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Seite 5 von 6
Datum: 20.01.1933
Umfang: 6
zu verantworten batte. Die Strafe wurde mit vier Monaten strengen Arrestes, bedingt auf drei Jahre, festgesetzt. 8 Was ist eine „Umurke"? In W i e n hatte Fräulein Polöi S. den Friseurgehilsen Anton K. wegen Ehrenbeleidigung geklagt, weil er ihr eines Taaes erklärte, sie sei eine „Umurken". Richter: Was ist das „Umurke"? — Klägerin: Jedenfalls a Beleidigung. — Richter (zu Toni): Also, was ist das? — Angekl.: A vertepscht'e Gurk'n. — Klägerin: Ich hab's ia g'lagt, a grobe Ehrenbeleiüigung. — Angekl.: No, aar

so arg is f s wieder net. (Heiterkeit.) — Richter: Möchten Sie sich nicht entschuldigen? — Angekl.: Aber bitte schön, mir tuats nämlich wirkli' schreckli' lad, daß die Fräul'n Poldi beleidigt is. — Richter (zur Klägerin): Würden Sie eine Ehrenerklärung annehmen? — Poldi: Ausnahmsweis, weil der Herr Toni zum erstenmal so was g'sagt hat. — Toni: Seh'n S', dös is nett von Ihna. Also schreib'n mir: Es tuat mir lad, daß Sö ka Umurken san. (Stürmische Heiter keit.) — Poldi: Herr Richter, er fangt schon

wieder an. — Richter: Ruhe! Ich werde die Ehrenerklärung diktteren. — Toni: Is eh wahr, Sö kennen ihna mit dö haklichen Sach'n besser aus! Klägerin und Beklagter sind mit der voraeschlagenen Fassung einverstanden und Toni meint zum Richter: Sö kennan halt mit dem Zeug guat um- geh'n! Poldi zieht die Klage zurück und der Friseurgehufe wird fr e i g e sp r o ch e n. Arm in Arm verlassen er und Fräulein Poldi lächelnd den Saal. Beschlagnahmte Millionen kehren zurück. Bon den Creditanstattsgläubigern in London

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 19.11.1943
Umfang: 4
und Frauen. : -v ' ' _ ' t - Das Gespenst mit der Laterne Von Karl Andreas Freu« - • Ein Baron und ein Richter stritten bei ihren Zusammenkünften häufig über das Vorhandensein von Gespenstern. Wäh rend der Baron an ' ihre Existenz glaubte, verneinte der Richter dieselbe. i,Jch glaube nun auch an das Vorhan densein von Gespenstern', sagte der Rich ter eines Tages. „Wiö sind Sie plötzlich zu dieser Ueber- zeugung gekommen?' fragt der'Baron erfreut und über die Wandlung des Rich ers-verwundert

. „Durch ein Erlebnis!' versetzte der Ge fragte. - , „Bitte, erzählen Sie und spannen Sie mich nicht auf die Folter', verlangte-der Baron. Der Richter stellte das Weinglas auf den Tisch. „Als ich in der vergangenen Nacht-in meinem Bett schlief, erwachte ich um Mitternacht durch ein lautes Ge räusch. Ich setzte mich auf und hhrte,. daß jemand die Treppe, heraufpolterte. Ich war natürlich im,, ersten Augenblick be stürzt und wagte kaum zu atmen. Ich lauschte nur angespannt und hörte, wie die tappenden Schritte immer

näher ta* v men.' Der Richter machte eine kleine Atem pause. ‘ - „Weiter, weiter!' drängte der Baron. neugierig und ungeduldig. ■ ' „Ich zog den Bettvorhang auseinander und wartete darauf, was nun kommen würde', fuhr der Richter fort. „Die Tür ging nach einer Weile langsam wie von einem Geisterhauch auf, und das erste, was ich sah, war das Schimmern eines schwachen Lichtes.' „Nicht wahr, eines bläulich-fahlen, ei gentümlich unwirklichen Lichtes?' unter brach ihn der Baron. / ' „Gewitzt

eines erschreckend geisterhaf ten, kalten, leblosen Lichles', erzählte der Richter weiter. „Gleich darauf trat eine große, hagere, blasse Gestalt in mein Zimmer.' „Erkannten Sie in 'ihr einen Ihrer Ahnen?' fragte der Baron. „Warten Sie!' gab der Richter zurück. „Die Gestalt, die sich vor meinem Bett- aufpflanzte, sah einem siebzigjährigen Manne ähnlich. Dieser war in einen lan gen, braunen Mattel gehüllt und trug um den Leib einen ledernen Gürtel. Ein langer, grauer Bart wallte von seinem Kinn herab, und^iif

, es waren schreckliche Minuten von säst ewiger Dauer', entgegnete der Richter. „Wenn ich nichr schon grau ge wesen wäre iä, wäre in' dieier Nacht grau geworden: Nur mit Entsetzen denke ich an sie zurück. Er ließ mich nicht zu Wart kommen. Mir seiner surchterregTU- den Keule schlug er dreimal mahnend auf den Böden, daß die Wänbe-zitterten und die Fenster klirrten. Danach hielt er mir sein unheimliches Licht drohend vor das Gesicht und'sagte mit einer tiefen, gra- besdüsteren Äimme: „Ich bin der Nachtwächter und komme

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Dolomiten
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Seite 7 von 16
Datum: 07.02.1931
Umfang: 16
als unermüdlicher, ge wissenhafter Richter bekannt. Dies zur Steuer der Wahrheit und als Zeichen der An erkennung und Wertschätzung der unermüd lichen Tätigkeit des Dr. Giacomelli. Dr. Leopold Happacher, Cav. Dr. Riccardo Hibler, Dr. Giovanni Leitner, Dr. Arturo Ghedina Dr. Hölzl Luigi. Avv. Dott. De Ssnibus, Dr. Ghedina Hans, Dr. Bruno Weber. * In unserer Notiz hieß es, daß mltgeteilt worden sei, an der Brunecker Prätur werden Parteien nur an Samstagen empfangen, an den drei vorausgegangenen Samstagen lei

den zahlreichen Wartenden aber gesagt wor den, der Richter sei nicht da oder habe keine Zeit. Es wäre zu wünschen, daß auf die Parteien, die oft von weit her kommen müssen, Rücksicht genommen werde. Obengenannte Advokaten bestätigen, daß der Richter ein unermüdlicher und gewissen hafter Arbeiter ist. Das hat niemand be stritten. Der Zweck der Uebung wäre jedoch erreicht gewesen, wenn uns nachgewiesen worden wäre, unsere, bezw. unseres Bericht erstatters Behauptung von der Unmöglichkeit einer dringenden

