138 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/23_08_1881/BZZ_1881_08_23_3_object_390513.png
Seite 3 von 4
Datum: 23.08.1881
Umfang: 4
von Völs wegen Verbrechens des Kindsmordes. Vorsitzender: Herr LGRath. Sevignani. Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatsanwaltsubstitut Ritter v. Waßhuber. Richter: Die Herren LGRath. v. Tr-n^ipi» und Gerichts-Adjunct Codazzi. Bertheidiger: Herr Dr- Joh. v. Grabmayr. 2. Am 26. August gegen 1. Josef Gostner, 2' Jos. Tauber, ledige Baueinknechte von Nah, wegen Ver- brechens der schweren körperlichen Beschädigung. Verfitzender und Vertreter der Staatsbehörde wie acl 1. - Richtn: die Herren LGRath

Dr. v. Pfeiffersberg unt» Gerichts-Adjunct Dr. Wiedmann. Bertheidiger: Herr Dr. Putz. 3. Am 27. August um 8 Uhr. Vorm. gegen: > - а) Josef Egger lediger Taglöhner von Meran, ' > d) Jofefa Purkart, ledige Taglöhnerin, e) Maria Pfanzelter, geb. Markett, Taglöhnersgattin. б) Anton Pfanzelter Taglöhner hier wegen Verbrechens des Raubes, resp, aä vl der Diebstablstheilnehmung. Vorsitzender: Herr Kreisgenchts-Präsident Dr: Graf Melchior«. Vertreier der Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Dr. Ritter v. Reinisch. Richter

: Die 'Herren LGRath. v. Trentini und Gerichts-Adjunct Codazzi. Vertheidiger: 1.) für Egger Herr Dr. Edmund v. Zallinger, 2.) für Purkart Herr Dr. Huber. 3.) für Maria Pfanzelter, Herr Dr. KiesN- ^ . .. 4.) für Ant. Pfanzelter, Herr. Dr. v. Larcher. 4. Am 29. August um 8 Uhr Vorm. gegen Alexander Cordie lediger Conditor von St. Michael in Eppan wegen Verbrechens des Raubes. Vorsitzender: Hr. Präsident Dr^ Graf Melchior!. Staatsbehörde: Hr. Staatsanwalt Ritter v. Reinisch. Richter: Die Herren LGRath

. Sevignani und Ge- richtS.Adjunct Mahlknecht. . ; , Vertheidiger: Herr Dr. Franz v. Larcher. Am 3V. August um 9 Uhr Vorm. gegen Johann Mayer suspendirter k. k. Forst - Verwalter von St. Leonhard in Pafseier wegen Verbrechens der Amtsver, untreuung. Vorfitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Staatsbehörde: Hr. St. A. Dr. Ritter v. Reinisch. Richter: Die Herren LGRäthe Dr. v. Pfeiffersberg und v. Trentini. Vertheidiger: Herr Dr. Julius Perathoner. 6.^Bm 31. August um 8 Uhr Vorm. gegen Jakob und Anna

Volgger. Weinhändlerseheleute von Sterzjng wegen Verbrechens des Betruges. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Dr. Ritter v. Reinisch. ' Richter: Die Herren LGRath Sevignani und Gerichts- Adjunct Codazzi. ^ Vertheidiger: Herr Dr. Putz. ' 7: Am 1. Sept. um 9 Uhr Vorm. gegen Josef' Neri vulgo Modenes, lediger Bauernknecht von Leifers. wegen Verbrechens der Nothzucht. ! Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiors Staatsbehörde: Herr StaatSanwalt

