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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 10.11.1860
Umfang: 6
Proceß-Richter. Am 6. d. Früh. 9 Uhr, begann vor dem Wiener k.k. Ländesgericht in Strafsachen die öffentliche Schluß- Verhandlung in jmer strafgerichtlichen Untersuchung, welche, an den Namen dcL k. k. Feldmarschall'Lieute> näiits Frecherm von Eynatten anknüpfend, vie bei den Lieferungen für die k. k. Armee während des letz ten italienischen Krieges verübten Unterschleift zum Ge- genstand hat. Die Angeklagten auf : 1. Franz Richter, geboren zuBüchau in B5H- Min. 52 Jahre alt. Hauptdirector

der österreichischeii Ereditänstalt »W Besitzer des Ordens der eisernen Krone dritter Klasse, angeklagt des theils vollbrachte», theils versuchtet« Verbrechens des Betruges und des vollbrachten Verbrechens der Verleitung zum Mißbrauch der Amtsgewalt. 2. Johann Krumbholz, 32 Jahre alt, Diree- tör und Procurafuhrer der Franz Richter'schen Fabrik am Smichow bei Prag, angeklagt des vollbrachten Verbrechens des Betrüge«; 3. Heinrich Bayer. 28 Jahre alt. gewesener Agent des Franz Richter, angeklagt der Übertretung

Depositen- buche mit der Ausschrift: »Reines Depot' eingetra gen waren. Bei.t>er .bekannten und polizeilich erhob«, nm UeberscbuIdungz de^ Freihtrrn v. Eanattenund dessen Gemalin wurde er. zur Nachmessung jenes Rechts- titels dieses. Besitzes aufgefordert, mid am l?..Dec«m- ber v. I. von einer kriegsrechtlichen Commission ver nommen^ -Er bekannte, daß er> kein eigenes disponib les Vermögen besitze, und gab an. daß ihm der Haupt director der Kreditanstalt. Franz- Richter. W- seiner Urlaubsreise

er es der Baronin.Eynatten, kla in. die Wohnung schickt«. Bei ihrer Vernehmung am !l8.D«cemberi bemühte sich vieBaronin in Folge einer von ihrem Gemahl einige Augenblicke zuvor im Ge heimen erhaltenen Unterweisung^ daS bei der Credit- anstalt hinterlegte Vermögen als ihr eigenes darzu stellen und dessen rechtlichen Erwerb nachzuweisen. Ins besondere bebauptete sie. sie habe die 23 Nordbahn actien von Richter um den Preis von W.üutj st. an kaufen lassen. Die Erhebungen ergaben die Unmög lichkeit eines solchen rechtlichen

Besitzes von Seite der Baronin. Andererseits! hat Richtn bet seiner gericht lichen Vernehmung am 3. Jänner l. Z erklärt, daß er derselben im Juni 23 Nordbahnactien kanfte und sie ihr im Juli, nachdem sie ihm 34.0V0 st gezahlt batte. einhändigte. Richter erbot sich damals seine Auslage zu beschwöre». Zene Actien waren von dem Börsen-Director der Erevitanstalt. Paul Schiff, am 13. Juli- v. Z. um 43.634 st. angekaufte auf den Conto: „Z. C. Ritter- verbucht und am 4K Ziili an Richter ausgefolgt worden

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Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 07.10.1936
Umfang: 6
sieht senkrecht hinunter. Da schleudert er die Decke von den Knien, faßt mit der Hand die Lehne des Vordersitzes und reißt sich empor. „Sind Sie eigentlich verrückt? Was trei ben Sie denn? Glauben Sie, daß mir mein Leben nicht lieb ist?' Da zieht Richter die Zügel so fest an, daß die Pferde sofort in Trab fallen und lenkt in die Mitte der Straße zurück. ‘ Der Mond fällt grell in sein Gesicht, das dem Ferdinand so nahe ist wie noch nie. Die großen, grauen Augen treffen

gewesen, der er sich dann zähneknirschend gebeugt hatte. Wie kam dieser Mensch da vorne zu diesem Blick, dieser Max Richter, ein Max Richter! Jawohl, es gibt Aehnlichkeiten. ohne Zweifel. Er hält sich das alle Tage von neuem vor. Warum sollte sich die Natur nicht manch mal wiederholen dürfen! Zuviel verlangt von ihr, jedem Geschöpf ein. anderes Gesicht zu geben, andere Augen, einen anderen Blick. , Weil man es gewöhnt ist, bemerkt man das Mirakel, das in dieser Vielfalt liegt, immer erst, wenn sich bekannte Züge in einem frem

den Gesicht wiederholen . . . Als jetzt die Pferde dampfend vor dem Schloßhof halten, haj sich Ferdinand wieder beruhigt. „Ich danke Ihnen, Herr Inspektor. Mama ist unpäßlich und meine Braut wird auch nicht zu Tisch erscheinen. Jch^werde mir ein kaltes Nachtmahl in meinem Zimmer ser vieren lassen. Tun Sie das Gleiche!' Richter nickt und verbeugt sich schweigend. * Der Sommer ist da. Mary ist unglücklich und gereizt. Sie weiß nicht, was sie will. Sie schiebt die Hochzeit noch immer hinaus. Dann ärgert

sie sich wieder, daß sie es tut. Ferdinand ist nach heftigen Zusammen stößen endlich gleichgiltig geworden; wenn sie ihn nicht ganz verlieren will, so muß sie ernst machen. Aber zwischen ihm und ihr steht Max Richter. Warum und wieso, weiß sie selber nicht. Sie flirten nicht einmal. Drunten im Hirschpark vor ihrem Fenster blühen wieder die rotsamtenen Rosen. Da sieht sie Richter vom Eutshof her durch den Hirschpark heraufkommen.. Sie wirft einen seidenen Schal um die Schultern und nimmt ihren Weg so, daß sie ihm begegnen muß

. »Herr Inspektor, wissen Sie, ob Graf Ferdinand schon zurück ist?' ..Nein. Lady, das weiß ich nicht.' . Sie lächelt schwach. „Da können Sie.mir auch nicht sagen, was er immer in dem langweiligen Nest treibt. Ich verstehe wirklich nicht, wie man den gan zen Tag in diesem Städtchen zubringen kann.' Richter sieht ihr ins Gesicht. Sie senkt die Augen. „Ich weiß nicht, was ich den ganzen Tag tun soll. Ich würde, reiten, in Ihrer Be gleitung natürlich, aber es ist kein paffendes Pferd für mich da.' Richter

