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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 21.09.1907
Umfang: 10
« ll rur Xuk^uekt, Sorte III -vr Aast. 1lX> kx Ii 2Z.— läkU gsclc »b Vleo. Lroxzdüro über ?üttsi-rinx uock?rei»N»toa umsonst rmck poitkrol. Ilspfuttorssbrik Hattingen ^ vo., Vien Vieäen. Hbor 2 SV erst« Gin gemütlicher Angeklagter, namens Engelbert Reiter, stand am Dienstag vor dem Richter deS VH. Wiener Bezirkes wegen Wache beleidigung. Er hat einem Wachmann am West bahnhose „Frischg'fangtcr' zugerufen. — Richter: Geben Sie das zu? — Angeklagter: Na freili, aber i Hab' den Wachmann damit net weh tun

wollen. — Richter: Sie sind vorbestrast? — Angekl.: 24- mal, aber net immer wegen Wachebeleidigung. — Richter: Nichtig, auch einmal wegen Diebstahls! Angekl.: Oha, wegen Diebstahl war i no net abg'strast. Da „regier' i. — Richter: Was tun Sie da? — Angekl.: I regier. — Richter: Sie wollen wohl sagen: rekurrieren? — Angekl.: Mein'twegen. — Richter: DaS letztemal haben Sie drei Wochen Arrest erhalten? — Angekl.: Leider. Ich mach' Sie aufmerksam, Herr Richter, daß ia solche Straf' net mehr annimm. Da wir i glei

regier'». San's so sreundli, Herr Rat, geb'n 'S' ma 14 Tag, drei Wochen san ja vül zu lang. Schenken S' mir acht Tag und i „regier' net. I bitt schön, lesen S' daS (schiebt dem Richter ein Stück beschmutztes Papier zu). — Richter: DaS ist nicht nötig. Uebri- genS ist der Zettel so schmutzig und geradezu „blatte—^^ nehme. Wenn'S Jhna , . „ , a den Zettel lesen. Und dann bitt' schön um meine 14 Täg. — Der Richter entfaltet daS Papier und konstatiert, daß eS ein Entlassungsschein aus dem Jrrenhause

ist, wo der Angeklagte vor mehreren Jahren kurze Zeit interniert war. — Richter: Also kommen wir zur Sache. Sie haben ja auch den Wachmann, der Sie arretierte, beschimpft. — An gekl.: Es war net so bös g'meint. (Schmeichelnd)- Bitt schön, Herr Rat, gem S'mir 14 Tag. — Richter: Also Sie wollen durchaus 14 Tage? — Angekl.: Selbstverständlich, Herr Rat. — Der Richter willfahrte der Bitte und verurteilte Reiter zu 14 Tagen Arrests. — Angeklagter: I dank vül- mals. I „regier' net. Bitt' schön um an Straf aufschub

. — Richter: Bis wann? — Angeklagter: Bis Nachmittag. — Richter: Also gut. Nach sünf Minuten kommt Reiter zurück und erklärt: Herr Richter, daß i Jhna kane Scherereien mach. . . . i bleib glei da! — Richter: Gut! (zum Justiz soldaten): Führen Sie den den Mann zum Straf antritt ab! — Angekl.: Aber . . nur kane Schere reien! brauch denn i a Begleitung? I fahr net ab . . . und auskenna tu' i mi a alan . .. i bin ja net's erstemal da. — Richter: Es ist Vorschrift. — Angekl. (dem Justizsoldaten folgend

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 18
Datum: 20.09.1907
Umfang: 18
, bis eine Explosion erfolgte. Durch diese wurden etwa 60 Leute getötet und eine beträchtliche Anzahl verletzt. . i 40()() Marokkaner sollen bei dem Kampfe von Easablanca getötet worden sein. * Gemütlich bis in den Arrest. Der Pfründner Engelbert Reiter steht vor dem Richter des 7. Wiener Bezirkes wegen Wache beleidigung; er hat einem Wachmann am Westbahnhofe „Frischg'fangter' zugerufen. — Richter: „Geben Sie das zu?' — Angeklagter: „Na freili, aber ich Hab' den Wachmann damit net weh tun wollen.' — Richter

: „Sie sind schon vorbestraft?' — Angekl.: „Vier- undzwanzigmal, aber net immer wegen Wache beleidigung.' — Richter: „Richtig, auch einmal wegen Diebstahls!' — Angekl.: „Oha, wegen Diebstahl war i no net abg'straft. Da, regier' i.' — Richter: „Was tun Sie da?' —Angekl.: „I regier.' — Richter: „Sie wollen wohl' sagen: rekurrieren?'—Angekl.: „Meinetwegen.' — Richter: „Das letzte Mal haben Sie drei Wochen Arrest erhalten?' — Angekl.: „Leider. I mach' Sie aufmerksam, Herr Richter, daß i a solche Straf net mehr

annimm'. Da wir i glei'regier'n.' (Bittend): „San'sso freundli, Herr Rat, geb'n S' ma vierzehn Tag, drei Wochen san ja vül zu lang. Schenken S'mir acht Tag und i „regier' net. I bitt schön, lesen S' das' (schiebt dem Richter ein Stück beschmutztes Papier zu). — Richter: „Das ist nicht nötig. Uebrigens ist der Zettel so schmutzig und geradezu „blatternverdächtig,' daß ich ihn nicht in die Hand nehme.' — Angekl.: „Dös gibt 's net, da regier i. Wenn 's Jhua. recht is, mi zu verurteil'n, müssen

's a den Zettel lesen. Und dann bitt' schön um meine 14 Täg.' — Der Nichter entfaltet das Papier und konstatiert, daß es ein Entlassungsschein aus dem Irren- Hause ist, wo der Angeklagte vor mehreren Jahren kurze Zeit interveniert war. —Richter: „Also kommen wir zur Sache. Sie haben ja auch den Wachmann, der Sie arretierte, be schimpft.' — Angekl.: „Es war net so bös g'meint. (schmeichelnd): „Bitt' schön, Herr Rat, gem S' mir 14Täg.' -—Richter: Also Sie wollen durchaus 14 Tage?' — Angekl.: „Selbstverständli

, Herr.Rat.' — Der Richter willfahrte der Bitte und verurteilte Reiter zu 14 Tagen Arrestes. — Angekl.: „I dank vülmals. I „regier' net. Bitt' schön um an Strafausschub.' — Richter: „Bis wann?' schien der Stern der MZiei, groß, schön, und sein mildes Licht umzittert heute noch die Stadt. Es war eine Blüte, und auch sie mußte verwelken. Da ich hier nur für einen Tag Rast halten wollte, plagte ich mich nicht ynt Sehens würdigkeiten. Ich kannte sie schon von früher. Freilich an den Schätzen der Uffizien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 6
Datum: 14.05.1901
Umfang: 6
33.- 34.- 29.— 25.— 20.— 20.— 14.— 24.— 21.— 18.— 31.- 29.— 20.— 21.- 19.— 12.— 9.— 59.— 28- 30.- 30.- 30— 76— 72. 192' 130— 130— 130 81— 70— 32.— 30.— 21— 22— 20— 13— 11— 60— 30- 31— 31— 31— 83.- 74.- 204.- 140.- 140.- 140.- 90.- 74.- 72.- 175.— 205— 38 33— 48— 53— 210— 215— 160— 236— 166. 136— 170— 26— 180.- 210.- 43.- 38.- 53.- 63.- 215.- 220.- 240.- 256.- 186.- 156.- 190.- 32. 2°,- 32 - Dienstag. 14. Mai 1901 „Der Tiroler' :eite 5 In der Kößkechütte. Eine Erzählung von Franz von Friedberg. (8. Fortsetzung.) Dem Richter waren die Verhältnisse der beiden Köhler schon von Anfang an sehr verdächtig ge wesen