Aussprache mit dem Herrn Richter an den drei fraglichen Samstagen fei falsch gewesen. Das taten sie aber nicht. Bis uns der Gegenbeweis erbracht wird, müssen wir daher unserem Berichterstatter und solchen glauben, die z. B. an allen drei Samstagen aus Sigismondo gekommen sind — um nur einen Fall zu nennen — um dringende Sachen bei Gericht zu erledigen, beim ersten und zweiten Male aber die Auskunft erhielten, der Herr Richter sei nicht da und beim dritten Male nicht angehört wurden, well der Richter

keine Zeit habe und fortgehen müffe. Gewiß wird der Herr Richter triftige Gründe für seine Berhiotza- rung gehabt haben, aber solche werden von den Betroffenen nicht verstanden, wenn vor her ein Empfang an Samstagen zugesagt wird. Daß bei der Veröffentlichung der Notiz antiitalienischer oder persönlicher Haß Pate gestanden haben sollen, wie Prätor Cav. Dr. Giacomelli in einem sofort nach Erfcheineir der Notiz uns geschriebenen Briese behauptete, ist einfach unsinnig. Die Schriftleitung. (Nachdruck

Lechner, Balthasar Acherer. Witwe Maria Äiz- zoli. Max Stemberger. Paula v. Kundratiü, Franz Sepp. Anna Tinkhauser, Franz Dolezal, Paul Rabensteiner. Franz Müller, David Kofler. Antonio Rosii. Johann Jnnerbofer, Friedrich Mair, Peter Sitzmann, Jakob Pfendt, Reinhold Rech. Malfertheiner, Raimund Larentis, Luigi 'Tedevilla. Matthias Pescoller, Georg Frei- erger, Erncsto Elmma, Jokef Crepaz, Felix Crepaz, Alois Hochgruber, Raimund Richter, Peter Brunner, Ludwig Mair, Anton Woita. Folgende Personen

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 05.10.1936
Umfang: 6
kann.' „Wenn es Ihnen recht ist, Gras Bontink, so fahre ich selbst.' Ferdinand zieht die Stirne in Falten. „Ich möchte Sie nicht bemühen. Sie haben vielleicht etwas anderes zu tun!' „Heute nicht. Wann wollen Sie fahren, Graf?' Ferdinand zieht die Uhr. ^.Spätestens in einer halben Stunde. Willst du mitfahren. Mary?' Das wirft er so leichthin. Es ist ihm augen scheinlich nicht darum zu tun. Sie lehnt kühl ab: „Solch ein Fnhrwerk macht mir kein Vergnügen.' Da verbeugt sich Richter mit den Worten: „Ich werde einspannen

lassen', und ist draußen. Ferdinand tut verärgert zu Mary: „Daß dieser Mensch, dieser Jespektor einen so anmaßenden Ton hat, kann ich mir nicht länger bieten lassen. Er sagt Graf zu mir. Graf Bontink! Das gehört sich nicht. Er hat zu sagen: Herr Graf!' Gelassen erwidert sie: „Männer wie Max Richter find eben nicht mit gewöhnlichem Maß zu messen.' Da fährt er auf. „Er ist Inspektor und nichts weiter. Viel leicht ist ihm die freundliche Behandlung, die er von dir erfährt, zu Kopf gestiegen

. Wenn er seinen Hochmut nicht bald ablegt, kann er meinetwegen zum Teufel gehen.' Ferdinand geht und läßt die Türe hart hinter sich zufallen. In ihm ist alles geheime Abwehr gegen diesen Max Richter. Ueber die Ursache will er sich keine Rechenschaft geben. Hochturnau wird unter Richter zwar wieder ein einträglicher Besitz und so muß er ihn hinnehmen. Aber das mit der Anrede wird er ihm sehr bald beibringen. * Mary verbringt den Nachmittag in ihrem Zimmer. Es ist schön draußen und sie könnte einen kleinen Spaziergang

machen. Mer immer die blinde Arau am Arm . . . und wenn sie nur nicht immer von Dieter reden wollte! Sie kann das nicht ertragen. Ihre Gedanken sind bei Max Richter an- gelangt. Sie fürchtet sich vor ihm und fühlt sich doch wieder zu ihm hingezogen. Sie mochte mit ihm reden und traut sich nicht recht. Dann denkt sie wieder an Dieter. Es fällt ihr alles ein, jede Kleinigkett; es ist eine martervolle Sache, immer an das denken zu müssen, was man vergessen will. Seit dieser Max Richter

, Herr Graf! Guten Abend, Herr Inspektor! Wünsche gute Heimfahrt!' Graf Ferdinand und Richter kommen die paar Hausstufen herunter. Ferdinand steigt ein und wickelt die Plüsch decke um seine Knie. Richter schwingt sich auf den Bock und nimmt die Zügel. Der Hausknecht springt zur Seite, die Pferde jagen dahin, das Pflaster dröhnt. Bald liegt die Stadt hinter dem rollenden Fahrzeug. Die Straße läuft gerade. Der Mond versilbert ein paar Wolken und läßt sie über sich hinwegziehen: dann steht er groß