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 17.03.1894
Umfang: 10
Beilage zum Zeitbilder. i- Die Leser des „Tiroler Volksblatt' wissen, daß die fortschrittliche Partei in Wien, den bisherigen Vice bürgermeister in Wien, Dr. Richter des Namens, als Bürgermeister-Kandidaten vorgeschlagen hat. Die in Wien erscheinende, vortrefflich redigirte „Reichspost' stellte nun diesen Kandidaten in das richtige Licht. Sie constatirt folgende Thatsachen: 1. Um eine Jüdin hei rathen zu können, ist Dr. Richter c oIl ses sions los geworden. 2. Ueber 20 Jahre

ist er confessionslos geblieben und trotzdem Vicebürger- m eist er in Wien geworden. (In Wien gilt, wieFigura zeigt, der schlechte Leumund für kein Hinderniß, zur Erreichung einer hervorragenden Stellung im öffentlichen Leben.) 3. In einer Gerichtsverhandlung am 15. Febr. d. I. bezeichnete sich unter Zeugeneid Dr. Richter als katholisch, obschon er damals laut Ausweis der Acten confessionslos war. (Er hat sich also einer, unwahren Zeugenaussage schuldig gemacht, welche nach dem Gesetze als Verbrechen des Betruges

geahndet und mit der Strafe des schweren Kerkers belegt ist.) 4. Da mit Dr. Richter anstandslos Bürgermeister der Stadt werden könne, ist seine Gattin laut Angabe liberaler Blätter vom Judenthum zum Christen thum übergetreten, und Dr. Richter bemüht sich, die Wiederaufnahme in die katholische Kirche bei der kirchlichen Behörde zu erwirken. Das Bürgermeisteramt ist ein fetter Posten und hat ein Bürgermeister in Wien ein größeres Einkommen als ein Minister — also wäre Grund genug vor handen

zum Religionswechsel für einen, der sich um die Religion überhaupt nicht kümmert, für den Fall, daß so ein Religionswechsel gär nur eine äußere Formalität wäre. Weil aber das nicht der Fall ist, so hat Dr. Richter bislang diesbezüglich keinen Erfolg gehabt und ist also noch confessionslos anzusehen Wenn Jemand in die katholische Kirche eintritt so muß er 1. die nothwendigsten Glaubenswahrheiten wissen und diese glauben, 2. ein Glied der Kirche Jesu Christi werden wollen, 3. seine Sünden bereuen und 4. den Vorsatz

haben und ausdrücklich versprechen, bis an sein Ende christlich zu leben. Die Ehe des Dr. Richter war eine Civilehe, also in den Augen der katholischen Kirche eine wilde Ehe, er muß sich also auch katholisch trauen lassen, um die Ehe zu saniren. Daher stößt, wie die liberalen Zeitungen bemerkten, seine Wiederaufnahme in die katholische Kirche competenterseits auf ganz be sondere Schwierigkeiten. Die „Reichspost' hat das nicht zu unterschätzende Verdienst, diesen Bürgermeisterkandidaten beseitigt

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 11.01.1944
Umfang: 4
Der überfahrene Gänserich Der Spruch des weisen Dorhichters - von /. Vinzenz Als es in den Dörfern noch keine Bürgermeister gab, waren die Richter da. Der Richter war das Dorfoberhaupt, hatte über Ordnung und Sicherheit zu machen, Streitigkeiten zu schlichten und Recht zu sprechen. Die besten Richter wa- ren foicf)«, denen Mutter Natur den so genannten gesunden Menschenverstand verliehen. In meinem Heimatsort war einst ein Richter, dem nachgesagt wurde, daß er ein „mordsge'cheiter Mann

Gulden be gehrt. Das ist für die damalige Zeit zu viel verlangt gewesen. Die Hälfte hätte es auch getan, weshalb der Müller ruhig sprach: „Weißt was, Kogelberger, ich-gib Dir einen Gulden, und den Ganaufer kannst vir auch behalten.' Der Kogelberger aber lärmt, daß er auf so ein Geschäft nicht eingehe, er will zwei Gulden und dann möge sich der Müller samt dem toten Ganaufer zum Teufel scheren. Und da ist der Richter des Weges ge- konunen. Der Müller ruft ihn heran und erzählt ihm den Fall

. Der Kogelberger redet sich immer mehr in Zorn und be steht auf seinen zwei Gulden. Oer Rich ter sinnt ein Weilchen, dann zuckt ein lei ses Lächeln um seine Mundwinkel, und er sagt: „Also, Du, Kogelbsrger, willst fiir den niedergeführten Ganaufer zwei Gulden!' „Ja,' schreit der Kogelberger, „das will ich tausendmal! Und wenn er nit .^rhlen will, mach' ich die Sach' gerichts mäßig I' „Und Du, Müller,' fährt der Richter fort, „Du willst dem Kogelberger einen Gulden geben und ihm noch dazu den Ganaufer überlassen

!' „Ja,' nickt der Müller, ..grad' so möcht' ich's haben.' Jetzt nimmt der Richter die Kappe ab und sagt: „Leut, Horts mir zu, so sprich ich zu Recht: Kogelberqer leg' Deinen Ganauier auf den Hausstein hier! Und Du, Mül ler leg' Deinen Gulden daneben. So: Und jetzt leg' ich zum Gulden vom Mül ler einen von mir. Müller. Du bist frei und kannst weiterfahren. Du Kogecher- ger, nimm Dir die zwei Gulden und bist befriedigt. Den Ganaufer aber behalt'ich mir, den Hab' ich rechtmäßig erworben.' Der Richter

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 21.01.1882
Umfang: 12
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 9 vom 21. Januar 1881. ) Kerichtsaal. Wien, 17. Jänner. EinMano in.defekter Kleidpng, mit kupfer rother Nase, graumelirtem,- struppigem Vollbarte, daS Prototyp deS echten Vagabunden, wird dem Richter deS Bezirksgerichtes ! Mieden als Häftling vorgeführt. Der Mann wurde in trunkenem Zu stande aufgegriffen und weit er sich nicht mit Arbeit und Unterstand auszuweisen vermochte, wegen Uebertretüog deS VagadundengefetzeS dem Bezirksgerichte übergebe». Richter

. Ihr Name ist Alfred Scherz, Sie find 49 Jahre alt, waS ist Ihre Beschäftig uog? Ang. Ich habe die Ehre, j«tzt nichlS zu sein. — Richter. Und waS waren Sie? — Aug. Darüber schweigt die Geschichte.— Rich ter. Sie werden in der Polizeinote als ein un verbesserlicher Vagabund und Bettler bezeichnet. — Aug. Das mag schon seine Nichtigkeit habe?, aber ein Vagabund, nein, mein Herr, da« bin ich doch nicht. — Richter. Ihr Ausfehen. Ihr Lebenswandel, irSbesondere aber die Thatsache, daß Sie weder Unterstand

noch Arbeit haben, berechtigen die Behörden, Sie einen Vagabunden zu nennen. — Ang. Nein, Herr Richter, Sie täuschen sich dennoch, erstens in meiner Person, und zweitens darin, daß Sie. wir iwpntiren. ich hätte keine Arbeit und keinen Untnstand, ichhabe Unterstand und Arbeit bei »einem Bruder Ru dolf/d«m Nähmaschinen-Fabrikanten. — Rich ter. Nun, Sie werden hören, wie Ihr Brnder über Sie denkt. Ich bitte Herrn Rudolf Scherz hereinzukommen. Zeuge Rudolf Scherz schildert seinen Bruder mit: folgenden Worten

: Herr Richter! Der Mann, der leider so tief gesunken ist. hat vor wenigen Jahren roch eben so wie Sie heute „Recht gesprochen. Er war königlich preußischer KreiSrichter mit 2VVV Mark Gehalt. Er wurde seiner St, lle verlustig, aus dem preußischen Staats dievste entlossen und h»ute — Angeklagter (seinen.Brüder üoterbrccheud). Aber Rudolf, daS gehört ja doch nicht hieher. Zeuge (fort fahrend). Sie können eS wir, Herr Richter, gar nicht glauben, wie viel Herzleid mir mein Bruder !fchon verursacht