bank saßen die beiden Kohlenbrenner. Die Ver handlung war bereits vorgeschritten. Es kam dazu, dass ein Zeuge schwören sollte. Der Richter legte demselben, wie es seinem Amte zukam, die hohe Bedeutung und Wichtigkeit des Eidschwures ausein ander, ermähnte ihn, also nicht das Verbrechen eines falschen Eidschwures zu begehen. Der Richter hatte zu Ende gesprochen, da erhob sich Simon von seiner Bank, richtete sich hoch empor, kehrte sich an die anwesenden Zeugen und sagte laut und bestimmt: „Habt

ihr ihn gehört, meine Herren, wie er geredet hat? Habt ihr ihn gehört? Ich habe noch keinen Eidschwur gebrochen, aber er, der Herr Richter, er hat es gethan! Wenn ihr's nicht glaubt, so höret!' Dann wandte er sich an den Richter und sagte: „Herr Richter! Sie kennen mich vielleicht nicht mehr, aber ich kenne Sie noch, ich weiß auch, was sie damals geschworen, vor etwas mehr als zehn Jahren! Weiß es der Richter noch? In meine Hände legte er den Eid ab, ein Geistlicher zu werden, ja, ein Geistlicher

und kein Richter! Weiß es der Richter noch? damals hat er einen falschen Eid abgelegt, der Herr Richter, weiß er es noch?' „Ich weiß es, guter Mann!' sagte der Richter, nachdem er seine Erregung niedergekämpft und sich Ruhe aufgezwungen hatte, „du hast dir dein eigen Urtheil damit gesprochen. Denn nachdem du den Eidschwur, den ich gethan, erwähnt hast, muss ich die Umstände, die ihn bedingten, den Herren da klarlegen und indem ich das thue, muss ich selber als Ankläger gegen euch auftreten

; ich muss auch den zweiten Eid, den du mir abgezwungen und der deshalb ungiltig ist, brechen! Nun denn, so höret!' sprach dann der Richter weiter zu den anwesenden Leuten, die den Köhler anfangs für verrückt ansahen, dann aber, als sie den Richter sprechen hörten, starr dastanden vor Staunen. Der Richter aber erzählte alles, was in jener Nacht vorgegangen war in der Kohlenbrennerhütte, so haargenau, ja, noch genauer als ich es ihnen jetzt vorerzählte. Das arme Köhlerweib stürzte dabei zu Fußen des Richters, umsieng

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.12.1911
Umfang: 8
'n . Ä>7 - Aus dem GerichlSsaale. Änouyme l Fortsetzung). . ^ Swl.lS. Dezember, fand in der «ese»q«tisen Ehrenbelsidigungsklage zwischen Herrn Obertier arzt Zeiger unh Frai« Sehnert d« Dritte Berhand- kmg statt und bringen wir nachstehend de» Be richt Hierüber. Als Richter fungiert Herr Bezirks- richte? Baron v. Unterrichter. Schriftführer ist Herr Dr. Dill. Frau Sehnert ist von ihrem Mann Herrn Äberrevifor Anton Sehnert begleitet. Ihre < Vertretung hat wieder Herr Dr. Schlesinger. - wAxreud

Herr Obertierarzt Zelger sich selbst ver tritt imd «n Advokatentische Platz nimmt, auf dem er ein ziemlich großes- Aktenbündel crnsbrei- -tet.i. , ^ ^ ^ ^ » - Der Richter begrm,t »nit -der Aufzählung der seit der letzten Verhandlung in' der Prozeßsache ^M^^nen Vorksnvnnisse. Er sagt, er habe zuerst die Herren Josef Authier, Zolleinnehmer an der Talferbrücke, und den Agenten Josef Buratti dar über einbernommen. ob sie über- ein eventuelles Freuichjchastsver-Hälwis zwischen -Herrn Tierarzt Koller

. und- dein ^nu^liqen Frl. Anselm etwais wüßten, dani-kipsGericht, bei welchem Herr KoÄr einvernommen werden sollte, dies ihm vor halten könnte. Die Auslage, die Herr Koller in ;Meran gei,«cht-habe, sei zu kurz gewesen' weshalb der Richter Herrn-Koller noch einmal einvcrneh- -nien lassen habe. LZoller Hobe zu Protokoll gegeben er Habe Win Interesse an den anonymen Briefen, i mit dem Fräulein Anselm habe er. nur dienstlich verkehrt. Das Zeugnis für Pittertschatscher habe e^ nicht aus Gefälligkeit für -die Frau

Sehnert. sondern über Ersuchen de» Pittertschatscher cniSge- ftellt. Auf den Vorhalt, daß er nnt Frau Sohnert -auf der Straße gesehen worden sei, habe er ange- geben^das seien dienstliche. Gänge mit Frau Seh nert zur Beschäü am Bahichofe gewesen. Herr Koller habe für seine Aussagen Zeugengebühren verlangt, die ihm aber nich? bewilligt worden sei en, Ha er die Aussagen in seinem Aufenthaltsort «smacht hqhe^^ Hierauf tritt Frau Sohnert vor und spricht: „Herr Richter! Ich Hin nicht Hier, mm Äas Gericht

in Ra-dkersburg vor. Ich habe nur meine Provision und muß mit Herrn Fluck strenge ver rechnen. Hier ist «das Buch. Herr Richter, ob dies nicht wahr ist. (Frau Sehnert legt ein großes man nilcht auch zum Beispiel auf der — Adlers- nche einen Garten anlegen?' Und richtig läßt sich der Herr Rieser, der auch ein vorzüglicher Tu- rist ist, auf die sldlersruhe von uns hinaufführen um dort darüber nachzustudieren . . . Aber leider geht es nkcht, sagt er, es ist. doch etwas zu viel -Gletscher und zu wenig Erdreich

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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 21.10.1936
Umfang: 6
er kein Wort.* „Aber bit mir ließ er es durchblicken.' „Ich kann den Kerl nicht ausstehenl' „Darum dreht es sich nicht, sondern darum, well wir einen Hauslehrer und einen billigen Verwalter dazu haben. Und beides macht Richter. Es ist doch klar. Er hat Zeit. Und kann es!' „Du scheinst ja ihn so langsam als Favo- rtten —' „Mach dich nicht lächerlich. Richter ist mir Luft: aber Hochturnau ist mir nicht Luft.' „Dann tu, was du willst!' brüllt Ferdi nand. Mary weiß' genau, wie sie ihren Willen durchsetzen

wird. Soll Richter also ein paar Wochen weg sein und Ferdinand aufatmen. Dann wird sie ihn wieder holen. Cr läuft aus dem Salon in fein Zimmer hinüber und schließt sich ein. Wenn Mary einmal etwas anderes für ihn hätte als Vorwürfe. Sie begreift gar nicht, was er durchgemacht hat, wie er etwas Schreckliches mit jedem Tag näher kommen fühlt. Die Nachricht von der Kündigung geht wie ein Lauffeuer durch das ganze Haus. Die Babett hält Monologe und schimpft mtt Anton. „Du weißt mehr als du sagst! Da hat's

. „Ich will zu dir! Mach mir cufl' Wie die Tür aufgeht, fliegt er Richter an die Brust. „Ich kann es nicht glauben! Sie sagen, du gehst . . . fort!' Richter seht stch nieder und nimmt Horsts Hände in die feinen. Sie sind ja Freund ge worden. viel inniger als alle ahnen und wissen. „Horst, lieber Horst, beruhige dich! Ich gehe fort, weil Hochturnau keinen eigenen Verwalter mehr braucht. Aber ich werde viel leicht in kurzer Zeit wiederkommen als dein Lehrer, Horst. Und dann werden wir täglich beisammen

sein können . . .' Da leidet es Horst nicht länger. Er um schlingt seinen väterlichen Freund und jubell seine Begeisterung über die Freudenbotschaft hinaus. Oh, wie will er fleißig sein und ler nen, um seinem Lehrer Freude zu machen! Er wird die große Neuigkeit gleich der Groß- mamma hinterbringen . . . „Halt, mein junger Freund.' hält ihn da Max Richter zurück. „Soweit ist es noch nicht. Erst braucht es noch die Zustimmung des Herrn Grafen, deines Onkels. Bis dahin werde ich Hochturnau wirklich verlassen und einstweilen

wieder in meiner Jagdhütte auf dem Kreuzberg wohnen. Dort bin ich für dich zu finden, wenn du mich brauchen solltest.' Da nickt Horst, an Richters Schulter ge lehnt. Oh, er wird dem Onkel und der Tante ich.on solang ln die Ohren liegen, bis er feinen Lehrer von der Hütte holen darf. * Richter ist fort. In Mayrs Zimmer, auf dem Tischchen, nebe-r dem Bett, liegt eine vertrocknete Rose. Sie ist nicht mehr rot, sie ist schwarz. Niemand weiß, wie sie dahergekommen ist. Mary ist in einem Wirrwa-r der Gefühle. Sie weiß

