schleunigst der Polizei und überlassen Sie es mir, weiter zu suchen. Ich bleibe so lange hier.“ „Der Polizei?“ „Ja, natürlich! Sie haben doch einen Mord — nein, einen Totschlag begangen!“ „Einen Totschlag

? Ja, richtig „Ritter kam die Furchtbarkeit seiner Tat plötzlich riesengroß zum Bewußtsein. Er fühlte «ich zerschlagen und müde. Ein Totschlag? — Notwehr? Nein, niemand hatte ihn angegrif fen. Aber hatte ihn dieser Lopez nicht er schreckt, war dadurch nicht — eigentlich ohne Absicht — die Pistole losgegangen? Doch wer würde ihm das glauben? Der Vr- gentinier hatte recht: hier lag für die Polizei einwandfrei Totschlag vor, und Ritter konnte noch zufrieden lein, dafür einen Zeugen zu haben, sonst hätte

die Sache verdächtig nach Meuchelmord ausgesehen. „Gut, bleiben Sie hier. Ich «teile mich der Behörde.“ Lopez nickte nur, und Ritter verließ wie ein Traumwandler das Hau«. * Kaum war Dr. Ritter gegangen, als Ix>pez zum Fernsprecher schritt, der vor dem Toten auf dem Schreibtisch stand. Der Argentinier kramte ein Paar Hand schuhe aus der Tasche, zog diese an und hob den Hörer ab. Ehe er die Wählerscheide be tätigte. lauschte er noch eine Weile in die Stille des Hauses hinein. Wer den Mann

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 14 von 20
Datum: 23.05.1953
Umfang: 20
in der Isolierabteilung des Hafen hospitals. Ihr erster Blick fiel auf einen Strauß blutroter Orchideen. Sie lächelte glücklich, als ihr die Wärterin berichtete, wie sie aus den Klauen der Bande gerettet worden war und wer ihr die Blumen gesandt hatte. • Zu gleicher Zeit fanden sich auf beson dere Einladung Dr. Ritter, Juan Roca, Inez da Cumha und ihr Vater im Dienstzimmer des Kriminalkommissars da Costa ein. Dieser begrüßte alle herzlich, nahm dann hinter dem Schreibtisch Platz und setzte eine feier liche Miene

* * wird,, der vom Anfang an in alles einge weiht war.“ „Na. du bist mir ja ein feiner Heimlich tuer“, flüsterte Inez ihrem Vater zu. „Schon unter ihrem pensionierten Vor gänger, Herr Doktor“, fuhr da Costa, an Dr. Ritter gewandt, fort, „wurden die Gold schmuggeleien in den alten, für Herrn Dok tor Calleizas bestimmten Bronzen bemerkt.“ Ritter bat in diesem Augenblick seinem Vorgänger im stillen viel ab. Er hatte es also doch gemerkt, daß geschmuggelt wurde. „Als Sie, Herr Doktor, seinen Posten über nahmen. schlugen

wir einen besonderen Weg ein, die Schmuggler in Sicherheit zu wiegen. Verzeihen Sie der Behörde, wenn Ihnen diese also einzureden versuchte, Sie hätten sich bei dem Goldfund in der Vase getäuscht.“ Ritter lächelte versöhnt und da Costa fuhr fort: „Dr Calleizas war gänzlich ahnungslos, Ihn nutzten die Verbrecher als Empfänger der Bronzen indirekt aus. Seinen Ruf wollten wir durch Ermittlungen nicht antasten, ja durch seine Behelligung mit der Sache wären die Verbrecher bestimmt gewarnt worden. Wir befürchteten

, daß Sie sich vielleicht doch einmal ihm gegenüber zu einer Be merkung hinreißen lassen würden, die un sere wachsame Kleinarbeit illusorisch ge macht hätte.“ „Aber wie konnten Sie glauben . . warf Ritter ein. „Herr Dr. Calleizas war als Gelehrter sehr weltfremd und deshalb für unsere Zwecke etwas ungeschickt. Sie aber, Herr Doktor, sind auch ein Gelehrter und man konnte von Ihnen nicht verlangen, daß Sie die Kunst besaßen, sich, wie z. B. der Zoll chemiker Cardonas, zu verstellen. Dieser ist in Wirklichkeit

ein kreuzbraver Beamter, trinkt keinen Tropfen, war in alles einge weiht und hatte sogar den Mut, Ihr Fräulein Braut unter Einsatz seines Lebens von einem chinesischen Leichenschmuggelschiff aus den Händen von Gaunern zu retten, die nicht nur geraubtes Gold schmuggelten, sondern sich auch gelegentlich als Mädchenhändler betätigten.“ Ritter machte ein verblüfftes Gesicht. „ r ionas, der Säufer?“ rief er aus. „O, wie verkannte ich Mm! Meine Menschen kenntnis war «inen Schmarren wert!“ „Trösten Sie sich“, sagte

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