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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 26.07.1924
Umfang: 4
es gestern vor dem Bezirksgericht Fünfhaus. Auf den Namensaufruf „Josefa S ch o t t« V wankte eine kugelrunde Frau in den Gerichtssaol, einen Niesenpack mit den Armen umfassend. Sie warf ihn innerhalb der Gerichtsbarre keu chend zu Boden. Der Pack enthielt Bettzeug. Auf oie erstaunte Frage des Richters, was dos bedeute, bemerkte Jolsfa Schottsk: „Das g'hört zum Prozeß." Der Richter liest ihr die Klage vor: Eis hat ihren Untermieter Johann Graf dadurch beleidigt, daß sie ihn bei der Polizei angszergt

hat, er habe ihr aus dem Bettzeug Federn g e st o h l e n. Ein Kriminalbeamter habe dann Hausdurchsuchung gehalten, aber nichts gefunden. Diese Anzeige sei mutwillig, wes halb die Ehrenbeleidigungsklage erhoben werde. — Richter: Ist das, was in der Klage stcht, richtig? —Beschuldigte: Freilich, sie hat mir aus dem Bettzeug, wo sie als Untermieter schlafen, Fe dern gestohlen. — Sie will dem Richter das „schüttere" Bettzeug zeigen, der aber die Prüfung entschieden ablehnt. — Richter: Sie haben ja i h n, den Herrn Johann Graf

, und nicht sie, die Frau Gras, angezeigt. — Frau Schottek: Aber ihn Hab' ich doch nicht gemeint, er ist ja ein braver Mensch, gegen ihn Hab' ich ja gar nichts. — Richter: Ihn haben Sie aber als Dieb bezeichnet und nicht die Frau. — Frau Schottek: Aber ich Hab' doch nur sie gemeint. Ich Hab' ihn angegeben, weil er doch der Mann ist, damit man weiß, wer das ist und wen ich mein'. Und ich kann schwören, daß sie gestohlen hat die Federn. Das war so: Ich Hab' schon lang be merkt, daß das Bettzeug immer schütterer

und die Federn immer weniger werden bei den Untermietern. Einmal, wie die Frau Gras geglaubt hat, ich bin weg aus der Wohnung, ist sie zum Bett ge gangen und hat sich Federn aus dem Bettzeug genommen. Ich Hab' das alles gesehen, denn ich war nicht weg, ich bin unter dem Bett gelegen. Bei diesen Worten wirst sich die Frau plötzlich zu Boden und demonstriert dem Richter liegend, mit den Händen hinter den Ohren, wie sie gehorcht und was sie gesehen hat. — R i ch t e r : Das hat doch mit der Ehrenbeleidigung

nichts zu tun. — Frau Schottek: Aber sie hat doch die Federn genommen. — Richter: Ts wird sich empfehlen, wem, Sie den Kläger um Entschuldigung bitten. — Frau Schotte?: Also gut, ich verzeihe ihm und will von der ganzen Geschichte nichts mehr misten. — Richter: Nicht Sie haben ihm zu verzeihen, sondern e r J h n e n. — Frau Schottet: Aber sie hat doch gestohlen die Federn, ich Hab' sie doch erwischt dabei. — Richter: Antworten Sie auf meine Frage: Wollen Sie sich entschuldigen beim Herrn Graf? — Frau

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 04.02.1937
Umfang: 6
Dr. Straßner dem Angeklagten Leo. pold Mascha vor. — Angekl.: Herr Rat, warum wird auf der Polizei und bei G'richt im. mer dös Schlechteste von an Menschen ang'nom. men. Dö Hasen war'n a Gelegenheitskauf. _ Richter: So? Wo haben Sie sie gekauft? — Angekl.: I war am Kartoffelacker, Bramburt nachklauben. Da kommt auf amal a Mann daher und sagt: "I hält da acht Sandhasen, prima War', Marke eins a ff! Vier Fetzen per Stück". — Richter: Was? — Angekl.: No, vier Tausender, dös san vierz'g Groschen. Da Hab i eahm

halt drei Doppeln für alle achte geben und bin hamgangen. — Richter: Ohne Kartoffeln? Wieviel Geld Huben Sie jetzt bei sich? — An. geklagter: Net an Tupf. Aber damals Hab i halt dös Geld bei mir g'habt. — Richter: Zum Kartoffelklauben? — Angekl.: Wann i drei Schilling Hab, trag i s' do net glei auf d' Bank. (Heiterkeit.) — Richter: Schön. Aber warum sind Sie davongerannt, wie Sie einen Förster gesehen haben. — Angekl.: I Hab mir denkt, er wird glauben, i hält dö Hasen g'stohlen. — Richter

: Sie haben es erraten. (Heiterkeit.) — Angekl.: I bin halt a guater Menschenkenner. — Richter: Und warum ha- ben Sie den Rucksack mit den acht Hasen weg. geworfen? — Angekl.: Damit i g'schwinder rennen kann. — Richter: Aber er hat Sie doch erwischt. — Angekl.: Aber nur, weil g'schrien hat, daß er schiaßt. Und dann hat ex mir auf'm Kopf zuag'sagt, daß i dö Hasen g'stohlen Hab. Genau so, wia i mir's denkt Hab. (Heiterkeit.) — Richter: So und jetzt sagen Sie mir noch, wie der Mann heißt, der Ihnen die Hasen verkauft

hat. — Angekl.: Dös maß i net. Dös war a reines Kassag'fchäft, da spielt der Name ka Rolle. Wann i mir fünf „Flirt" kauf, frag i den Trafikanten a net, wia er haßt. Dös is do logisch. — Richter: Auf der Polizei konnten Eie die Herkunft der Hasen nicht so „logisch erklären. — Angekl.: Der Herr Kom missär hat g'schrieben „angeblich gekauft", da Hab i g'sagt, i schreib mir in mei ergenes Proto. koll: „Angeblich gestohlen!" (Heiterkeit.) - Richter: Sie haben eine ganze Reihe von Vorstrafen wegen Diebstahls

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Unterinntaler Bote
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Seite 7 von 12
Datum: 30.10.1892
Umfang: 12
in der Stadt Hall wurde nämlich von beiden Gemeinden Clemens Kripp Richter in Hall, als Schiedsrichter und Obmann erwählt. Von Seite der Gemeinde Mils wurden dann Ambros Hammerspacher und Oswald Laubinger, beide Bürger von Hall und Hans von Nagenbach als „Sprecher" von Seite der Gemeinde Banm- kirchen dagegen Hans Fieger und Hans Sachs beide Bürger von Hall Wilhelm der Volderer, Pfleger zu Dratzberg, als „Sprecher" ernannt. Beide Gemeinden gaben das Wort, sich dem Ausspruche des Richters zu unterwerfen