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 28.12.1911
Umfang: 8
. ' 'Kr, 296 ^ ^ ^ - Aus dem Grrichtssaate. Stupuyme ^ieje. Gortjetzung). Der Metzger Lobis gibt Mi. bcch er mit Frau Schnert in Geschäftsverbindung sei und die Aloise stets iÄber bezahle. Dr. Schlesinger fragt den Zeugen, ob es überhaupt snöglich wäre. Vie Stadt durch KSziscntziehung zu schädigen. Lobis: O ja. dos «cht schon. Hieraarf erscheint der Tietzger Jakob v. Fackel aE Zeuge, dessen Ermxu iMmr sich änderst lebhaft gestattet. ^ Richter: Haiben Sie -mit der Fm« Sehnert

dieser Schrift vor.) v. Fäckl: Ich wM nicht wer's tat. Richter: Haben Sie'sich beim EinmHmer an der Talserbrücke einmal beschwert, ldah die Fr«r Sech- inert nn Schlachthasrse von den UiMstcllten begün stigt werde? v. Wckl: Ja. Er sagte: ,Ss ist tvaui-ig. daß die Anselm nichts zu zahlen brauche, die anderen schon. Ich kann viber nichts -machen, gelben Sie zum Jirspektor'! Ich «sagte: „Ja, Wim Inspektors (Zeuge macht «üue abwehrvnde Hmrdbewegung.) Frvir Scchnert: Ich hoöbe dear Zollernu«H:ner amBalhnhofc

stellte aber dem EtodtuwMtrote gegenüber nÄ,t irur die Gebuh- reMinterzi^hitngen der Frau Sehnert, sondern Isogvr hie BeWvecke dB Herrn Fackl in Abreibe «nd imnnte «M «ach überdies den Inniger. »NU«» (Südtiroler TaMott». Richter zu Herrn v. Fäckl: Hat Sie ker Znfpek tor t»«nflussen -wollen, S« Sache zu vertl^'chen? v. Fäckl : A!ern, Vas-^ nicht, i ' . . . Zeiger: Wurden olle Metzger nnü Händler gleich behanidelt? . v. Fäckl: Nein! Die Anlel:n zahlten nie und nrir müssen immer bezahlen. - - Es crscl

>ei»t imn Herr 'Gefällsinspekior B.^rtl- mä Pfitsch:r als Zeugv. Richter: Die Anselm soll die Stadt' um die Gebühren -gebracht haben. Pfitscher: Ich werß nichts. Mit Transitobol- letten kann man durch's Schlachchaustor. Dort wurden dann die Metzger des Naheren angewie sen. Das geschieht noch jetzt. - Mchter: Die anderen haben dieses RvHt «icht? ' «Pfiticher: Wohl, aber sie führen es nicht aus. Richter: Ist einmal eine Beschwerde beim Siadtnwgl^stvate eingelcuifeni, jmb Äc Anselm im Schlachthanse

ichlägt diese auf und zeigt sie d«n Richter.) Ruhier: Aber zuim' Teus<>l> Herr .Mger, »vänyn haben -Sie denn Äas nicht abgestellt? Zelger ein Aktenstück entfaltend: Da, 'Ipren Sie. He»r Richter, weläze Eingabe ich machte: Älzon cun 9. Dez^ 1907 richtete ich -an den Sta!>t-' niagrstvat eine Hingst«, worin ich den Handel des Sckl>zchthcutsaufsehers uind serner Tochter ab- Nistellen enuck'te. Gleichzeitig meldete ich, daß Lwse das Schlacht>I«u>s für sicl» als abgaben- und müerziusfreies PerkaufÄokal

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 17.01.1879
Umfang: 6
er unter der Thüre nach dem Nichter; worauf ein Mann auf den selben zutritt.) — Richter-. „W>e heißen Sie?' — Jakob: „Jako5 Lorch.' — Nichter: „Wie alt sind Sie?' — Jakob: „Ich meine, das gehört gar nicht hierher.' — Nichter: „Wollen Sie augenblicklich sagen, wie alt Sie sind?' — Jakob: „Dreiunddreißig Jahre.' — Richter: „Sind Sie lutherisch oder katholisch?' — Jakob: „Aber Herr Nichter!' — Richter: „Wenn Sie sich noch einmal unterstehen, mir zu widersprechen, so lasse ich Sie einstecken bei Wasser und Brod

.' Jakob: „Ich bin lutherisch.' — Nichter: „Sind Sie mit den Angeklagten verwandt, verschwägert oder in Diensten?' — Jakob: „Ich? — mit denen? Fällt mir gar nicht ein! Wo denken Sie hin, Herr Richter?' — (Steigendes Gelächter im Publikum.) — Richter: „Enthalten Sie sich der unpas senden Bemerkungen! Erheben Sie die Hand und schwören Sie.' Jakob : „Ich meine aber wirklich, Herr Richter, das wäre unnöthig!' — (Gelächter im Publi kum.) — Richter (erhebt sich wüthend und schreit): „Ich lasse Sie arretiren

, wenn Sie sich noch einmal erdrei sten, eine Gegenrede zu machen. Heben Sie die Hand in die Höhe, schwören Sie!' — Jakob erhebt die Hand. — (Der Nichter liest ihm den Eid vor und Jakob spricht nach). — Richter : „Ich schwöre» so wahr mir Gott helfe!' — Jakob : „Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe!' — Richter: „Alles zu berichten, was ich weiß:' — Jakob: „Alles zu berichten was ich weiß:' — Richter: „Nichts zu verschweigen^ was zur Aufhellung deZ Thatbestandes dienen kann!' — Jakob: „Nichts zu verschweigen, was zur Aufhel lung

des Thatbestandes dienen kann! — Richter: Und nichts als die reine Wahrheit zu sagen!' — Jakob: „Und nichts als die reine Wahrheit zu sagen!' „Richter Amen!' — Jakob: „Amen— Richter: „Nun was haben Sie zu sagen?' — Jakob: Eine schöne Empfehlung vom Herrn Oberst und er ließe Sie auf heute Abends 3 Uhr zum Souper ein« laden. Das Reh,.das er gestern geschossen, sei ange kommen!/' .(Schallendes Gelächter im Publikum.) — Nichter: „W—a—a—s? Sind Si« demr kein Zeilge?' — Jakob: „Nein Herr Richter, ich bin der Bevieiue

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Zeitungen & Zeitschriften
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 07.10.1904
Umfang: 8
ihm, und bei dem Versuche, auch das Zweite zu tun, begeht er ein Verbrechen, das jedenfalls nicht be gangen worden wäre, wenn Brant weniger hilfsbereit gewesen wäre. Unter dies.cn Umständen ist das geringste, was Sie für meinen Freund tun können, daß Sie ihn verteidigen; nur Ihre Gegenwart im Gericht als sein Anwalt kann sein Leben retten. Legen Sie sich selbst die Frage ernstlich vor, Richter Langford, und wenn Ihr eigenes Gerechtigkeitsgefühl Ihnen erlaubt, sich zurückzuziehen, dann habe ich nichts mehr zu sagen