.' StaatS'an waltschaft- sicher Funktionär. > Ich wyrde mich mit Ahnen wegen He^ -DegriffeS .Vagabund' < nicht Erörterungen^eivlafsenf sondern begnüge mich -den Antrag auf Jhre Verurtheilung-wegen Ueber- -MtuuaW» M MiVaMdeogefetztS zu stellt». Mo g e kl ä g t^e r. ^Herr » Richter,- sehe wohl ein, DaßSie dieS thun müssen, also verurtheilenSie mich. Der Ritter erkennt im Einue deS staatSaü- waltlich?» Antrages! und? bemißt die Strafe mit drei Tagen Arrests^ 8r. Bl. Verschiedenes. L.Mau.schreibt ouS Trient

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 08.06.1885
Umfang: 8
Landesgerichts-Präsident Dr. Ed. R. v. Ferrari, Richter die Landesgerichtsräthe v. Gasteiger und Kölle, Staatsanwalt Dr. Ludwig Pegger. 2. Am nämlichen Tage- um 11 Uhr vormittags wider Pali Johann von Nauders, 23 Jahre alt, katholisch, lediger HandlungScommis, wegen Be truges und Falschmeldung; Vorsitzender Landes gerichts-Präsident Dr. Ed. R. v. Ferrari, Richter die Landesgerichtsräthe v. Gasteiger und Kölle, Staats anwalt Dr. Ludwig Pegger. 3. Am gleichen Tage um 4 Uhr nachmittags wider Bernard Erich

von Innsbruck, 15 Jahre alt, ka tholisch, lediger Zimmermalerlehrling, w?gen Noth zucht und Schändung; Vorsitzender Landesgerichts- Präsident Dr. Eo. Zt. v. Ferrari, Richter der Lan desgerichtsrath Jos. v. Mor unv der Landesgerichts- secretär R. v. Lachmüller, Staatsanwalt-Snbstitnt Dr. Wilh. v. Leon. 4. A.n 16. Juni um 9 Uhr vormittags wider Söllner Rupert, genannt Kreuzer, von Aurach, 19 Jahre alt. katholisch, lediger Bauernknecht, wegen Diebstahls und RaubeS; Vorsitzender Landesgerichis- Präsident

Dr. Ed. R. v. Ferrari, Richter Landes gerichtsrath Jos. v. Mor und der Landesgerichts- secretär R. v. Lachmüller, Staatsanwalt - Substitut Dr. Wilh. v. Leon 5. Am nämlichen Tage um 4 Uhr nachmittags wider Kaudelka Juliana von Brück a. d. Mur, zuständig nach Budweis in Böhmen, 29 Jahre alt, katholisch, ledige Dienstmagd, wegen KindSmordeS; Vorsitzender LandeSgerichts-Präsident Dr. Ed. R. v. Ferrari, Richter LandeSgerichtsrath Jul. R. von Ziernfeld und Landesgerichtsadjuncl Dr. Brunner, Staatsanwalt-Substitut

Dr. Wilh. v. Leon. 6. Am 17. Juni um 9 Uhr vormittags wider Friedl Josef von Schwaz, 23 Jahre alt, katholisch, lediger Taglöhner, wegen Brandlegung; Vorsitzender Landesgerichts - Präsident Dr. Ed. R. v. Ferrari, Richter die Landesgerichtsräthe v. Gasteiger und Kölle, StaatSanwalt-Substitnt Dr. Wilh. v. Leon. 7. Am nämlichen Tage um 4 Uhr nachmittags wider 1. Walser Alois, 27 Jahre alt, katholisch, verehelichter Kleingrundbesitzer in Glitt, Gemeinde Kappl; 2. Walser Katharina, geb.Schmid, Gattin

des Vorgenannten; 3. Walser Roman, Taglöhner von Glitt, 26 Jahre alt, katholisch, ledig, wegen Betruges; Vorsitzender LandeSgerichtsrath Jul. R. v. Ziernfeld, Richter der LandeSgerichtsrath Jos. von Mor und Landesgerichtssecretär R. v. Lachmüller, Staatsanwalt Dr. Ludwig Pegger. 3. Am 13. Juni um 9 Uhr vormittag» wit.r Wlistn er Lorenz von Bizau in Vorarlberg, 54 Jahre alt, katholisch, Witwer, provisionierter Stations ausseher der Südbahn in Schwaz, wegen 1. Ueber- tretung gegen die öffentliche Sicherheit

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 16.09.1879
Umfang: 8
und des Herrn Staatsanwaltssubstituten Ritter v. Reinisch zur Verhandlung gelangenden Straffälle. 1. Am 22. Sept. um 9 Uhr Vormittag wider Jos. Carl. Spielmauu von Innsbruck, zuständig nach Polling, 28 Jahre alt, katholisch, lediger Tag- löhner und Vagant, Kaiser - Jäger-Reservist, wegen: s. GewohnheitsbetrugeS, b. Falschmeldung, o. Land streichers! , Richter die Herren Landesgerichtsräthe Trasojer nnd v. Gasteiger, Vertheidiger Herr Dr. Dinter. 2. Am 22. Sept. um 11 Uhr Vormittags wider Anna Kogler

von Baumkirchen, zuständig nach Fritzens, 34 Jahre alt, katholisch, ledige Näherin, wegen Kindsmordes, Richter die Herren Trasojer und v. Gasteiger, Vertheidiger Herr Dr. Falk. 3. Am 22. Sept. um 4 Uhr Nachmittag wider Lorenz Hoppichler von Wattens, 47 Jahre alt, katholisch, verehelicht, ehemaliger Postmeister und Guts besitzer in Sellrain, wegen: a. Mißbrauch der Amts gewalt, b. Betrug, Richter die Herren Ritter von Ziernfeld und Dr. BlaaS, Vertheidiger Dr. Walter. 4. Am 22. Sept. um 6 Uhr Nachmittag wider

Anton Hecheuberger, genannt schwäbischer Toni, von Schwaz, 31 Jahre alt, katholisch, lediger Tag- löhner, wegen: s. Nothzucht, b. Schändung, o. Ver letzung der Sittlichkeit, Richter die Herren Ritter von Ziernfeld und Dr. Blaas, Vertheidiger Dr. Duregger. 5. Am 23. Sept. um 9 Uhr Vormittag wider Nothbnrga Kern von Trinö, 16 Jahre alt, katholisch, ledige Dienstmagd, wegen Brandlegung, Richter die Herren Dr. Blaas und Dr. Brunner, Vertheidiger Dr. Ebner. 6. Am 24. Sept. um 9 Uhr Vormittag wider Josef