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 22.07.1864
Umfang: 8
der Strafgesetz gebung behandelnde kritische Erörterung bezüglich der durch das Strafgesetz fixirten Fälle der Zurechnungs fähigkeit von Geisteskranken vom oben ge nannten Verfasser. Ein Hauvtgrund, warum die Urtheile der Geschwornen und der Richter den Geisteskranken nicht selten so un günstig sind, liegt ohne Zweifel im Wortlaute der Ge setze selbst. Die meisten Gesetze find in dieser Hinsicht derart, daß sie dem heutigen Standpunkte der psychia trischen Wissenschaft durchaus nicht mehr entsprechen

zu der Zeit, da die Verrückung dauerte; oder v) in einer anderen Sinnenverwirrung, in welcher der Thäter sich seiner Handlung nicht bewußt war, begangen wurde.' Stützt sich der Richter auf den Wortlaut deS Ge setzes, der im Punkte a) ausgesprochen ist, so fragt er den Arzt, falls einer beigezogen wird, nicht, ob der An geklagte unzurechnungsfähig oder geisteskrank, sondern ob derselbe deS Gebrauches der Vernunft ganz be raubt ist. Bei welch' einer großen Zahl von Geisteskranken w rd aber der Arzt

diese Frage mit „Nein' beantworten müssen! Unier hundert Geisteskranken ist kaum Einer, der des Gebrauches der Vernunft ganz beraubt ist. ES gibt unter den Irren äußerst Wenige, bei Venen die Nernunstthätigkeit gänzlich erloschen ist. Wäre die>eS nicht der Fall, so wäre jeder psychische Einfluß auf die Irren und jede Convcrsation mit ihnen rein unmöglich. Der von dem Richter berufene Arzt kann fich alle Mühe geben, nachzuweisen, daß der Angeklagte melan cholisch, partiell verrückt, periodisch wahnfinnig

und wohl auch etwas blödsinnig sei; dies alles wird dem Richter nicht genügen. Der Angeklagte bleibt — nach dem Wortlaute des Gesetzes in Betreff des Punktes a) — gleichwohl zurechnungsfähig; denn er ist — deS Ge brauches der Vernunft nicht ganz beraubt. Wie viele Geisteskranke leiden an Geistesschwäche, die sich häufig als Beschränktheit des Verstandes, als Dummheit oder als Blödsinn auSspricht! Solche Zustände bewirken nach 8. ^6 wohl MilverungSgründe; sie schließen aber die Zurechnung

ist. Auch Dr. Herbst sagt in seinem Hanvbuche 1355, Seite 33 : „Die im g. 2 aufgeführten AuSschließungSgründe unter a) bis v) beziehen sich auf daS mangelnde Bewußtsein.' Ist ein solches Gesetz ein den Geisteskranken günstiges zu nennen? Hält sich der Richter strenge an daS Gesetz, wie viele Geisteskranke können dann als Opfer fallen! ES gibt unter den Geisteskranken nur Wenige, bei denen der Mangel deS Bewußtseins derart vorwaltet, daß dabei alleS Bedenken und Beschließen eineS Uebels ausge schlossen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 23.07.1864
Umfang: 6
Das österreichische Strafgesetz und die Geistes kranken. Von S. Ruf. (Schluß.) Dr. Früh wald sagt in seinem „Handbuche deS Strafprozesses' 1356, S. 131 ausdrücklich: Die Be antwortung der dem Arzte gestellten Fragen muß so gestellt sein, daß dem Richter kein Zweifel bleibt, ob die Vorschriften deS 8. 2, mit dem Punkt a), Ii) und v) deS Strafgesetzbuches dabei Anwendung finden oder nicht; denn diese letztere Beurtheilung steht nur dem Richter und nie dem Sachverständigen zu. Findet

aber, ob in einem bestimmten Falle eine solche von dem Arzte nachgewiesene Krankheit derart vorwalte, daß sie wirklich die ZurechnungSfähigkeit aufhebe, wird der Nichter immer wieder nach dem Wortlaute deS 8. 2 des Strafgesetzes zu fällen haben. Kann der Arzt nicht auch zugleich beweisen, daß der Geistes- oder GemüthSkranke sich seiner Handlung nicht bewußt war, so wird der Richter wohl eine „verminderte' Zurech nungsfähigkeit, nicht aber die Aushebung derselben aus sprechen müssen. Ist der Arzt überzeugt

, daS mit dem Verbrechen verbunden ist, be dacht nnd beschlossen wurde. — Wie schwer ist aber oft von Seite deS ArzteS dem Nichter gegenüber der Beweis zu liefern, das gewisse Geistesgestörte daS Uebel, daS mit dem Verbrechen verbunden ist, nicht be dacht und beschlossen haben, da Viele häufig daS Ge gentheil bekennen, indem sie offen gestehen, daß sie nur aus Bosheit so gehandelt, daS Uebel wissentlich und geflissentlich verübt und selbes geradezu bedacht und beschlossen haben! Der Richter ist immer genöthiget

für ihre Ansichten, Meinungen und Vermuthungen. Viele Aerzte pflegen, um ihre Gutachten möglichst zu erhärten, sich häufig auf solche Exegeten und Interpre ten zu berufen, da diese gewöhnlich die Rigorosität des Gesetzes erkennend, alle GeisteS- und Gemüthsstörungen als Sinnenverrückungen odcr Sinnenverwirrnngen aus legen. Allein der Richter ist nicht verpflichtet, sich nach den Ansichten, Meinungen und Vermuthungen der Glossatoren zu richten; denn „glossa legis non vst lex'. Er muß nach dem Wortlaute

des Gesetzes urtheilen. „Im Strafprozesse', sagt Dr. Herbst Seite 51, „darf von Vermuthungen kein Gebrauch geinacht werden; cS kann nach der ausdrücklichen Borschrist deS 8. 253 der St. P. O. in der Beurtheilung nur dasjenige für wahr gehalten werden, waS rechtlich bewiesen ist.' — Als „rechtlich bewiesen' erscheint dem Richter immer nur daS dem 8. 2 Entsprechende. Dr. Plaseller meint in seiner angeführten Schrift Seite 35, mit anderen Kommentatoren, daß sich der Ausdruck: gänzliche Be raubung