. Nachdem der Richter die Sprecher der beiden Gemeinden vernommen, unb „ihre Klage und Gegenklage, ihre Rede und Widerrede" angehört hatte, that er den Ausspruch: Beide Theile sollen, der gefähr lichen Läufe wegen, so jetzt im Lande seien, Friede schließen und künftig gute Nachbarn sein. Alle Wege und Stege, sowohl in Mils, als auch in Baumkirchen, sollen wie es von Alters her gebräuchlich war beiden Theilen zu ihren Nothdürften offen stehen. Da beide Theile in Schaden gerathen seien, so soll Schaden

gegen Schaden aus sein." Am Schlüsse der darüber ausgestellten Urkunde heißt es: „Wir Obmann und Sprecher haben gesprochen diesen Spruch, den beide Theile und ihre Erben ewig lich, fest und stets zu halten haben. Welcher Theil ihn nicht hält, der soll so oft das geschieht der allergrößte' Pön des Gerichtssaales verfallen, die Pön gefalle oder nicht; demnach soll der Spruch bei Kraft und Macht bleiben und von beiden Theilen und ihren Erben gehalten werden. Also geb ich, obgenannter Richter als Obmann, denen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 14
Datum: 10.12.1909
Umfang: 14
bist und ein schwindler indehm das du mihr mein Gelt nichd giebst das wo du Mihr Schuldig bist im Wirdshauß ganst du auf- trahn wenn ich dich trief hauhe Ich Dihr ein baar Fozen eine mit Grus von deinem M. A." Der Be leidigte lief sofort zum Kadi und ließ den Schwer verbrecher vorladen. Der Beklagte erklärte vor Gericht, daß er den Kläger nicht beleidigen, sondern eine An- sichtskarte habe schicken wollen. „Eine Ansichtskarte?" fragte der Richter. „No ja, weil dös mei' Ansicht is." Allgemeine Heiterkeit

, welcher sich auch der Richter nicht entziehen konnte. Da die „Ansicht" des Beleidigers durch die erschienenen Zeugen im Wesentlichen erhärtet wurde, kam der Beklagte sehr billig davon. Parteinachrichten. Sektion Kohlstatt -pradl. Montag, den 13. Dezember, abends 8 Uhr, Vertrauens männerversammlung im Gasthaus „zur Brücke", Pradl. Tagesordnung: „Instruktion der Vertrauens männer". Vollzähliges Erscheinen ist Pflicht. Sektion Hötting Montag, den 13. Dezember, 8 Uhr abends, im Gausthaus „Zum Bären", Ver- trauensmänner

er sei Polizei-Agent. Dieser Witz kam ihm aller dings teuer zu stehen, denn der Richter verurteilte auch den Genossen Sandbichler zu drei Wochen Arrest. Von den übrigen Angellagten erhielten: Trojan, Cattoi und Luchi je 4 Tage und König 1 Xag Arrest. Die übrigen wurden freigesprochen. Nun wird mancher Leser fragen. Wie konnte das Gericht ein derart hartes Urteil fällen. Wir wollen versuchen dies zu erklären. Als Zeugen tmtr-, den auch zwei Streikbrecher vernommen. Konfisziert! Konfisziert

durch die „Volkszeitung", ich bin nicht von Schreckbichl, ich bin ein alter Soldat. Jetzt wurde es sogar dem Richter zu dumm, und er unterbrach den Herrn „Funktionär". Nun beantragte der „Funktionär", es solle keine Geld-, sondern eine Arreststrafe über die Angellagten verhängt wer den, da bei einer Geldstrafe die Angellagten nicht getroffen werden, denn das Geld würde doch aus der Streikkasse genommen werden. So sprach Herr Pohler. Der Richter Dr. Heiß kam dieser Auf forderung pünktlich nach und verhängte

gehören, durch das Nebeneinanderstellen der Worte „Einschüchterung" und „Gewalt" hat der Gesetzgeber zur Genüge ge zeigt, daß von Einschüchterung nur dann die Rede sein könne, wenn zumindestens auch eine Bedro-> hung des „Streikbrechers" erfolgte. Eine bloße Beleidigung des „Streikbrecher" kann gewiß nicht als Mittel der Einschüchterung angesehen werden. Also resümieren wir. Erstens die zweifelhafte Zeu genaussage, zweitens die sonderbare Jnterpreta, tion des § 3 des Gesetzes durch den Richter, drit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.07.1917
Umfang: 8
zum Durchbruch kam, ent gegenzuwirken. Zahllos sind die Verordnungen und Erlässe gegen die Preistreiberei: mit hohen Strafen bedrohen sie alle jene, welche die Notlage des Mitmenschen zu einer erbärmlichen Beute macherei ausnützen. Strenge Anweisungen sind an die Gerichte ergangen, gegen die Sorte Menschen, die, wie Hyänen auf dem Schlachtfelde die Leichen, im Hinterlande die wirtschaftlich Schwachen über fallen. mit schonungsloser Schärfe einzuschreiten. Und der Erfolg? Wohl gab es einige Richter

, die den Besitzenden das Recht nicht zuerkennen wollten, das sie als ihr ureigenstes reklamierten: die Gunst der Konjunktur zu nützen. Ein Richter hat die Preistreiber treffend mit den Strauchrjttern ver glichen. Aber nur einer. Die Mehrzahl der Ge richte ist Fleisch vom Fleische der Gesellschaft; sie strafen Preistreiber, wenn ein Freispruch eine un mögliche Sache ist, strafen aber so, daß ihnen ein noch immer ansehnlicher Gewinn verbleibt und die Preistreiber verstehen es gar wohl, die Strafe Beim nächsten