Holz meist er von Finkenberg, 58 Jahre alt, verehelicht, Bauerngutbesitzer zu HaLlach in Watten berg, wegen Mißbrauch der Amtsgewalt, Richter die Herren v. Gasteiger und Dr. Brunner, Vertheidiger Herr Dr. Felderer 7. Am 25. und 26. Sept. um 9 Uhr Vormittag und 4 Uhr Nachmittag wider: 1. Josef Weber von Wien, 40 Jahre alt, katholisch, verehelichter Agent in Wilten, 2. Bertha Weber, geborne Kreibich von Prag, zuständig nach Wien, 35 Jahre alt, katholisch, Frau des Josef Weber, wegen Betruges, Richter

die Her ren Trafojer und Dr. Brunner, Vertheidiger für Er steren Herr Dr. Witsch gewählt, für Letztere noch nicht bekannt. 3. Am 27. Sept. um 9 Uhr Vormittag wider Johann Greiderer, Allenhaufer-Bauer in Kösfen, 33 Jahre alt, katholisch, verehelicht, wegen Brand legung, Richter die Herren Ritter v. Ziernfeld und Dr. Blaas, Vertheidiger Herr Dr. Hammer. 9. Am 29. und 30. Sept. und 1. Oct. um 9 Uhr Vormittag und 4 Uhr Nachmittag wider: 1. Adam Walter von Katharinenberg, zuständig nach Nencel- !au, Bezirk

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 30.11.1883
Umfang: 8
, Maurer, 4l Jahrs alt, kath lisch, ledig, wegen Gewohnheits diebstahl; Vorsitzender Hofrath Dr. v. Ferrari, Richter v. Gasteiger und Dr. Brunner, Staatsanwaltsub- stitut Dr. R. v. Leon. 2. Am nämlich!N Tage um 4 Uhr nachmittags wider Pfurtscheller Heinrich von schmieden, Gemeinde Neustift, Tischler, l9 Jahre alt. katholisch, ledig, wegen Nothzucht und Schändung; Vorsitzender Hosrqth Dr. v. Ferrari, Nichter Dr. v. steftnelli und R v. Lachmüller, staatsanwaltsubstitut Dr. R- von Leon. 3. Am gleichen

Tage um S Uhr abends wider Gleinser Johann, Knecht von Ne.istifc. Bezirk Mieders. 20 Jchre alt. katholisch, ledig, wegen Noth zucht; Vorsitzender Hofrath Dr. v. Ferrari, Richter Dr- v. Stefeuelli und N. v. Lachmüller, staats- an valtsubsiitut Dr. N. v. Leon. 4. Am 11. December um 9 Uhr vormittags wi der Kreuzer Andiä von Polling, 63 Jahre alt, katholisch, verehelicht, Gatsbesitzer, wegen Meinei); Besitzender _R. v. Ziernfeld, Richter Dr. BlaaZ und Frhr. v. Giooanelli, Staatsan valt Dr. R. vin

Reinisch. 5. Am 12. December um 9 Uhr vormittags wi der Pregel Anton, Schmied von Sturja in Krain, 32 Jahre alt, katholisch, ledig, wegen Todtschlag; Vorsitzender Hosrath Dr. v Ferrari, Richter v. Ga steiger und Frhr. v. Giovanelli, StaatSanwaltsub- stitut Dr. R. v. Leon. 6. Am nämlichen Tage um 4 Uhr nachmittags wiver Gschnaller Alois, Schmied von Fieber- brnnn, Bezirk Kitzbühel, 31 Jahre alt, katholisch, le^ig. wegen Raubes; Vorsitzender Hofrath Dr. von Ferrari. Nichter v. Gasteiger und Frhr

. v. Giova nelli, Staatsanwaltsubstitnt Dr. R. v. Leon. 7. Am 13. December um 9 Uhr vormittags wi der Wurzer Josef von Gschnitz, 36 Jahre alt, katholisch, verehelicht, ehemaliger Waldausseher in Mieder-, wegen Missbrauchs.der Amtsgewalt; Vor sitzender R.-v. Ziernfeld. Richter R- v. Lachmüller v. Giovanelli, Staatsanwalt Dr. R. von Reinisch. S. Am nämlichen Tage um 4 Uhr nachmittag» wider De Boni Johann von C.-sio in Italien, 43 Jahre alt, katho isch. ledig, Eisenbahnarbeiter, wegen Nothzucht

und Schändung; Vorsitzender Hosrath Dr. v. Ferrari. Richte.- Dr. Blaas und Dr. Brunner, Staatsanwalt Dr. R. v. Reinisch. 9. Am gleichen Tage 6 Uhr abends wider Denifl Martin von TelfeS, 63 Jahre alt. katholisch, lediger Fütterer in ReitiS, wegen Nothzucht und Schändung; Vorsitzender Hofrath v. Ferrari, Richter Dr. BlaaS und Dr. Brunner, Staatsanwalt Dr. R. v. Reinisch. 10. Am 14. December um 9 Uhr vormittags lbi» der Kahn Wslfgang von Kirchbichl, 19 Jahre alt, katholisch, ledig, Daubenschneider, wegen

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Dolomiten
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Seite 8 von 12
Datum: 26.09.1936
Umfang: 12
schreibt:- /.Jch habe Praxis und würde arbeiten, als gehörte Hochturnau mir. Ihre Ein nahmen werden sich erhöhen. Ich be anspruche 50 Mark Taschengeld und bitte, in Ihrer Familie verkehren zu dürfen. Er gebenst Max Richter.' „Was sagst du dazu, Mary? Wahrhaftig ich lasse ihn kommen. Der Mann interessiert mich, der mit meiner Familie verkehren will und keinen Gehalt braucht; denn die fünfzig Mark, das scheint ja nur so pro forma. Ich bin ja schon halbtot von diesen Offerten, diese ellenlangen Episteln

, in denen ganze Lebens läufe beschrieben werden von der Amme an, außerdem lauter hohe Ansprüche.' Mary ist ganz seiner Meinung: man solle leich fix mit ihm abschließen. Es sei ja nichts «bei riskiert, entlassen könne man „so jemand' immer wieder. Da gibt Ferdinand ein Telegramm auf, das diesen Max Richter einlädt, sich am Mittwoch vorzustellen.^ Auf dem Kreuzberg liegt viel Schnee. Der Fremde hat auf einen Fuchs gepirscht. Ein Schuß löste eine kleine Lawine aus, die über ein Felsdach niederhing

, von der kleinen Kirche unten, die wie ein Spielzeug aussieht. Da steht er auf und löscht das Licht. Er will morgen früh viel Heu in die Krippen tun, damit das Wild nicht hungert. % Anton hat bereits feine Weisung. „Bitte...' sagt er und eill die breite Eichentreppe voraus. Er öffnet die Türe zum Arbeitszimmer Ferdinands. „Herr Richter,' meldet er. Ferdinand sitzt vor seinem Schreibtisch. Cr wendet sich um. Er stemmt beide Hände auf die Armlehnen seines Stuhles und hebt sich schwer und langsam empor