.' Der Richter lehnte sich in seinen sStuhl zurück und starrte wie abwesend auf das Feuer im Kamin. Forsyths Verlangen ließ die Frage hervortreten, die er am Tage vorher endgültig erledigt zu haben glaubte, und die Gründe dafür und dagegen begannen wieder mit einander zu kämpfen. „Sie ignorieren die Tatsache, Mr^ Forsyth,' begann der dichter, „daß ich schließlich den Verdacht gegen meinen eigenen Sohn richten könnte.' „Allerdings. Ich ignoriere alles außer den Forderungen der Gerechtigkeit

und der Verpflichtung eines gerecht denkenden Mannes.' Der Richter erwiderte nichts. Die Hände auf den Rücken igelegt und den -Kopf gesenkt, ging er nachdenklich im Zimmer auf und ab. Forsyth hatte ihm nichts neues gesagt; seine Pflicht war ihm seit Dorothys Bekenntnis klar genug. Aber die Frei mütigkeit, mit der der Journalist an sein Gerechtigkeitsgefühl appellierte, packte ihn sehr. Doch dagegen erhob sich in klagendem Protest die Vaterliebe und wollte ihr Vorrecht behaupten. Der Kampf war lang und bitter

, und Forsyth, der die Geschichte dieses Kampfes in den tiefen Furchen auf des Richters Antlitz er kannte, mußte sein Herz mehr als einmal zum Schweigen bringen, während er auf das Ende wartete. „Es ist der Vater und der Mann, die miteinander kämpfen,' sagte er zu sich, „aber der Mann wird siegen.' Und er hatte recht. „Sie haben Ihre Sache gewonnen, Mr. Forsyth,' sagte der Richter plötzlich schnell, indem er vor des Journalisten Stuhl stehen blieb. „Gehen Sie zu ihrem Freunde und bieten

Sie ihm meine Dienste an und teilen Sie mir dann mit, ob er sie annehmen will.' Forsyth sprang auf und schüttelte dankbar die Hände des alten Mannes. „Gott segne Sie, Richter Langford — es ist eine edle Tat, die Sie begehen. Glauben Sie nicht, daß ich sie unterschätze. Doch nun will ich Ihnen etwas erzählen, das Ihnen die Sache leichter macht. Einer von unseren Leuten machte gestern Abend Versuche in dem Spielzimmer des „Osirian', die schon bewiesen, daß der Schuß nur von der Tür gefallen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 09.10.1897
Umfang: 10
Zweite Beilage zum „Tiroler Bolksblatt' Rr. 81. vom Samstaa. S. Oktober 18S7. Wie man Vagabund wird. Das „Wiener Extrablatt' berichtet über folgende Weiche Gerichtsverhandlung: Vor dem Richter des Bezirksgerichtes Favoriten in Wien stand ein Häftling, kr trotz seiner fadenscheinigen Kleidung sofort auffiel. M, Hose und Gilet des Mannes waren vom Zahne kr Zeit stark mitgenommen, aber Hemdbrust, Kragen znd Manschetten strahlten in blendendem Weiß. Dazu trug er vornehme Manieren zur Schau

und sprach ein Mrectes Hochdeutsch. Die Anklage gegen ihn lautete ms Übertretung des § 1 des Vagabundengesetzes, weil er nicht in der Lage war, sich vor der Polizei mit MM ständigen rechtschaffenen Verdienste auszuweisen. Zcr Mann heißt Carl Riva, ist 55 Jahre alt und bisher unbescholten. Richter: Was ist ihr Beruf? — Angekl.: Zchreiber. — Richter: Was schreiben Sie? — Angekl.: Ich übernehme Gesuchs- und Offertaus- sertigungen, womit ich mir ab und zu etwas verdiene. — Richter: Haben Sie Studien gemacht

? — Angekl.: Ich absolvierte die Realschule. —Richter: Welchem Berufe widmeten Sie sich dann? — Angekl.: D«ln kam ich zum Militär, wo ich sechs Jahre diente. Als Feldwebel trat ich im Jahre 1866 aus dem Dienste. — Richter: Und nachher? — Angekl.: Dann gelang es mir, zur Kaschau-Oderberger Bahn als Con- trolsbeamter zu kommen. — Richter: Welche Be züge hatten Sie als solcher? — Angekl.: 1000 fl. Tehalt und 450 fl. Quartiergeld. — Richter: Wes halb blieben Sie nicht dort? Wurden Sie entlassen? -Angekl

.: Nein, ich schied freiwillig aus dem Aenste. Richter: Aus welchem Grunde? — Angekl.: Ich war unglücklich verheiratet und musste Mch von meiner Frau scheiden lassen. Das Gericht vertheilte mich zur Zahlung derartig hoher Alimente, Mfs ich ruiniert gewesen wäre. Da zog ich es vor, iwne Entlassung einzureichen. — Richter: Und was 'begannen Sie hierauf? — Vngekl.: Ich sah mich durch längere Zeit nach einem anderen Berufe um. ^egen vorgerückten Alters konnte ich keine Beamten- Iklle mehr erhalten

und war froh, als Diurnist bei kr mährisch'schlesischen Centralbahn unterzukommen. blieb durch 8 Jahre in dieser Stellung. — Rich tn Und dann? -- Angekl.: Es gelang mir wie ber, eine Beamtenstelle zu erlangen. Ich kam zur Eisen- öahn Wien—Aspang und wurde Stationschef in der Kation Erlach. Auf diesem Posten blieb ich 5 Viertel jahre. — Richter: Schieden Sie da freiwillig? — ^ gekl.: Nein, ich wurde entlassen. — Richter: ^ie kam das? — Angekl.: Ein Verwandter von ^r, der heute wegen unheilbaren Wahnsinns

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Volksrecht
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Seite 5 von 16
Datum: 29.08.1920
Umfang: 16
und zwar am Dienstag, Donnerstag und Samstag mit dem Datum des daraussolgenden Tages. 52 Sonntag, den 29. August 1920 1. Jahrgang Die Enthebung des Richters! Dr. Hinterholzer: Die Ginlieferung des Bernhard R a i n e r und dessen Enthaftung durch den Richter Dr. Hinterholzer erfolgte bekanntlich am 19. Juli 1920. Wie .wir nun nachträglich erfahren haben, wurden die Akten- in dieser Strafsache sofort der Staatsanwalt- ' schüft Bozen ' übermittelt, welche — es ist dies sehr wichtig für die Beurteilung der ganzen

Sache —' eine volle Woche später, also keineswegs eilig, den Antrag nicht etwa auf Verhängung der Haft, sondern auf Ver nehmung von Zeugen-stellte, damit also zum Ausdrucke brachte, das) nach der Natur der Sache und nach der Aktenlage ein Haftgrund nicht gegeben sei. Diese Tatsache allein muß nach unserer Ueberzeugung den Richter Dr. Hinterholzer dermaßen rechtfertigen, dass von vornherein seiner Enthebung jeder Boden entzogen wird, oder aber sie hätte augenblicklich auch die Ent Hebung

des Staatsanwaltes von Bozen nach sich ziehen müssen. Da aber letzteres nicht geschahen ist, so wurde von den Zuständigen Stellen selbst anerkannt, daß die Gnthebung Hinterholzers zu Unrecht erfolgte. Zur Beurteilung des' Vorliegens oder Nichtvor- ^liegens von Haftgrünöen war nach dem zuständigen ''Richter die Zuständige Staatsanwaltschaft Bozen berufen aber nicht die Staatsanwaltschaft Trient. -Dabei ist es ganz selbstverständlich, daj) der Untersuchungsrichter in Anwendung deS furchtbarsten Mittels