„Geschäft" einzukalkulieren. Ueberall in Oesterreich trifft man so milde Richter an, aber kaum in einem Lande begegnen die Preistreiber solcher Einsicht wie bei den Gerichten in Tirol. Wir erinnern nur an die vielen, teilweise fast un glaublichen Freisprüche gegen die Bauern, Senne- reien, Großhändler und Spekulanten. Die Nach sicht der Richter brachte die Rücksichtslosigkeit zur vollsten Entfaltung und heute verhandeln Oberinn taler Bauern das Kilogramm Frühkartoffeln be reits um 2 X! Eröffnet

uns dies nicht eine Herr liche Perspektive? Ein prächtiges Kabinettstück, das uns mit drasti scher Schärfe offenbart, wie ohnmächtig alle Re gierungsverordnungen gegen die Preistreiberei bleiben müssen, wenn die Richter dem von den Hyänen des Hinterlandes reklamierten Recht: die Gunst der Konjunktur nützen zu dürfen, mehr Ver ständnis entgegenbringen als der Not unserer Zeit, ergibt sich aus einem Urteil des Kreisgerich tes Bozen. Dort hatten sich Joses Webhoser, Kaufmann in Bruneck, und seine im Geschäft mittätige

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 21.09.1907
Umfang: 10
« ll rur Xuk^uekt, Sorte III -vr Aast. 1lX> kx Ii 2Z.— läkU gsclc »b Vleo. Lroxzdüro über ?üttsi-rinx uock?rei»N»toa umsonst rmck poitkrol. Ilspfuttorssbrik Hattingen ^ vo., Vien Vieäen. Hbor 2 SV erst« Gin gemütlicher Angeklagter, namens Engelbert Reiter, stand am Dienstag vor dem Richter deS VH. Wiener Bezirkes wegen Wache beleidigung. Er hat einem Wachmann am West bahnhose „Frischg'fangtcr' zugerufen. — Richter: Geben Sie das zu? — Angeklagter: Na freili, aber i Hab' den Wachmann damit net weh tun

wollen. — Richter: Sie sind vorbestrast? — Angekl.: 24- mal, aber net immer wegen Wachebeleidigung. — Richter: Nichtig, auch einmal wegen Diebstahls! Angekl.: Oha, wegen Diebstahl war i no net abg'strast. Da „regier' i. — Richter: Was tun Sie da? — Angekl.: I regier. — Richter: Sie wollen wohl sagen: rekurrieren? — Angekl.: Mein'twegen. — Richter: DaS letztemal haben Sie drei Wochen Arrest erhalten? — Angekl.: Leider. Ich mach' Sie aufmerksam, Herr Richter, daß ia solche Straf' net mehr annimm. Da wir i glei

regier'». San's so sreundli, Herr Rat, geb'n 'S' ma 14 Tag, drei Wochen san ja vül zu lang. Schenken S' mir acht Tag und i „regier' net. I bitt schön, lesen S' daS (schiebt dem Richter ein Stück beschmutztes Papier zu). — Richter: DaS ist nicht nötig. Uebri- genS ist der Zettel so schmutzig und geradezu „blatte—^^ nehme. Wenn'S Jhna , . „ , a den Zettel lesen. Und dann bitt' schön um meine 14 Täg. — Der Richter entfaltet daS Papier und konstatiert, daß eS ein Entlassungsschein aus dem Jrrenhause

ist, wo der Angeklagte vor mehreren Jahren kurze Zeit interniert war. — Richter: Also kommen wir zur Sache. Sie haben ja auch den Wachmann, der Sie arretierte, beschimpft. — An gekl.: Es war net so bös g'meint. (Schmeichelnd)- Bitt schön, Herr Rat, gem S'mir 14 Tag. — Richter: Also Sie wollen durchaus 14 Tage? — Angekl.: Selbstverständlich, Herr Rat. — Der Richter willfahrte der Bitte und verurteilte Reiter zu 14 Tagen Arrests. — Angeklagter: I dank vül- mals. I „regier' net. Bitt' schön um an Straf aufschub

. — Richter: Bis wann? — Angeklagter: Bis Nachmittag. — Richter: Also gut. Nach sünf Minuten kommt Reiter zurück und erklärt: Herr Richter, daß i Jhna kane Scherereien mach. . . . i bleib glei da! — Richter: Gut! (zum Justiz soldaten): Führen Sie den den Mann zum Straf antritt ab! — Angekl.: Aber . . nur kane Schere reien! brauch denn i a Begleitung? I fahr net ab . . . und auskenna tu' i mi a alan . .. i bin ja net's erstemal da. — Richter: Es ist Vorschrift. — Angekl. (dem Justizsoldaten folgend

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 22.10.1925
Umfang: 8
man ihn täglich gesehen? — Zeuge: Ja. — Dr. Richter: Wie wurde über Langer und wie über Hiltl gesprochen? — Zeuge: Beim Oberstleutnant Langer hat es keine Ausnahme gegeben. Da haben die Offiziere so wie die Mannschaft ge gessen. Wenn etwas da war, hat auch die Mannschaft be kommen. Drei Stunden vom Feuer entfernt. Zeuge Franz Mahlendorf aus Linz: Ich war beim Rad fahrerbataillon, das zugleich mit den Vierundachtzigern den Angriff im Mai 1917 gemacht hat. Ich war bei diesem An griff

hatten. Der italienische Kriegsbericht, der in der Zei tung stand, der allerdings immer übertrieb, meldete 200 Tote und 120 Gefangene, der österreichische sprach von einem kleinen Gefecht. Dr. Richter: Hiltl war Abschnittskommandant. Wie oft haben Sie ihn in den drei Monaten, die Sie dort waren, in der Stellung gesehen? — Zeuge: Nie. — Dr. Richter: Wo waren Sie früher? — Zeuge: Am Jsonzo. — Dr. Richter: Haben Sie dort den Bataillonskommandanten in der Stel lung gesehen? — Zeuge: Immer. Der Zeuge teilt

mich an: Was willst du hier, du Schwein? Ich sagte: Ich bin verwundet. Hiltl warf mich aber hinaus. Ich habe nicht widersprochen, da ich fürchtete, daß Hiltl mich erschießen würde. Ich habe mir gedacht, vielleicht werde ich doch noch gerettet, und bin ü'ber die Deckung weggekrochen. Dr. Richter: Waren die Offiziere öfter in gehobener Stimmung? — Zeuge: Einmal bin ich auf Wache gestan den und hatte vorschriftsgemäß jeden anzuhalten, der vor überkommt. Es kam auch eine betrunkene Offiziersgesell schaft, und dabei