. Wie er steht, hat er sich gefaßt. „Bitte, nehmen Sie Platz, Herr Richter! Ich habe aus Dutzenden von Angeboten das Ihrige gewählt, weil es mir in seiner ge- drängten Kürze gefallen hat. Was ich meiner seits zu lagen habe, ist auch in zwei Sätzen gesagt. Das Gut wirft nichts mehr ab; es wieder rentabel zu machen, ist Ihre Auf- gäbe.' Richter nickt nur mit dem Kopf. „Das wird geschehen.' Ferdinand sieht ihn an. „Sie haben ein merkwürdiges Selbst vertrauen. Wo haben Sie eigentlich die Pra xis

und die Erfahrungen her, wenn ich fragen darf? Sie haben mir weder Empfehlungen noch Zeugnisse vorgelegt.' „Ich hatte früher selber einen Besitz.' „Ach so, pardon! Dieser ist Ihnen ver loren gegangen?' Richter hebt langsam den Blick. „Ja, er wurde mir genommen . . „Ah so!' Ferdinand greift nervös nach seiner Zigarrentasche. „Wie hat das geschehen können?' Richter hebt ruhig die Achseln. (Fortsetzung folgt.) /

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Seite 5 von 6
Datum: 25.07.1942
Umfang: 6
. In I i i 1 ’ e n I) e r ” e s I e I I I §WSZ Bisa? 00 » N». Dr Johanns» Ricolussf 8.8?. 8. „Das Gchsimms öre L-sdt„ Debetbuchiormat. 250 Seit. Preis l0L. Und „Fokus von Nazareth im Lichte ösr Euchse^rie.' Oktav. 465 Seiten. Pieis 35 L. 2a ollen TithesioBuchhandlunge» erhältlich. Eine Frau vor Gericht Von <5. K. Bor dem Richter stand ein verlegen und ver stärk aussehender Mann >n den dreißiger Zähren. Abseits von ihm saß ein junges Mäd- chen die Klägerin. „'Also haben Sie, Bürger Tultschin. nichts mebr zu sagen'?' fragen der Richter. „Sch

, ich weis; nicht, was ich noch sagen soll ... Es mich hier irgendein Irrtum vor liegen . . .' „Setzen Cie sich.' Tultschin tat es. „Nun erzählen Sie. Klägerin Schmnchowa, wie sich die Sache zugetragen hat.' Das Mädchen erhob sich, trat vor den Richter »nd erzählte: „Es war ein Feiertag. Ich bestieg die Straßenbahn am Kiewer 2'ahnliof und fuhr zum Ehremitagetheater. wohl,, mich der Friwu'geselle Senjka eiiigeladcn batte.' „Fassen Sie sich, bitte, sachlicher, Bürgerin:' „Gut. Ich hatte ein Crepe-de-Cliine

-Kleid mit Vanoichlcisen an. Ein kurzes ein io kurzes', sagte sie und zeigte mit einer Handbewegniig über den Knien, wie kurz es war. „Kürzer, bitte!' erwiderte der Richter. „Kürzer? Kürzer darf man nicht', lächelkc verlegen Schmychowa. „Ich meine, fassen Sie sich kürzer.' „Gut. Ich batte weiße Schube mit schwarzem Mufier an. Wissen Sie. es gibt solche.' ..'Was Sie da erzählen Bürgerin, behandelt aber nicht die Angelegenheit.' „Rein? Also gut. Ich hatte beigefarbene Strümpfe mit einem Pieilmnster

an' „Bürgerin', unterbrach sie der Richter iin- geduidig. „bat dieser 'lürger Sic belästigt^', und er zeigte auf Tultschin. „Gleich werde ich so weit sein.' „Bitte rascher!' „Alio — ich bestieg die Straßenbahn am Kiewer Bahnhof.' „Wo bat sich aber der ganze Hall abgespielt?' „2lm Smolenikiplatz.' „Dann sangen Sie aber auch von dort zu er zählen an!' „Ich bin aber noch nicht lo wc.l ' „Bürgerin!' nnterbrag, ne ocr '.dichter »och heiliger als vorher. „Hat Sw dieser Bürger be lästigt?' und er zeigte ern

gestochen von seinem Plalz und rief aus: „Das ist ja unerhört, sind Sie denn ver rückt . . .. ich sebe Sie zum erstenmal in meinem Leben! ...' „Enschuldigen Sie', erwiderte Schmizchowa, „sch habe mich geirrt.' ,?Wer hat Sie denn letzten Endes belästigt?', schrie sic der Richter an. „Ich erinnere mich nicht mehr.' „Was — Sie erinnern Tee nicht mehr?' „Wie soll mau behalten, wer mich alles be lästigt hat . . .' „Warum haben sie denn den Bürger Tul tschin aiigezeigt?' „Sein Ütanic kam mir io bekannt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 04.06.1888
Umfang: 8
während der II. SchwnrgerichtS-Periode 1388 zur Verhandlung gelangenden Straffälle: 1. Am 11. Juni um 9 Uhr vormittags Starke Heinrich von Innsbruck,. 20 Jahre alt, katholisch, le dig, Metzgerlehrling, wegen 1. Diebstahls. 2. Ver> nntrenung; Vorsitzender LandeSgerichtS-Präsident Hof rath Dr. Eduard v. Ferrari, Richter der LandeS- gerichtSrath v. Gasteigsr und Secretär R. v. Lachmüller. 2. Am gleichen Tage um 4 Uhr nachmittags Auf finger Florian von Ehrenbichl, 17 Jahre alt, katho lisch, ledig, beschäftigungslos, wegen

Nothzucht; Vor sitzender LandeSgerichtS-Präsident Hofrath Dr. Eduard v. Ferrari, Richter LandeSgerichtSfecretär R. v. Lach müller und Adjnnct Dr. Brunner. 3. Am nämlichen Tage um 6 Uhr abends Schrecken fuchs Johaun von Sirminghofen in Oberöfterreich, 37 Jahre alt, katholisch, ledig, Messerschmied, wegen Nothzucht; Vorsitzender LandeSgerichtS-Präsident Hos rath Dr. Eduard v. Ferrari, Richter der LandeL- gerichtSsecr. R. v. Lachmüller und Sldj. Dr. Brunner. 4. Am 12. Juni um 9 Uhr vormittags, Schwei ger

Josef von Kitzbichl, 25 Jahre alt, katholisch, le dig, Korbflechter, wegen 1. GcwohnhcilSdiebstahls, 2. Betruges, 3. Uebertretung der Landstreicherei und deS Bettels? Vorsitzender LandeögerichtSrath R. v. Ziern- feld, Richter der LandeSgerichlSrath v. Mor und Adj. Dr. Brunner. 5. Am 13. Juni nm 9 Uhr vormittags Berg er Ludwig von Häring, 26 Jahre alt, katholisch, ledig, Tischler, wegen 1. DiebstahS, 2. Uebertretung gegen die öffentlichen Anstalten, 3. Uebertretnug der Land- streicherei; Vorsitzender

LandeSgerichtörath v. Stese- nclli, Richter die LandeSgerichtSräthe d. Gasteiger nnd v. Mor. 6. Am 14. Juni um 4 Uhr nachmittags Pre tt in ger FranciSca, 34 Jahre alt, katholisch, ledig, Dienstmagd, wegen KindömordeS; Vorsitzender LandeS gerichtS-Präsident Hosrath Dr. Eduard v. Ferrari, Richter der LaudeSgerichtSrath R. v. Lachmüller und Adjnnct Dr. Brunner. 7. Am 15. Juni um 9 Uhr vormittags Schlech- leitner Karolina von Innsbruck, zuständig nach Bo- zen, 39 Jahre alt, katholisch, ledig, Kellnerin, wegen