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 11.06.1875
Umfang: 8
Lungkofler Vagant von Bierschach, wegen de» Verbrechens des Gewohnheit»' diebstahls. Vorsitzender : Herr LandeSgerichtSrath Dr. v. Eccher Richter: H-rr L. G. Rath Dr. v. Stenitzer. und Raths«Sekretär Dr. Ritter v. PfeifferSberg. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter v. Köpf. Bertheidiger: Herr Dr. Rotteasteiner. 2) Am Id. Juni um S Uhr Vormittags gegen Dom. Rottonara, Bauerusohn von Stern, wegen des Verbrechen« de« Todtschlage«. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter

: Die Herren L. G.-Räthe Dr. v. Eccher und Se- vignani. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter v. KSpf. Vertheidiger: Herr Dr. Äappeller. 3) Am 15. Juni 4 Uhr Nachmittags gegen Josef Abarth Dienstknecht von TisenS wegen des Verbre. chenS der Nothzucht. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: die Herrn L.-G. Räthe Baron CzSrnig und Sevignaui. Oeffentlicher Ankläger: Herr StaatSanwaltsub» Mut von Trentini. 4) Am 1k. Juni gegen Anton Kritzinger Steger- söhn von Tier« wegen

de« Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori Richter: Herr L. - G. - Rath Dr. v. Stenitzer und R.-Secr. Dr. v. PfeifferSberg. Oeffentlicher Ankläger^ Herr S.'aatSanwaltsubsti- tut v. Trentini. Vertheidiger: Herr Dr. Kiefer. 5) Am 16. Juni um 4 Nhr Nachmittags gegen Peter Stampfer, Dienstknecht von Obernnßdorf we gen des Verbrechen« de« Raubes. Vorsitzender, Richter ond öffentlicher Ankläger wie oben. Vertheidiger: Herr Dr. Franz v. Larcher

. 6) Am 17. Juni gegen Josef Molt. Reservesani- tätssoldat von Lana. wegen des Verbrechens des Meuchelmordes. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: Die Herren 8. G. Räthe Dr. v. Eccher und Baron Czörnig. Oeffentlicher Ankläger: Herr Staatsanwalt Ritter v. Köpf. Vertheidiger: Herr Dr. Franz Perathoner. 7) Am 18. Juni gegen Ludwig Tomasi Taglöhner von Nogaredo wegeu de« Verbrechens der Nothzucht. Vorsitzender : Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: die Herren L. G. Räthe Baron Czörnig

und Sevignaui. DtKMHtr Ankläger: Herr StaatSanwalt Ritter von KSpf. Vertheidiger: Herr Dr. v. Grabmayr. ->«k k ^ 4 Uhr Nachmittags gegen ^chmair, Taglöhner von Mauls wegen de« d„ ^ G- R»>h Dr ». Si«ir. H»' S.°. ^ ^ gtgrn Maria Feierabend Dienst, magd von SchSnwie« wegen des Verbrechen« de« KindSmordeS ond Betrug« und gegen Crescenz Kolb von SchSnwie« wegen des Verbrechen« de« Betrug». Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: Herr 8.» G.Rath Baron Ezärnig und Raths- secretär

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 24.11.1921
Umfang: 8
mge> falco- stand ff der Venn Tage führt t Be- lano' llller- Plan ' auf Südüroler DlgesfratzerruNeuigkeiken . Aach der Asflmilierung des Richter- personales. In den letzten Tagen ging dieNachricht durch die Zeitungen, daß die sogenannte Lex Fera, das ist ein Gesetz über Richter. Zulagen, auf die neuen Provinzen ausgedehnt worden sei. Der Zweck dieses Gesetzes ist, die Wichtigkeit und das Ansehen des Richterstandes auch in seinen Einkünften hervorzuheben. Nach der Lex Fera sollen die Richter

des Assimilicrungsdekretes mußte dem Richter, der 7. Rcmgsklasse die Differenz zwischen den alten Be» zügen von 14.835 Lire und den neuen von 12.845 Lire, das sind 1990 Lire als Personalzulage belassen bleiben. Am 18. November 1921 wurde nun das eingangs erwähnte königl. Dekret vom 20. Oktober 1921 über die Ausdehnung der Lex Fera auf die neuen Provinzen veröffentlicht. Dieses Dekret enthält nrin zur größten Ucberrafchung aller betroffenen Richter ausglelcbende Personalzulage, sowie von der Richterzulage abzuziehen

, daß er von dem Zwangsmittel des Streiks nie Gebrauch madyen wird.. Wie sehr man ober aus solche Weise den ob seiner Tüchtigkeit, Berufs- freudigkeit und Objektivität allerorts hochongesehenen Richter- stand gefährdet, das scheint man wohl zu wenig überdacht zu haben. Luxussteuer-Aenderung; Aenderung des Ausdruckes „Möbel- und anderer damit zusammenhängender Ausdrücke in den Verzeichnissen A und B. Kraft des Finanz-MInIsterlalerlasses vom 8. Oktober l. Fs., Rr. 14.602, werden vom 18. Oktober an die Berkäufe von Möbeln

, der der Sache fast einen nationalen Beigeschmack verleiht. In Trient und Rooereto wurde vor ungefähr 'Jahresfrist eine 'große Zahl von Landes- gerichtsräten zu Oberlandesgerichtsräten befördert. Diese be ziehen nun alle die Richterzulage-n von 6000 Lire. Im Kreis- gerichtssprengel Bozen unterblieb «ine solche Beförderung, an geblich weil sich hier zahlreiche in den italienischen Staatsver- band noch nicht aufgenommene Richter befinden und ein Bor« rücken der bodenständigen allein zu Ungerechtigkeiten führen