, um wieder einmal gegen 'das MieterschuMesetz eine Attacke zu reiten. Als letzter Redner spricht Gen. Abg. Richter, dqr/be tont, die Sozialdemokraten haben immer den Standpunkt vertreten, daß für die Kleinbauern und kleinen Gewerbe treibenden dasselbe Bedürfnis nach Versicherung bestes wie für die Arbeiter. Nur habe man immer versucht, mP der Selbständigenversicherung die Arbeiterversicherung M er schlagen. Riesenauswahl 500 Fenster-Hndras-WorMnse - per Fenster (2 Teile, 1 Draperie): S 13.—. 13.50

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 18
Datum: 07.12.1901
Umfang: 18
, diesen Gedanken zur Ausführung zu bringen und die Vereinsstatuten bestimmte Zelle zu bringen, w» sie nach chinesischer Sitte, fastend und betend bis zum nächsten Morgen bleiben sollte. Den beiden Gatten sagte er, sie mögen morgen zu dieser und dieser Stunde vorsprechen, um zu erfahre», »b die junge Frau bei ihrem Entschluß verharre. Zur »nbera«mten Zeit erschienen sie auch vor dem Richter, und dieser schickte sofort einen Gerichts diener in die Zelle, um die Frau zu holen. Zitternd und bebend kam er zurück

und meldete, daß sich die Aermste bereits am Fensterkreuz erhenkl habe. Die beiden Gatten begaben sich darauf unter Führung des Gerichtsdieners in die Zelle, warfen scheu einen Blick hinein, erkannten die Gestalt und die Kleider als die ihrer Frau und traten schleunigst den Rück zug an, um fick beim Richter nach ihrem weiteren Verhalten zu erkundigen. Dieser sagte: „Derjenige von Euch Beiden, der die Frau auch jetzt noch habe» will, kann sie mitnehmen, nachdem er vorher dem Gegner eine Summe bezahlt

, die genügt, um sich ein anderes Weib zu schaffen." Der erste Garte sank sofort aufs Knie und flehte, sein todteS Weib mitnehmeu zu dürfen, um ihr die letzten Ehren erweisen zu können. Der zweite ent hielt sich jeder Aeußerung, und als ihn der Richter fragte, ob er sich an den Beerdigungskosten und Zere monien betheiligen wolle, antwortete er, daß er sich nur um die lebende Frau beworben, die todte über lasse er gern dem Gegner. Nun ließ der Richter die Thüre öffnen und die vermeintliche Selbstmörderin

in Montal und Johann Zingerle in Percha. Der neuernannte Obmann verspricht für den Verein zu thun, was in seinen Kräften steht, und bittet alle um ihre Unterstützung. Weiterer Gegenstand war die Besprechung der Landtagswahlen. Aus bäuerlichen Kreisen waren für die Bezirke Bruneck, Täufers. Welsbera, Enneberg, Ampezzo und Buchensiein Karl Mutschlechner, Gemeinde-Vorsteher in Toblach und Joh. Mair, Niedermair in Dietenheim, als Kandi daten aufgestellt worden. wahre« Liebe überzeugt habe. Der weise Richter

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 23.11.1895
Umfang: 8
wird. — Eine lustige Gerichtssitzung. Ein ge wisser Sigmund Goldstein hat durch seine Bauch- rednerkünfte in einem Polizeigerichte zu San Fran- zisko große Aufregung hervorgerufen. Ein Schneider beschuldigte Jemanden, seine Katze getödtet und von diesem mit dem Ehrennamen „Lügner" angesprochen worden zu sein. Zum Erstaunen ließ sich die Stimme des Richters hören, welche sagte: „So ist's recht, sagen Sie ihm. was er ist!" — Der Richter betheuerte, nichts gesagt zu naben, und erklärte, Jeden strafen

zu wollen, der sich noch einmische. — „Das werden Sie nicht thun. Sie alter Schasskopf!" erscholl eine Stimme von rückwärts. „Wau, wau," kam es an scheinend unter einem Tische hervor. „Ein Hund! Jagt ihn hinaus!" schrie der Advokat! aber es war kein Hund zu finden. „Miau, miau," klang es nun in kläglichem Tone „Herr Schreiber, zwicken Sie mich, daß ich weiß, ob ich wache," sagte der Richter. Plötzlich ertönt ein gellender Schrei aus dem Vor zimmer. Alles stürzt hinaus — aber es saß nur ein ruhig rauchender Chinese im Zimmer

. Das Verhör wurde wieder ausgenommen, im nächsten Mo- mente nannte der Gegner den Angeklagten einen Schafdieb, wurde von diesem erfaßt und der Gegner erklärte, überhaupt noch kein Wort gesprochen zu haben. Ein lautes Geschnarche kam von den Zuseher bänken, ein Wachmann erfaßte den nächstbesten Bürger, führte ihn vor den Richter, welcher ihn um zehn Mark strafte. — Nun ging es eine Weile ganz gut, aber gerade hatte der Richter eine wichtige Ent scheidung abzugeben, als hinter seinem Stuhle

ein blutgerinnender Seufzer hörbar wurde, so daß der Richter Hut und Stock ergriff und davon lief; als er an der Thüre war, hörte man die Worte: Schlaf' Kindlein, schlaf'. Theater in Inrrsöruck. Lessings „Minna von Barnhelm" — aufgeführt am 16. d. — bildet so ziemlich den Ausgangspunkt des deutschen (neueren) Dramas. Schauen wir den Entwicklungsgang, den die deutsche Bühue seit Lessing durchgemacht, rückwärts, so finden wir auf fallende Aehnlichkeit mit Thatsachen der Musikgeschichte: seine „Minna" verhält

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Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 05.08.1937
Umfang: 6
Donnerstag, den 5. Arguft 1937. ,Neueste Zeitun Nr. 175 G:' { : 7. $eti 4 ($eftun<h Süngere Richter. Die in den letzten Jahren immer häufiger gewordenen Pen« sionierungen von Richtern haben, wie aus Wien berichtet Vird, einen auffälligen Schichtenwechsel in der Besetzung des Landesgerichtes I, des wichtigsten Strafgerichtes Oesterreichs, bewirkt: die jüngere Generation ist in den Vordergrund ge rückt. Noch bis in die letzten Jahre gab es im Grauen Haufe fast in jeder Abteilung über sechzig

Jahre alte Richter; sogar als Untersuchungsrichter und ständige Beisitzer fungierten alte Hofräte. Das ist jetzt anders geworden. Von den 22 Se natsvorsitzenden ist nur ein einziger Hofrat, die meisten, durch wegs jüngere Richter, sind Oberlandesgerichtsräte, zwei Lan desgerichtsräte. In den Berufungsabteilungen — letzte In stanz in Uebertretungsfachen — war es früher Tradition, daß stets die ältesten Richter des Hauses als Vorsitzende heran gezogen wurden. Die Berufungssenate waren ausgesprochene