KindSmordes; Vorsitzender LandeSgerichtS - Präsident Hofrath Dr. Eduard v. Ferrari, Richter die LandcS- gerichtsräthe v. Gasteiger und R. v. Ziernseld. Der Zutritt zu deu reservierten Plätzen ist nicht erlaubt. Aus den Vereinen. Das Gartenconcert des „Militär-wissenschaft lichen Cafino - Vereins' in Mentelberg findet am Montag, den 4. Juni l. IS., um 6 Uhr abends statt. Eine bei den Militär-Easino-Localitäten ansgcstcckte Fahne gilt als Zeichen, dass das Concert abgehalten wird; sollte letzteres abgesagt

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 10
Datum: 22.08.1925
Umfang: 10
, um dich dort zu verantworten, so beschleicht ein Gefühl der Furcht dein Inneres. Du weißt, der Richter spruch wird entscheiden über dein Schicksal. Es kommt für dich einmal eine Stunde» wo du vor einen Richter geladen wirst, von dessen Entschei dung dein Los -bestimmt -wird für immer. Es ist die Todesstunde. Der Richter ist der allwissende und gerechte Erlöser. Bor einen solchen Richter hinzutreten wird jedem bang» wenn ihn das Be wußtsein drückt, denselben im Leben oft belei diget zu haben. Gibtes kein Mittel

diesen ge strengen Richter milde zu stimmen? Ich will dir eines nennen: „Sei barmherzig gegen andere!' „Jodes Werk der -Barmherzigkeit wird einem jeden nach seinem Verdienste einen Platz berei ten.' Sir. 16, 15. Au Gelegenheit zur Barmherzigkett fehlt es nicht: Arme findest du überall. Gib gerne von dem Deinen je nach deinem Vermögen und deinen Verhältnissen: „Wenn du viel hast, so gib reichlich, -wenn du wenig hast, so suche auch das Wenige gerne mitzuteilen.' Tobias 4, 9. Der Richter wird dich so -behandeln

eure Feinde, tuet Gutes jenen, die euch hassen und betet für die. welche euch verfolgen und ver leumden.' Matth. 5, 44. Auch jenen kannst du dein Erbarmen zei gen, die hinüber gegangen in die andere Welt und dort im Reinigungsorte leiden müssen. Durch die hl. Meffe, die hl. Kommunion, die hl. Ablässe und andere gute Werke kannst du diese armen Seelen besteien. Uebe jeden Tag ein Werk der Barmherzigkeit, und du brauchst den Richter nicht zu fürchten: „An Erbarmen habe ich Wohlgefallen.' Offee

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 01.02.1929
Umfang: 8
angestiftet habe, um sich für Beleidigungen zu rächen. Da es sich um Angehörige des Herrenstandes handelte, brachte Feigen putz die Klage bei der Landeshauptmannschaft an der Effch vor und bat in seiner Eingabe nicht den Richter von Salum, sondern den Dr. C. L. Ferrari, Richter am Neves (zu Lavis) mit der Untersuchung zu bettauen, „weil nit nur tettsche, sondern haubtsächlich welsche Personen zu examinieren sein werden.' Der Richter von Salurn war also in der italie nischen Sprache zu wenig gewandt

, da er ihrer in seinem Amtssprengel für gewöhnlich nicht bedurfte; der Richter von Lavis oder Königsberg war aber das Amtieren in italie nischer Sprache gewohnt, weil ja damals sein Sprengel schon fast ganz wieder verwelscht war. In den Verhören^ die mit den Salurnern in jener Sache in deutscher Sprache angestellt wurden, sagten diese mehrfach aus: insgemein sage man im Orte, der Ueberfall sei von „Welschen', „Ita lienern', „welschen Kerlen', von „Bravi wie in Welsch land' ausgeführt worden; Johannser habe einen Diener

, den man „den welschen Paul' nenne, er sei auch bei der Uebeltat beteiligt gewesen. Der Steckbrief, den ihm der Richter von Salurn, Locherer, nachsandte, kennzeichnete ihn kurzweg als „eine welsche Mannsperson'. Damit ist zur Genüge gesagt, daß man in Salurn Italiener auch damals (im Jahre 1690) als eine auffallende Sondererscheinung unter der übrigen — eben deutschen — Bevölkerung an sah. Geradewegs betont ferner den deutschen Charak ter des Gerichtes Salurn — trotz seiner Lage an der italienischen Grenze

und der dadurch bedingten häufige» Anwesenheit von Italienern — ein amtlicher Bericht vom Jahre 1796, dessen Veranlassung außerhalb einer darauf gerichteten bestimmten Absicht lag. Wie aber zu dieser und der nächstfolgenden Zeit das deutsche Bewußtsein in der Bevölkerung Salurns festgewurzelt war, das erweist besonders die Eingabe, welche am 16. Februar 1810 der Richter von Salurn Felix von Lutterotti namens der ganzen Gerichtsgemeinde an den König von Bayern gerichtet hat, um die Zuteilung des Ge richtes

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 4
Datum: 21.10.1920
Umfang: 4
Striemen aufwies. And als Ursache gibt das entartete Weib, das mit einem Kellner zusammen lebt, an, sie könne das Kind nicht leiden, weil es ihrem geschiebenen Manne so sehr ähnlich sehe. Dies alles hält ihr der Richter vor; doch mir kalter Stirne ent gegnet sie: „Das ist nicht wahr.' Erst als ihr der Richter die Zeugeupro okolle und das ärztliche Gut- achten vorliest das Kind litt auch an einer Angen» entzündung und war mittleriveile in's Spital gebracht worden da fand sie keine Antwort mehr

. Der Richter erklärte nun der Angeklagten, daß das Strafge etz für den Fall der Mißhandlung von Kindern seitens der Eltenr zunächst Venveis und Geldstrafen vorsehe. Den Verweis hat die Rabenuullter bekommen 2m übrigen wird sich jedoch das Obervormundschaftsgericht der armen kleinen annchmen und mit Rücksicht auf die Lebens» jührung der Mutter wohl auch der beiden ailderen Kinder. El« wirksames Kraftwort. Bauer 2. E. ans einem Dorfe bei Meran und Pächter T. aus entfernterer Nachbarschaft, standen kürz lich

vor dem Bezirksrichler, weil der eine den anderen des Holzdiebstah'les bezichtigt hatte. 'Ankläger setzt dem Richter alles ausführlich auseinander, indes der andere schweigend zuhört. Dann fordert der Richter auch den 'Angeklagten anf, „Bericht zu erstatten' und bedächtig ergreift dieser das Wort. Sein Gegner'hat eine ge- iau'lgere Zunge und fällt ihm beständig in die Rede. Endlich reißt dem Angeklagten die Geduld; er saßt Atem und läßt mit langsamer, aber schwerer Stimme auf den Gegner die Worte niederwuchten