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 25.04.1930
Umfang: 6
und beleidigt. Der Richter klopfte energisch an das Tor. Endlich kam ein Schreiber und öffnete die kleine Türe im Tor? und srug was man wolle. Der Nichter erwi derte: „Ich will die Marktberufung, wie ge wöhnlich, vornehmen uitd deshalb soll geöffnet »verden. Der Schreiber entgegnete, das; er zu- vor seinem Herrn „Kellner fragen müsse. Als Letzterer sagen lieb er lasse meman-dcu her ein. erzwangen sich der Richter und Herr von Egen als Hauptmann den Eintritt durch die kleine Türe und drangen

bis zum -.Kellner' vor, an welchen sie die Frage richteten, warum rr gegen altes Herkommen die Tore verschlos sen habe. Der „Kellner'. Herr Hafner amwor- jete: „Wie man das Amt und ihn selbst reipek- tere, müsse man auch sie respektieren'. Der Richter war sich nicht bewußt, las Amt irgend wie verletzt zu habe«. Aber der „Kellner' mein te, man habe ja immer zu der RatsbMtlgung den Kelleramtsverwalter eingeladen doch ihn nicht. Während der Richter daraufhin bemerkte: „Nach Unterschied des Stand

,-s und der Ur sachen, aber nicht alle'! und der „Kellner' er widerte, er wolle die ganze Gesellschaft nicht weiter hindern und das Tor öffnen lassen. halte dies unterdessen schon die ungeduldige Menge selbst getan und der große Zug befand sich be reits in den Hofräumen des Kelleramtec. Aber Wein wurde diesmal keiner g-reicht. Da ließ der Richter Wein holen und t.-ank mit leincr Umgebung auf das Wohl des Landessürilen. Erst später ließ auch der „Kellner' eine Kanne Wein bringen; aber es trank niemand davon

. Der „Kellner' beschwerte sich daraufhin bei der Regierung über Richter und Rat was eine vier Bogen lange Rechtfertigung von Seite der Letzteren zur Folge hatte. Daraus gehe hervor, daß das Kelleramt damals Nüst- und Waisen haus war, daß der Zweck der Marktverukimg Verhinderung von Unruhen war, daß jeder mann rechtes Maß und Gewicht habe die rech ten Wege und Stege fahre und auf denselben treibe, damit der landesfürstliche Zoll nicht be trogen werde. Ferners daß de? feierliche Uni zug vom Hause des Richters

ausging nnd zum Vinschgauer Tore auf die sogenannte Renn^ wiesen zog, wo. wie auf dem übern Platz der Markt vom Richter ausgerufen wurd-: Auf den Rennwiesen wurde ein Wettrennen veran staltet und wer sich in der Kunst de? Reitens hervortat, wurde belobt und man tagte non Ihm er habe das Futter gewonnen, weil die alte Ucberlieferung berichtete, daß dos Kellr- amt Wein und Futter gespendet habe. So oübe es wohl noch manche Jahrhunderte alte Erin nerung an das nun für immer zu Gunsten des Heuen

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 28.12.1897
Umfang: 8
betritt den Strafverhandlungsfaal des Bezirksgerichtes Fa voriten. Es ist der 74jährige Joseph Schwer, der gegen seinen Schwiegersohn, den Wildprethändler Franz Mersy, die Anzeige erstattete, weil er von ihm mißhandelt worden. Richter: Ihr Schwiegersohn hat Sie laut Anzeige am 27. Oktober in der Kellerabtheilung deö Hauses mit der Faust ge schlagen und leicht verletzt. ' Zeuge: O Gott, wann's nur das eine Mal g'wefen wär', saget i ja eh' »ix. Richter: Er schlägt Sie also öfter. Zeuge: Ja, bitt' schön

, Herr Richter, im Ganzen hat er mi scho' 32mal g'haut. Richter: Am 27. Oktober soll er Ihnen einen Stockzahn eingeschlagen haben. ? Zeuge: Wenn's nur der eine wär' —! Im Ganzen hat er mir bis jetzt neun Zähne eing'schlag'n. Schaun's S', Herr Rich ter, ich bin ja schon 74 Jahre alt, ich möcht' nur, daß die ewige Schlagerei ein End' hat, daß thut mir ja mit der Zeit weh. Ich geh' ja gern in d'Versorgung, wann er mir täglich suszig Kreu zer gibt. l Angekl. (einfallend): Ich gib nix her

. Dazu bin ich net verpflichtet. Zeuge: Er kann's ja thun, 's Geld is da. Es isa schönes G'schiist, a Wag'n und a Paar Roß da. Alles durch meiner Hand' Arbeit erworben. Dös hab' ich mit meiner Arbeit der- dient und erwirthschast't. Daß ich täglich um zwei Uhr in der Fruah aufstehen und arbeiten muß, daran liegt mir nix Ich bin ja 's Arbeiten g'wöhnt. Aber das ewige Schlag'n Vertrag' ich nicht mehr. G'hört sich denn das, ein'n alten Mann mit 74 Jahr allerweil hau'n.? Richter: Gewiß nicht. Der Angeklagte gibt

zu, den alten Mann mißhandelt zu haben, weil dieser dem Trunke ergeben sei. Richter (zum Zeugen): Beanspruchen Sie ein Schmerzensgeld? Zeuge: Natürlich! Für neun Zahn', die er mir eingeschlag'n hat, soll er mir 100 fl. geb'n. Richter: Es handelt sich jetzt nur um den einen Zahn, den er Ihnen am 27. Oktober einschlug. Die anderen Fälle wurden? nicht zur Anzeige gebracht und sind überdies bereit verjährt. Also.^was Herlangen Sie für den einen Zahn? Zeuge (nachdem er eine Weile nachgedacht ha!, zögernd

): Mein Gott, was kann ma' denn für ein' Zahn verlangen. Er soll nur alle Neune zahlen und da verlang' ich hundert Gulden. Es waren noch ganz gute Zähn' und gut hundert Gulden werth. Als der Richter dem Zeugen begreiflich gemacht hatte, daß er nur Ersatz für den zuletzt eingeschlagenen Zahn begehren könne, verzichtete der Alte auf ein.Schmerzengeld. Mersy wurde nach durchgeführter Verhandlung 'zu fünf Tagen Arrestes, verschärst mit einem Fasttage verurtheilt. Mt einem ängstlichen Blick