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1907/25_06_1907/BZZ_1907_06_25_5_object_419365.png
Seite 5 von 8
Datum: 25.06.1907
Umfang: 8
, weil er bei jenem Anlasse einen Gegner, den Ge schäftsdiener Franz Pupestinger, blutig geschlagen habe» soll. Da der Verletzte nur anzugeben wußte, daß ihm der Angeklagte eine Ohrfeige versetzr. während ihm die Verletzungen von Unbekannten zugefügt wurden, fällte der Richter einen Frei spruch , > ZA Giltigkeits^rklärung der Ehe eines ehemali- gen Priesters. Seit mehr als 30 Jabr:n dürfte es das erstemal sein, daß das Gericht die von einem ehemaligen römisch-katholischen Priester nach Uebcrtritt

wurde, ist diese hochinteressante Entscheidung in Rechtskraft erwachsen, wovon das Ehepaar vom Gerichte bereits verständigt wurde. KZ Ein salomonisches Urteil. In Chicago hatte der Richter Torrison Gelegenheit, das Urteil Zalo- mons zur Anwendung zu bringen. Zwei Damen der dortigen MseUchaft, Frau Watson und Frau Felsom. machten sich den Besitz eines Hundes namens ..Peters' streitig. Der Richter sali sich schließlich den Hund sehr genau an und sagte dann mit dein Ausdruck des größten Ekels: „Ter

Hund ist im höchsten Grade räudig, er muß dem städti schen Schinder zur Tötimq ausgeliefert werdeil.' Frau Watson führte das Tuch z» ihren Augen und sagte: .Natürlich, niemand will einen räudigen Hund haben und wenn .„Peters' räudig, ist, so wissen Euer Ehren am besten, was ihm geschehen soll.' Frau jMom weinte wirtlich And sagte: ..Richter, lassen Sie den Hund nicht töten: ich will lieber auf ihn verzichten, nur lassen Wwihir am Leben. „Peter' ist ein guier Hund, töten Sie ihn nicht.» — ..Der Hund

gehört Jnur Folsonrl' faOe der Richter, sah den Hund vochmaK an und meinte? „Ich sehe jetzt, daß er gar n-ichb räudig isk' (Telegramm der „Bozner Zeitung'.? Tie Anklage gegen Hofrat Plötz wegp» Sittlich» teitsverbrechens eiugefteltt. Wien, 24. Juni. (K^B> Die Blätter melden aus Leobenz Die gegen den Abgeordneten Hofroi? Play wegen eines angeblichen SittkichkeitZverbre- chens eingeleitete Untersuchung wurde mangels jedweden strafbaren Tatbestandes eingestellt. Me MiWchmtßmz m IN- frankM. (Telegramme

4
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/27_05_1881/BZZ_1881_05_27_3_object_391782.png
Seite 3 von 6
Datum: 27.05.1881
Umfang: 6
be ginnenden II. ordentlichen Schwurgerichtssession werden folgende Strassälle zur Verhandlung-kommen. 1. Am 3V. Mai um 9 Uhr Bormittags segen Josef Desala, ehemaligen Lehrer. Kirchprobst und Armen- fondsverwalter von St. Ulrich in GrSden wegen Ver brechens der Veruntreuung und Bergehen der schuld baren Ciida. Vorsitzender: Herr Kreisgerichtspräsident Dr. Graf Melchior,. Vertreter der Staatsbehörde: Herr St.-A.-Substitut R. v. Waßhuber. Richter: Die Herren L.-G.-Räthe Dr. v. Stenitzer

und Dr. v. Pfeiffersberg. Vertheidiger: Herr Dr. F. Mumelter. 2. Am 3l). Mai um 4 Uhr Nachmittags gegen Anton Mailänder. Taglöhner von SchludernS. wegen Verbrechens des Todtschlages. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchicri. Vertreter der Staatsbehörde: Herr St.-Anwalt R. v. Reinisch. Richter: Die Herren L.-G.«Rälhe Sevignani und Dr. v. Pfeiffersberg. Vertheidiger: Herr Dr. Edmunkv. Zallmger. . 3. Am 31. Mai und 1. Juni gegen Serafino »und Giovanni Dimai^ .Bauernsöhne von Chiave in Ampezzo wegen Verbrechens