Hofratssenate. Heute gibt es hier neun Vorsitzende — neun Oberlandesgerichtsräte. Diese Umschichtung der Generationen im Grauen Hause stellt sich als der letzte Akt der Liquidierung des Be sitzstandes der alten Monarchie an Richtern dar. Nach dem Zusammenbruch sind zahlreiche Richter deut scher Zunge aus allen Teilen des zerfallenen Reiches, aus Prag und Triest, aus Czernowitz und Laibach, nach Wien ge strömt und haben hier Aufnahme gefunden. Die letzte Gene ration der k. k. Richter aus den verschiedensten

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Burggrafenamt und Etschland ; 1.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 4, Hälfte 1).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 5)
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Seite 178 von 283
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz [Hrsg.] / im Auftr. der Kaiserl. Akad. der Wiss. hrsg. von Ignaz V. Zingerle ...
Ort: Wien
Verlag: Braumüller
Umfang: 560 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;s.Weistum;f.Quelle
Signatur: II 7.798/5,1
Intern-ID: 95148
350 Klausen. Item auch sol ain richter kainen burger nicht vahen, er sei reich oder arm, denn umb malefiz allain, oder das ainer nicht recht nemen und geben und gerichts frid nit halten wil. Item, wer auch, das ain lediger oder ain ausser man ain tinzucht in der stat begieng, so mag der richter nach im greifen und in zu gerichts handen nemmen. Beschicht das in ainem haus, so sol der richter dem mit, Vilanders, Gußdaun, Wolkenstein und Fassa, und die Burgfrieden Schenken berg, Hauenstein, Salech

von Brixen, -wieder holt. Bischof Ulrich 1. von Brixen z. B. sichert den Bürgern von Klausen in sind bestmdern Urkunde vom Jahre 1407 zu, sie weder selbst wider die alten Rechte, Freiheiten und Gewohnheiten zu bedrängen, noch durch seinen Hauptmann (auf Sähen) oder seinen Richter bedrängen zu lassen und sie m it Gewaltsteuem zu uer- schonen und Bischof Berchthold I. verleiht ihnen im Jahre 1424 das Gefälle des Salzzolles zum Jicwi der Stadlmauern. Bischof Ulrich II. begabt sie mit zwei freien Jahrmärkten

war ohne Zweifel schon zu Bömerzeilen ein CasteU und hier entstand auch früh ein Bisthumssitz. Die Sage lässt bereits den hl. Cassian im 4. Jahrhundert Bischof von Sähen sein, sicher nachweisbar als erster Bischof von Säben ist der hl. Ingemmi, der am Ende des 6. Jahrhunderts lebte (Sinnacher 1. Bd.). Klausen. 351 selben burger zusprechen, ob er far in steen well zu ainem rechten. Be schicht das aber an der gassen, kumbt dann ain burger zum richter und wil fur in steen zum rechten, so sol in der richter

dem selben ausgeben zu recht, ausgenomen umb malefitz. 'War aber, das kainer fur in steen wolt, so mag in der richter halden, als recht ist. 5 Item, war auch, das ain burgericht verhandelt,darumb ain richter mainet ain peen von im ze haben, das sol er suchen von ainer erlichen taiding zu der andern. Tat er aber des nicht und ließ das lenger aussteen, so ist man im hinnach nicht schuldig. Wer aber, das ain richter ehaft saumbt oder im ain sach nicht wissenlich wer, das sol ainem richter unvergriffen

, wenn man denn ainen richter nicht gehaben möchte, so mügent zwen burger oder drei demselben wol frid und glait geben zu ainem rechten bis an den richter. 20 Item, war auch, das ain gast ainem burger schuldig wér und kam im in die stat zu ainem wirt, möcht dann der burger den richter oder den fronboten nicht gehaben, so mag derselbig burger wol zwen ander burger oder drei zu im nemmen und im sein gut verlegen zu ainem rechten, darumb ist er dem gericht nicht schuldig, doch vorbehalden dem gericht 25 seine recht

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Burggrafenamt und Etschland ; 1.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 4, Hälfte 1).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 5)
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Seite 238 von 283
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz [Hrsg.] / im Auftr. der Kaiserl. Akad. der Wiss. hrsg. von Ignaz V. Zingerle ...
Ort: Wien
Verlag: Braumüller
Umfang: 560 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;s.Weistum;f.Quelle
Signatur: II 7.798/5,1
Intern-ID: 95148
470 Bruneck I. Item, es sol auch zu 6er selbigen elicli fading ein jeglicher pnrger komeD, und wer dea ersten tag nicht chumbt, der ist verfallen ein pen zwai 'U perner, und wer die andern zwen tag nicht feumbt, der ist ver fallen ieglichen tag ain viertail weins' 2 ) und an dem mittooh, 3 ) als den 5 ersten tag, der etat notdurft ausrichten mit sehlüssel gehen und ander ding, als hernach stet. *) Item und die andern zwen tag, als phinztag und freitag, sol der richter recht besitzen. Es sol

auch daselbs in endlich täding ein purger dem andern antwurten, so man in 1 anklagt, und welher den andern anklagen 10 wil in elich täding, der sol im drei tag vorhin fur pieten lassen und nicht mer. 4 ) Item, es sol auch ein ieglicher richter ausserhalb der elich täding recht besitzen zu vierzehen tagen, so man sein an in begert und darumb angerüft wnrd, und doch zu billichen Zeiten und richten dem armen als 15 dem reichen, und einem gast nach gastes recht, der ausserhalben des gota- haus gesessen

ist. 5 ) Item, wann ein purger den anderen anklagt und im für gepoten hat auf ein endtag, so sol im ein richter ein recht teuer und geen lassen än alles verzihen, und wann es in elich täding ist und ie ainer dem anderen laugen 20 will und der ander hat kuntschaft vorhanden, so sol der richter sitzen und sol warten, die weil es tag ist, piß 6 ) auf ave Maria zeit. Item, es sol ein richter kainem purger noch purgei'swi kainen ge- walt nicht tun, dann alain was im ain recht geit. Item, es sol auch ein richter

kain purger nicht vahen umb die hantun- 25 zucht, die er mag gepessern mit guet, ob er als vii gehaben mag, mit guet 7 ) oder gelt, und er sol auch kains purgers sun nicht vahen, wann sein Vater für in verspricht umb die pen. Es sol auch ein richter kains purger kriecht vahen, wann sein, herr für in verspricht umb den handl, den er begangen hat, * darumb genügt ze tun, was er dann umb solhen handl verschuldt hat.* 30 Item, es ist auch zu wissen, was s ) pen über fünfzig tt perner trifft

dem richter zu, und doch albegen lö ) nach gnaden, ungevärlich, das der richter seine v // hab in den grossen penen. 1 ') Item, ein richter hat in sand Laurenzen markt von der stat x & perner. Item, er hat auch von iedem stant oder hütten und laden ausserhalb der 5 stat alle märkt ij gr., dann von 12 ) purgeren nicht, und in sand Laurenzen markt sol er davon knecht halten auf sein kostung, die den markt behüeten und auf schauen, damit niemand ungeleichs beschech, und die Unzucht oder ander-unpillich saeh