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 29.01.1929
Umfang: 6
.'einem wohltätigen Zwecke zur Verfügung zu stel len. ' . ' -MI- ' Drei Monate waren seit den letzten Begeben^ heiten vergangen. Die Untersuchung zog sich wieder Erwarten lange hin. Loiseau war infolge der schweren Kopfwunde, nach dem ersten Ver hör von einem heftigen Nervenfieber befallen worden. Durch 14 Tage hindurch schwebte er zwi schen Leben und Tod. Sein kräftiger Körper über wand jedoch die Gefahr. Die Genesung dauerte sehr lange. Aus Gründen der Menschlichkeit ver- Ä)onte ihn der Richter

, sich seiner wie der.beste Freund angenommen hatte. Eine innige Dankbarkeit erfüllte ihn gegen den Abbe, der sich auchweiterhin eifrig mit ihm beschäftigte. Der Prozeßtermin rückte heran. Der Ange klagte weigerte sich hartnäckig, die an ihn gestell ten Fragen zu beantworten. Der Richter wandte sich daher am Abbe Guerin. Zuerst vergebens, denn der Abbe hatte den Grundsatz, daß die^-Re- ligion nicht zur-Dienerin des Gerichtes herabge würdigt werden dürfe. An diesem außergewöhn lichen Falle aber «hoffte der Richter

sprechen. Wenn ich seine jedenfalls furchtbaren Bekenntnisse an gehört haben werde, so werde ich mich nach mei nem Gewissen'entschließen; was zu tun ist.' Der Richter fügte sich gerne dem Wunsche des Prie sters. Di« letzten Strahlen der Frühlingssonne' trafen das Cisengitter der Zelle, in welcher sich' Loiseau befand. Der Gefangene las gerade die „Nachfolge Christi', als er den. Richter und den' Geistlichen bei sich eintreten sah. Verwundert er»' hob er sich. Der Richter blieb nahe der Türe sie-! hen

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Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 28.09.1936
Umfang: 6
hat und den man unter sein Dach nimmt, auch der ist, für den er sich aus gibt.' „In diesem Fall gewiß nicht nötig,' sagt Ferdinand höflich, nimmt die Papiere und legt sie auf seinen Schreibtisch. „Wann können Sie eintreten?' „Jederzeit!' „Dann gebe ich Ihnen die Papiere beim Abendessen zurück und bitte Sie, mit uns zu speisen um acht Uhr. Dann können wir be reden. wann Sie eintreten.' Richter verbeugt sich dankend. „Noch etwas möchte ich erwähnen. Herr Richter. Sie wünschen nur ein Taschengeld. Ich kann aber Ihre Dienste

, bei der heutigen Feier im Gebete ihres Herrn Präses zu gedenken, reits instruiert, daß er sich Ihren Anordnun gen zu fügen hat. Wenn Sie sonst einen Wunsch haben sollten...' Richters große, graue Augen bekommen einen seltsamen Ausdruck. Er schüttelt den Kopf. „Dann auf Wiedersehen bei Tisch heute Abend!' Richter ist entlassen. Kaum ist die Türe zu, wendet sich Ferdi nand aufgeregt um, nimmt die Papiere vom Tisch, liest sie genau durch: Max Richter... geboren... und so weiter. Dann steckt

er sie in die Brustiasche und geht hinüber zu Mary. Sie ist nicht in ihrem Zimmer. . Cr geht durch den Salon hindurch und öffnet die nächste Türe, es ist die Türe zu ihrem Ankleidezimmer. Sie sitzt vor dem kristallenen Spiegel am Toilettentisch. Da erscheint plötzlich Ferdi nands Gesicht in diesem Spiegel. Erschreckt springt Mary auf: „Ferdinand, was ist denn? Was hast du denn? Wie siehst du denn aus?' „Ich wollte dir nur sagen, daß der Herr Richter angekommen ist, na ja, du wirst ihn ja sehen. Aehnlichkeiten kommen

: der Mann, der unsere Jagd hütte kaufte, hieß auch Max Richter. Jetzt fällt mir das auf. Wenn es derselbe ist. der die Jagdhütte gekauft hat und jetzt bei uns Verwalter werden will, so ist das immerhin seltsam.' Sie hält die Hände um die Knie geschlun gen und sagt lange nichts; dann geht sie ganz nahe zu chm hin und sagt leise: »Ferdinand, ich werde die Angst nicht los, daß er doch einmal plötzlich wieder da ist, plötzlich, ich weiß nicht wie. Darum Hab ich ja auch unsere Hochzeit hinausgeschoben, darum

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Dolomiten
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Seite 4 von 12
Datum: 11.11.1939
Umfang: 12
man sie, Mozarts Grund- stnmnung vor Augen. Drei große Gedanken liegen zu Grunde: 1. Todesklage, 3. der schuldbeladene Christ vor dem ewigen Richter und 3. das Vertraue:: auf den erlösenden Richter. Lieguiem: In düsteren Farben beginnt das Orchester die Todesklage. Auf ciiniral fallen die Posaunen ein — Gedmike an das Weltgericht; in diesem Schrecken rust der Chor um »ewige Ruhe', die Streicher spielen gleichzeitig schstnhzende, händeringend«, tränen perlende Motive. Bei »Te decet hhmnus' zieht Ver trauen

ein (Psalmton), das sich zur stürmischen Bitte steigert: exmldi! Im »Kyrie' muß man den Gerichts- gedanken festhalten. Die schuldbeladene Menschheit bekennt vor dem großen Richter erregt ihre Schuld; in genialer Fuge steigert sich die Llufregung, ein uner warteter Trügschluß gebietet Halt — alles erstarmt vor Schrecke::. — N:m kommt der Große Gerichtstag: Dies irae: Weltuntergang, Erdbcbe::, Donner, da- ztvischen die Hilferufe der Menschheit. Tuba mirum: die Gerichtsposaime fordert alle zun: Throne Gotteö