deZiTodtschlages, resp. Mitschuld an demselben. Vorsitzender, Vertreter der Staatsbehörde und Richter wie aä 2. Vertheidiger: Herr Dr. Fr. Peräthoner. 4. Am 2. Juni gegen a) Frqyz Mair und d) Johayn Oberfrank. Bauernknechte von Aufhosen resp. Rem. Bez.Muneck, wegen Verbrechens des Raubes. Vorsitzender: Herr Präsident .Dr. Graf Melchior!. Vertreter der Staatsbehörde: Herr St.-A.-Substitut R. v. Waßhuber. Richter: Die Herren L.-G.-Rath Dr. v. Stenitzer und Gerichts-Adjunct BMweister. Vertheidiger: Herr

Dr. Julius Peräthoner. 5. Am 3. und 4. Juni gegen ») Ludwig Meßner. verehelichter Kaufmann, von Brixen gebürtig, letztem Hand in Klagenfurt, d) I. A. Mayr, verehelichter Kaufmann, von Lengstekn'gebürtig und letzterhand in Atzwang, c) Jalob VanM, lediger Taglöhner von Brixen,. wegen Verbre^er^ .def z Betrugs, resp, wegen des BergehenSder icbuldbären^Cri da^.' ' Vorsitzender: Herr L.-G.-RathGsteu. - Vertreter^der. Staatsbehörde: H e rr S t.-Anwnl^ K. v. Reinisch Richter: Die Herren L.-G.>RSIHe Sevignani

5
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1889/23_03_1889/MEZ_1889_03_23_4_object_586073.png
Seite 4 von 8
Datum: 23.03.1889
Umfang: 8
in Hamburg besonders ausmelksam. Wer Neigung zu einem interessanten wenig kostspieligen Glücksversuche hat, dem kann die Betheili gung an der mit vielen und bedeutenden Gewinnen ausge statteten staatlich garantirten Geldverloosung nur bestens em pfohlen werden. Ein Opfer. Novelle von Karl Emil Frauzo». Nachdruck »erboten (19 (Sortsetzims.) „Ja, ja,' bestätigte der Aelteste, „mir ist eS nur um den Hritzko leid.' — „Mir auch/ betheuerte der Richter. „Aber daS nützt Alles nichts! Ich muß ihn deshalb

doch am Nachmittage dem Gerichte in Czerno- lvitz einliefern lassen.' — «Darf ich ihn nicht mehr vorher sehen?' flehe ich. — „Warum nicht?' sagte der Richter. „Wir sind ja keine Unmenschen! Ich habe ihn, weil unser Gemeindegefängniß jetzt von mir als Schweinestall benutzt wird, da hinten in meiner Kammer einsperren lassen! Mein Knecht Sefio wacht bei ihm.' „Ich gehe hin, klopfe; Sefko öffnet mir und als er mich erkannt, sagte er: „Nun, vielleicht werdet ihr allein mit einander zu reden

, wenn sie sterbend zusammenbrach. Aber eS kam anders; zuerst begegnetest Du mir, und es erschütterte mich, als Du ohnmächtig zusammenbrachst, und dann hattest Du mich an die Mutter erinnert, und eS kam mir nun erst recht in's Bewußtsem, daß heute ihr Todestag ist. Da verflog mein Jähzorn und der Schmerz und das Entsetzen blieb zurück. Ich ging nicht zur Marisia, sondern , zum Richter und gestand meine That.' WaS ich gefrevelt, will ich büßen, aber meine ganze Schmach soll Niemand erfahren.' Und er bat

, will Alles gestehen und sie anflehen, einen Theil der Strafe auf mich zu legen, wie ich es wohl verdient habe!' Wir schwiegen lange, nachdem sie geschlossen. Dann trat der Anwalt auf sie zu und faßte ihre Hand. Er war fichtlich bewegt; freilich äußerte sich diese Rührung bei ihm in seltsamer Art: sein Antlitz war düster und seine Rede barsch. „Das ist Unsinn, Mädchen! Die Richter können Dich nicht strafen, auch wenn Du sie auf den Knieen darum anflehen wolltest, denn Du bist schuldlos. Und nicht blos