, der Haftverhän gung, viel ängstlicher sein muj), als der Staatsanwalt; weil nicht, diesen die bloße Partei, sondern den Richter, welcher über den Parteien zu stehen hat, die ganze Wucht der Verantwortung vor seinem Gewissen und dem Ge setze trifft. Denn nach § 6 des Gesetzes über die Person liche Freiheit vom 27. Oktober 1862 (R.-G,-Bl. Nr. 8?) ist jede in Ausübung des Amtes (oder Dienstes) gegen die gesetzlichen Bestimmungen vorgenonimene Einschrän kung der persönlichen Freiheit im Falle des bösen Vor sayes

aus dem Staatsdienste schuldig ge macht hätten Diese Erwägung allein mag dem Generalkommissär klarmachen, welches.Unrecht an einem Richter verübt ■ worden ist, welcher es verdiente, deshalb besonders hoch geachtet zu werden, weil er seine Pflicht höher stellte, als seine eigene Sicherheit, weil er e3 verschmähte, natio nalem Ehauvinismus auf Kosten seiner richterlichen Ehre und feinem richterlichen Gewissen Verbeugungen zu machen. Nach dem Gesagten allein kann es auch keinem , Zweifel unterliegen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 8 von 10
Datum: 22.07.1911
Umfang: 10
den Konservativen Franz Ob er st ein er in der rohesten Weise mißhandelt zu haben. Die Angeklagten, die bis auf einen der christlich-sozialen Partei anzugehören behaupten, betrachteten die Straf verhandlung als eine Fortsetzung ihrer „Sieges feiern'. Dementsprechend war auch ihr Benehmen, so daß der Richter sich genötigt sah, sie zu wieder holten Malen zur Ordnung zu weisen. Nicht genug damit, erfrechten sich die Burschen sogar zwei der Zeugen (Franz Obersteiner und Franz Kollmann) zu bedrohen. Wir bringen

im Folgenden einen kurzen Bericht der Verhandlung. Charakteristisch ist die Art und Weise, mit der sich die Angeklagten ver teidigten; bei solchen Helden kann eS einem nicht Wunder nehmen, daß der Richter sie sogar ver warnen mußte. Zeugenbeeinflussung zu unterlassen. Aus dem folgenden Berichte wird sich jeder selbst ein Urteil über diese Leute bilden können. Als Angeklagte erschienen: Josef We g er,Wein händler, geboren 1883 in Girlan; Karl Guen, ge- boren 1892 in Girlan, mit sechs Monate schweren Kerkers

. Die Verhandlung leitete Richter Dr. v. Tecini, als Protokollführer fungierte Dr. v. KlebelS- berg und als staatsanwaltlicher Funktionär Kauf mann Gallus Schmidl; die Verteidigung der An geklagten führte Dr. A. v. Mayrhauser. Die Vernehmung der Angeklagte«. Nach Eröffnung der Verhandlung werden die Angeklagten einzeln einvernommen. Josef Weger hat von der Schlägerei nichts gesehen. Er erinnert sich nur, daß er dem Ober steiner einen Liter Wein angeboten habe, den dieser ablehnte. Während der Schlägerei

steinerl' Richter: „Ja, ja, rran hat ihn an dem Abend recht freundlich behandelt!' Die Angeklagten lachen: „Ja, ja!' Kemeisaufuahme durch Zeugeneinvernahme. Obersteiner: Ich ging um ^9 Uhr abends mit Johann Mayr und Franz Kollmann zum Bahn hof. Weger kam allein heraus und sagte: „Ober steiner, komm her, ich zahle einen Liter Wein!' Ich lehnte dies ab. Auf das hin kamen Weger, Kofler, Niedermayr, Warasin, L. Mauracher, Guen und K. Mauracher auf mich zu. Weger sagte nun: „Warum haben Sie mich in Girlan

' habe er ihn bestimmt gesehen. Der Zeuge sah genau, wie Josef Kofler den Ober steiner aus den Kops schlug. Josef Kofler stoßt darauf Drohungen gegen den Zeugen aus und wird vom Richter energisch zurechtgewiesen; sogar der Verteidiger sieht sich ge nötigt, ihn zur Ruhe zu ermahnen. Aus Antrag der Verteidigung wird der Zeuge beeidet. Zeuge Johann Aair erklärt, daß er sich, kaum er mit Obersteiner an den Bahnhof gekommen war, in das Restaurant zurückzog und daher von der ganzen Angelegenheit nichts bemerkte

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 05.07.1907
Umfang: 8
Stock so übel zugerichtet, daß er mit einer eingeschlagenen Nippe ins Spital gebracht werden ? mußte. wo er durch 10 Tage -das Bett hüten mußte, j Eine Titelfrag« der Richter. Wer jemals ^Gelegenheit hatte, auch »u»r für kurze Zeit Ge i richtsverhaMungen beizuwohnen, hat wohl, über Äie Nike von Titeln gestaunt, nüt denen die Par- 'aiserlicher Rat' und ..Kaiserlicher Herr Nat': nicht weniger selten ist die Bezeicknimg „Herr Kommissär', ..Herr k. u. k. Gerichtshof', neben vielen anderen Titulaturen

, die Befangenheit und Angst vor Gericht eingeben. Aber selbst Personen, üe den Rang hes Richters, vor dem sie sind, ken nen. haben oft ein-? Scheu, ihn mit seinem Titel anzusprechen, besonder? dann. wenn der betref- ende richterlickis Funktionär Gerichtsadjuirkt oder Gerichtssckretär ist. Dem soll nun abgeholfen wer den. Kürzlich ging dem Präsidenten der Richter- Vereinigung, Hofrat Els-ner, ein Schreiben des Justizministers Dr. Klein zu. worin der Justiz minister um 'eine Aeußerung. betreffend die Aen- Äerunz

sich von selbst, daß unter dieser Voraussetzung in Hinkunft die Titu laturen sich nickt nach Rangsstufen richten werden, und daß kein Hindernis, bestehen wird, weshalb nicht jeder Richter auch den Titel ..Richter' füh ren köiuite. Dieses ist schon darum wünschenswert, >veil sich hiedurch ain prägnantesten der Unterschied zwischen Nichtern und Beamten ausdrückt, ein Lnterschic>d. der ja auch von >der Justizverwaltung durch die Einführung der Talars als gemeinsame Amtstracht des Richterstandes hervorgehoben wor den ist. Mit Rücksicht

auf die drei in Geltung biet enden richterlichen Instanzen wird dem Titel Richter eine Bezeichnnnig der Instanz beizufügen ein. endlich der Name des Ortes, für den der Richter unverletzbar' ernannt wurde. Im ein zelnen werden sich auf dieser Basis unjer Besei- igung des sinnwidrigen und nicht eingebürgerten Titels Auskultant folgende Titel ergeben: Vom ..Rechrspraktikanten' werden die Anirärter auk den Richterstanb zum ..Hilfsrichter' ernannt. Wird einem Hilfsrichter Hie Qnalität als Einzelrichter

oder das Stimmrecht in einem Senat verliehen, o ist er unter einem zum ..Nichter' zu ernennen. Diesen Titel behält cr. solange er e.in richterliches Amt bekleidet. Ein Richter, der alle Instanzen durchläuft, wird somit Pom „Hilfsrichters zum ..Richter des Bezirksgerichtes ln N.'. von diesen» zum ..Richter des Krcis-(Land?s-)gerichtss in O.', dann zum Richter des Oberlandesgerichtes in endlich zum „Richter des Obersten Gerichts- und KassationS-hofes' vorrücken. Im Sprackgebraucke wird für die erste Instanz