. Zuerst erscheinen ste in Aufregung: mors stupebit et natura — dann aber tritt Vertrauen ein. im Sopran- emfatz: Quid sum nssser. Utes tremendne malcstatiS: bet Weltenrichter tritt auf voll Majestät und Größe: Chor» rmd Bläfer-Pleno in doppeltem Kanon: auf einnml wird es ruhig. Kleinlmtt dreimal die Bitte: salva me — rette mich! Reeordare: Das Solo- gmrrtett, t» Vertretung der Menschheit, stellt fich demütig vor dem Richter, erinnert ihn an alle fein« ErlösungSwerke für die sündige Menschheit

Dci flüchtet die gmize Menschheit verttar»ensvoll zum Lamm GotteS, das ja die Sünden der Welt hinwegniunnt. Vom Schluß: Lux aeterna wurde schon eingangs erwähnt, daß Mozart nicht mehr dazukam und anordnet«, den Eingang zu wiederholen. Aus dem Ende deS AgnuS Del wäre zu schließen, dass Mozart eine himmlische ErklärungSszene geschrieben hätte. So aber erfolgt noch einmal die stürmische Bitte, beim ewigen Richter beWen zu kSnnen. storbenen bleibt ein ebrendes Andenken in fei nem Bekanntenkreise

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 02.02.1929
Umfang: 6
, und die zwei bekann- Ma,or Cec.l Howard. England. Präsiden Josef '^d ' à der schönen blauen ten Kinolieblinge P. Richter u. Harry Liedtke. Kiedron. Slnnanovich, Maria von Klinkow- ^ ^ ^ a nin.. - ström, Bad Sachsa; Handelskammerpräsident Petzet Arnold, Bremen: Henriette von Reckling hausen, Berlin: Doris von Neich-Röhrwig. Aus Donau', Walzer^von I. Strauß mit Orchester- ^Aun: ö, 6.3V, L und 9.3O Uhr. Sonntag ab begleitung. Die Tanzmusik besorgt ein eigenes Salonorchesier. Als besonderer Schlager

ge von Schlözer i. R.» Deutschland: Julius Weiler, Charlottenburg: ÄpilänÄb- rung, die an die Lachmuskeln d-r Zuhörer sicker 2 Uhr. — Nächstens der Prunkfilm „Don Juan und Lucrezia Borgia' mit John Barrynwre, Mary Astor und Estelle Taylor. „Hochzeiksnachk' mit Paul Richter (Im Stern- wnZd' Dà°'oW --WÄ.IM -Nàuns.» Mm 'à .à PàAn. 'verstle tnant Feroinan Sängerkrieg auf Thurnstein oder „Traunudylle recht zum Liebhaben; Paul Richter, der Sieg- ^.rese«, ^usoaa). ^ einem Sängerfeste

Unterstützung des Karnutich, eines schneidigen Jünglings von herkulischer Ge stalt. , Bei der Verhandlung wurde die Maske, tue sich in gerichtlicher Obhut befand, der Sinner vor Aügen geführt und. wurde-sie gefragt. - od sie dieselbe erkenne. Als -sie zugab,- sie- an uo>n kritischen Abende ^ angelegt zu ' haben, fräste Ii.' der Richter^-weshalb sie' sich eines-so .außerge wöhnlichen Werkzeugs bedient Hab«, moravi si.' ganz naiv ^antwortete: »um mich vor der Miiü zu schützen'. Der damit hervorgerufenen

meinen Heiterkeit »vendete sie aber sofort daß sie die Maske angelegt habe, um. a»--'' ' ' ! erkannt zu werden. Der angeklagte Karnutsch hingegen, trotzden er von zahlreichen Zeugen erkannt worden war. behauptete standhaft, an der. Tat nicht beteilig gewesen zu sein, da er gerade in jener Stunde im tiefstem Schlafe lag, jedoch konnte er hiefi'-i' keine Beweise angeben. Die Zöschg behauptete, von den Folgen der Verletzungen noch nicht genesen zu sein. ^ Aus Grund, der Ergebnisse des Prozesses hac der Richter

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 06.08.1927
Umfang: 6
Eingangstür weit auf, und die schöne Herzogin rauschte in mitten ihrer Kavaliere an ihm vorüber in den Saal hinein. Drüben an dem mit schwarzem Tuch verhan genen langen Tische saßen die Richter des ho hen Tribunals in ihren faltigen schwarzen Ta laren. m'.t den langen schwarzen Allongenper- rücken. die wie Wolken des Unheils ihre bleichen düsteren Gesichter überschatteten. Neben ihnen an einem kleineren schwarzverhangenen Tische saßen die sechs Beisitzer des höchsten Gerichts hofes, und die Schreiber

dern schritt in den Sckui hinein mit der anmuti gen Unbefangenheit, der graziösen Koquetterie einer vollendeten Weltdame. Di« Richter in den großen Allonaenperrücken starrten sie a« mit zornblitzenden Augen, und dennoch, als die Herzogin jetzt, dicht an den Tisch herantretend, sie mit einem stolzen Kopfnicken begrüßte, den noch senkten sie unwillkürlich ihre Häupter, und erwiderten mit einer tiefen Verneigung die leise Kopfbewegung der Herzogin. Nur der Vorsitzende des Gerichtshofes, der Präsident

Laraynie, behielt seine schroffe und strenge Haltung und ein vorwurfsvoll zürnen der Blick strafte die Richter für ihre Courtoisie, und mahnte sie an ihre Pflicht. „Der hohe Gerichtshof des Arsenals hat die Herzogin von Bouillon vor seine Schranken ge laden', sagte er dann feierlich. „Sie mög» Ant wort geben auf die ihr zu Last gelegten Ver brechen. Sind Sie die Angeklagte, die Herzogin von Bouillon?' „Warum fragen Sie mich das. mein lieber Präsident?' rief die Herzogin lächelnd. „Sollten Sie mich ganz