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1908/17_01_1908/BZZ_1908_01_17_5_object_427435.png
Seite 5 von 8
Datum: 17.01.1908
Umfang: 8
» gegenüber Stadtvfarctirche übernimm! ZMckliW »»kiillWbiilhcrf^/, die Rentensteuer irägt die Anstalt, Lerziniung j. Zeil^ ^ Aaswartig« Vinlrger erhalten Posterlagfchein». jkasiaflunderi von ^ -l^ vormiiiags und 2—K nachmittag-!. Sir EmgMttiNlirde ili CasgblMii. Borgehen der Aranzosen. Einem Funkentelegramm zufolge wurde die Kasbah Beereched von den französischen Truppen ohne Schwertstreich besetzt. Ter Stamm der Ulad iebl hätte, ceiii ideale Beziehungen unterhalten habe. — Richter: Tie Frau des Klägers

: Es ist aber so! Ich war mein ganzes Leben- platonisch und bin bis heute keinem weiblichen Wesen näher getreten. Ich bin. Herr Richter. Theologe, mein Vater ist Pfarrer und hat mir, als ich die Universität be zog. die Lehre auf den Weg gegeben, keusch zu bleiben. Ich habe dies meinem Vater versprochen und das Versprechen auch gehalten. Ter persöw- lich erschienene Kläger, ein stattlicher Mann! in Bcamtenuniform. erklärte, daß seine Frau ihn anfangs Nooenlber verlassen habe unter dem Vor- wände, ihre in Wien wohnhafte Mutter

des Klägers tatsäch lich befunden, auch ausgenützt habe, nicht erbracht worden sei. HZ Der schlagfertige Bauer. Aus Bayern wird geschrieben: Ein wohl unerwartete Antwort er hielt ein bayerischer Richter unlängst in einer Prozeßsache von einem verklagten Bäuerlein. Auf dem Wege zu seinem Felde, wo er deu dorthin verbrachten Dünger ausbreite» wollte, wurde der Bauer von einem großen Hunde, der mit fletschen den Zähnen auf ihn losging, gestellt. Schon wollte der Hund auf den Bauer losspringen

: doch dieser kam dem, Angriff zuvor uird stieß dem bösen Köter die Mistgabel derart in die Kohle, daß das Tier verendete. Ter Hun-debesitzer verklagte den Bauern auf Schadenersatz. In der Gerichtsvec handlunz herrschte der Richter nun den Bauern an: „Sie hätten doch zuerst das andere Ende der Mistgabel gebrauchen sollen!' Der Bauer erwi derte: „Das! wilde Weh ist ja auch wicht mit sei nem andercni Ends auf mich zugesprungen!' Solch stichhaltigen. Einwand mußte man natürlich gelten lassen. (Telegramme

8
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1888/14_09_1888/MEZ_1888_09_14_4_object_688473.png
Seite 4 von 8
Datum: 14.09.1888
Umfang: 8
entschieden in Abrede, von Bertoldi mehr als nur ein Zahlungsversprechen empfangen zu haben und beschwört später diese Aussage auch vor dem Richter. Bertoldi macht sich auch anheischig da? Gegentheil zu beschwören, woraus ibm der Richter bedeutet, daß er Angeklagter sei und nicht zu schwören habe. Zwischen Grissemann und dem Angeklagten entspinnt sich eine lebhafte Debatte und auf die fortgesetzte Betheuerung Bertoldi'S, er habe dem Zeugen das Geld gegeben, sagt dieser sehr bestimmt zu ihm: „Nix