: „Ruhig aiuol! Sei amiol still, Malefiz-Melterer!' Da ist der andere baff. Gegen ein solches Schimpfwort kann selbst der geriebenste Advokat mit keiner Ehrenbeleidigungs klage aufkommen. Und während der Zurechtgerviesene noch überlegt, wie er seinem Gegner den „Meltcrer' znrückgeben kann, bringt der Richter die Verhandlung glücklich so weit, daß'sie reif ist zur Vertagung. Verrmsuachnchleu. Etzarge»mahlevg«d»i» »er akadem'tchea Verbindung Tranuga» in Graz: «and. jur. Karl Fasolt <, meiL E. Ehl- betfl

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 04.12.1877
Umfang: 6
Straffälle zur Verhandlung kommen; . 1. Am 10. Dez. um 9 Uhr V. M. gegen Melchior Santtfaller. ehemaliger Besitzer zu Pernong in St. Christina in Gröden wegen des Verbrechens des Be trugs. ^Vorsitzender: Herr Kreisgerichts-Präfident Dr. Graf Melchwn. Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt- Substitut v. Trentini. Richter : Die Herren L.-G.-Mthe Dr. v. Stenitzer und Baron Ezörnig. Vertheidiger: Herr Dr. Franz Perathoner. 2. Am gleichen Tage um 4 Uhr Nachmittags gegen Franz Nowotny, Schustergeselle

ausJglau in Mähren, wegen des Verbrechens des Diebstahls. Vorsitzender und Richter wie oben. Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Ritter v. Köpf. Vertheidiger: Herr Dr. Johann Kieser. 3. Am 11. Dez. um 9 Uhr V.-M. gegen Jakob und Victoria Steidl von Leifers wegen des Verbrechens des Betrugs. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Geaf Melchior,. Vertreter der Staatsbehörde: Herr St.-A.-Substitut v. Trentini. Richter: Die Herren L.»G.-Räthe Gsteu und Sevig- nani. Vertheidiger: Herr Dr. v. Hepperger

. 4. Am 12. Dez. um 9 Uhr V.-M. gegen Sebastian Sinner, Bauernsohn von Lana, wegen Verbrechens der Nothzucht. . , , , Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Vertreter der Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Ritter v. Köpf. Richter: Die Herren L.-G.-Rath Baron Czörnig und Rathssekretär Dr. Ritter von Pfeissersberg. Vertheidiger: Herr Dr. v. Grabmayr. 5. Am gleichen Tage um 4 Uhr Nachmittags gegen Josef Kircher. Geschirrhändler von Corvara, wegen des Verbrechens der Nothzucht. Vorsitzender, Vertreter

der Staatsbehörde und Rich ter wie oben act Nr. 4. Vertheidiger: Herr Dr. Julius Perathoner. 6. Am 13. Dez. um 9 Uhr V.-M. gegen Peter Knapp, lediger Schaffer vonTerenten. Bezirk Bruneck. wegen des Verbrechens der schweren körperlichen Be schädigung , Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchiori. Vertreter der Staatsbehörde: Herr St.-Anwalt R. v. Köpf. ^ . Richter: Die Herren L.-G.-Räthe Dr. v. Stemtzer und Gsteu. Vertheidiger: Herr Dr. v Grabmayr. (Aenderung der KisenvaHn-Zsahrordnung.) Mit Samstag trat

könnte und der Marschall nahm selbe ohne welkeres an LiterarifcheS. (I. v. Stengel'» Erzählende Schriften): ..Der Pflicht geopfert.' Erlebnisse aus den Schweizerbergen. Preis eleg. geb. M. 4. — ..Aristokraten.' Roman. 2 Bde. eleg. geb. M. l l. — Novellenbuch. 2 Bde. eleg. geb. M. 7. — Stuttgart. Verlag von Richter und Kappler. Bei der Mittelmäßigkeit, mit der man unsere mo derne Unterhaltungsliteratur wohl mit Recht bezeichnen darf, ist es eine angenehme Pflicht sür den Kritiker, dem Publikum die Werke eines jungen

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Dolomiten
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Seite 4 von 12
Datum: 11.11.1939
Umfang: 12
man sie, Mozarts Grund- stnmnung vor Augen. Drei große Gedanken liegen zu Grunde: 1. Todesklage, 3. der schuldbeladene Christ vor dem ewigen Richter und 3. das Vertraue:: auf den erlösenden Richter. Lieguiem: In düsteren Farben beginnt das Orchester die Todesklage. Auf ciiniral fallen die Posaunen ein — Gedmike an das Weltgericht; in diesem Schrecken rust der Chor um »ewige Ruhe', die Streicher spielen gleichzeitig schstnhzende, händeringend«, tränen perlende Motive. Bei »Te decet hhmnus' zieht Ver trauen

ein (Psalmton), das sich zur stürmischen Bitte steigert: exmldi! Im »Kyrie' muß man den Gerichts- gedanken festhalten. Die schuldbeladene Menschheit bekennt vor dem großen Richter erregt ihre Schuld; in genialer Fuge steigert sich die Llufregung, ein uner warteter Trügschluß gebietet Halt — alles erstarmt vor Schrecke::. — N:m kommt der Große Gerichtstag: Dies irae: Weltuntergang, Erdbcbe::, Donner, da- ztvischen die Hilferufe der Menschheit. Tuba mirum: die Gerichtsposaime fordert alle zun: Throne Gotteö

. Zuerst erscheinen ste in Aufregung: mors stupebit et natura — dann aber tritt Vertrauen ein. im Sopran- emfatz: Quid sum nssser. Utes tremendne malcstatiS: bet Weltenrichter tritt auf voll Majestät und Größe: Chor» rmd Bläfer-Pleno in doppeltem Kanon: auf einnml wird es ruhig. Kleinlmtt dreimal die Bitte: salva me — rette mich! Reeordare: Das Solo- gmrrtett, t» Vertretung der Menschheit, stellt fich demütig vor dem Richter, erinnert ihn an alle fein« ErlösungSwerke für die sündige Menschheit

Dci flüchtet die gmize Menschheit verttar»ensvoll zum Lamm GotteS, das ja die Sünden der Welt hinwegniunnt. Vom Schluß: Lux aeterna wurde schon eingangs erwähnt, daß Mozart nicht mehr dazukam und anordnet«, den Eingang zu wiederholen. Aus dem Ende deS AgnuS Del wäre zu schließen, dass Mozart eine himmlische ErklärungSszene geschrieben hätte. So aber erfolgt noch einmal die stürmische Bitte, beim ewigen Richter beWen zu kSnnen. storbenen bleibt ein ebrendes Andenken in fei nem Bekanntenkreise