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 6
Datum: 14.05.1901
Umfang: 6
33.- 34.- 29.— 25.— 20.— 20.— 14.— 24.— 21.— 18.— 31.- 29.— 20.— 21.- 19.— 12.— 9.— 59.— 28- 30.- 30.- 30— 76— 72. 192' 130— 130— 130 81— 70— 32.— 30.— 21— 22— 20— 13— 11— 60— 30- 31— 31— 31— 83.- 74.- 204.- 140.- 140.- 140.- 90.- 74.- 72.- 175.— 205— 38 33— 48— 53— 210— 215— 160— 236— 166. 136— 170— 26— 180.- 210.- 43.- 38.- 53.- 63.- 215.- 220.- 240.- 256.- 186.- 156.- 190.- 32. 2°,- 32 - Dienstag. 14. Mai 1901 „Der Tiroler' :eite 5 In der Kößkechütte. Eine Erzählung von Franz von Friedberg. (8. Fortsetzung.) Dem Richter waren die Verhältnisse der beiden Köhler schon von Anfang an sehr verdächtig ge wesen

bank saßen die beiden Kohlenbrenner. Die Ver handlung war bereits vorgeschritten. Es kam dazu, dass ein Zeuge schwören sollte. Der Richter legte demselben, wie es seinem Amte zukam, die hohe Bedeutung und Wichtigkeit des Eidschwures ausein ander, ermähnte ihn, also nicht das Verbrechen eines falschen Eidschwures zu begehen. Der Richter hatte zu Ende gesprochen, da erhob sich Simon von seiner Bank, richtete sich hoch empor, kehrte sich an die anwesenden Zeugen und sagte laut und bestimmt: „Habt

ihr ihn gehört, meine Herren, wie er geredet hat? Habt ihr ihn gehört? Ich habe noch keinen Eidschwur gebrochen, aber er, der Herr Richter, er hat es gethan! Wenn ihr's nicht glaubt, so höret!' Dann wandte er sich an den Richter und sagte: „Herr Richter! Sie kennen mich vielleicht nicht mehr, aber ich kenne Sie noch, ich weiß auch, was sie damals geschworen, vor etwas mehr als zehn Jahren! Weiß es der Richter noch? In meine Hände legte er den Eid ab, ein Geistlicher zu werden, ja, ein Geistlicher

und kein Richter! Weiß es der Richter noch? damals hat er einen falschen Eid abgelegt, der Herr Richter, weiß er es noch?' „Ich weiß es, guter Mann!' sagte der Richter, nachdem er seine Erregung niedergekämpft und sich Ruhe aufgezwungen hatte, „du hast dir dein eigen Urtheil damit gesprochen. Denn nachdem du den Eidschwur, den ich gethan, erwähnt hast, muss ich die Umstände, die ihn bedingten, den Herren da klarlegen und indem ich das thue, muss ich selber als Ankläger gegen euch auftreten

; ich muss auch den zweiten Eid, den du mir abgezwungen und der deshalb ungiltig ist, brechen! Nun denn, so höret!' sprach dann der Richter weiter zu den anwesenden Leuten, die den Köhler anfangs für verrückt ansahen, dann aber, als sie den Richter sprechen hörten, starr dastanden vor Staunen. Der Richter aber erzählte alles, was in jener Nacht vorgegangen war in der Kohlenbrennerhütte, so haargenau, ja, noch genauer als ich es ihnen jetzt vorerzählte. Das arme Köhlerweib stürzte dabei zu Fußen des Richters, umsieng

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.12.1911
Umfang: 8
'n . Ä>7 - Aus dem GerichlSsaale. Änouyme l Fortsetzung). . ^ Swl.lS. Dezember, fand in der «ese»q«tisen Ehrenbelsidigungsklage zwischen Herrn Obertier arzt Zeiger unh Frai« Sehnert d« Dritte Berhand- kmg statt und bringen wir nachstehend de» Be richt Hierüber. Als Richter fungiert Herr Bezirks- richte? Baron v. Unterrichter. Schriftführer ist Herr Dr. Dill. Frau Sehnert ist von ihrem Mann Herrn Äberrevifor Anton Sehnert begleitet. Ihre < Vertretung hat wieder Herr Dr. Schlesinger. - wAxreud

Herr Obertierarzt Zelger sich selbst ver tritt imd «n Advokatentische Platz nimmt, auf dem er ein ziemlich großes- Aktenbündel crnsbrei- -tet.i. , ^ ^ ^ ^ » - Der Richter begrm,t »nit -der Aufzählung der seit der letzten Verhandlung in' der Prozeßsache ^M^^nen Vorksnvnnisse. Er sagt, er habe zuerst die Herren Josef Authier, Zolleinnehmer an der Talferbrücke, und den Agenten Josef Buratti dar über einbernommen. ob sie über- ein eventuelles Freuichjchastsver-Hälwis zwischen -Herrn Tierarzt Koller

. und- dein ^nu^liqen Frl. Anselm etwais wüßten, dani-kipsGericht, bei welchem Herr KoÄr einvernommen werden sollte, dies ihm vor halten könnte. Die Auslage, die Herr Koller in ;Meran gei,«cht-habe, sei zu kurz gewesen' weshalb der Richter Herrn-Koller noch einmal einvcrneh- -nien lassen habe. LZoller Hobe zu Protokoll gegeben er Habe Win Interesse an den anonymen Briefen, i mit dem Fräulein Anselm habe er. nur dienstlich verkehrt. Das Zeugnis für Pittertschatscher habe e^ nicht aus Gefälligkeit für -die Frau