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 20
Datum: 15.04.1922
Umfang: 20
man damit verschont! '.I:Q zum Schluß verurteilt emen nach der Strasrichter Iran eines solche» Äesetzesparagraphen wegen Uebertretung der Wachebeleidigung zu 48 Stunden Arrest und man muh fr od sein, daß der Richter auf; er ordentlich Milderuiias^riinde gelten löfit. O. du Nebe Unschuld, du! Eine 52ju!inge Dertrcterui des zungenfertigen (Geschlechtes in Untermais, deren Wiege Nüst in Niederöjtcneich schauleltc, kkm letzten Dienstag »or den Strasrichter wegen Ehrenbelcidigung. Ein Meraner Vürg^rsohu

an, daß alles nicht wahr sei. „Ich habe nur zur Frau ges.igi,' erklärt sie, „Es wäre besser gewesen, S>!e wäre» in Berlin geblieben und hatten don Blumen verlaust, anstatt hier eine arme Winue zu plagen. Aber ich habe die Dam« geehrt und ikr die Hai'.d geküßt imd ich schäle sie Ixme ebenso hoch Ich kann nur be dauern, daß man mir so envas nachsagt.' Es toimnt nact) eine Zeugin, die inner Eid die An nage vollkommen bestätigt, Richter zur Ange nagten: ,/iorei! Sie, Ilire Salt»? steht sehr schlecht Könnten

Sie nicht Abbitte leisten?' An geklagte: ,O nein, o nein! Unschuldig. wie ich bin! Ich abbitten? Wo ich soviel auszustehen habe in dem Hanse!' Da die Beklagte vor kür zerer Zeit wegen der gleichen ..Fachausdrucke' vom Richter eine entsprechende „Anweisung' be kommen hatte, so erschwerte sich diesmal der Fall und sie erhielt 14 Tage Arrest. „Einmal wird es schon an den Tag kommen.' erklärt die Ver urteilte. Der Vauerndoktor vor Gericht. In einer sonnigen stillen Gemeinde des Burg grafenamtes waltet schon seit

waren er und der Richter an derer Ansicht. Richter im Derlausc des Verhöres: „Wenn jemand kommt mit einer so gefährlichen Geschichte, dann schickt man ihn hall zum Arzte'. Angeklagter: ,Zcmm war's nou lötzer gwesn'. Richter: ...Haben Sic für die Operation etwas ge rechnet?' Angeklagter: „Gekriazg hon i nicht: obr angschriebn hon i eppas'. Richter: Wieviel denn?' Angeklagter: „A Kran!, oder holt a Lira: weil i mit'n Baur zalösl in Lohr wögn Aiech vrechn,' Nichter: „Und da schreiben Sie alles zu sammen, für Leu

: und Dich?' Vielleicht mar schiert der ZZjühriM Jörgl in der Rechnung zwi schen einem Stierlein und der großgehörntcn Blaß oder Scheck mir einer Lira sür Daumenschnitt aus. Richter: ..Mein Lieber! Dos geht aber nicht. Als Nottierarzt dürfen Sie keine Operationen an Leuten vornehmen'. Angeklagter: ,L lassen iner's joa gearn gsolln, wenn i noar gmitziget war. Odr sechn's, Hear Richter! Dös isch grod a!nu. Nemmen mer u:>, miar zwoa gangen mil- nondcr in Sprons innen und Sie oerunMckatn derbei

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Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
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Seite 7 von 12
Datum: 31.10.1936
Umfang: 12
. So trieb er es von jetzt an tagaus.I tagein. Lange ertrug die Aermste alles, ohne! zu klagen. Da die Mißhandlungen aber ich schlimm wurden, daß sie für ihr Leben fürchtete,; eilte sie zum weisen Kadi (Richter) und schil-I derte unter Tränen ihre Not. Als sie aus-! gesprochen, schüttelte der kluge Richter sein, Haupt und fragte: „Du sagst, dein Sohn war als Kind gut, wer hat ihn denn wohl als Mann verdorben?' Da rief die Mutter weinend: »Her Trunk, einzig und allein der Trunk!' Da sprach der Richter

. Das Böse, was ich in törichtem. Wahn ihm gegeben, kommt hundertfältig aufl mich zurück!' Tief erschüttert von diesem furchtbaren Schmerzensschrei der Selbstanklage, ließ der Richter die Aermste aufrkchten und sprach: „Gehe hin! Fern sei es von mir, dich zu richten. Gott selbst hat dir das Urteil gesprochen!' f Tin Sieg der Pietät. Das Londoner, Kolonialministerium und die Palästinaregierung! haben in besonderer Berücksichtigung der reli-: »lösen Gefühle entschieden, daß der Vorschlag,' das Galiläische

Richter und sie, ohne es selbst recht zu wissen. Dann gehen sie nebeneinander, auf ver schneiten Wegen, sprechen kaum und sind doch so beglückt durch diese Minuten eines Allein seins. So sind denn diese Tage ein Fest für die Zurückgebliebenen und sie genießen sie selig. Großmama und Horst haben Ines gleich heftiq in ihr Herz geschloffen. Auch Babett ist für Ines eingenommen: „Das wär wohl eine andere Frau für dyn Herrn Grafen als das Fräulein Mary, die für nix is. Warum er sich die net gnommen

hat?' „Pst!' macht Anton und legt den Finger an den Mund. * Unter dem brennenden Lichterbaum sagt Richter zu Mary: „Ich erinnere mich noch sehr gut an ein Weihnachten, an dem mein Bruder und ich zwei lebendige Rehe bekamen.' Es Ist so laut gesprochen, daß Ferdinand, der unweit neben Ines steht, es hören muß. Da faßt es ihn plötzlich, daß er sich rasch umwendet und scharf und laut fragt: „In welchem Jahr war das?' Richters Blick entschleiert sich langsam und groß. Er bleibt die Antwort schuldig. Ferdinand

! Ich will ihn nicht verlieren, well ich mich nicht umsonst so lange nach Hochturnau gesetzt habe und meine schönst? Zell hier vertrauert habe um nichts. Gute Nacht, Ines!' Da geht Ines müd und schwankend in ihr Zimmer und fällt wie betäubt auf ihr Bett. Seit dielem Christabend meidet sie jeden Blick für Ferdinand ynd geht ibm aus dem Wege. Wenn sie seinen Schritt hört, flüchtet sie und bat dabei nur imwer einen Gedanken: Mox Richter. So kommt es bald, daß in den Lernstnnden nickt nur Lehrer und Schüler

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Bücher
Kategorie:
Allgemeines, Nachschlagewerke
Jahr:
[1913]
Innsbrucker Adreßbuch; 1914
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Seite 263 von 460
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: Getr. Zählung
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Signatur: II Z 278/1914
Intern-ID: 483097
- u. Schlietz- GefeNfchaft. Welferg. 8. Reyer Juliana, Krankenpflegerin, Dreiheiligenstr. 3. Reyer Marianna, Bedienerin, Jnnrain 37. Reyer Thomas, S.-B.-Unterbeamter i. P„ Man- delsbergerstratze 21. ’ ftnmi Richter Anton, Fabriksbeamter, Pradlerstr. 25. . E Richter Anton. Werkmeister. Ctafflerstr. 3. Ä Richter Ferdinand, Ing., St.-B.-Ingenieur, Clan-,' I diaplatz 1. , m \ Richter Johann, Ing., t k. Forst-Kommissär, 1 Bienerstratze 1. -M Richter Johann. Oberkellner. M. Theresienstr., 5. 1 Richter Johanna

. Direttorswnwe, Acaxmnlian- , stratze 12. 4 Richter Karl. Ingenieur, Erzherzog Eugenstr. 9. $ Richter Karoline. Hausbesitzerin. Amchstr. 21. t Richter Maria, Private, Adolf Pichlerstratze 4. i Richter Marie, Private Amchstr 22. , Richter Marie, Hausbesitzerin. Amchstr. 21. i Richter Robert, k. u. k. Leutnant-Rechnungsführer,- Saggengasse 8. j Richter Wenzel, i n. t. Hauptmann. Göthestr. 2.1 Ricker Karl. Schriftsetzer. H.. Höttingerg. 36. - ch Riddo Ernst, Fin.-Kanzlei-Offiziant, H.. Höttinger