, den kleinen Abbè von Savoyen, den Prinzen von Chatillon, und Die eigenen Worte der Herzogin von Bouillon. Siehe; Rene«: Les uieces de Ma zarin. S. ZA». ^ viele andere, deren Namen Ihnen wohl aus der Zeit Ihres Schreiberdienstes bei dem Herrn Kardinal Mazarin bekannt sein werden'. „Zur Sache', rief der Präsident unwillig. „Lassen Sie uns das Verhör beginnen'. „Meine Herrn Richter, Sie haben Ihre Sitze bereits eingenommen', sagte Marianne, „war ten Sie, bis auch ich mich gesetzt habe'. Sie wandte ihr Haupt

das,'und ohne zu zögern näherte er sich dem Tisch, nahm den Fauteuil und rollte ihn ohne Umstände, und mit vvlikommen ern ster und unbefangener Miene zu der Herzogin yln. Die gestrengen Richter schauten dieser kühnen Tat mit starrem Erstaunen zu, das Gefolge der Herzogin konnte ein Gemurmel des Beifalls uno der Anerkennung nicht unterdrücken, und die schöne Mancini dankte ihrem Neffen mit^enem bezaubernden Lächeln, das Benzerade und Cor neille, Molière, Saint Cvremont und Lafon- taine zu so vielen Lobgedichten

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Dolomiten
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Seite 4 von 8
Datum: 16.11.1931
Umfang: 8
. Zum leichteren Verständnis der ganzen Musik halte man sich Mozarts Erundstimmung vor Augen; in drei Schlagworte gefassen heißt sie: Todesklage — der schuldbeladene Christ vor dem Weltgericht — Vertrauen auf den erlösenden Richter. Die Einleitung zum Requiem be ginnt in düsteren Orchesterfarben: das trauernde Motiv zuerst im Fagott, dann nachgeklagt in den Klarinetten — im Original stehen Vassetthörner (eine Art Klarinetten in F-Simmung), die jedoch heute schwer zu haben stnd. Auf einmal fallen *) Siehe

in der Furcht: quantus tremar est fitturus Nun ertönt die Eerichts- posaunc: t u 6 a miru m die alle vor den Richter fordert coget omnes ante thronum: die Solisten beschreiben in Aufregung und Verzagt heit die Ankunft des Richters, bis endlich der äußerst milde Einsatz im Sopran vertrauensvoll seine Weise anstimmt. Jetzt erscheint der Richter: Rex trcmendae majestatis: in weitaus- holenden Skalen tritt er majestätisch heran, die Menschheit ruf ihn dreimal an und fleht dann aus tiefster Seele

und wie aus tausend Kehlen um Rettung; der Doppelkanou ln den Sing stimmen mit dem Kanon im Orchester bringt hier die wahre 'Wirkung der kontrapunktischen Polyphonie — Vielstimmigkeit: auf einmal wird es ruhig, noch kleinlaut dreimal die Bitte um Erlösung: salve me, und das Solo- Quartett tritt vor den Richter hin, erinnert ihn an all seine Erlösungswerke für die sündige Menschheit und fleht vertrauensvoll: Necordare, selbst Maria (Magdalena) sei erlöst, und der Schächer (latronem) erhört worden, nur einmal zuckt

und nach solchen Verzweiflungsrufen der Verdamm ten nicht zur Ruhe kommen. Im Lacrimosa — Träncntag, hären wir in den Geigen die Trauertränc rollen, schluch- >cnd die aufsteigende kleine Sext im Sopran- motin. Wie nun der Mensch aus seinem Grabe steigt qua resuraget ex favilla und schuldbeladen dem Richter sich stellen muß: judicandus Homo reus. ist in geradezu zaubender Steigung ge geben; Süßmayer hat sehr gut getan, den noch iehlendcn Teil einfach durch Wiederholung zu ergänzen. So hat Mozart aus dieser Sequenz Dies irae

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 10
Datum: 29.10.1926
Umfang: 10
, welches vom bekannten napoleonischen Rechtsge lehrten Lutgi Zupetta herstammt und aus dem Jahre I8S9 ist. Die Strafprozeßordnung ist in einem eigenem Gesetzbuch geregelt, welches im Jahre 1887 erlassen wurde. Die Republik hat keine Senatsgerichte, sondern nur einen einzigen Richter, welcher .Commissario della Legge' genannt wird. Es ist ein rechts- gelehrter Italiener (Forastiero), welcher seinen Wohnsitz in der Republik hat und für drei Jahre gewählt wird. Dieser ist Richter in erster Instanz w Zivilsachen

, ohne Unterschied de» Streitwertes: in Streitsachen fungiert er als Untersuchungsrichter und als entscheidender Richter im summarischen Strafverfahren. Endlich ist «in anderer Rechts gekehrter, welcher ebenfalls in Italien seinen Wohn« die Gesuchs müssen den unten angeführten Behörden vorgelegt sein. Für Brunicv Kommando M. V. S. N. Brunico. — Für San Candida Kommando Centuria W. V. S. N. San Cardidv. — In den anderen Orten haben die Gesuche den Serrn Podestas vorgelegt zu werden. — Beschlüsse

Fremdenverkehrslagung vom Tiroler Landesoerkehrsamt in Innsbruck einbe» rufen worden, zu welcher von Innsbruck mehrere Serren des Landesverbandes erschienen waren. Nach längeren Besprechungen erklärten sich die Versammelten einverstanden, den Ostttroler Frem» denverkehrsverein als Lokalorganisalivn der Frem denverkehrszentrale in Innsbruck, welche bisher 1700 Mitglieder im ganzen zählte, einzugliedern fitz hat als zweite Instanz, sowohl in Zivil» als in Strafsachen. Gegenwärtig fungieren als diese Richter erster und zweiler

, welcher der Regierung in der Gesetzgebung zur Seite fleht. Das Tribunal ha! zwei Kanzleien, eine Zivil- und eine Straskanzlei. Ein eigene» Gesetz regelt den Gerichtshos. E» existiert hier ein Richter sür die kleinen Sachen von geringer Wichtigkeit. Die Republik hat auch ein Sandelsgesetzbuch, welches bei dem gegenwärtigen blühenden Sandel in der Industrie ziemlich notwendig erscheint. Die Republik verfügt de» wettern über ein eigene» Wechselgesetz. welche» aufgebaut ist, auf jene» des Königreiche» Italien

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