Sehnert. sondern über Ersuchen de» Pittertschatscher cniSge- ftellt. Auf den Vorhalt, daß er nnt Frau Sohnert -auf der Straße gesehen worden sei, habe er ange- geben^das seien dienstliche. Gänge mit Frau Seh nert zur Beschäü am Bahichofe gewesen. Herr Koller habe für seine Aussagen Zeugengebühren verlangt, die ihm aber nich? bewilligt worden sei en, Ha er die Aussagen in seinem Aufenthaltsort «smacht hqhe^^ Hierauf tritt Frau Sohnert vor und spricht: „Herr Richter! Ich Hin nicht Hier, mm Äas Gericht

in Ra-dkersburg vor. Ich habe nur meine Provision und muß mit Herrn Fluck strenge ver rechnen. Hier ist «das Buch. Herr Richter, ob dies nicht wahr ist. (Frau Sehnert legt ein großes man nilcht auch zum Beispiel auf der — Adlers- nche einen Garten anlegen?' Und richtig läßt sich der Herr Rieser, der auch ein vorzüglicher Tu- rist ist, auf die sldlersruhe von uns hinaufführen um dort darüber nachzustudieren . . . Aber leider geht es nkcht, sagt er, es ist. doch etwas zu viel -Gletscher und zu wenig Erdreich

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 28.12.1911
Umfang: 8
. ' 'Kr, 296 ^ ^ ^ - Aus dem Grrichtssaate. Stupuyme ^ieje. Gortjetzung). Der Metzger Lobis gibt Mi. bcch er mit Frau Schnert in Geschäftsverbindung sei und die Aloise stets iÄber bezahle. Dr. Schlesinger fragt den Zeugen, ob es überhaupt snöglich wäre. Vie Stadt durch KSziscntziehung zu schädigen. Lobis: O ja. dos «cht schon. Hieraarf erscheint der Tietzger Jakob v. Fackel aE Zeuge, dessen Ermxu iMmr sich änderst lebhaft gestattet. ^ Richter: Haiben Sie -mit der Fm« Sehnert

dieser Schrift vor.) v. Fäckl: Ich wM nicht wer's tat. Richter: Haben Sie'sich beim EinmHmer an der Talserbrücke einmal beschwert, ldah die Fr«r Sech- inert nn Schlachthasrse von den UiMstcllten begün stigt werde? v. Wckl: Ja. Er sagte: ,Ss ist tvaui-ig. daß die Anselm nichts zu zahlen brauche, die anderen schon. Ich kann viber nichts -machen, gelben Sie zum Jirspektor'! Ich «sagte: „Ja, Wim Inspektors (Zeuge macht «üue abwehrvnde Hmrdbewegung.) Frvir Scchnert: Ich hoöbe dear Zollernu«H:ner amBalhnhofc

stellte aber dem EtodtuwMtrote gegenüber nÄ,t irur die Gebuh- reMinterzi^hitngen der Frau Sehnert, sondern Isogvr hie BeWvecke dB Herrn Fackl in Abreibe «nd imnnte «M «ach überdies den Inniger. »NU«» (Südtiroler TaMott». Richter zu Herrn v. Fäckl: Hat Sie ker Znfpek tor t»«nflussen -wollen, S« Sache zu vertl^'chen? v. Fäckl : A!ern, Vas-^ nicht, i ' . . . Zeiger: Wurden olle Metzger nnü Händler gleich behanidelt? . v. Fäckl: Nein! Die Anlel:n zahlten nie und nrir müssen immer bezahlen. - - Es crscl

>ei»t imn Herr 'Gefällsinspekior B.^rtl- mä Pfitsch:r als Zeugv. Richter: Die Anselm soll die Stadt' um die Gebühren -gebracht haben. Pfitscher: Ich werß nichts. Mit Transitobol- letten kann man durch's Schlachchaustor. Dort wurden dann die Metzger des Naheren angewie sen. Das geschieht noch jetzt. - Mchter: Die anderen haben dieses RvHt «icht? ' «Pfiticher: Wohl, aber sie führen es nicht aus. Richter: Ist einmal eine Beschwerde beim Siadtnwgl^stvate eingelcuifeni, jmb Äc Anselm im Schlachthanse

ichlägt diese auf und zeigt sie d«n Richter.) Ruhier: Aber zuim' Teus<>l> Herr .Mger, »vänyn haben -Sie denn Äas nicht abgestellt? Zelger ein Aktenstück entfaltend: Da, 'Ipren Sie. He»r Richter, weläze Eingabe ich machte: Älzon cun 9. Dez^ 1907 richtete ich -an den Sta!>t-' niagrstvat eine Hingst«, worin ich den Handel des Sckl>zchthcutsaufsehers uind serner Tochter ab- Nistellen enuck'te. Gleichzeitig meldete ich, daß Lwse das Schlacht>I«u>s für sicl» als abgaben- und müerziusfreies PerkaufÄokal

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 17.01.1879
Umfang: 6
er unter der Thüre nach dem Nichter; worauf ein Mann auf den selben zutritt.) — Richter-. „W>e heißen Sie?' — Jakob: „Jako5 Lorch.' — Nichter: „Wie alt sind Sie?' — Jakob: „Ich meine, das gehört gar nicht hierher.' — Nichter: „Wollen Sie augenblicklich sagen, wie alt Sie sind?' — Jakob: „Dreiunddreißig Jahre.' — Richter: „Sind Sie lutherisch oder katholisch?' — Jakob: „Aber Herr Nichter!' — Richter: „Wenn Sie sich noch einmal unterstehen, mir zu widersprechen, so lasse ich Sie einstecken bei Wasser und Brod

.' Jakob: „Ich bin lutherisch.' — Nichter: „Sind Sie mit den Angeklagten verwandt, verschwägert oder in Diensten?' — Jakob: „Ich? — mit denen? Fällt mir gar nicht ein! Wo denken Sie hin, Herr Richter?' — (Steigendes Gelächter im Publikum.) — Richter: „Enthalten Sie sich der unpas senden Bemerkungen! Erheben Sie die Hand und schwören Sie.' Jakob : „Ich meine aber wirklich, Herr Richter, das wäre unnöthig!' — (Gelächter im Publi kum.) — Richter (erhebt sich wüthend und schreit): „Ich lasse Sie arretiren