Templstratze 16. . Riccabona Jda v., Private, Meinhardsträtze 4. Riccabona Jda v.. Private, M. Theresienstr. 51. Riccabona Julius, Dr., Freiherr von, Privatier u. Hausbesitzer, M. Theresienstr. 53. Riccabona Othmar v., Dr., k. k. Notar, Maria Therèsienslratze 53. (1021 Vili) Riccabona Otto von, Dr., L.-Konzipist, M. Theresien- 51. Richlowsky Karl,. Kàufinann, Völserstr. 5. Richter Albert, Kaufmann, Neuhauserstr. 4. Richter Anna, Hausbesitzerin, Anichstr. 21. Wl 1. t. Rieder Alois, St.-B.-Kondukteur

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 12
Datum: 10.06.1922
Umfang: 12
Ser galeu Zicl>eruiig »ugerahrlicl» ist Die Wai'Z iili .,!>eren '>>>.,lie»ich»s, ,s, 'e,chier. Zeitbilder. Micterschiedsgericht Bozen. Enter Lerhandungsgegenstand: Äündi- !Zimg wegen Zinsrückstand. Es erscheinen ein biederes Bäuerlein a!s !xmiielcr und ein Bauernknechr, verehelicht, ^»Mlienstand 3 Personen, als Mieter. Richter (nach Verlesung der Anklageschrift» !pm Beklagten: Warum zahlen Sic nicht den s Rieizins? Teil i net zahln kon»! Ja. warum können Sic nicht zahlen? Teil i net jool verdiean

. Was oerdienen Sie? Ä, diebet amol kriag i fiinf bis sögs dreien in Tog und die Kost und der Bauer, i az Quartier hon, der zohlt mar gor lei ^jsoii Lire in Tog. Nchler: Ja. da können Sie allerdings »ni Familie schwer leben? I izrciii, moant der Beklagte, konn i net I^bn. aber mos will i inochn, zun essn muag ^ Nr holt evbes steahln. stehlen, das ist strasbar, das dürfen nichi. in Bauer, den nimm i a nigs. Richter: Aber auch andern dürfen Sie Ischls nehmen. I.Ao, sögn Sie, wenn i net steahln derf, nor IHes

miar erscht recht net mögli, den Lins darzohln. ^egen solcher Logik war auch der Richter ^ochlos. ^us das erwiderte der Bauer: Wenn du schun nit .zohln konst, muagt di ocrpslichln, bis Martini auszuziachn, nocher brauchst miar überhaupt koan Zins net zan zohln. Beklagter (schmunzelnd!: Io. sell bin i einverstondn! Vergleich wurde unterschrieben und beide gingen wohlbesriedigt nachhause. Zweite Verhandlung: Kündigung wegen Nichteinhaltung der Hausordnung. Vor dem Richter eine Hausfrau

und eine Taglöhnerin. Richter zur Hausfrau: In welcher Weise besteht die Verlegung der Hausordnung? Die Partei hält die Srjegenreinigung nicht ein, spaltet Holz in der Küche und der größte Grund besteht darin, daß sich die Partei oer pflichtete und zwar schriftlich, daß sie die Hühner entferne, weil es deswegen mir den andern Parteien immer Streit gab. Richter zur Beklagten: Was haben Sie zu sagen? Taglöhnerin: Von den erster» zwoa Su chen wögen Stiag putzen und Holz hockn, dös isch net wahr, weil i högstens afn

Heard a poor Spanien zun au suiern hock und die Stiag hon i no olm geköhrt. Rchter: Was ist es mit den Hühnern? Io. Hennen hon i schun. aber dö san souvl schian und thian a sleißi Oar lögn, deswögn gib is a nöt hear. Aber Sic haben sich doch oerpflichtet, daß Sie die Hühner fortgeben? Sell isch schun wohr, ober i hon miar ge denkt, die Frau werd wohl nöt so z'nicht sein und mi döswögn oun Quartier außischmeißn. Richter zur Haussrau: Sind Sie einver standen, daß die Partei die Hühner behallei? Rein

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Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
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Seite 8 von 12
Datum: 07.11.1936
Umfang: 12
! Hier sind ja die Männer wie die Bären. Ich kann mir das nicht gefallen lassen?' Dann geht sie zu Ines und macht ihr die heftigsten Vorwürfe. * Es ist Nacht. Sturm fährt um das Schloß. Ferdinand sitzt in seinem Zimmer und wartet. Als Mitternacht vorbei ist, steht er auf, nimmt aus seinem Waffenschrank eine Reitgerte und seinen Totschläger. Leise geht er über die Gänge und Treppen. An einer Türe klopft er hart an. - „Herr Richter!' „Bitte, Graf. . .' kommt die Antwort von drinnen. „Haben Sie die Gefälligkeit

mir zu Hilfe zu kommen.' „Sofort ... nur einen Moment . . . bitte ...' Dann geht die Türe auf. Richter steht auf der Schwelle. Er hat nur Hemd und Hose an. „Was ist geschehen?' „Ich vermute Einbrecber im zweiten Stock. Kommen Sie mit. wie Sie gehen und stehen! Rock, Kragen und Krawatte können Sie sich schenken. Hier haben Sie den Totschläger. Wir müssen leis fein!' Sie steigen nebeneinander die Treppe hinauf. Ferdinand hält seine elektrische Lampe abgeblendet in der Hand. Im Hinauf gehen flüstert

er wie erklärend Richter zu: „Ich könnte natürlich auch allein mit den Kerlen fertig werden aber Sie würden be dauern mich nicht umerstützt zu haben.' „Gewiß. ..' sagt Richter leise. „Ich hoffe, ich habe mich nicht getäuscht!' erwidert Ferdinarw nach einer Weile. Dann gehen sie schweigend durch die un bewohnten Zimmer des zweiten Stockes. Es rührt sich nichts. Es ist nichts zu sehen. „Wir wollen doch noch den Boden ab- suchent' sagt Richter. „Ah ... das ist nicht nötig. Diese Eisentüre ist ja verschlossen

, wie Sie sehen! Ich be- daure. Sie umsonst bemüht zu haben!' „Aber bitte ...' Da tritt Ferdinand zurück, läßt plötzlich seine elektrische Lampe hell aufflammen. Richter wendet sich rasch um. „Was ist Ihnen. Graf? Ist Ihnen nicht gut? Was haben Sie denn?' Ferdinand richtet sich langsam auf. von der Wand, an der er lehnt. „Nichts, ich danke! Es ist vorüber, ich leide manchmal' — er lacht hart auf — „an Ein bildungen. Kommen Sie mit herunter ins Eßzimmer!' Im Eßzimmer läßt Ferdinand den Kron leuchter aufflammen

. Dann deutet er mit der Spitze der Reit gerte auf Richters Hals. „Mein Bruder Dietrich . . .' sagt er ganz langsam, „hatte an dieser Stelle eine Narbe; sie stammte von einem Streifschuß aus dem Gefecht von Pawlow. Woher haben Sie Ihre Narbe?' Da sagt Richter und wird um einen Schein bleicher: „Bon einem Patrouillenritt .. Ferdinand wirft die Reitgerte auf einen Stuhl, geht zu einem Eckschrank, schenkt zwei Gläser Kümmel ein und hält Richter das eine zu. »Jyr Wohl, Herr . .. Richter

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 15.08.1903
Umfang: 16
) entrollten .sich letzter Tage vor dem Wiener Straf richter. Am 23. Juli, um halb 5 Uhr Früh, wurde der achtjährige Max Pelski von einem Wachmann angehalten. Der Junge teilte dem Wachmann mit, daß er am Abend vorher von seiner Mutter sechs Heller erhalten habe, um für dieses Geld „Planeten' zu kaufen und im Prater mit denselben zn hausieren. Infolge dieser Aus sage wurde gegen die Mutter Anna Bittenbacher, die Anklage wegen Verleitung ihres minderjähri gen Kindes zur Bettelei erhohen. Gestern