, daß er an einem anderen, als dem kritischen Tage am Thatorte war, verurtheilt der Richter den Ange- » > Ans Wen- Moor. Novelle von Rachdruck verboten. Claire vön Glllmer. 9) (Fortsetzung.) „Mag sein, mag sein, davon weiß ich nichts,' sagte der Alte; „aber erst kommt der Tod, — das ist so gewiß, als daß ich das Leben habe.' Wulf trat zu Evy und faßte ihre Hand. „Komm,' sagte er, „laß Dir den Unsinn nicht ein reden.' „Unsinn!' wiederholte der Alte mit schriller Stimme, und seine Augen funkelten zornig unter der gesenkten Stirn hervor

der Richter den Angeklagten zu einer Woche Arrest, zum Schadenersatz an die Beschädigten uud in die! Kostm. Bozen, 12. September. fOrig.-Eorr.f (Getreide schwindel.) Heute wurde die Hauptverhandlung wider Georg Oberleiter, gewesenen Viehhändler von Olang im Puster- thale, wegen des Verbrechens des Betruges durchgeführt. Der Angeklagte hatte den KornhLndler Wilcek zu Kaposvar in Ungarn um den Betrag von 368 fl. geschädigt, indem er unter der schriftlichen Vorgabe, er sei zahlungsfähig und wolle

9
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1888/06_09_1888/MEZ_1888_09_06_3_object_688269.png
Seite 3 von 8
Datum: 06.09.1888
Umfang: 8
etwas zugenommen, doch meldet ein Theil der größeren englischen und an der Nord- und Ostsee küste gelegenen deutschen Großstädte kleinere Sterblich keitsziffern. sEin tödtliches Duell.) Aus Brüssel wird der M. „A. Z-' geschrieben: Allgemeines Aufsehen erregt ein blutiges Duell, welches an der holländischen Grenze zwischen einem belgischen' Journalisten und einem belgischen Richter stattfand und mit dem Tode des ersteren endete. Das Duell, ein Pistolenduell auf 25 Schritte, hat folgende Vorgeschichte. Herr

Urtheil.) Ein weiser Richter spruch und weibliche Eitelkeit haben jüngst in Paris das Glück einer Familie und die Zukunft eines jungen Mädchens gerettet. Um die Weihnachtszeit 1872 wurde dem Pariser Hausbesitzer Gaston Matthieu in finsterer Abendstunde ein großer korb ins Haus gebracht. Ein Zettel, der gleichzeitig abgegeben worden, meldete, daß das Geschenk zu gleichen Theilen für Monsieur und Madame bestimmt sei. Neugierig eilte man, den Deckel zu heben und zum allgemeinen Entsetzen fand

, daß ihr eigenes Heim durch die Anwesenheit eines jungen, schönen Mädchens nur gewinnen könne. Die guten Leute schauderten bei dem Gedanken, das fromme Kind in diese Hände zu legen; ie wiesen der Tänzerin die Thür, und diese ging zu Gericht. Der Richter war sichtlich ergriffen, als ihm Mr. Matthieu in schlichten Worten die Verhältnisse darlegte. Er wandte ich nun an die Klägerin und fragte sie um ihren Namen und ihr Alter: Lächelnd erwiderte diese: „Ich heiße CKine Croise und bin 24 Jahre alt.' Schnell erhob

sich der Richter und rief: „Dann ist es unnütz, weiter zu verhandeln, Ihre Angabe beruht auf einer Unwahrheit! Sie konnten nicht mit acht Jahren einem Kinde das Leben geben; das Mädchen bleibt bei Herrn und Frau Matthieu, die als wahre Eltern an ihm gehandelt.' Gleichgiltig die Achseln zuckend, tänzelt Mlle. EÄine Croise aus dem Gerichtssaal; sie ver zichtet lieber aus die Nähe ihres Kindes, als daß sie officiell hre 36 Jahre eingesteht. V Telegramme der „Meraner Zeitung'. Wien, 5. Sept. fPriv.-Tel. der „Mer