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Volksblatt
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Seite 6 von 14
Datum: 18.12.1897
Umfang: 14
zu haben. Der Wirt versicherte, dass der Wach mann ihm einen Stoß versetzt habe und führte darüber zuerst den Fiaker alszZeugen an. Richter: „Sie sind?- — Zeuge: „I? I bin der Weltnarr!' — Richter: „Was foll das heißen? - — Zeuge: „I haß in der ganzen Wianastadt der Weltnarr; fünften haß i no Carl Jurenda. Wissen S', Euer Gnaden, i mach alle- alleweil Theater und Hetzen, und deswegen hab' i 'n Spitznamen Weltnarr.' — Richter: „Was wissen Sie von der Angelegenheit?' — Zeuge: „I war als Gast beim Dürrnweber

und hab' g'sungen und bin am Sessel g'ritten. (Heiterkeit.) Na i bin halt der Weltnarr! Da iS der Deutschmaster-Schurschl zu mir einikummen Richter: „Wer ist das?' — Zeuge: „Ä Fiaker! Der schreit: Du, Weltnarr, geh' außi, der „Quargl' fagt, dass der Wachter Di aufg'fchrieb'n hat!' — Richter: »Der Quargel?' — Zeuge: „Dös is wieder a anderer Fiaker. I geh' außi, steht der Wachmann richtig da und schreibt mei'Nummer aus. Der Wirt fragt, z'wegen was? Der Wachmann sagt: Wer san Sö? I bin der Herr vom G'schäft! mant

der Wirt; darauf fagt der Wachmann! I wiar Jhna fchou an Herrn zag'n! packt'n beim Krag'n und gibt eahm an Stoß. Mehr hab' i not g'seg'n und g'hört, so wahr i der Weltnarr bin!' (Heiterkeit). — Richter: „Was ist weiter geschehen?' Zeuge: „Der „Schlosserbua' . . . aa a Fiaker, hat mi wegg'riss'n, dös ist Alles ... Der Deutschmaster- Schurschel, der Quargel und der Schlosserbua fan Zeugen.' — Die Aussage des „Weltnarren' wurde durch Zeugen unterstützt, worauf der Staatsanwalt einen Theil der Anklage

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 09.03.1882
Umfang: 8
, d. Singer Karl von Heiterwang, 36 Jahre alt, katholisch, verehelicht, Metalldreher in Reutte, o. Sin ger Anton von Heiterwang, 33 Jahre alt, katholisch, verehelicht, Uhrmacher in Reut,:, wegen Müuzverfäl-. schung; Richter die Herren Dr. Blaas und Dr- Brunner; Staatsanwalt Herr Dr. Pegger; Verthei. diger die Herren: fü- a. Dr. Schumacher, für b und o. Dr. Falk. 2. Am nämlichen Tage um 4 Uhr nachmittags wider Dollinger Georg von Hötting, 13 Jahre alt, katholisch, ledig, Viehknecht in Ampass, wegen

Nothzucht; Richter die Herren R. v. Lachmüller und und Dr. Brunner; Staatsanwalt Dr. Pegger; Ver theidiger Herr Dr. Dinier- 3. Am 14. März um 9 Uhr vormittags wider Fischer Sigfried von Tobadill, 23 Jahre alt, ka tholisch, ledig, Taglöhner, wegen Gewohnheitsdieb stahls und Landstreicherei; Richter die Herren von Gastciger und v. Stesenelli; Stiatsanwalt Ritter v. Köpf; Vertheidiger Herr Dr. Witsch. .4. Am nämlichen Tage um 4 Uhr nachmittags Wider Schuler Josef Gottlieb von Kappl, 70Jahre alt, katholisch

, lediger Maurer, wegen Nothzucht; Richter die Herren Dr. Blaas und R. v. Lach- müller; Staatsanwalt Herr Dr. Pegger; Verthei diger Dr. Schuster. b. Am 15. März um 9 Uhr vormittags wider Grießenböck Johann von Thaur, 22 Jahre alt, katholisch, ledig, Schlosserseselle hier, wegen Dieb- stahls, Raub und Uebertretung nach Z. 411 Stgb.; Richter die Herren v. Gasteiqer und R. v. Ziern feld; Staatsanwalt R. v. Köpf; Vertheidiger Herr Dr. Walter. .6. Am 16. M irz wider Goriup Josef von Lern, Gemeinde Kau

, Bezirk Canale im Görzischen, 26 Jahre ale, katholisch, ledig, Taglöhner, wegen Mordes; Richter die Herren R. v. Ziernfeld, von Stefenelli, Dr. Brunner Ersatzrichter; StaatSanwalt R. v. Köpf; Vertheidiger Dr. Witsch. — Der Ein tritt in den reservierten Raum ist durchaus nicht gestattet. Bon» Jnsurrections-Schau platz» Wien, 3. März. (Ossiciell.) FML. Baron Jovanovic meldet v m 7. d. Mts. nachts: Bei Wu» cido fand gestern ein Gefecht gegen beiläufig 70 In surgenten statt, die über Poljice

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 11.02.1894
Umfang: 12
des Gesundheilszustandes befaßten Schiffsarztes in jammervollem Zustande und waren durch Ketten an einander gefesselt. Der Direktor der Kolonialabtheilung, Kayser, berichtete über die eingehenden Untersuchungen, welche die Regierung in Betreff d?r Vorgänge, auf welche dieser Bericht Bezug nimmt, angestellthat, im wesent lichen, wie folgt: „Danach hat der deutsche Vertreter der Ham burger Firma Wölber 61 Brohm, Namens Richter, wiederholt Sklaven des Königs von Dahomey, welche derselbe auf französischem Hinterland

geraubt, von deni König gekauft und die Anzahlung dafür geleistet in Winchestergewehren und Munition, welche der König von Dahomey im Kriege gegen die Franzosen verwandte. Bei der französischen Erstürmung des Königshauses in Dahomey wurde eine Quittung des deutschen Agenten Richter vorgesunden, wonach eine Lieferung solcher Sklaven als Anzahlung auf den Preis der Winchestergewehre im Betrage von 400 Pfund Sterl. verechnet worden ist. Andererseits hat die Firma Wölber k Brohm unter Verweigerung

weiterer Aussagen zugegeben, daß ihr von der Kongo regierung bei Ablieferung für jeden Dahomeyer ein Betrag von 20 Pfund Sterl. ausgezahlt worden ist. Sonst bezahlt die Kongoregierung für die Ver mittlung eines freien Arbeiters nur 1 Pfund Sterl Dem Agenten der Firnis Wölber k Brohm, Namens Richter, ist vom König von Dahomey, wie Herr Kayser spöttisch bemerkte, der Tuel eines „großen Häuptlings' verliehen worden. Indessen sei Herr Richter nicht um die Erlaubnis eingekommen, diesen Titel auf deutschem

auch im Ausland strafbar seien. Das sei aber in Whyda nicht der Fall. Der Konsular beamte, ein Kaufmann in Whyda, hat sich nach Einfordernng des Berichts zweideutig über den Vorgang ausgesprochen, aber der Kommandant des Kanonenbotes „Habicht' hat laut Bericht wahrge nommen, daß dort Sklaven in Ketten geschlossen für Rechnung der Firma Wölber k Brohm aus ein Schiff transportirt werden sollten. Der Kom mandant untersagte dein Agenten Richter die Ein schiffung, weil es auf Sklavenhandel abgesehen

zu sein schiene. Die Einschiffung ist dann, solange das Kanonenboot noch anwesend war, unterblieben. Die Firma Wölber Lc Brohm hat die Stirn gehabt, an den Reichstag eine Petition zu richten, weil die deutsche Regierung ihr nicht genügenden Schutz gegen Frankreich gewährleistete. Herr Kayser.hegte nicht den mindesten' Zweifel, daß, wenn der Agent Richter von französischen Truppen ergriffen und vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen worden wäre, das Deutsche Reich nicht das Mindeste dagegen hätte

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