, wo sich all nächtlich viele „Planetenbuben' und halbwüchsige Mädchen zusammenfinden. Erst gestern sei er ihr wieder nach längerer Abwesenheit von der Polizei übergeben worden. Der achtjährige Max Pelski, ein schwächliches, im Wachstum zurückgebliebenes, aber ziemlich aufgewecktes Kind, leierte auf Be fragen des Richters eine längere Antwort her unter, die sich mit der Aussage der Mutter deckte. Richter (zur Mutter): Sie haben ihn gut abge richtet. Gehen Sie einmal hinaus. — Nachdem die Mutter den Saal

verlassen hatte, rief der Richter den Jungen wieder vor. Richter: Wo hast du denn damals, als dich der Wachmann anhielt, übernachtet? — Zeuge: In der Großen Sperlgasse Nr. 26. — Richter: Wie bist du denn dort hingekommen? — Zeuge: Madeln aus dem Prater haben mich einmal hing'führt. — Richter: Wer hat denn noch dort geschlafen? Zeuge: Lanter Kinder, Madeln und Bnb'n und die Planeten kinder aus dem Prater. — Richter: Wie viele Kinder haben denn dort geschlafen? — Zeuge: Na, dreißig bis vierzig. — Richter

: Hast du etwas zahlen müssen? — Zeuge: Ja, fünfzehn Kreuzer. — Richter: Machst du das öfter? — Zeuge: O ja. — Richter: Wie heißen die Mädchen, die dich hingeführt haben? — Zeuge: Peperl und Karoline. — Richter: Wo wohnen denn die zwei? — Zeuge: Die haben kan' Unterstand. — Aus dem weiteren Verhör kam hervor, daß die Mutter den Knaben, wenn er kein Geld nach Hanse brachte, mißhandelte. Nach durchgeführter Ver handlung erkannte der Richter me Angeklagte schuldig und verurteilte sie wegen Mißhandlung

langer Zeit einen Liebhaber. Alle Versuche, das Mädchen zn bessern, seien fehl geschlagen; das Beste wäre die Aufnahme in die Bessernngsanstalt. Der Richter gab diesem Wunsche der Mutter Folge und verurteilte das angeklagte Schulmädchen zn acht Tagen Verschließnng nnd Abgabe in eine Besserungsanstalt. - Ein elf jähriger Schulknabe war angeklagt, gemeinsam mit seinem achtjährigen Bruder ein schweres Sittlichkeitsdelikt an einem vierjährigen Mädchen begangen zn haben. Von den beiden Tätern ging

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 18.09.1924
Umfang: 8
für Straf sachen, im „Justizpalast' von anno dazumal. Cin Labyrinth von engen Gängen, Menschengewoge, auf und ab gehende Richter und Rechtsanwälte in Rcden und im Frack . . . Heute ist wieder Mittwoch, d.,- mit hat es eine besondere Bewandtnis. Das ist der Tag, an dem in einem bestimmten Saale vor einem bestimmten Richter nur Studenten abgewandelt werden. Äen Vorsitz führt immer der gleiche Rich ter, din alter Herr. Er ist mir später wieder über den Weg gelaufen und ich konnte ihm einmal, merk würdig

, wie es im Leben, oft geht, einen Dienst er weisen. Meine Sache wutde als Nr. 1 aufgerufen. D?r Universitätsstudent Georg Heim trat in den S'.al.. wegen eines Strasbefehls, weil er seinen Hund ohne Maulkorb gegen die damals geltende Vorschrift lau fen ließ. Der Richter, der jede Woche ein halbes Dutzend Studenten abwandelte, kannte seilte Kund schaft ganz genau: Nach Feststellung der Persona lien und Bekanntgäbe der Missetat richtete er an mich die Frage, ob ich die Anzeige des Gendarmen X. als richtig zugebe

Sie- einmal ganz 'offen, wie ist denn die Geschichte mit dem Hund?' „Herr Richter, ich möchte bitten, daß die Zeugen vernommen werden.' „Das ist meine Sache, ich habe Sie jetzt gefragt, ob Sie die Ge schichte mit dem Hund uns nicht selbst aufklären wollen.' Er ließ den Gendarm, der die Anzeige erstattet hatte, durch den Gerichtsdiener in den Gerichtssaal rufen. Der Gendarm erzählte auf Befragen des Rich ters unbeeidigt, daß er am 9. November, nachmit tags halb 3 Uhr, mich mit meinem Hund an der Ecke

, wodurch all der traum hafte Mädchenglanz, der diese einzige Landschaft so wunderbar verklärt, eindrucksvoll zur An schauung kommt. mit Beißkorb und an der Leine geführt, noch einige Male beobachtet. Darauf der Richter: „Nun, Sie, Studiosus, was sagen Sie jetzt?' „Herr Richter, ich kann Ihnen bloß versichern, daß ich vollständig unschuldig bin, die Zeugen wer den das bestätigen.' „Da steckt irgend eine Lum perei dahinter, ich kenne euch doch. Wollen Sie denn jetzt nicht herausrücken?' „Herr Richter

, ich bitte, doch meine Zeugen zu vernehmen.' „Wen haben Sie denn als Zeugen mitgebracht?' „Meinen ^ Hausherrn, den Schneidermeister X., seine Ehegat tin'. „Die brauchen wir schon gar nicht, da genügt der Hausherr vollständig.' „Außerdem die Milch händlerin Zenzi Huber, die in unserem Haus einen Milchladen hat und bei der ich für meinen Hund... immer die abgerahmte Milch kaufe.' Der Richter: „Für Ihren Hund? Ja, das geben Sie ja zu, daß Sie einen Hund haben?' . „Ja, Herr Richter, das habe ich ja nie

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Bücher
Kategorie:
Allgemeines, Nachschlagewerke
Jahr:
(1910)
Innsbrucker Adreßbuch ; 1910
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Seite 248 von 442
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 441 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Signatur: I Z 3.363/1910
Intern-ID: 587521
-Bereine, Deutschtirols, Maria Theresienstraße 53. Riccabona Othmar v., Dr., k. k. Notar, Maria Theresienstraße 53. (2021VIII) Riccabona Otto von, Dr., L.-Konzipist, M. Theresien- stratze 51. Riccabona Pius, Freiherr v., k. k. Bezirkskommissär, Maria Theresienstraße 53. ... Rice Bernhard Georg, Glasmalereiartist, Haspmger- straße 2. Richard August, k. u. k. Hauptmann des G.-St., Saggengasse 22. Richle David, Oberbauarbeiter. Haymong. 3. Richter Anna, Hausbesitzerin, Änichstr. 21. Richter Anton

, Schneidergehilfe, Völserstr. 59. Richter Anton, Fabriksbeamter, Gumpstr. 18. Richter Anton, Filialleiter der „Allianz', Andreas Hoferstraße 2. Richter Anton, Werkmeister, Stafflerstr. 3. Richter Eriseldis, Beamtenswitwe, Änichstr. 22. Richter Johann, Ing , k. k. Forstinspektions-Kom- missär, Dreiheiligenstraße 31. Richter Johann, k. u. t Major Jnnstraße 25. Richter Johann, Oberkellner. M. Theresienstr. 5. Richter Karoline, Hausbesitzerin, Amchstr. 21. Richter Maria, Private, Adolf Pichlerstratze 4. Richter

Marie, Hausbesitzerin, Änichstr. 21. Richter Thomas. Zimmermann, Klosterg. 12. . Richter Wenzel, k. u. k. Hauptmann, Andreas Hofer straße 39. Rick Rosa, Private, H., Schneeburggasse 46. ^ Ricker Karl, Schriftsetzer, H., Höttingerg. 36. Riddo Ernst. Fin.-Kanzleigehilse, H., Schneeburg gasse 53. Ried Andrä, Telephonaufseher, H., Schneeburgg. 21. Ried Anna, Private, Speckbacherstr. 8. Ried Jakob, Oekonom und Hausbesitzer, Erben, H., Schneeburggasse 21. Ried Karl, Oekonom, H., Schneeburggasse 21. Ried

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