10
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1889/12_03_1889/MEZ_1889_03_12_4_object_585747.png
Seite 4 von 10
Datum: 12.03.1889
Umfang: 10
das arme Mädchen leise und drückte die Hände flach an die Schläfen. „Auch der Herr hier hat mir Äehuliches gesagt, aber ich habe es gleichfalls nicht verstanden. Wozu wird das fürchterliche Urtheil ausgesprochen, wenn man weitz, daß es nicht vollstreckt werden wird? Wollen sich die Richter nur einen Spaß mit dem Unglücklichen machen?' „Nein,' betheuerte der Anwalt. „Die spassen wahr haftig nicht! Sie folgen nur eben dem Gesetze, aber weil das Gesetz manchmal zu hart ist, so mildert es des Kaisers Gnade

von ihm zu haben. Zergeblich haf der Untersuchungsrichter in ihn gedrungen, ebenso ich. der ich es sicherlich gut mit ihm meine. Er hat an fangs angegeben, Misko habe ihn einen „dummen Ru- thenen', einen „Tölpel' geschimpft und dadurch sei er so in Wuth gerathen, daß er sich auf den Kerl gestürzt und in todtgeschlagen habe. Aber dieses Geständniß hat er schon bei der zweiten Vernehmung zurückge zogen. „Hritzko,' hat ihm der Richter gesagt, „lüge nicht, das klingt unwahrscheinlich!' Und was erwiderte Hritzko?! „Ja, Herr

Richter, es klingt unwahrscheinlich, weil es eben auch nicht wahr ist. Aber die,. Wahrheit kann ich nicht sagen!' Und dabei ist er geblieben! Soll man da nicht die Geduld verlieren?' ,HastDn ihm auch vorgestellt,' fragtetch, wiesehr er sich dadurch schadet?' „Freilich! Aber eher könnte ich diese Mauer hier von der Stelle rücken. Es ist unbegreiflich. Denn der Bursche ist ja klug genug, um einzusehen, wieviel von seiner Aussage abhängt. Die Frage, ob hier ein Mord oder ein Todtfchlag vorliegt, ist ganz

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1906/23_08_1906/BZZ_1906_08_23_5_object_407522.png
Seite 5 von 8
Datum: 23.08.1906
Umfang: 8
Urteil. In Giorgia, Si zilien. stritten zwei Frauen um die Mutterschaft an einem zehnjährigen Knaben. Die eine behaup tete, daß die andere das Kind gegen Bezahlung in 'Wege hatte und daß sie es jetzt herausgeben müsse. Die Frauen kamen vor den Richter. Dieser erinnerte sich 'des bekannton Falles in Jerusalem, ließ eine Hoilzbaiik holen und das schreiende Kino trotz alles Strampelns und heftiger Gegenwehr auf die Bank schnallen. Dann nahm er ein Mes ser und begann die Kleider des Knaben

zu durch schneiden. Dabei sagte er: „Ich werde den Streit- gegenständ zerteilen und joder Partei eine Hälfte geben.' Und insgeheim hoffte er, daß die wahre Mutter nicht dulden werde, daß ihrem Kinde ein Leib geschehe und daß sie lieber auf das Kind ver zichten wevde, ehe sie es dem Messer preisgebe. So wollte er die wahre Mutter an ihrer Liebe erkennen. AK die streitenden Frauen aber sahen, was der Richter vor hatte, riefen sie wie aus einein Munde: „Wenn Sie es zerschneiden, dann können Sie es für sich behalten

, Herr Richter!' Und so nmß nun der Prozeß seinen irdischen, gesetzmäßi gen paragraphenumzäunten Weg wandeln. Dieser führt vielleicht zum Ziele. We MbcdtiikMroxht in Chile. Das Erdbeben und die vatikanisch« „Gefangen» schast'. . Erdbeben sind bekanntlich in Südamerika nichts Seltenes. Wenn ein Erdstoß -kommt, wirft sich der Chilene, wenn er im Freien ist, auf die Erde, be kreuzigt sich und beginnt das Ave Maria zu beten. Ist er im Hause, dann eilt er schleunigst zur Tür unjd stellt

12