, wenn Sie sich noch einmal erdrei sten, eine Gegenrede zu machen. Heben Sie die Hand in die Höhe, schwören Sie!' — Jakob erhebt die Hand. — (Der Nichter liest ihm den Eid vor und Jakob spricht nach). — Richter : „Ich schwöre» so wahr mir Gott helfe!' — Jakob : „Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe!' — Richter: „Alles zu berichten, was ich weiß:' — Jakob: „Alles zu berichten was ich weiß:' — Richter: „Nichts zu verschweigen^ was zur Aufhellung deZ Thatbestandes dienen kann!' — Jakob: „Nichts zu verschweigen, was zur Aufhel lung

des Thatbestandes dienen kann! — Richter: Und nichts als die reine Wahrheit zu sagen!' — Jakob: „Und nichts als die reine Wahrheit zu sagen!' „Richter Amen!' — Jakob: „Amen— Richter: „Nun was haben Sie zu sagen?' — Jakob: Eine schöne Empfehlung vom Herrn Oberst und er ließe Sie auf heute Abends 3 Uhr zum Souper ein« laden. Das Reh,.das er gestern geschossen, sei ange kommen!/' .(Schallendes Gelächter im Publikum.) — Nichter: „W—a—a—s? Sind Si« demr kein Zeilge?' — Jakob: „Nein Herr Richter, ich bin der Bevieiue

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 13.10.1936
Umfang: 6
nach Imst ange treten. Inzwischen wurde der Gendarmerieposten Imst von der Steuerbehörde Landeck verstän digt, daß ein Auto mit Schmugglerware durch Imst kommen werde. Zwei Gendarmen des Po stens Imst hielten sofort Vorpaß und als das Auto angefahren kam, sprang Inspektor Zenz auf die Straße und wollte es aufhalten. St. gab aber Vollgas und der Gendarm konnte sich nur durch einen raschen Sprung nach rechts vor dem Ueberfahrenwerden retten. St gab heute vor dem Richter an. daß er deshalb Vollgas gab

, weil er der Meinung war, daß er überfallen werde. Richter: „Sie mutzten doch im Lichte des Scheinwerfers gesehen haben, daß der auf der Straße Stehende ein Gendarm sei." — Ang.: „Ich sah das wirklich nicht; ich glaubte fest an einen Ueberfall." Richter: «Sie wußten doch, daß in den Kof- fern über 200 Kilo geschmuggelter Kaffee waren, weshalb Sre alles daransetzten, sich der An haltung durch die Gendarmen durch die Flucht 3" ^^Ehen. ‘ — Ang.: „Ich wußte wirklich nicht, was in den Koffern war." — Richter

eine antike silberne Uhr zum Zwecke des Ankaufes abzunehmen. Im Juni er schien er in einem Kaffeehause in Hall, lud einen Bekannten zum Mitzechen ein und als das Genossene eine Höhe von rund 12 8 er reicht hatte, verschwand Berchtold. Vor dem Richter verantwortete er sich damit, daß er die Uhr anvertraut bekam, die Zeche in Hall aber deshalb nicht bezahlen konnte, weil er plötzlich daraufkam, daß er sein Geld — verloren habe. Berchtold wurde zu einem Monat Kerker verurteilt. trotzdem gerade

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1888
Burggrafenamt und Etschland ; 1.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 4, Hälfte 1).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 5)
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Seite 252 von 283
Autor: Zingerle, Ignaz Vinzenz [Hrsg.] / im Auftr. der Kaiserl. Akad. der Wiss. hrsg. von Ignaz V. Zingerle ...
Ort: Wien
Verlag: Braumüller
Umfang: 560 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;s.Weistum;f.Quelle
Signatur: II 7.798/5,1
Intern-ID: 95148
498 Brun eck IT. Item, wer aber die häring oder Tisch 'verkaufte an Urlaub ains rich ten und die nicht beschauen ließ, der ist der herschaft verfallen fünfund- zwainzig phunt peruer, und es sol ain iglicher richter das alle jar berueffen lassen, das nimantz visch noch häring verkaufen sol, sunder er laß si des 5 ersten beschauen, ob si guet sein. Aueh so ist man dem richter noch dem fronpotten von andern frische nicht schuldig zu geben, dann alain von den häring, welche burger oder inwoner

korn herein flöchnen wolt von veintschaft wegen, so mag ims ain ieder wol behalten, und sünst nicht; wer das überfür, der ist dem richter verfallen fünf phunt perner und der stat auch fünf phunt perner. Item, wann etzwas von phenningwerten herkumbt zu verkaufen,. 20 welcherlai phenwert das ist, nicht ausgenomen, und so ein burger oder inwoner, seine hausfrauen, diern oder knecht darzue kumbt und kauft, kümbt ain ander burger oder inwoner oder ire eehalten darzue und wil den kauf mit haben und wil

das bezaln mit beraitem gelt, so sol im der ander den kauf mit lassen volgen, es war dann, das die selben phenwert, si sein 25 gross oder klain, in aines andern namen herkommen warn, das sich pe- wärlich erfunde, so mag er ims mit lassen, ob er wil, und wer das überfür, der ist verfallen dem richter zwai phunt und der stat auch zwai phunt perner. a Item, es sol kain burger oder inwoner niemantz frömbden oder äussern 30 kainen wein in den kellex einlegen oder einlegen lassen zu verkaufen oder -zu schenken

iirnweis und tuech stuckweis, wachs und har desgeleichen zentenweis, desgeleichen ander phenbert mag man 40 hingeben ungeverlich, dann zu markten so mag ain iglicher wol hingeben, wie er mag oder wie er wil, auch desgeleichen an samstag, so wochenmarkt ist, auch verkaufen und nitt lenger. Wer aber lenger vail wolte haben, demselben sol es ein richter oder purgermaister untersagen; wolt ainer davon nitt lassen und hiet- darüber lenger vail, so ist er verfallen dem 45 richter fünf phunt perner

und der stat auch als vii. Item, was phragner, auch phragnärin oder ander, die hie Bitzen, die süllen nichts kaufen, was man in die stat vail pringt zu verkaufen, es sei dann, das man es ain tag am ersten das gehabt hab, darnach so mügen Bruneck IT. 499 si es wol kaufen. Es sol auch kain phragner oder phragnerin von kainem kind noch eehalten kainerlai ding nitt nemen, broat, käs oder anders, nicht ausgenomen, dann alain umb gelt, und als oft si das überfürn, sind si verfallen dem richter fünf phunt perner

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